Wenn Schulden erdrücken

Finanzen Aktuell geht die Zahl der Privatinsolvenzen zurück. Doch der Beratungsbedarf von Menschen, die finanzielle Probleme haben, ist immens.

Wir können uns vor Anfragen kaum retten“, berichtet Petra Maurer, die als Schuldnerberaterin bei der Diakonie in Ulm arbeitet. Dort werden Menschen aus Ulm und dem Alb-Donau-Kreis betreut, die Schulden haben und Hilfe brauchen, damit umzugehen. Doch wer sich dort meldet, muss aktuell mit einer Wartezeit von elf Monaten rechnen.

Was Maurer schildert, stellt sich in den Zahlen des Statistischen Landesamtes in Baden-Württemberg so dar: Im Jahr 2024 wurden im Stadtkreis Ulm 99 Privatinsolvenzen von Verbrauchern angemeldet, also von Arbeitnehmern, Rentnern, Arbeitslosen oder Auszubildenden. Im Jahr zuvor waren es 71. Die Zahl der Fälle schwankt über die Jahre stark: So waren es im Jahr 2015 insgesamt 51 Verbraucherinsolvenzen, die angemeldet wurden. Ihre Zahl stieg dann leicht bis 2018 auf 71 und ging dann auf 63 (2019) und 40 Fälle (2020) zurück.

2021 stieg die Zahl der Insolvenzanmeldungen stark auf 98 an und schwankt seitdem auf hohem Niveau. Im ersten Halbjahr 2025 wurden 35 Verbraucherinsolvenzen in Ulm angemeldet. Im ersten Halbjahr 2024 waren es 50.

Doch Maurer schränkt direkt ein: Nicht jeder, der zur Schuldnerberatung kommt, meldet auch eine Insolvenz an. Denn in einem ersten Telefonat – noch bevor die Wartezeit für die Beratung beginnt – wird geprüft, welche und wie viele Schulden die Person überhaupt hat. „Wir schauen dann auch, wie man die Einnahmenseite verbessern kann“, erklärt Maurer. Also beispielsweise, ob Leistungen wie Wohngeld, Bürgergeld oder Kinderzuschlag den Betroffenen zustehen. „Viele, die zu uns kommen, haben Anspruch auf Sozialleistungen, haben diese aber nie abgerufen.“

Schulden häufen sich über Jahre

Dass die Zahlen in der Beratung aktuell steigen, sei nicht verwunderlich. Während der Corona-Pandemie hätten viele „alles flüssig gemacht, was ging“ und schieben trotzdem seit Jahren Schulden vor sich her. „Jetzt steht dann vielleicht die Rente bevor und man beginnt zu rechnen.“ Denn je näher es auf den Renteneintritt zugeht, desto näher an der Realität seien auch die Zahlen auf der jährlichen Renteninformation.

Dazu komme die hohe Inflation. „Es gibt es viele Familien und Singles, da war schon alles Spitz auf Knopf, und jetzt reicht es einfach nicht mehr, weil alles teurer geworden ist“, berichtet Maurer. Auch die Mieten sind stark gestiegen. Paare seien weniger gefährdet, von ihren Schulden übermannt zu werden, weil sie mehr Möglichkeiten haben zu jonglieren. Wenn beispielsweise ein Einkommen wegfällt, ist immer noch ein zweites da.

Immer wieder sieht Maurer auch ehemals Selbstständige, die beispielsweise ihr Geschäft von zu Hause betrieben, aber trotzdem Corona-Hilfen beantragt haben. Weil es bei so einem Betrieb aber keine Fixkosten wie Miete gibt, müssen die Hilfen nun zurückgezahlt werden. Dabei gehe es um Beträge bis zu 20.000 Euro. „Wenn man dann das Geld schon ausgegeben hat, hat man ein Problem.“

Schicksalsschläge belasten

Häufig führen auch Schicksalsschläge in die Schulden. Wenn Paare etwa gemeinsam einen Kredit aufnehmen – sei es für eine Wohnung, ein Auto und oder eine Küche – und dann ein Einkommen wegfällt, zum Beispiel wegen einer Trennung, Krankheit oder dem Verlust des Arbeitsplatzes, dann werden häufig die Raten angepasst. Sind diese zu niedrig berechnet, steigen die Schulden wegen der Zinsbelastung weiter, obwohl man regelmäßig tilgt.

Maurer kritisiert auch, dass man heute praktisch alles auf Raten kaufen kann. Jeder Elektronikmarkt, viele Internetshops und sogar Ferienparks bieten dies an. Dazu kommen noch Zahlungsdienstleister wie Klarna. Vor allem für Jüngere, die mit diesen Möglichkeiten aufwachsen, sei das problematisch.

Kommentar

„Das muss man erstmal verkraften“

Vogelgrippe Marktbeschicker sowie Kunden und Kundinnen auf dem Ulmer Wochenmarkt bewegt das harte Los des Kaiserhofs in Öllingen, der 15.000 Hühner keulen lassen musste.

Am Samstag war eine große Lücke zwischen den Ständen auf dem Ulmer Wochenmarkt. Dort, wo man vorwiegend Eier und Geflügelfleisch kaufen kann. Der Grund: Der Kaiserhof aus Öllingen war nicht wie üblich vor Ort. Dort war am Donnerstag der ganze Tierbestand des Hofes – 15.000 Tiere – gekeult worden. Dies unmittelbar, nachdem dort das H5N1-Virus nachgewiesen worden war, umgangssprachlich Vogelgrippe genannt.

Die Tierseuche, die vor allem durch Zugvögel übertragen wird, war Thema Nummer eins auf dem Wochenmarkt. Zuallererst bei den Kollegen des Kaiserhofs – sechs weitere Anbieter mit ähnlichem Sortiment. „Sicher mache ich mir Sorgen“, sagte etwa Markus Magg, der auf seinem Bauernhof bei Erbach rund 6000 Hühner hält und die Eier an Supermärkte, Bäckereien und Restaurants verkauft. Sorgen, dass das Virus auch seinen Hof befällt, obwohl er gut 30 Kilometer Luftlinie von Öllingen entfernt liegt. Er ergreife bereits spezielle Maßnahmen, wenn er in den Stall gehe, so Magg. So betrete er ihn nur mit bestimmten Schuhen. Ein Teil der Tiere sei momentan noch draußen. Denn vorsorglich im Stall halten, das gehe gar nicht, erklärte er. „Dann darf ich die Eier nicht mehr als ,von frei laufenden Hühnern‘ verkaufen.“

Bei Wolfgang und Christine Maurer herrschte noch keine Alarmstimmung. Das Ehepaar kommt aus Wattenweiler bei Neuburg an der Kammel und ist damit weit aus der momentanen Gefährdungszone gelegen. Ohnehin: Selbst halten die beiden gar keine Tiere, sie haben verschiedene Bauern, die ihnen zuliefern. Natürlich könne es jeden treffen, sagte Christine Maurer, aber es klang so, als schiebe sie den Gedanken erstmal weg: „Man macht einfach normal weiter.“ Ein Mann in voller Regenmontur – es schüttete gerade wie aus Eimern – kaufte 30 Eier bei Siegfried Geywitz aus Scharenstetten. Auf die Frage, ob er sie angesichts der ausgebrochenen Seuche bunkert, schüttelte er den Kopf und sagte: „Nee, die esse ich. Und wenn es keine gibt, dann esse ich keine.“

Der Hof von Geywitz liegt ebenfalls weit außerhalb der vorgeschriebenen zehn Kilometer großen Beobachtungszone um Öllingen. Trotzdem achte auch er etwas mehr auf saubere Bedingungen, sagte er. Das Gute: Seine Hühner sind im überdachten Wintergarten untergebracht. Die Kunden hätten das Thema natürlich angesprochen und vereinzelt bestehe die Befürchtung, dass Eier Mangelware werden könnten. Aber an sich überwiege die Anteilnahme am Schicksal des Öllinger Hofes, erzählt Geywitz. Man hoffe sehr, dass es nicht noch mehr Betriebe treffe.

Die Anteilnahme ist auch unter den Marktbeschickern hoch. Sie wolle jetzt nicht mehr darüber reden, wehrte die Chefin des Standes Schick-Speiser aus Roggenburg ab. Dort werden ebenfalls Eier aus Freiland- und Bodenhaltung sowie Bioware verkauft. Sie habe das schon den ganzen Vormittag gemacht. Nur so viel: „Ich mache mir große Sorgen um die Kaisers.“ Vor ihrem Stand wartete ein Mann: „Ja, wir haben heute Morgen beim Frühstück über die Vogelgrippe gesprochen. Für so einen Betrieb ist das bestimmt ganz schön traurig.“

Beim Kaffee geredet

Ein anderer Mann kam tropfnass zum Stand der Gewürzhändlerin Carmen Süß nebenan: „Das ist so brutal, was den Kaisers passiert ist“, sagte er zu ihr. Sie nickte. „Das muss man erstmal verkraften.“ Er sei schockiert, dass Tausende von Tieren einfach umgebracht wurden. Nicht nur er war schockiert. Das Thema habe auch die Kollegen beschäftigt, erzählte Carmen Süß. Man habe beim Kaffee nach dem Aufbau am Samstagmorgen darüber gesprochen: „Das ist ja eine Existenz, die da von jetzt auf nachher bedroht ist.“

Obst- und Gemüsehändlerin Kerstin Gairing ist vom Schicksal des Kaiserhofs in Öllingen doppelt betroffen. Einmal als Mensch. Sie habe mit der Frau telefoniert, sie sei natürlich geschockt. Und das gleiche Gefühl habe sie auch: „Wenn man so etwas noch nie erlebt hat und man nicht weiß, was da auf einen zukommt die kommenden Wochen, das ist doch schrecklich.“ Sicher würden jetzt viele Geflügelhändler schlecht schlafen. Betroffen ist Kerstin Gairing auch als Geschäftspartnerin, denn Kaisers verkaufen freitags in der Gärtnerei Gairing ihre Produkte. „Das geht jetzt zunächst nicht mehr“, meint sie bedauernd. Einen Ersatz suche sie aber nicht. Sie warte so lange, bis der Hof wieder auf die Beine gekommen ist.

Gedenken an Mutter und Bruder

Trauer Familie und Freunde der verstorbenen María Dolores Blumenstock haben im Haus der Begegnung musiziert und gelesen. Der 1990 ermordete Rafael Blumenstock hätte an diesem Tag Geburtstag gehabt.

Mama“, heißt das Lied, das der kleine Chor an diesem Abend im Haus der Begegnung in spanischer Sprache gesungen hat, musikalisch begleitet von Piano, Geige, Cello und Oboe. Der schlichte Titel drückt aus, worum es ging – das Gedenken an María Dolores Blumenstock, die im Alter von 89 Jahren am 7. Juni dieses Jahres verstarb und Mutter von fünf Söhnen war: Alvaro, Rodrigo, Eduardo, Enrico und Rafael.

Erzählungen aus der Kindheit

Vier von ihnen haben die Gedenkveranstaltung an die Sängerin und Gesangslehrerin zusammen mit guten Freunden auf die Beine gestellt. Auf dem Programm stand nicht nur Musik, es wurden auch Bilder gezeigt, die ihr zu Ehren gemalt wurden, wie etwa eins der Ulmer Künstlerin Ursula Busch. Und es wurden Erinnerungen von Freunden geteilt sowie aus den Memoiren von María Blumenstock vorgelesen. Diese Aufgabe übernahm Enrico Blumenstock, der Passagen aus ihrer Kindheit auswählte – heitere Erzählungen.

Dass die Gedenkveranstaltung im Haus der Begegnung (HdB) stattfand, war unvermeidlich. Denn zu diesem Ort, wie auch zur vh Ulm, hatten die Eltern Blumenstock zeit ihres Lebens eine enge Verbindung. „Sie haben hier gemeinsam Abende gestaltet“, sagte Enrico Blumenstock. Sein Vater sprach etwa über den Maler Francisco di Goya (1746 bis 1828), der nicht nur malte, sondern auch Lieder komponierte. „Diese hat meine Mutter dann vorgesungen.“

Auch der Gesangsunterricht habe im HdB stattgefunden. Seine Mutter sei hier vielen jungen Menschen begegnet und habe den Kontakt oft über die Zeit nach dem Unterricht hinaus gehalten. „Sie hat fast bis zum Schluss unterrichtet. Gesang war ihr Leben.“ Es sei ein Glück, dass sie bis zwei Tage vor ihrem Tod selbstständig war und ihre Passion leben konnte, so Enrico Blumenstock.

Umso mehr als im November 1990 der fünfte Sohn, Rafael Blumenstock, von Unbekannten grausam ermordet worden war und die Tat die gesamte Familie Blumenstock traumatisierte. Man fand den damals 28-Jährigen am frühen Morgen des 4. November auf dem Münsterplatz: Getötet mit 21 Messerstichen, malträtiert mit Tritten und verstümmeltem Gesicht – die Nase wurde ihm abgeschnitten. Bis heute hat man den oder die Täter nicht gefunden.

Eine neu gegründete Cold Case-Einheit beim Polizeipräsidium Ulm rollt den Fall wieder auf. Der zuständige Kriminalhauptkommissar Manuel Köhler setzt in diesem Zusammenhang auch auf die Hilfe durch die Medien. So war er im Juli bei Aktenzeichen XY, um den Fall vorzustellen. Der SWR sendet seit 16. Oktober einen mehrteiligen Podcast, die SÜDWEST PRESSE kooperiert mit dem Sender. María Blumenstock hat nicht nur unter dem Verlust ihres Sohnes gelitten, sondern auch unter den Diskussionen um das Gedenken in der Stadt an ihn. So dauerte es Jahrzehnte, bis die Stadt 2024 eine Stele mit der Gedenkplatte, die der Vater entworfen hatte, aufstellte. „Sie wollte nichts mehr davon wissen“, sagt Enrico Blumenstock. Sie habe das Okay zum Podcast des SWR, in dem alle Brüder zu Wort kommen, erst ganz zum Schluss gegeben. „Was die Sendung Aktenzeichen betrifft, so bin ich mir sicher, dass sie das nicht gewollt hätte.“

Der Abend im Haus der Begegnung war auch ein Gedenken an Rafael Blumenstock. Denn just an diesem 24. Oktober wäre er 63 Jahre alt geworden. Und deshalb zogen Familie und Freunde nach der Veranstaltung zur Stele am Münsterplatz und zündeten Kerzen für den Bruder an, der in der Familie Blumenstock seit nunmehr 35 Jahren fehlt.

Elbit: Polizei durchsucht Wohnung

Straftat Nach dem Einbruch in das Ulmer Unternehmen suchen Ermittler weitere Hinweise zum Tathergang.

Ulm. In Zusammenhang mit den Ermittlungen wegen „der Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung, Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung“ bei der Firma Elbit Systems in Böfingen, haben Ermittler eine Wohnung in Ulm durchsucht. Das teilt die Generalstaatsanwaltschaft in Stuttgart mit. Die Maßnahme hat bereits vor rund einer Woche stattgefunden.

Wie mehrmals berichtet, waren fünf Verdächtige am 8. September gegen 3.30 Uhr gewaltsam in das Firmengebäude eingedrungen. Im und am Gebäude entstand dabei ein Schaden von rund einer Million Euro. Die vom Sicherheitsdienst der Rüstungsfirma gerufene Polizei hatte das Gebäude zunächst umstellt. Später kam ein Sondereinsatzkommando hinzu, das die fünf Tatverdächtigen widerstandslos festnehmen konnte.

Die mutmaßlichen Täter – zwei Männer und drei Frauen – im Alter zwischen 23 und 39 Jahren haben die irische, britische, spanische und deutsche Staatsangehörigkeit. Des Weiteren stehen die Verdächtigen in Verbindung mit der seit Juli in England verbotenen Gruppierung „Palestine Action“. Diese hat sich später zu der Tat bekannt.

Nicht verdächtig

Videos, die während des Einbruchs gedreht wurden, zeigen die Verdächtigen, wie sie Wände und Türen mit Farbe und Sprüchen besprühen und mit verschiedenen Werkzeugen Gegenstände zerstören. Außerdem sollen die Tatverdächtigen vor dem Gebäude Rauchbomben gezündet sowie mehrere Farbschmierereien an der Fassade hinterlassen haben.

Die Ermittlungen in dem Fall hat die Generalstaatsanwaltschaft in Stuttgart übernommen. Ein Sprecher bestätigt, dass die Polizei eine Wohnung „bei einer anderen Person“ in Ulm durchsucht habe. Dies sei im Rahmen der Strafprozessordnung Paragraf 103 geschehen und bedeute, dass die Person nicht unter Verdacht stehe. „Grund für die Durchsuchung waren Hinweise, dass diese Person von Beschuldigten über die Tat informiert wurde“, so der Sprecher. Bislang gebe es im Ermittlungsverfahren keine Beschuldigten aus Ulm oder der Umgebung. Ansonsten dauerten die Ermittlungen noch an.

In den Sozialen Medien bezeichnet die Gruppe „Shut Elbit down“ die Maßnahme der Ermittler als Eskalation. Diese habe zum Ziel, den Zeugen von seinem „standhaften Aktivismus“ abzuhalten und dessen Sicherheitsgefühl sowie das seiner Familie zu zerstören.

30 Projekte bekommen Geld von der Bürgerstiftung

Spenden Anträge reichen vom Jubiläum, das gefeiert wird, bis hin zur Anschubfinanzierung.

Ulm. Insgesamt 71 400 Euro Fördergeld hat die Bürgerstiftung Ulm in diesem Jahr 30 Projekten zukommen lassen. Die Summen bewegten sich dabei zwischen 350 und 5000 Euro. Dies sei mehr als in den Jahren zuvor, sagte Geschäftsführerin Sabine Gauß im Vorfeld der Übergabe-Zeremonie im Ulmer Rathaus. Die finanzielle Situation der Stiftung ist wieder besser. So sind die Zinsen gestiegen und von der Conrad Keifl-Stiftung seien eine Million Euro zugestiftet worden.

Eine Million Euro zugestiftet

Zum Auftakt der Zeremonie spielte der Akkordeon-Klub Gögglingen ein Stück, anschließend begrüßte Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher die Vertreter und Vertreterinnen der Vereine und Initiativen, die Zuwendungen bekommen. Von der Keifl-Stiftung etwa die Selbsthilfegruppe Hypophysen- und Nebennierenerkrankungen (350 Euro), die Betriebsseelsorge Ulm (1000 Euro) und das Hospiz Ulm (1500 Euro).

Zuwendungen aus dem Fonds der Bürgerstiftung bekommen beispielsweise das Naturmuseum Ulm (500 Euro), der Förderverein Neue Synagoge (1000 Euro), die Zentrale Bürgeragentur ZEBRA (1200 Euro), die das Geld als Anerkennung anlässlich ihres 15-jährigen Engagements im Interkulturellen Garten bekam. Dort ging es unter anderem darum, Obstbäume zurückschneiden zu lassen.

Des Weiteren wurden der Akkordeon-Klub Gögglingen (1500 Euro) bedacht, das Seniorenzentrum Clarissenhof (1500 Euro), der Verein Gute Clowns (1500 Euro), der Verein Oberlin bekam 2000 Euro für das 65-jährige Jubiläum des Jugendhilfevereins. Der CVJM Ulm feierte den 30. Geburtstag des Chores TenSing und bekam 3000 Euro. Zehn Jahre bereits spielt auch das Ensemble des Heyoka Theaters (4000 Euro) und der Verein Lebendiger Kreuzweg organisiert und gestaltet bereits seit 20 Jahren den Lebendigen Kreuzweg in Ulm an Karfreitag (4000 Euro).

Weitere Jubiläen und Geburtstage feierten in diesem Jahr der Förderverein Ruhetal mit 20 Jahren (5000 Euro). Die Ulmer vh (5000 Euro) beging drei Feiertage: 80 Jahre Volkshochschule, 40 Jahre Frauenakademie und 25 Jahre Yogazentrum. Der Krippenverein Ulm-Söflingen (5000 Euro) beging den zehnten Geburtstag.

Die Gesamtsumme von 71.400 Euro setzt sich aus einer Ausschüttung über 32.850 Euro zusammen, die im März erging und der in der zweiten Jahreshälfte. Darunter eine Spende von 3500 Euro an die Stadtbibliothek für die Schriftenreihe „Veröffentlichungen der Stadtbibliothek Ulm“. Spenderin war die Dr. Rosemarie Wildermuth-Stiftung.

Heiß-kalte Feier im „Herz der Stadt“

Glacis Galerie Für das Publikum gab es einiges zu staunen beim zehnten Geburtstagsfest der Shopping-Mall.

Neu-Ulm. Eine kunstvolle Eisstatue in Form einer Zehn, eine blau-goldene mehrstöckige Torte, Champagner und vergoldete Cupcakes: In der Glacis-Galerie ließ man es am Samstagmittag so richtig krachen. Und das mit gutem Grund: Das Einkaufszentrum am Neu-Ulmer Bahnhof feiert in diesen Tagen seinen zehnten Geburtstag. „Städtebaulich war es damals ein Meilenstein“, erinnerte Dezernent Ralf Mager als Vertreter der Stadt an die Anfänge der Glacis-Galerie.

Nach dem Umbau des Areals durch die Bahntieferlegung und den Abriss des alten Bahnhofsgebäudes sowie der Landesgartenschau sei das Gelände neu gedacht worden. Auf diese Weise sei ein „lebendiges, modernes und nachhaltiges Quartier“ entstanden, mit der Glacis Galerie als „Magnet für Besucherinnen und Besucher der ganzen Region“. Heute sei die Galerie das „Herz der Stadt“ und deutlich mehr als nur ein Einkaufszentrum.

Seit einem Jahr liegt die Center-Leitung in den Händen von Melissa Esin. Sie habe das Einkaufscenter als modernen, hellen Bau voller Potenzial kennengelernt, sagte sie. „Es ist ein beliebter, lebendiger Treffpunkt für Menschen in Neu-Ulm und darüber hinaus.“ Kemal Düzal, Eigentümervertreter von CBRE Investment Management, sagte, viele Mieter hätten zum zehnjährigen Bestehen des Centers ihren Mietvertrag erneuert, einige neue Mietverträge stünden zudem vor dem Abschluss. Die Rückkehr der Parfümerie Douglas in die Glacis-Galerie sei „ein starkes Zeichen für den stationären Handel und den Standort Neu-Ulm.“

Auch werde immer wieder aufs Neue in die Zukunft investiert: So werde die Center-Beleuchtung bis Ende des Jahres vollständig auf LED-Lichter umgestellt, auch Ladesäulen für E-Autos soll es bald geben. Wenn das städtische Gebäude „Heiners“ mit all seinen Einrichtungen in nur wenigen Metern Entfernung seine Türen öffne, bringe dies der Stadt neuen Schwung. „Gemeinsam schaffen wir eine lebendige, nachhaltige und zukunftsorientierte Mitte.“

Das Fest war der Startschuss für eine ganze Geburtstagswoche: So sind täglich Kinderprogramm, Tanzvorführungen, Fotopoints, Gamelounge und ein Gewinnspiel geboten. Zu den Highlights gehören der Auftritt der Kinderfigur „Kikaninchen“ am Dienstagnachmittag (28.10) samt Autogrammstunde, sowie der Besuch der Film-Helden von „Paw Patrol“ am Donnerstag (30.10.) von 12 bis 17.30 Uhr. Den Abschluss der Festwoche bildet am 31. Oktober ein „spuktastisches“ Halloween-Special mit kreativem Schminken, Kostümwettbewerb, süßen Überraschungen und einer Tanzshow.

Wohin

BÜHNEN

Neu-Ulm

Friedenskirche, John-F.-Kennedy-Straße 6: 19.30 Sicher – Komm, Leben, wir spielen verstecken, Theater zum Einsteigen

FÜHRUNGEN

Ulm

Bundesfestung Ulm: aktuelle Informationen zu den Führungen unter: www.festung-ulm.de

Tourist-Information Ulm/Neu-Ulm, Stadthaus am Münsterplatz 50: 10-11.30, 14.30-16 Stadtführung mit Besichtigung des Münsters

LITERATUR

Ulm

Haus der Begegnung, Grüner Hof 7: 19 Raum für Männergefühle – Buchvorstellung & Gespräch mit Autor Benjamin Krauss

VORTRAG, DISKUSSION

Ulm

Haus der Begegnung, Grüner Hof 7: 19 Bibel im Gespräch: Kain und Abel, Vortrags- und Gesprächsabend mit Prälatin Gabriele Wulz und Pfarrer Johannes Knöller

KINO

Ulm

Mephisto, Rosengasse 15: Amrum 14.40, 19.30; Bubbles ...Wir waren doch Freunde 15; Das Verschwinden des Josef Mengele 16.45; Franz K. 17.05, 19.45

Obscura, Schillerstraße 1: Danke für Nichts 19.30; Ganzer halber Bruder 17

Xinedome, Am Lederhof 1: All das Ungesagte zwischen uns – Regretting You 14, 16.30, 19; Black Phone 2 19.15; Chainsaw Man – The Movie: Reze Arc 18, 20.15; Das Kanu des Manitu 14.45, 17; Demon Slayer: Kimetsu No Yaiba Infinity Castle (OmU) 15; Die Gangster Gang 2 13.45; Die Schlümpfe: Der große Kinofilm 12.45; Die Schule der magischen Tiere 4 13.15, 14.30, 15.30; Frankenstein 20; Gabby‘s Dollhouse: Der Film 14.30; Good Fortune – Ein ganz spezieller Schutzengel 17.45, 20; Momo 13, 15, 17; Sneak Preview 19; Springsteen: Deliver Me From Nowhere 17.15, 20; Springsteen: Deliver Me From Nowhere (OV) 16; Tron: Ares 16.45, 19.30

Neu-Ulm

Dietrich-Theater, Marlene-Dietrich-Straße 11: A Big Bold Beautiful Journey 19.30; Ab morgen bin ich mutig 13; All das Ungesagte zwischen uns – Regretting You 14.45, 17.40, 20.15, 22.50; Alles voller Monster 13.15, 15.30; Black Phone 2 18, 20.30, 23; Bluey im Kino: „Küchenspaß“-Kollektion 12.30; Chainsaw Man – The Movie: Reze Arc 20.15; Chainsaw Man – The Movie: Reze Arc (OmU) 18, 22.45; Conjuring 4: Das letzte Kapitel 20, 22.55; Das Kanu des Manitu 13.15, 15.25, 18.35, 20.45; Demon Slayer: Kimetsu No Yaiba Infinity Castle 22.30; Die Gangster Gang 2 15.25; Die nackte Kanone 22.15; Die Schule der magischen Tiere 4 13, 14, 15.35, 16.20, 17.15; Gabby‘s Dollhouse: Der Film 13.15, 15.15; Good Fortune – Ein ganz spezieller Schutzengel 17.45, 20; Grand Prix of Europe 12.45; Jurassic World: Die Wiedergeburt 15.20; Lilly und die Kängurus 13; Momo 16.20, 18.30; SimsalaGrimm Mitmachkino 12.45; Sneak Preview 20.30; Springsteen: Deliver Me From Nowhere 15.05, 17.45, 20.30, 23; Tafiti – Ab durch die Wüste 13.15, 14.25; The Smashing Machine 22.50; Tron: Ares 23; Tron: Ares 3D 17.35, 20.20; Weapons – Die Stunde des Verschwindens 23; Zweigstelle 17.30

AUSSTELLUNGEN

Ulm

EinsteinHaus, vh Ulm, Kornhausplatz 5: 8-22 Albert Einstein – Fotos aus seinem Leben, Dauerausstellung; 8-22 Einmischung erwünscht – Geschichte der vh Ulm, Dauerausstellung; 9-13, 14-17 Fotoausstellung: Blick – Bewegung – Klick; 8-22 Ulmer DenkStätte Weiße Rose – „wir wollten das andere“, Dauerausstellung; Alberts Café: 8-22 Plakate von Otl Aicher, Dauerausstellung

Galerie Am Zeughaus 14: Decollagen Martin Krampen, Fotografien Reintraut Semmler, Anmeldung Tel. (0731) 23382

Galerie Ärztliche Kunst, Magirusstraße 49: 8-17 Stoffwechsel – Malerei Petra Buchwald

GenerationenTreff Ulm, Grüner Hof 5: 9-18 „Wolkenformationen“ – experimentelle Malerei

HfG – Hochschule für Gestaltung, Am Hochsträß 8: 8-18 Gefährdete Arten – Update 2025: Erhalt vs. Bestand in Baden-Württemberg

Landratsamt Alb-Donau-Kreis, Schiller­straße 30: 8-12.30 Ausdruck & Austausch, Kunstgruppe Ulm – Ute Scholz, Petra Buchwald, Nora Mähser-Hipp und Nina Olbrich

Museum Brot und Kunst, Salzstadelgasse 10: 10-15 Delikatessen. Zwischen Kunst und Küche

RKU – Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm, Oberer Eselsberg 45: 9-19 Hans Liebl – Grafiker und Maler

Stadthaus, Münsterplatz 50: 10-18 Demokratie auslösen: Sicherheit Fotowettbewerb für junge Menschen; 10-18 Nikita Teryoshin – Nothing Personal. The Back Office of War 2016 – heute; 10-18 Radio Garden, Installation im Eingangsbereich, interaktive Weltkarte, die ermöglicht in Radiosendungen überall auf der Welt hinein zu hören; 9.30-18 Unterirdisch!, Was unter dem Münsterplatz verborgen lag, Dauerausstellung

Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Frauensteige 12: 8-18 Mehr als nur einSTEIN – Kunst muss nicht in Stein gemeißelt sein! von Markus Botzenhart

Neu-Ulm

Petruskirche, Petrusplatz 8: 9-16 Was ist der Mensch – Installation von Klaas Kloosterboer

Rathaus Neu-Ulm, Augsburger Straße 15: 8-12.30, 13.30-16 Geologische Sammlung

Straßer Weg 4, Steinheim: Kunst am Bauzaun – 24/7 Neues LEBEN – Markus Bahner

Region

Roggenburg, Waldpavillon am Parkplatz 3: 9-17 Flechten – faszinierende Lebenskünstler

Vöhringen, Gemälde Galerie Atelier Höb, Am Langen Bach 7: Gemälde

MUSEEN

Ulm

Museum Brot und Kunst: 10-15

Region

Blaubeuren, Badhaus der Mönche und Heimatmuseum, Klosterhof 11: 10-17

Illertissen, Museum der Gartenkultur mit Gartenbibliothek, Jungviehweide 1: 10-17

MESSEN, MÄRKTE

Region

Altheim (Alb), rund ums Rathaus: 14 Alt­heimer Herbstmarkt mit Füllestanz der Landjugend bei der Albhalle

Illertissen, Innenstadt: 9-16 Herbstmarkt mit Vergnügungspark

FESTE, PARTYS

Region

Altheim (Alb), Albhalle, Am Bürzel 10: 20 Markttanzparty

ÖFFNUNGSZEITEN

Ulm

Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg (DZOK), Büchsengasse 13: Archiv und Bibliothek: 9-17

Fahrbibliothek: Grimmelfingen: 13.30-15; Kuhberg: 15.30-17

Haus der Stadtgeschichte, Weinhof 12: Lesesaal im Schwörhaus: 14-17; Lesesaal Pionierkaserne: 8.30-11.30

Tourist-Information Ulm/Neu-Ulm, Stadthaus am Münsterplatz 50: 9.30-18

Ulmer Münster: Kirche: 10-17; Turm: 10-16

Westbad, Moltkestraße 30: 10.30-13.30 nur Frauen

Neu-Ulm

Bürgerbüro Neu-Ulm, Petrusplatz 15: 8-12.30, 13.30-16

Donaubad, Wiblinger Straße 55: Erlebnisbad: 10-22

Donaubad, Eissportanlage: Halle: 12-18

Hallenbad Neu-Ulm, Kantstraße 4: 13-20

Schildkröten- und Reptilienzoo, Brunnenweg 46: 10-18

Region

Blaubeuren, Kloster Blaubeuren: 10-17

Blaubeuren, Tourist Information, Kirchplatz 10: 10-17

Blaustein, Bad Blau: 10-21

Dornstadt, Hallenbad: 9-13

Heroldstatt, Bücherei: 15-18

Illertissen, Stadtbücherei St. Martin, Martinsplatz 2: 15-19

Kellmünz a.d. Iller, Archäologischer Park Caelius Mons, Rechbergring 6: 10-17

Langenau, nauBad: 10-20

Leipheim, Gartenhallenbad, Günzburger Straße 68: 13-22

Münsingen, Biosphärenzentrum Schwäbische Alb: 10-18

Nersingen, Jugendbücherei: 14-16

Senden, See- und Hallenbad: 12-20

Vöhringen, Spielpark Rue de Vizille: 9-17

SONSTIGES

Region

Münsingen, Tonfilm-Theater am Alten Lager, Hahnensteig 11: 19 Dick & Doof (in der Wüste) + Klimbim Teil 1

Ihr Termin?

Veranstaltungen und Treffs von Vereinen erscheinen im Terminkalender – Meldungen an:

veranstaltungen@swp.de

Roman

Coen hatte sie belogen. Und Davis arbeitete als Journalist und Kriegsreporter für investigative Plattfomen, Wikileaks, Bellingcat und andere: „Timothy wird nicht wiederauferstehen. Er ist tot. Aber wenn Sie in seinem Sinne handeln wollen, sein Andenken bewahren wollen, dann geben Sie mir die richtigen Informationen.“

Mit tränenverschleiertem Blick hatte sie die Augen von dem Foto gelöst und auf ihn gerichtet: „Ich will denen schaden, die dafür verantwortlich sind.“ Er hatte genickt und ihre Hand ergriffen, sanft. „Miss White … Sienna … , nichts wird Timothy lebendig machen.“ „Ich weiß“, hatte sie geschnieft. Es folgte ein langer, stummer Blick. „Was brauchen Sie, Mister Davis?“ „Wann wer wohin reist, unter welchem Namen und wie lange.“

Und jetzt saßen sie hier im Pappardella und es stand ein Krieg im Raum. Sie wusste, es war gegen alle Absprachen, gegen seine Regeln, aber sie musste es wissen.

„Sehen wir uns wieder?“, flüsterte sie.

Da er nicht antwortete, schaute sie auf.

„Hoffentlich nach dem Sturm“, gab er zurück und sein Blick war frei von Zorn oder Vorwurf. Ganz im Gegenteil: Er war warm. Wie eine sanfte Berührung, die sie fühlte, obwohl sie ausblieb.

Nachdem Sienna White das Pappardella verlassen hatte und Jack Davis noch auf die Ravioli wartete, blätterte er in der Ausgabe der New York Times, die Sienna White absichtlich liegen gelassen hatte. Auf Seite elf fand er eine handschriftliche Notiz. Für die Zielperson, einen Oberst Michael Learner, waren fünf Hotels in Portugal für den identischen Zeitraum gebucht worden. Alle, das wusste Davis, würden bezahlt werden. Aber Sienna wusste, in welchem er tatsächlich einchecken würde: dem Da Gama in Olhão. Die Zimmer in den anderen vier Hotels würden leer bleiben.

Das war die entscheidende Information.

Davis, der seine Merkfähigkeit über die Jahre trainiert und gesteigert hatte, sog jedes Detail auf, bevor er mit der Notiz in der Hosentasche die Toiletten aufsuchte und sie dort säuberlich zerrissen davonspülte.

Für den Fall, dass man ihn beim Verlassen des Lokals verhaften würde. Was nicht geschah.

Da Gama in Olhão. 20. – 24. 09.

Dort würde es stattfinden. Der Coup. Die Rettung. Seine Mission. Alles.

TAG EINS

2

Der 24. September 2021 begann wie die Tage zuvor: Die Sterne waren verblichen, die Kühle der Nacht – 22 °C – schwand und ein paar Wölkchen zogen weiter nach Osten, Richtung Spanien. Sie schwebten einem Horizont entgegen, den die aufgehende Sonne bereits in Brand setzte.

Im Laufe des Tages würde wieder ein Azurblau den Himmel beherrschen, das es nur hier gab.

Um 4 : 47 Uhr meldete sich Desgraçado zu Wort, der Hahn in ein, zwei Kilometer Entfernung.

Desgraçado hatte eine kräftige Stimme, als Mensch hätte es zum Opernsänger gereicht. Der Wind, der vom Atlantik über die Ria Formosa strich, ein riesiges Naturschutzgebiet aus vorgelagerten Inseln an der Algarve, trug seine Stimme weiter hinein in den Ort.

So kam es, dass ihm kurz darauf im nördlichen Teil Fusetas ein zweiter Hahn nacheiferte, O Segundo, der immer vergaß, als Erster zu krähen. Ab 4 : 51 Uhr ertönte in der Folge ein vielstimmiges Krähen bis hoch nach Moncarapacho im Norden und bis nach Olhão, dem geschichtsträchtigen Fischerort im Westen mit den kubischen Bauten, der deshalb den Beinamen Würfelstadt trug.

Als der Weckruf der vielen Hähne gegen 4 : 56 Uhr abebbte, meldete sich im Nachbarort Arroteia, kaum größer als eine Siedlung, der erste Hund zu Wort. Sein Gebell wurde erwidert, erst ein-, dann vier-, dann achtfach. Das Kläffen der Vierbeiner pflanzte sich fort wie eine schnelle Flut, verzweigte sich, nahm Abkürzungen, konzentrierte sich an einer Stelle, schwappte weiter, unterlief einer Teilung und wurde dann nach einer Weile – genauer gesagt nach acht Minuten – wieder schwächer, um nach und nach zu versickern. Um 5 : 04 Uhr gab es noch ein letztes Knurren von Edma, einer korpulenten Bernhardinerhündin, die wie immer das letzte Wort hatte.

Fortsetzung folgt

© Kiepenheuer & Witsch, Köln

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