Trauer um US-Filmstar Diane Keaton

  • Die Schauspielerin Diane Keaton ist tot. Chris Pizzello

Schauspielerin Die amerikanische Oscar-Preisträgerin ist im Alter von 79 Jahren gestorben.

New York. Typ neurotische New Yorkerin mit Männerhosen, Krawatten und Hüten: Dem Stil von „Annie Hall“ blieb Diane Keaton stets treu. Mit „Annie Hall“ – auf Deutsch: „Der Stadtneurotiker“ – hatte Woody Allen ihr 1977 die Rolle ihres Lebens geschenkt. Keaton wurde damit über Nacht zum Star und bekam einen Oscar – der Anfang einer Erfolgskarriere in Hollywood. Nun ist Keaton mit 79 Jahren in Kalifornien gestorben, wo sie auch geboren und aufgewachsen ist.

Nach der Ausbildung zur Schauspielerin am Neighborhood Playhouse in New York gab sie mit 22 Jahren ihr Broadway-Debüt im Musical „Hair“. Das Theater sei aber eigentlich nie ihr Ding gewesen, sagte Keaton einmal. „Ich bin keine echte Schauspielerin. Die Wahrheit ist, ich möchte das nicht jede Nacht wieder machen. Was ich an Filmen mag, ist, dass man es immer wieder versuchen kann.“

Der Durchbruch mit „Annie Hall“ verschaffte ihr eine Rolle nach der anderen – fast immer waren sie mit Männern verknüpft. Auf die Woody-Allen-Phase folgt die Warren-Beatty-Phase mit Filmen wie „Reds“ und schließlich die Al-Pacino-Phase mit dem „Paten“. „Jeder Mann war ein anderes Jahrzehnt“, kommentierte Keaton. „Woody war meine Zwanziger, Warren meine Dreißiger und Al an der Grenze Dreißiger/Vierziger.“ Geheiratet hat sie keinen der drei – und auch nie einen anderen Mann.

In ihrer mehr als 50 Jahre dauernden Schauspiel-Karriere erfand Keaton sich immer wieder neu. Neben dem „Stadtneurotiker“ und „Reds“ war sie noch zwei weitere Male als beste Hauptdarstellerin für den Oscar nominiert, 1997 in „Marvins Töchter“ an der Seite von Leonardo DiCaprio und 2004 in „Was das Herz begehrt“, einem Liebesfilm mit Jack Nicholson. Ähnliche Komödienrollen als eher wohlhabende Frauen in beigefarbener Kleidung spielte sie auch im „Club der Teufelinnen“ mit Bette Middler und Goldie Hawn oder zuletzt in zwei „Book Club“-Filmen oder „Summer Camp“ mit Kathy Bates. Auch als Sprecherin war Keaton tätig und verkörperte 2016 die Mutter der Hauptfigur in dem Animationsabenteuer „Findet Dory“.

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