Voll im Zeitplan

Feuerwehr Zehn Monate nach dem Spatenstich für die Erweiterung der Kernstadt-Wache nimmt der Bau Form an. Lärmschutz bleibt ein wichtiges Thema.

Es soll „ein Bau für eine Feuerwehr auf der Höhe der Zeit sein“: So beschrieb Ehingens OB Alexander Baumann beim Spatenstich im Januar, was in der Alamannenstraße entsteht. Zehn Monate später hat der rund 18 Millionen Euro teure Erweiterungsbau der Kernstadtwache Form angenommen. „Wir kommen zügig voran“, freut sich Martin Linder vom Hochbauamt der Stadt Ehingen. Die Arbeiten liegen nicht nur im Zeitplan, sondern obendrein im Kostenrahmen – wenngleich Amtsleiterin Tanja Fürst einschränkt: Noch sind nicht alle Arbeiten vergeben.

So oder so: Es geht voran. Bis Ende November soll der Rohbau stehen; es fehlt nur mehr der würfelförmige Aufbau auf der neuen Fahrzeughalle, in dem Schulungsraum, Küche und Toiletten Platz finden sollen. Er wird vom Besucherparkplatz östlich des Gebäudes ebenerdig erreichbar sein. Eine Etage tiefer, auf Höhe der Alamannenstraße, befinden sich die acht zusätzlichen Fahrzeugboxen, auf die die Ehinger Wehr sehnlich wartet. Sie sind nicht für Neufahrzeuge, sondern werden benötigt, um den Bestand unterzubringen, betont Linder. Vor allem Sonderfahrzeuge sollen hier zukünftig stehen.

In der bestehenden Fahrzeughalle geht es nämlich mehr als beengt zu. 12 Stellplätze hat sie – 19 würden gebraucht. „Die platzen aus allen Nähten“, hatte Kreisbrandmeister Ralf Ziegler es im vergangenen Jahr formuliert: Zum Teil parken Fahrzeuge hintereinander, können nur im Freien abgestellt werden oder müssen in der Waschhalle untergebracht werden.

Außenanlagen kommen 2027

Verläuft alles nach Plan, soll der Erweiterungsbau Ende kommenden Jahres bezugsfertig sein. Bis dahin lebt die Ehinger Wehr mit Einschränkungen, die „wir aber wahnsinnig gerne in Kauf nehmen“, wie Stadtbrandmeister Oliver Burget sagt. Durch den Wegfall des Parkplatzes in der Alamannenstraße seien bis zur Fertigstellung der zusätzlichen Tiefgarage bei Ausbildung und Übungen vermehrt Fahrgemeinschaften und weitere Laufwege nötig, im Einsatzfall wird die alte Tiefgarage unter der Fahrzeughalle verstärkt genutzt.

Das alles spiele aber keine Rolle, so Burget: „Wir sind wahnsinnig dankbar, dass die Stadt so viel Geld in die Hand nimmt.“ Spätestens, wenn 2027 auch die Außenanlagen fertiggestellt sind, werde die Wehr am Stützpunkt optimale Bedingungen haben. Bislang übten die Kameraden im Hof vor der Fahrzeughalle, erklärt der Stadtbrandmeister: „Da, wo im Alarmfall die Fahrzeuge ausrücken.“ Komme es zu einem Einsatz, müssten Übungsmaterialien eilig beiseite geräumt werden.

In Zukunft steht der Feuerwehr ein großer Übungsplatz östlich der Wache zur Verfügung. Dort gibt es eigens gestaltete Bereiche unter anderem für die technische Hilfeleistung nach Verkehrsunfällen, in denen zum Beispiel ein Pkw auf einer Leitplanke simuliert werden kann, der instabil liegt und vor der Rettung der Insassen stabilisiert werden muss. Vorgesehen sind auch Anschlagpunkte für Seil- und Greifzüge und eine spezielle Fläche, auf der das Löschen mit Schaum geübt werden kann. Eine zwei Meter hohe Lärmschutzwand zur Wohnbebauung hin sorgt dafür, dass Anwohner nicht über Gebühr belastet werden.

Übungshaus später denkbar

„Die Übungsmöglichkeiten werden breiter, wir haben kürzere Wege und insgesamt bessere Bedingungen“, fasst Burget zusammen. Auch ohne das geplante Übungshaus, das mangels Zuschuss und aufgrund der gestiegenen Kosten vorerst vom Tisch ist. Alle dafür notwendigen Anschlüsse würden aber hergestellt, erklärt Tanja Fürst. So könnte es zukünftig noch ergänzt werden.

Generell ist die erweiterte Wache nicht nur für die Stadt, sondern auch das Umland relevant: Hier finden neben den Übungen der Kernstadtwehr auch Lehrgänge auf Kreisebene statt, aktuell etwa die Feuerwehr-Grundausbildung zum Truppmann sowie Kurse für Sprechfunker und Atemschutzgeräteträger. „Im Moment haben wir jeden Abend 60 bis 80 Kameraden hier“, sagt Burget. Die Jugendfeuerwehr, die sich ebenfalls regelmäßig trifft, nicht mitgerechnet.

Sichelhenke bei der Harmonia

Fest Der Allmendinger Musikverein hatte seine Feier zum ersten Mal in und an das Musikerheim verlegt.

Allmendingen. Viele Jahre lockte die zum Festschuppen umfunktionierte Maschinenhalle auf der Tollmaid in Hausen ob Allmendingen viele Besucher an. Als Renner erwiesen sich stets die schlachtfrischen Angebote an Speisen. Zugpferd war stets auch das rustikale Ambiente im bayerischen Flair. Aber auch die schwungvolle Blasmusik steuerte ihren Anteil zum Gelingen bei. In diesem Jahr hatten sich die Verantwortlichen des MV Harmonia Allmendingen für das Musikerheim als Feststandort der Sichelhenke entschieden.

Um die Mittagszeit herrschte eine drangvolle Enge im Probelokal. Weil das Wetter mitmachte, es war zwar etwas frisch, aber trocken, hatten es sich viele Festgänger an den bereitgestellten Biertischgarnituren gemütlich gemacht. Was fehlte, war die für die kleinen Festbesucher sonst obligatorische Strohpyramide zum Toben. „Wir hatten dieses Jahr so viele Termine, und dieser Standort hat uns viele Arbeitsstunden erspart“, begründete Yannik Beck den Wechsel. Mit der Besucherresonanz zeigte sich der neue Musikerchef sehr zufrieden.

Zur hohen Arbeitsbelastung der früheren Sichelhenke ergänzte er, dass die neue Variante ein kleineres finanzielles Risiko darstelle. So habe man das für Samstagabend geplante Weinfest im Musikerheim aufgrund von wenigen Anmeldungen kurzerhand absagen können. Und auch die musikalische Umrahmung der Sichelhenke, bei der stets eine Gastkapelle zum Frühschoppen aufspielte, habe man nun reduzieren können, „weil im Musikerheim eh nur eine kleine Besetzung Platz hatte.“ Beck empfand die Sichelhenke als super entspannt. Was künftig geplant sei, werde man sehen. Auch in puncto Kreiselmusikfest, bei dem der Musikverein dieses Jahr ein deutliches Minus verbucht habe. „Bei 35 Grad Hitze sitzt keiner ins Festzelt, dann standen noch das große Marktplatz-Open-Air in Ehingen und andere Veranstaltungen in direkter Konkurrenz“, zieht der frühere Musikerchef Joachim Keller Bilanz. „Acht Mal ist das Kreiselmusikfest erfolgreich gewesen, nur einmal nicht. Womöglich muss man den Termin verlegen, vielleicht in den Frühherbst, aber ganz absagen, wäre für mich keine Option.“

Fuchs steckt zwischen Garagen fest

Rettung In einer ziemlich misslichen Lage befand sich ein Jungtier jüngst in Munderkingen. Anwohner alarmierten die Feuerwehr.

Munderkingen. Nichts ging mehr für einen Jungfuchs am Freitagabend in Munderkingen: Wie der stellvertretende Feuerwehrkommandant Pascal Steinmüller berichtet, hatte sich das Tier so unglücklich in den schmalen Spalt zwischen zwei Garagen manövriert, dass es schließlich festsaß. Denn: Die Lücke sei auf einer Seite vielleicht 15 bis 20 Zentimeter breit gewesen, schätzt Steinmüller – am anderen Ende aber lediglich acht Zentimeter breit und obendrein mit einer Metallblende verschlossen.

Der Fuchs hatte sich auf seinem nächtlichen Streifzug offenbar so weit in den schmal zulaufenden Gang begeben, dass er nicht mehr weiterkam. Meister Reineke hatte jedoch Glück: Anwohner hörten zu später Stunde verdächtige Geräusche, schauten nach und erkannten die tierische Notlage. Sie alarmierten die Feuerwehr. „Ohne diese Hilfe wäre der Fuchs verendet“, ist Steinmüller sicher.

Rückwärts in die Freiheit

Vor Ort sei den Kameraden zunächst gar nicht klar gewesen, wer zwischen den Garagen festsitzt: Durch den Spalt habe man lediglich einen „plüschigen, braunen Punkt“ in der Dunkelheit ausmachen können. Ein Jäger unter den Munderkinger Feuerwehrleuten habe den Punkt schließlich als Jungfuchs identifiziert.

Seine Rettung gestaltete sich nicht ganz einfach: Die Feuerwehr entfernte die Metallblende, doch jeder Versuch, den Fuchs in eine Transportbox zu treiben, scheiterte – das Wildtier kauerte sich, von Menschen und Licht eingeschüchtert, immer tiefer in den Spalt. Also disponierten die Munderkinger um: Box weg, Licht aus und stattdessen sanfter Druck von vorne.

Das klappte besser: Der Fuchs legte den Rückwärtsgang ein und flüchtete, nach Steinmüllers Worten augenscheinlich unverletzt, in die Dunkelheit. Kurz darauf hätten die Einsatzkräfte ihn in einem benachbarten Garten gesichtet: „Er war fit.“

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