Im Ziel ein Baby-Overall als Geschenk
Triathlon Ärzte und Team entscheiden mit: Anne Reischmann, 33, aus Ravensburg startet trotz ihrer Schwangerschaft.
Kailua-Kona. Anne Reischmanns Zieleinlauf auf Hawaii wurde zur besonders emotionalen Angelegenheit. Und das aus einem sehr bestimmten und außergewöhnlichen Grund: Die Ravensburger Profi-Triathletin, die für den VfBLC Friedrichshafen startet, absolvierte die Ironman-Weltmeisterschaft in Hawaii quasi nicht allein. Die 33-Jährige trat in ihrer 13. Schwangerschaftswoche zum Rennen über 3,86 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren und 42,2 km Laufen an. Sie hatte sich mit ihrem Sieg beim Ironman Südafrika für die WM qualifiziert.
Nach harten 9:30:30 Stunden bei wieder extrem herausfordernden Bedingungen in Hawaii hatte sie es geschafft. Sie hielt sich die Hände vors Gesicht, rang kurz um Fassung. Als 31. schloss sie das Rennen ab – und bekam direkt im Ziel noch ein besonderes Geschenk: einen Strampler, also einen Baby-Overall.
Sie hatte ihre Schwangerschaft kurz vor dem Start erst öffentlich gemacht und damit auch Diskussionen ausgelöst. Ihr Weg nach Kona habe vor wenigen Wochen eine unerwartete Wendung genommen, hatte sie in den sozialen Netzwerken geschrieben. „Zusammen mit meinem Team und meinem Arzt habe ich entschieden, bei der WM zu starten“, hatte Reischmann erklärt. Sie werde aber nicht mit dem Ehrgeiz und der Entschlossenheit wie sonst antreten. Sobald es ihr nicht gut gehen sollte, würde sie aufhören. Spätestens im Ziel ging es ihr aber richtig gut.