Zeichen für Zusammenhalt

  • Der Stand der Gemeinde Rot am See im Gewerbezelt ist heuer eine Nachbildung der Musdorfer Michaelskirche. Hier eröffnet Bürgermeister Dr. Sebastian Kampe am Sonntagvormittag offiziell die Muswiese, die bereits am Samstag begonnen hatte. Fotos: Christine Hofmann
  • Musikalischer Auftakt: Nach dem Musikverein Rot am See spielen die „Rouder Schnäpsle“ auf – und sorgen sofort für Stimmung. Christine Hofmann

Eröffnung Wenn Kirche und Jahrmarkt kreativ verschmelzen: Der Gemeindestand auf der Muswiese ist heuer ein Nachbau der Michaelskirche.

So etwas gab’s noch nie in der jahrhundertealten Muswiesengeschichte: Vom Festgottesdienst in der Michaelskirche zogen die Gottesdienstbesucher samt Pfarrer Matthias Hammer und Dekan Andreas Arnold am Sonntagvormittag zur offiziellen Muswieseneröffnung in die Michaelskirche. Zumindest sah es auf den ersten Blick so aus. Denn der Stand der Gemeinde Rot am See im Gewerbezelt ist diesmal eine nahezu getreue Abbildung des Musdorfer Gotteshauses – samt Altarraum und Glockenseil.

Weltliche Motive

Bei der Betrachtung der Kirchenfenster wird jedoch schnell klar, dass es sich hier um eine Muswiesen-Variante handelt, überwiegen im Gewerbezelt doch eindeutig weltliche Motive wie Kittelschürze, Schlepper und Schlachtplatte. „Künstlerische Freiheit“, sagt der Künstler Darius Kowalik aus Rot am See dazu und freut sich über den großen Zuspruch der Betrachter für sein Werk.

Die Muswiesenkirche sei weit mehr als ein Gebäude aus Stein, erklärte Dr. Sebastian Kampe in der Eröffnungsrede, in der er zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Gesellschaft begrüßte. Als ruhender Pol und spirituelles Zentrum gehöre sie untrennbar zum Festgeschehen. „Die Michaelskirche atmet Geschichte und sie lebt zugleich im Hier und Jetzt“, so der Bürgermeister. „Sie erinnert uns daran, dass auch unsere Gemeinschaft nur dann Bestand hat, wenn wir Bewährtes bewahren und zugleich offen sind für die Zukunft.“

Das Motto passe perfekt in unsere Zeit: „Die Michaelskirche ist – wie die Muswiese selbst – ein Symbol für Halt und Orientierung, für Werte, Zusammenhalt und Gemeinschaft.“ Dass sich Kowalik, der seit vielen Jahren den Gemeindestand für die Muswiese gestaltet, bei der Umsetzung des Mottos selbst übertroffen habe, darin waren sich Bürgermeister, Besucherinnen und Besucher einig: Es gab kräftigen Applaus für den Künstler und BDS-Vorsitzenden.

Mehr als ein Jahrmarkt

Der Begriff Jahrmarkt wird der Muswiese nicht gerecht. Kampe: „Dieses Fest ist ein Stück Heimat, ein Ort der Begegnung und der Gemeinschaft.“ Die „Königin der Feste“ präsentiere sich auch in diesem Jahr in voller Pracht: mit Ausstellern und Händlern, mit Schaustellern, Festhalle und Bauernwirtschaften – „ein bunter, lebendiger Treffpunkt für Jung und Alt“. Weitere Höhepunkte sind die Jungviehprämierung am Dienstagmorgen, der historische Metzgertanz am Mittwochabend sowie Mittelstandskundgebung, Familientag und Feuerwerk am Donnerstag. Heute ist Ruhetag.

All dies ist nur möglich, weil viel Engagement und viele fleißige Hände an der Vorbereitung, Organisation und Durchführung beteiligt sind. Dafür dankte Kampe dem BDS-Ortsverband Rot am See, den Mitarbeitenden in Rathaus und Bauhof, Feuerwehr, Rotem Kreuz, Polizei und Security sowie allen Musdorfern, die das Fundament für die Großveranstaltung bilden. Kampes besonderer Dank gilt der Hauptorganisatorin Beate Meinikheim und dem Marktmeister Florian Reiß. Für die beiden gab’s einen besonders kräftigen Applaus, der von den Kirchenwänden widerhallte.

Dieses Fest ist ein Stück Heimat, ein Ort der Begegnung und der Gemeinschaft. Dr. Sebastian Kampe Bürgermeister Rot am See

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