Plädoyer gegen die Angst
U21-Nationalteam Die unerwartete Heimpleite gegen die Griechen in Jena wirkt bei der deutschen Mannschaft nach.
Jena. Als Tom Bischof, 20, sich mit der U21 auf den Weg nach Belfast machte, hatte er mehr Sorgen im Gepäck als gedacht. Im Flieger zusammen mit dem A-Team durfte der neue Kapitän zwar schon mal an künftige, größere Aufgaben denken. Doch er spürte auch unerwarteten Druck. Denn nach der schmerzhaften 2:3 (0:2)-Pleite bei seinem Debüt gegen Griechenland am Freitag könnten weitere Patzer für den deutschen Nachwuchs schwerwiegende Folgen haben. „Wir müssen Eier haben“, forderte der Bayern-Jungstar (und Ex-Hoffenheimer) deshalb mit Blick auf die Partie am Dienstag (18.30 Uhr/ProSieben MAXX) bei den ungeschlagenen Nordiren, die zu einem Verfolgerduell geworden ist, in dem schon sehr viel auf dem Spiel steht. Eine weitere Niederlage könnte die Qualifikation für die Europameisterschaft 2027 und damit den Kampf um die Olympia-Tickets für Los Angeles 2028 ernsthaft in Gefahr bringen. Denn dann wären nicht nur die Briten in der Gruppe F schon vier Punkte enteilt, auch die Griechen könnten gar um sechs Zähler davonziehen.
„Wir dürfen uns keine Fehler und Ausrutscher mehr erlauben“, stellte Trainer Antonio Di Salvo mit Blick auf die noch acht Spiele fest. Und Bischof zitierte Oliver Kahn, als er sagte: „Wir müssen direkt von der ersten Minute an da sein und Eier haben, nach vorne zu spielen.“Gegen die Griechen hatte der neue Kapitän – wie der frühere Bayern-Keeper 2003 nach einer Pleite auf Schalke – Grundlegendes vermisst. „Wir hatten einfach Angst, den Ball nach vorne zu spielen“, betonte Bischof: „Die Räume waren zu groß, wir hätten das Feld enger machen müssen.“