Hamas will alle Geiseln am Montag übergeben

Gaza-Abkommen Vereinbarte Waffenruhe hält bisher ohne Zwischenfälle. Friedensgipfel im ägyptischen Scharm el-Scheich soll offene Konfliktpunkte ausräumen.

Banges Warten in Israel: Die Freilassung der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln soll nach Angaben der radikalislamischen Hamas am Montagmorgen beginnen – am selben Tag planen die USA und Ägypten ein Gipfeltreffen, bei dem das Abkommen über die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas feierlich unterzeichnet werden soll. Neben US-Präsident Donald Trump werden auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und andere Staats- und Regierungschefs erwartet.

Eine 72 Stunden lange Frist zur Freilassung der Geiseln läuft am Montagmittag ab. Aus Hamas-Kreisen hieß es, sie werde alle lebenden und möglichst auch die toten Geiseln bis spätestens Montagmorgen 5 Uhr übergeben. Nach israelischen Berichten könnte dies bereits vorher geschehen. US-Vizepräsident JD Vance sagte am Sonntag dem US-Fernsehsender NBC: „Es könnte jetzt wirklich jeden Moment sein.“

Zwei Jahre nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem Beginn des dadurch ausgelösten Krieges im Gazastreifen war am Freitag eine Waffenruhe in Kraft getreten. Diese hielt am Sonntag den dritten Tag in Folge. Die israelische Armee zog sich wie vereinbart aus mehreren Bereichen des Gazastreifens zurück.

Trumps Nahost-Friedensplan sieht in der ersten Phase die Freilassung der verbliebenen Geiseln aus der Gewalt der Hamas vor. Nach Angaben von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sind 20 der beim Hamas-Angriff verschleppten Geiseln noch am Leben, 27 weitere sind tot. Im Gegenzug sollen fast 2000 inhaftierte Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freikommen.

Der geplante Gipfel habe zum Ziel, „den Krieg im Gazastreifen zu beenden, die Bemühungen um Frieden und Stabilität im Nahen Osten zu verstärken und eine neue Ära regionaler Sicherheit und Stabilität einzuläuten“, erklärte das ägyptische Präsidialamt. Einige Konfliktpunkte sind jedoch bisher nicht geklärt, darunter die im Friedensplan genannte Entmachtung und Entwaffnung der Hamas.

Krankschreibung erst ab Tag vier?

Gesundheit Kassenärzte-Chef sieht hohes Einsparpotenzial – Arbeitgeber warnen.

Berlin. Zur Entlastung des Gesundheitssystems schlägt der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung erneut weniger strenge Regeln bei der Krankschreibung vor. Arbeitnehmer sollten generell erst ab dem vierten Tag zum Arzt müssen, um sich eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zu holen, sagte Andreas Gassen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die aktuell geltende Möglichkeit für Arbeitgeber, schon in den ersten drei Tagen eine Krankschreibung zu verlangen, führe zu abertausenden Arztbesuchen, die nicht zwingend notwendig wären.

Vorgeschrieben ist die Krankschreibung derzeit, wenn Beschäftigte länger als drei Kalendertage arbeitsunfähig sind. Es gilt aber auch laut Entgeltfortzahlungsgesetz: „Der Arbeitgeber ist berechtigt, die Vorlage der ärztlichen Bescheinigung früher zu verlangen.“ Laut Gassen dauern gut ein Drittel der jährlich 116 Millionen Krankschreibungen maximal drei Tage. Fielen sie weg, könnte das Gesundheitswesen um 1,4 Millionen Arbeitsstunden oder 100 Millionen Euro Kosten entlastet werden.

Die Arbeitgeber wiesen den Vorstoß zurück. „Eine pauschale Verlängerung der Karenzzeit würde die Arbeitgeberseite zusätzlich belasten, ohne die strukturellen Probleme zu lösen“, sagte Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Das Gesundheitsministerium äußerte sich nicht.

NÄCHSTE SEITE >