Die Wasserversorgung hat höchste Priorität
Hilfe Der Haller Fahed Abumunifi stammt aus Palästina. Seine Familie lebt dort. Er sammelt Spenden, um mit Solarpanelen Brunnen in Gang zu bringen.
Wenn Fahed Abumunifi (kleines Bild) mit seiner Familie telefoniert, dann achtet er darauf, dass seine Kinder nicht mit einem Schokoriegel in den Bildschirm laufen. Ihnen geht es gut. Fahed und Sahar leben mit den drei Kindern in einer Wohnung in der Hauptstrasse von Steinbach. Der 38-Jährige hat Arbeit bei einer Securityfirma, seine Frau hat gerade den B1 Sprach-Abschluss gemacht. Die Kinder gehen in die Grundschule in Steinbach und aufs Schulzentrum West.
Als im Jahr 2015 in ihrer Heimat die politischen Konflikte begannen, da schwante dem Familienvater nichts Gutes. Er ahnte, dass sich die Lage verschlimmert und es einen großen Krieg geben würde. „Ich habe leider Recht gehabt“, sagt er traurig. Er entschied damals seine Heimat zu verlassen, er wollte die Kinder in Sicherheit wissen. Die Familie ging nach Griechenland, wo es in der Corona-Zeit sehr schwer wurde. Er las, dass Deutschland die Menschen respektiert. Seit fünf Jahren leben sie nun in Schwäbisch Hall.
Seine Familien und die seiner Frau leben in der Mitte Palästinas. Die Bevölkerung des Nordens sei aufgerufen worden, ins Zentrum und in den Süden des Landes zu gehen. In seiner Heimatstadt leben nun statt 40.000 Menschen 700.000 Menschen. „Katastrophe!“, beschreibt er mit einem Wort die Lage.
Es fehlt an allem
Die Geflohenen sind in öffentlichen Gebäuden untergebracht, aber auch bei Privatleuten einquartiert. Sie haben kaum zu Essen und zu Trinken. Vor zwei Monaten hatten sie nur Mehl und etwas Wasser. Nun haben sie immerhin wieder ein paar Lebensmittel, aber immer noch viel zu wenig. Menschen klopfen an die Häuser, bitten um Wasser und wenn sie keins bekommen werden sie aggressiv. „Sie haben im Norden den Krieg erlebt. Das macht die Menschen verrückt“, sagt Fahed Abumunifi.
Im Januar und Februar, als die Israelische Regierung kaum noch Wasser zur Verfügung stellte, hat Fahed sich an den Freundeskreis Asyl gewandt. Es wurden Spenden gesammelt, so dass Tanklaster mit Wasser in die betroffene Region geschickt werden konnten.
Viele Häuser in dem Ort haben einen Brunnen. Aber es gibt keinen Strom, so dass die Brunnen nicht betrieben werden können. Also hatte man die Idee, Solarpanele anzubringen, so dass Häuser Wasser bekommen können. Fahed möchte mit Hilfe des Haller Vereins „Grenzenlose Freundschaft“ Spendengelder sammeln, damit vor dem Haus der Mutter ein Brunnen in Gang gesetzt werden kann. Die Kosten dafür liegen derzeit bei rund 12.000 Euro. Mit dem Wasser aus einem Brunnen könnten fünf- bis siebentausend Menschen versorgt werden.
„Meine Mutter weint jeden Tag“. Sie sieht die Kriegsflüchtlinge, die oft kaum noch Kleidung am Leib tragen, Hunger und Durst haben. Fahed zeigt Bilder auf dem Handy, junge tote Männer, die auf grauem Pflaster in rotem Blut liegen.
Seine Mutter wollte eine Suppenküche in ihrem Ort einrichten, für die Flüchtenden. Aber die Gefahr in die sie sich damit begab, war zu groß. Also hofft sie darauf, sich und anderen helfen können indem sie einen Wasserzugang bekommen.
Geschäfte gibt es kaum noch und wenn, dann sind die Waren sehr teuer. Geld gibt es nicht mehr zu verdienen, Infrastrukturen sind zerbrochen. Die Schulen sind geschlossen und überfüllt von Geflüchteten, Betriebe, Handwerk und Handel gibt es nicht mehr. „Es ist Krieg“, fasst es Fahed Abumunifi kurz zusammen.
Die Bewohner seiner Heimatstadt wurden vor einiger Zeit von der israelischen Armee aufgefordert die Stadt zu verlassen. Nach einer Woche durften sie wieder zurück. „Meine Mutter hat eine Woche auf der Straße geschlafen!“ Der Palästinenser wünscht sich so sehr, dass der Krieg aufhört. Aber jetzt denkt er erst einmal daran, dass es Wasser geben muss um die schlimmste Not zu lindern.
Info Spenden unter dem Stichwort „Überleben in Gaza“ an den Verein Grenzenlose Freundschaft SHA e.V. IBAN DE65600501010004160283 BW Bank, BIC SOLADEST600
Meine Mutter weint jeden Tag. Sie hat eineWoche auf der Straße geschlafen. Fahed Abumunifi Flüchtling