Opern-Streit an der Lagune
La Fenice Nach der neuen Musikdirektorin steht auch der Intendant in der Kritik.
Venedig. Im Opernhaus La Fenice in Venedig kehrt nach Wochen des Streits keine Ruhe ein: Nach Protesten gegen die Ernennung der Dirigentin Beatrice Venezi zur Musikdirektorin regt sich in der Belegschaft nun auch direkter Unmut gegen den Intendanten. Wie die Zeitung „Corriere del Veneto“ berichtete, fordert der Betriebsrat die Abberufung von Nicola Colabianchi.
In dem schwelenden Streit um die 35-jährige Venezi habe die Leitung des Opernhauses das Vertrauensverhältnis zu den Beschäftigten „irreparabel zerstört“, zitierte die Zeitung aus einer Erklärung. Der Protest werde nicht enden, solange „kein Klima des Respekts, der Transparenz und der Mitbestimmung wiederhergestellt ist, das der Fenice würdig ist“, hieß es.
Venezis Kritiker bemängeln, sie sei unerfahren – sie hat noch nie eines der großen Orchester der Welt dirigiert. Sie gilt als politisch nah an der rechten Regierung von Giorgia Meloni. Bemängelt wird auch, dass ihre Ernennung ohne Rücksprache mit Orchester, Chor und Beschäftigten erfolgte. Vor allem dies verärgert die Belegschaft. Vor gut einer Woche machte diese ihrem Ärger Luft und streikte. Eine Premiere fiel aus.