Elbit: Polizei durchsucht Wohnung

Straftat Nach dem Einbruch in das Ulmer Unternehmen suchen Ermittler weitere Hinweise zum Tathergang.

Ulm. In Zusammenhang mit den Ermittlungen wegen „der Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung, Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung“ bei der Firma Elbit Systems in Böfingen, haben Ermittler eine Wohnung in Ulm durchsucht. Das teilt die Generalstaatsanwaltschaft in Stuttgart mit. Die Maßnahme hat bereits vor rund einer Woche stattgefunden.

Wie mehrmals berichtet, waren fünf Verdächtige am 8. September gegen 3.30 Uhr gewaltsam in das Firmengebäude eingedrungen. Im und am Gebäude entstand dabei ein Schaden von rund einer Million Euro. Die vom Sicherheitsdienst der Rüstungsfirma gerufene Polizei hatte das Gebäude zunächst umstellt. Später kam ein Sondereinsatzkommando hinzu, das die fünf Tatverdächtigen widerstandslos festnehmen konnte.

Die mutmaßlichen Täter – zwei Männer und drei Frauen – im Alter zwischen 23 und 39 Jahren haben die irische, britische, spanische und deutsche Staatsangehörigkeit. Des Weiteren stehen die Verdächtigen in Verbindung mit der seit Juli in England verbotenen Gruppierung „Palestine Action“. Diese hat sich später zu der Tat bekannt.

Nicht verdächtig

Videos, die während des Einbruchs gedreht wurden, zeigen die Verdächtigen, wie sie Wände und Türen mit Farbe und Sprüchen besprühen und mit verschiedenen Werkzeugen Gegenstände zerstören. Außerdem sollen die Tatverdächtigen vor dem Gebäude Rauchbomben gezündet sowie mehrere Farbschmierereien an der Fassade hinterlassen haben.

Die Ermittlungen in dem Fall hat die Generalstaatsanwaltschaft in Stuttgart übernommen. Ein Sprecher bestätigt, dass die Polizei eine Wohnung „bei einer anderen Person“ in Ulm durchsucht habe. Dies sei im Rahmen der Strafprozessordnung Paragraf 103 geschehen und bedeute, dass die Person nicht unter Verdacht stehe. „Grund für die Durchsuchung waren Hinweise, dass diese Person von Beschuldigten über die Tat informiert wurde“, so der Sprecher. Bislang gebe es im Ermittlungsverfahren keine Beschuldigten aus Ulm oder der Umgebung. Ansonsten dauerten die Ermittlungen noch an.

In den Sozialen Medien bezeichnet die Gruppe „Shut Elbit down“ die Maßnahme der Ermittler als Eskalation. Diese habe zum Ziel, den Zeugen von seinem „standhaften Aktivismus“ abzuhalten und dessen Sicherheitsgefühl sowie das seiner Familie zu zerstören.

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