Zum Derby-Dominator „gemöllert“
Handball Die SG Flensburg-Handewitt feiert einen 36:34-Sieg gegen Rekordmeister THW Kiel.
Flensburg. Matchwinner Kevin Möller stimmte auf der Tribüne der „Hölle Nord“ mit einem breiten Grinsen im Gesicht die „Humba“ an. Der Torwart stellt mit der SG Flensburg-Handewitt nach dem Prestigesieg im 113. Schleswig-Holstein-Derby gegen den THW Kiel das Team der Stunde in der Handball-Bundesliga und bleibt mit einem Punkt Vorsprung Tabellenführer. Mit 39:30 (19:16) hielt der SC Magdeburg am Sonntagabend gegen den Bergischen HC aber den Druck als Verfolger mit einem Zähler Rückstand hoch. „Das ist unfassbar schön“, sagte Möller nach dem 36:34 (16:19) gegen Rekordmeister Kiel, dem bereits fünften Erfolg in Serie im „Clasico“. Der Däne war mit zehn Paraden nach der Pause kaum zu bezwingen. Dazu überragte Namensvetter Lasse Möller mit zehn Treffern. Nach einem Drei-Tore-Rückstand zur Pause schaffte die SG dank der „Möller-Mania“ so noch die verdiente Wende. „Das tut weh“, sagte THW-Urgestein Domagoj Duvnjak zerknirscht. SG-Anführer Johannes Golla sprach dagegen von großen „Emotionen. Das war etwas ganz Besonderes und wird in sehr guter Erinnerung bleiben“, sagte der Nationalmannschaftskapitän. Zum sechsten Bundesliga-Sieg in Folge hat sich die SG „gemöllert“. Damit ist die weiter ungeschlagene Mannschaft nach acht Partien das formstärkste Team der Liga. Dabei hatte es zu Beginn „noch ganz anders ausgesehen“. Durch die zwei Remis gegen die HSG Wetzlar (33:33) und den TVB Stuttgart (29:29) habe man „den Saisonstart in den Sand gesetzt“, räumte Golla ein. „Wir wollten von Anfang an oben mitspielen, das hat erst am dritten Spieltag angefangen – jetzt wollen wir diesen Weg natürlich weitergehen.“
Zu Kampfansagen ließen sich die SG-Spieler um Möller, Golla und Derby-Debütant Marko Grgic (3 Tore) nach zu vielen Schwankungen in der Vergangenheit nicht hinreißen. Zumal Vizemeister und Champions-League-Sieger Magdeburg durch die Teilnahme an der Klub-Weltmeisterschaft nach dem Wochenende noch ein Spiel weniger hat.