Das Einrichtungshaus Schmezer schließt für immer
Familienunternehmen 78 Jahre lang wurde der Möbelhändler mit viel Herzblut geführt – jetzt ist Schluss.
Künzelsau. Das bequeme Sofa, der geräumige Kleiderschrank oder eine elegante Zimmerleuchte – Jahrelang war das Einrichtungshaus Schmezer in Künzelsau eine der ersten Adressen für edle Möbel der gehobenen Wohnkultur. Als Inhaber haben die Schmezers immer viel Wert auf Design gelegt. „Wir sind regelmäßig auf Messen nach Mailand gefahren und drei bis vier Mal im Jahr haben wir mit professioneller Hilfe unserer Geschäftsräume neu eingerichtet und dekoriert“, erklärt Hans-Jürgen Schmezer.
Das kam nicht nur bei Kunden aus den Landkreisen Schwäbisch Hall und Hohenlohe an. „Wir haben es immer wieder geschafft, bei der in der Branche sehr relevanten Zeitschrift ,Architektur & Wohnen’ als einer der Top-50-Einrichter ausgezeichnet zu werden. Und das bei rund 10.000 Möbel- und Einrichtungshäusern in Deutschland“, fügt der Geschäftsführer stolz hinzu.
Ende einer Ära
Doch damit ist nun Schluss. Die Brüder Hans-Jürgen und Karlheinz Schmezer haben das Ende des Familienbetriebs beschlossen. „Wir haben da viel Herzblut hineingesteckt“, blickt Hans-Jürgen Schmezer wehmütig zurück. Gemeinsam mit seinem Bruder hat er 1994 in dritter Generation die Geschäftsführung übernommen. Gegründet wurde das Unternehmen 1949 als Schreinerei in Künzelsau. 1978 folgte die Aussiedelung nach Gaisbach.
Warum kommt jetzt das Aus für den Möbelhändler? „Seit Corona spüren wir – wie wohl anderen hochwertige Fachgeschäfte auch – eine wirtschaftliche Beruhigung. Auf der einen Seite sinken die Umsätze, auf der anderen Seite steigen die Kosten. Da zudem die Suche nach einem Nachfolger ergebnislos blieb, ist für uns der richtige Moment gekommen, loszulassen“, erklärt Hans-Jürgen Schmezer.
Aktuell läuft der Abverkauf. Für die Immobilie wird ein Nachmieter gesucht. Das Geschäft – mit 2000 Quadratmetern Ladenfläche eines der größten Künzelsauer Einzelhandelsgeschäfte – überzeugt durch seine Lage. „Erste Interessenten haben sich bereits gemeldet.“