„Das ist der richtige Weg“

  • Die drei Rathauschefs Alexandra Hepp (links), Ulrike Holzbrecher und Manuel Maier erklären, wie das Finanzwesen der drei Kommunen zukünftig organisiert werden soll. Foto: Ralph Bausinger

Region Alexandra Hepp, Ulrike Holzbrecher und Manuel Maier erläutern, wie sie das Haushaltswesen neu organisieren wollen.

Der Schritt wird für die Bürgerinnen und Bürger in Hayingen, Pfronstetten und Zwiefalten kaum spürbare Veränderungen mit sich bringen, könnte jedoch die Arbeitsabläufe in den Verwaltungen deutlich vereinfachen. Die drei Gemeinden planen, ihr Haushalts-, Kassen-, Abgaben- und Rechnungswesen künftig dem Gemeindeverwaltungsverband (GVV) Zwiefalten-Hayingen mit Pfronstetten zu übertragen.

Während der Gemeinderat Zwiefalten bereits zugestimmt hat, steht die Entscheidung in Hayingen am Donnerstag dieser Woche und in Pfronstetten am kommenden Mittwoch noch aus.

Der GVV ist schon jetzt unter anderem für den Unterhalt der Gemeindeverbindungsstraßen, die Arbeitssicherheit und den Flächennutzungsplan zuständig. Darüber hinaus kooperieren die Kommunen beim Standesamt, der Schulsozialarbeit und dem Bauhof. Und sie helfen sich gegenseitig aus, wenn beispielsweise in einer Gemeinde der Posten des Kämmerers nicht besetzt war. Der Verband habe sich bewährt, sind sich die drei Rathauschefs Ulrike Holzbrecher (Hayingen), Alexandra Hepp (Zwiefalten) und Manuel Maier (Pfronstetten) einig.

Die Idee, die Kooperation der drei Kommunen auf weitere Bereiche auszudehnen und zu vertiefen, ist nicht neu. Bereits 2017 hatten Hayingen, Pfronstetten und Zwiefalten eine mit Leader-Mitteln finanzierte Organisationsuntersuchung in Auftrag gegeben, wie eine verstärkte Zusammenarbeit aussehen könnte. Das Gutachten sei auch in allen Gemeinderäten vorgestellt worden, allein die Umsetzung habe gestockt, berichtet Bürgermeisterin Ulrike Holzbrecher, die damals wie ihre beiden Kollegen noch nicht im Amt war.

Als sich abzeichnete, dass Hayingens Kämmerin Sarah Walter im Herbst aufhören wird, gewannen die Überlegungen, eine Verbandskämmerei einzurichten, an Gewicht. Am 30. Juli dieses Jahres kamen die Gemeinderäte, Bürgermeister und Amtsleiter im Haus Rubin im Tal in Anhausen zusammen, wo das Projekt vorgestellt wurde. Ulrike Holzbrecher erinnert sich an einen lebendigen Abend mit vielen Fragen. „Es war gut, dass wir alle gemeinsam mitgenommen haben. Wir haben alle gespürt, dass es ein Schritt in die richtige Richtung ist“, ergänzt ihre Zwiefalter Kollegin.

Mit der Auslagerung des Finanzwesens in den GVV müssen alle drei Kommunen die bisherige Organisationsstruktur der Verwaltung überdenken. „Unsere Hauptämter werden gestärkt und bekommen neue Aufgaben“, sagt Alexandra Hepp. Das führe wiederum dazu, dass sie personell verstärkt werden müssen, ergänzt Ulrike Holzbrecher.

Räume werden noch gesucht

Die Verbandskämmerei soll in eigenständigen Räumen in einer der drei Kommunen untergebracht werden. Wo, steht noch nicht fest. Die Neustrukturierung soll auch helfen, leichter Personal zu gewinnen. Mit der Neuregelung ließen sich Personalengpässe und Vakanzen leichter auffangen, auch Ausfallzeiten durch Urlaub oder Krankheit ließen sich leichter überbrücken, wovon sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer profitierten.

In den kommenden Wochen wird es, immer unter der Voraussetzung, dass alle Gemeinderäte und der GVV zustimmen, Gespräche mit den Mitarbeitern auf den Rathäusern geben, ob sie zum GVV wechseln wollen. Die Entscheidung sei freiwillig, es werde keinen Druck geben, betont Ulrike Holzbrecher.

Eigenständigkeit bewahren

Ein Punkt ist allen Verwaltungschefs besonders wichtig. Es handelt sich um keine Fusion der drei Gemeinden und auch um keinen Schritt auf dem Weg dorthin. Ganz im Gegenteil: „Wir bündeln die Kräfte, um unsere Eigenständigkeit zu bewahren“, bringt es Manuel Maier auf den Punkt.

Wir bündeln die Kräfte, um unsere Eigenständigkeit zu bewahren. Manuel Maier Bürgermeister Pfronstetten

VORHERIGER ARTIKEL NÄCHSTER ARTIKEL