Klassik trifft auf Kino-Klangwelten

Dettingen Das VHS-Orchester begeisterte am Wochenende mit seinem Herbstkonzert. Gleich zweimal bekam das Publikum in der Schillerhalle klassische Werke aus Italien und Filmmusik zu hören.

Gleich zweimal präsentierte das VHS-Orchester Dettingen sein diesjähriges Herbstkonzert am Wochenende in der Dettinger Schillerhalle. Das Publikum konnte sich über klassische Musik sowie Filmmusik freuen. Der italienische Fagottist Maurizio Fedi unterstützte das Orchester als Solist und stellte dabei das Instrument in seiner klanglichen Vielfalt vor.

Bis auf wenige Plätze war die Schillerhalle gefüllt, als das VHS-Orchester unter der Leitung von Paula Stark zu einem musikalischen Streifzug durch Italien und die Welt des Films am Sonntag einlud.

Die studierte Schulmusikerin, die das Orchester bereits seit 1998 dirigiert und zugleich dessen Vorsitzende ist, führte souverän durch ein abwechslungsreiches Programm zwischen klassischer Musik aus Italien und mitreißenden Filmmelodien.

Bereits der Auftakt mit der energiegeladenen Ouvertüre zu „Der Barbier von Sevilla“ von Gioachino Rossini ließ die Zuhörer in mediterrane Klangwelten eintauchen. Es folgten das gefühlvolle Intermezzo aus Pietro Mascagnis Oper „Cavalleria rusticana“ sowie Sergej Rachmaninows kraftvolles Prélude op. 23 Nr. 5 in g-moll, das ursprünglich für Klavier komponiert wurde.

Schon bald wird das Orchester zu einer Konzertreise nach Italien aufbrechen, wo drei Auftritte rund um Pistoia mit dem Programm des Konzerts geplant sind. Mit fast 60 Musikern hat das VHS- Orchester über Jahre hinweg fast die Größe der Reutlinger Philharmonie erreicht. Deshalb könne es sich schon Dettinger Philharmonie nennen, scherzte Thomas Lambeck, Cellist des Orchesters, der das Programm vorstellte.

Ein Highlight des Abends war der Auftritt des italienischen Fagottisten Maurizio Fedi, der aus der Region Pistoia stammt und regelmäßig mit renommierten Orchestern wie dem Haydn-Orchester Bozen und Trient oder dem Orchester Arturo Toscanini Parma auftritt. Bereits 2023 war Fedi im Rahmen der Städtefreundschaft zwischen Reutlingen und Pistoia zu Gast mit Carl Maria von Webers Konzertstück F-Dur op. 75 und der „Aufforderung zum Tanz“ op. 65 in der Orchestrierung von Hector Berlioz endete der erste Teil schwungvoll.

Fedi bewies dabei, dass sein Instrument keinesfalls ein ruhiges Harmonieinstrument ist. Gesangliche Teile und markante Phrasen, die an einen Marsch erinnerten, wechselten sich ab, und gepaart mit mutig komponierten Harmonien wirkte das Stück überraschend modern, was an dem Solisten lag, der scheinbar mit nie ausgehender Luft abwechselnd schnelle Läufe und romantische Melodien spielte.

Gemeinsam mit den Hörnern spielte er im zweiten Satz einen warmen, beruhigenden Klang mit träumerischen Passagen. Als besonderen Zusatz spielte er „Air“ von Bach allein auf dem Fagott.

Cineastische Atmosphäre

Zum Auftakt des zweiten Teils erklang „Genesis“ des US-amerikanischen Komponisten Rossano Galante, dessen Musik sich zwischen sinfonischem Glanz und Filmatmosphäre bewegt. Es folgten Ausschnitte aus „La Califfa“, einer Romanze mit Romy Schneider von Ennio Morricone, bei der mit einem eindrucksvollen Oboenspiel Markus Pfisterer brillierte. Mit seiner scheinbar unerschöpflichen Atemtechnik erzeugte er lange lyrische Klänge, die sich angenehm mit dem restlichen Klang des Orchesters vermischten.

Auch die legendären Klänge aus „Der Pate“ von Nino Rota fehlten nicht, Tobias Freudenberg eröffnete mit der charakteristischen Trompete, und Ingrid Schöll spielte am Akkordeon die Töne, die die unheimliche Atmosphäre der Geschichte um Mafiosi und kriminelle Machenschaften so lebendig werden lassen.

Für beschwingte Stimmung sorgte die „Cantina Band“ aus Star Wars: Eine neue Hoffnung, arrangiert von Paula Stark und Wolf-Dieter Rahn. Besonders Kevin Reifner am Xylophon begeisterte mit seiner Spielfreude und Präzision. Die Bläser des Orchesters spielten den quirligen, Jazz, der im Film von einer Alien-Band in einer galaktischen Spelunke gespielt wird.

Mit der Star-Wars-Suite und John Williams’ Musik zu „Superman Returns“ bewies das Orchester, dass es auch klanglich große Werke spielen kann. Gerade die Blechbläser, allen voran die Posaunen mit dem markanten Thema, das man auch erkennt, ohne die Geschichten von Clark Kent zu kennen, der als Supermann die Welt rettet, sorgten für gute Laune und waren ein gelungener Abschluss für das sich klanglich immer weiter steigernde Konzert.

Nach der Dankesrede von Rolf Hägele, der sich im Namen der Gemeinde bei allen Beteiligten bedankte, ließ das Publikum das Orchester nicht ohne Zugabe von der Bühne. Mit „Chariots of Fire“ von Vangelis und einer Wiederholung der mitreißenden „Cantina Band“ verabschiedete sich das VHS-Orchester schwungvoll in den Abend.

Er verleiht dem Unsichtbaren Gestalt

Neuffen Seit 1983 schnitzt Erwin Götz Figuren aus Holz. Die dürfen aber nicht nur dekorativ sein: Jede muss für den Künstler einen tieferen Sinn ergeben.

Studium an der pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, eine Lehrtätigkeit als Lehrer und Seminarschulrat. Dann war Erwin Götz die Hälfte seines Berufslebens am Seminar für Didaktik und Lehrerbildung in Nürtingen. Irgendwann kam aber der Punkt, an dem der Neuffener „was Kreatives machen wollte“, erzählt er im Gespräch mit der SÜDWEST PRESSE. Zum Glück hatte er damals, 1983, schon handwerkliche Fähigkeiten durch eine Schlosserlehre im Gepäck und konnte so ohne Umschweife starten.

Aber wie? Der Anfang ist ja oft das schwierigste, wie sicher jeder bestätigen kann, der schon einmal ein Produkt aus dem Nichts schaffen wollte. Götz’ Freund und Künstler Richard Wetzel riet ihm damals: „Du fängst an, und dann fragst du.“ Fragen war dann nicht mehr nötig.

Was macht man?

„Das Handwerkliche ist nicht die Herausforderung“, findet Götz, „sondern was man macht. Die Frage ist ja, warum ich was erschaffe.“ Seine erste Intention damals: „Dinge, die mich innerlich bedrängt haben, denen ein Äußeres zu geben“, erzählt der Holz-Bildhauer im Rückblick und zeigt eine Figur, die mit gesenktem Kopf die Faust in den Himmel reckt. Sie wirkt ambivalent, einerseits auf Protest aus und andererseits geduckt. „Das Wichtigste an meiner Arbeit ist, dass die Dinge, die ich mache, einen tieferen Sinn für mich ergeben“, so Erwin Götz.

Die eine Skulptur, die er gefertigt hat und die dem nicht gerecht werden kann – weil sie einfach nur dekorativ ist – findet er „endlos langweilig.“ Diesen Anspruch überträgt er allerdings nicht auf die Betrachter seiner Kunst: Jeder kann sich selbst für eine Interpretation entscheiden, oder eben nicht. Es hilft, so der Neuffener, wenn man die Haltung der Skulptur einnimmt, so lässt sich deren Bedeutung leichter nachfühlen.

Aber Erwin Götz widmet sich natürlich auch leichten Themen: Im Garten zieren seine sogenannten Zaungäste die Götz‘sche Umrandung, kleine Köpfe, die die unterschiedlichsten Grimassen schneiden.

Den mit den gebleckten Zähnen hat sie am liebsten, erzählt Ehefrau Angelika und lacht. Eigentlich ist sie Musikerin, aber sie lässt sich nur allzu gerne auch von der Holz-Kunst ihres Ehemanns begeistern. Mehr noch, gegen Ende des Schaffungsprozesses wirft sie auch einen Blick auf die Skulpturen und darf Anregungen an ihren Mann weitergeben. Der ist in diesem Zeitraum dagegen meist pessimistisch: „Da gibt’s immer eine Phase, in der ich die Kettensäge holen will und denke, das wird doch nix.“ Seit 1970 lebt Erwin Götz in Neuffen, seit 1971 mit Ehefrau. Im ganzen Haus der beiden sind die Holzskulpturen zu finden, vor allem im Wohnzimmer, das mit seiner gläsernen Front einen schönen Blick auf den verträumten Garten offenbart. Aber man findet auch kleinere Stücke, die Götz aus Dingen fertigt, die er in der Natur findet. Alles, was auf den ersten Blick unscheinbar ist, wird von ihm in Szene gesetzt. So finden abgeschnittene Reben, Seegras oder Pyritknollen aus einer Baugrube einen neuen Weg zurück ins Leben.

Das Holz für die großen Figuren bekommt Erwin Götz aus dem Gemeindewald, manchmal bieten ihm auch Leute welches an, wenn sie auf ihrem Grundstück einen Baum fällen. Manchmal, wenn das Holz ein Angebot macht, wie es der 1943 geborene Künstler formuliert, folgt er diesem nur zu gerne. So kann er durchaus Ästhetisches in den Fraßspuren eines Käfers finden oder in einem Baumstamm, der zum Teil abgestorben ist. Diese Eigenheiten arbeitet der Neuffener dann heraus, sodass am Ende aus einem bloßen Zufall ein ganz eigenes Kunstwerk entsteht.

Tradition trifft modernen Charme

Hengen Was hat sich im traditionsreichen Gasthof Lamm verändert? Neue Küche, barrierefreies WC und ein Wintergarten – gleichzeitig bleibt das historische Ambiente erhalten.

Seit mehr als 100 Jahren, um genau zu sein seit 1911, wird im Gasthof Lamm in Hengen gutbürgerliches, schwäbisches Essen serviert. Vieles hat in der seit jeher von der Familie Vöhringer-Mock geführten Gastwirtschaft Tradition: Neben der Kochkunst gibt es eine eigene Brennerei. Hier entstehen jährlich acht bis neun Sorten Schnaps und Likör aus eigens geerntetem Obst. Zudem wird ein Hofladen betrieben, in dem frische Backwaren sowie Fleisch- und Wurstwaren aus eigener Herstellung verkauft werden. Außerdem werden Gästezimmer und Kutschfahrten angeboten.

„Das einzige, was ich nicht von meinem Opa habe, sind Bienen“, sagt Hans-Jörg Mock, der das Lamm seit 1990 in dritter Generation führt. „Aber das hat Simone jetzt wieder angefangen.“ Simone Mock ist seine Schwiegertochter. Wann immer es geht, hilft sie in der Gasstätte mit. Zusätzlich kümmert sie sich um die tierischen Bewohner, den kleinen Streichelzoo, ist für die Internetpräsenz zuständig und hat ein Händchen für dekorative Details. Doch dazu später mehr.

Vorübergehend geschlossen

Neben all der Tradition, gehen Hans-Jörg, seine Frau Edeltraud und ihr Sohn Alexander Mock aber auch mit der Zeit. Im März herrschte hier deshalb vorübergehend Stillstand, zumindest in der Küche. Diese wurde nämlich vergrößert, bietet jetzt deutlich mehr Arbeitsfläche und verfügt neuerdings auch über einen großen Kühlraum. Zuvor galt es stets in den Keller zu gehen – die langen Laufwege kosteten nicht nur Zeit, sondern auch Kraft. Damit ist jetzt Schluss, sehr zur Freude von Familie Mock und den Mitarbeitern.

Umzug der Brennerei

Bis Anfang April hatte das Lamm geschlossen, doch der Umbau und die Renovierung gingen im Anschluss weiter. Neben komplett neuen Herren- und Damentoiletten gibt es nun auch ein barrierefreies WC. Der Flur wurde neu gefliest und gestrichen, wirkt jetzt sehr modern, ebenso wie der Wintergarten. Dieser ersetzt die Gartenwirtschaft, bietet mit seinen großen Fensterfronten und aufschiebbaren Elementen aber jede Menge Licht und Luft.

Aufgrund des neuen Raumes musste allerdings auch die Brennerei umziehen – ins Nebengebäude. Ein Bild der alten und eines der neuen Brennanlage weisen den Weg in den Bereich, wo mittlerweile die ersten Destillate entstehen.

Gelungene Mischung

Wer aber den traditionellen Charme und die Atmosphäre des Lamms schätzte, der brauch sich keineswegs Sorgen zu machen. In der großen Gaststube hat sich nicht allzu viel verändert, und Edeltraud Mock weiß, dass das vielen Gästen sehr wichtig war. Die seien im Übrigen von dem Umbau ebenso begeistert wie Familie Mock selbst: „Wir haben nur positive Rückmeldungen bekommen“, freut sich Hans-Jörg Mock, der nicht nur, wie er selbst sagt, die Teamarbeit mit seinem Sohn liebt, sondern auch die Gespräche mit den Menschen, die hierherkommen. „Viele Gäste sind toll, und wir haben ein inniges Verhältnis zu ihnen.“

Während in der Gaststube einzelne Dekorationen einen Hauch von modernem Flair in die Räume bringen, spielt die Tradition in die neugestalteten Bereiche mit hinein. Im Treppenhaus können alte Familienfotos angeschaut werden und auf dem Weg zum Wintergarten hängt eine Art Stammbaum, der alle Generationen zeigt, die das Lamm geprägt haben und es bis heute tun. Gestaltet wurde er von Simone Mock. In allen Räumen ist ihr mit alten und neuen Bildern, aber auch verschiedenen Dekoartikeln eine gute Mischung aus traditionellen und modernen Elementen gelungen.

Warten auf Wind-Einnahmen

Grabenstetten Der Gemeinderat hat die Finanzen für das laufende Jahr geregelt. Besonders ab 2028 stehen dann hohe Ausgaben an.

Selten lief eine Haushaltsverabschiedung so geräuscharm ab wie jene im Grabenstetter Gemeinderat am Dienstagabend. Und das hatte vornehmlich zwei Gründe. Zum einen handelt es sich bei dem Finanzzahlenwerk um den Haushalt für das Jahr 2025, das bekanntlich zu einem großen Teil bereits hinter uns liegt. Mit großen Überraschungen mit Blick auf den Jahresabschluss ist daher nicht mehr zu rechnen, weil vieles bereits abgearbeitet ist.

Dass der Haushalt so spät im Jahr verabschiedet wurde, liegt übrigens an Bürgermeister Patrick Docimo. Der wurde nämlich erst im März dieses Jahres neu ins Amt eingesetzt. Selbstredend benötigte er eine gewisse Anlaufzeit, bis er als Verwaltungschef gemeinsam mit seiner Kämmerin Carina Maldoner den Finanzhaushalt erarbeiten und zur Abstimmung vorlegen konnte. Zudem gab es im Finanzressort im Rathaus personelle Engpässe, die inzwischen überwunden sind. „2026 werden wir wieder auf der normalen Zeitschiene fahren“, sagte Docimo dazu. Sprich, die Haushaltsverabschiedung wird dann wieder für das Frühjahr anvisiert.

Schulden sinken in diesem Jahr

Zum anderen darf sich Grabenstetten über sehr solide Zahlen freuen. Das veranschlagte Gesamtergebnis im Ergebnishaushalt weist „nur“ ein Defizit von 53.000 Euro auf. Im Finanzhaushalt konnte allerdings ein Überschuss erzielt werden, sodass bis zum Jahresende der Schuldenstand der Gemeinde um 73.000 auf dann rund 890.000 Euro reduziert werden kann. Pro Einwohner hat Grabenstetten somit 512 Euro Schulden, der Landesdurchschnitt vergleichbarer Kommunen liegt hier aktuell bei 651 Euro. Die Albgemeinde steht also grundsätzlich nicht schlecht da.

Bleibt das auch so? Bürgermeister Docimo gab dazu einen Überblick über die Schwergewichte auf der Einnahmen- und Ausgabenseite. Dazu bemerkte er, dass die Kommune nur auf 23 Prozent der Einnahmen direkt Einfluss nehmen kann, unter anderem durch die Grundsteuern A und C sowie die Gewerbesteuer. 77 Prozent der Einnahmen resultieren dagegen aus Zuweisungen von Bund und Land. Steigen dürften die in abnehmbarer Zeit wohl eher nicht. Dagegen steigen die Ausgaben, auch jene, die die Kommune nicht beeinflussen kann. So zum Beispiel die Kreisumlage, die bereits heute 15 Prozent der gesamten Ausgaben ausmacht.

Kämmerin Carina Maldoner gab noch einen konkreteren Ausblick auf den anstehenden Finanzierungszeitraum von 2026 bis 2028. Dann wird der Schuldenstand nämlich wieder deutlich ansteigen, ganz einfach deswegen, weil viel mehr investiert wird. Ein Mannschaftstarnsportwagen für die Feuerwehr, neue Straßenbeleuchtung, Wohnumfeldmaßnahmen im Hofener Weg sind nur einige der Investitionen.

Die ganz großen Brocken kommen dann ab 2028. Das Jahr ist nicht zufällig gewählt, denn ab dann erhofft man sich in Grabenstetten Pachteinnahmen für die Windkraftanlagen. Unter anderem dieses Geld wird dann in die Sanierung des Plätzles an der Rulamanschule, aber vor allem auch in die Sanierung der Falkensteinhalle gesteckt. Die inzwischen schon älteren Planansätze sehen dafür Ausgaben in Höhe von 2,02 Millionen Euro vor. „Da müssen wir zu uns ehrlich sein: Wenn es dann wirklich so weit ist, dann wird es sicherlich nicht weniger werden“, blickt Patrick Docimo voraus. Und auch der Parkplatz südlich der Halle, heute veranschlagt mit 410.000 Euro, soll dann endlich umgesetzt werden. Danach wird sich der Schuldenstand der Gemeinde gegenüber heute verdoppelt haben, „dann haben wir aber auch wieder 30 Jahre lang Ruhe mit der Falkensteinhalle“, so Docimo.

Erntedank- und Kelterfest lockt Besucher an

Glaube Die historische Kelter in Grafenberg stand neben dem Gottesdienst im Mittelpunkt des Interesses.

Grafenberg. Das Kelterfest in Grafenberg ist gleichzeitig auch das Erntedankfest und beginnt mit einem ökumenischen Gottesdienst in dem historischen Gebäude. Dieses Mal war der neue katholische Pfarrer, Marco Antonio Rodriguez Rivas, dabei, der aus Venezuela stammt und einen weiteren Grund zum Feiern hatte, denn er freut sich über den Friedensnobelpreis für seine Landsfrau María Corina Machado.

Das evangelische Pfarrerehepaar Hannah und Raphael Häfele machte bewusst, wie großzügig Gott die Menschen mit seiner Schöpfung versorgt: „Das wird in der Ernte besonders sichtbar.“ Warum nicht nur Früchte und Gemüse aus Dankbarkeit für die Ernte als Gaben für den großen Erntedankaltar gebracht wurden, sondern zum Beispiel auch Duschgel, erklärten sie damit, dass alles geteilt werden solle, da alle Kinder Gottes sind, aber nicht alle alles zur Verfügung haben. Wer abgebe, statt für sich zu behalten, habe ein anderes Bewusstsein vom Leben, so die Geistlichen in Bezug darauf, dass das Leben aus Gottes Hand kommt.

Die Erntedankspenden sind für den Metzinger Tafelladen bestimmt, in dem Menschen einkaufen, denen Geld für das Notwendigste fehlt. Für manche gelte Deutschland als verheißenes Land, weil es ein reiches Land sei, so der Pfarrer.

Die Rienzbühl-Kindergartenkinder brachten die Fülle der Gaben in ihren Körben und stellten diese vor den Altar, sangen dazu und beteten mit.

Nach dem Segen durch die Pfarrer hatten alle Gelegenheit, sich die Ausstellung zum Thema „550 Jahre Grafenberger Kelter“ und Informationen zum Weinbau anzuschauen und im Anschluss gemeinsam zu essen und miteinander zu reden.

So kamen manche Geschichten zur bisherigen Nutzung der Kelter in Erinnerung, die in einer Urkunde von 1475 erstmals erwähnt wurde. Anlass damals war der Verkauf eines Weinbergs bei der Kelter. Der erste Kelterbaum wurde 1525 bis 1528 in Betrieb genommen, kurze Zeit später wurde ein zweiter erforderlich.

1687 wurde die Kelter in der heutigen Größe neu gebaut. Im 19. Jahrhundert wurde der Weinbau durch Klimaverschlechterung und Schädlingsbefall reduziert. 1913 führte ein starker Frost dazu, dass bis auf fünf alle anderen Weinberge aufgegeben wurden und Obstwiesen die Weinberge ersetzten.

Ab 1920 wurde die Kelter vielfältig genutzt – als Lagerraum, Turnhalle, Schule, Wohnraum für Heimatvertriebene. Als Spinnerei und auch als Bauhof. Im Jahr 1994 gründete sich dann der Arbeitskreis Kelter – mit dem Ziel, das historische Gebäude zu einem Veranstaltungsort umzubauen. Viel Eigenleistung und Spenden trugen schließlich dazu bei, dass sie nach dem Umbau im Jahr 2002 endlich eingeweiht werden konnte.

Letzter Bewerber von „Die Partei“

Wahl Kurz vor Schluss flatterte noch eine Kandidatur herein: Daniel Friesch will auch Bürgermeister werden.

Bempflingen. Nur wenige Minuten vor Bewerbungsschluss, um 17.25 Uhr, folgte am Dienstagabend eine letzte Bewerbung: Der fünfte Kandidat, der an die Rathausspitze will, ist der 28-jährige Daniel Friesch.

Der Bempflinger möchte für „Die Partei“ antreten und fordert ein „prestigeträchtiges Infrastrukturprojekt“, wie er telefonisch mitteilt: einen Stausee zwischen Bempflingen und Kleinbettlingen. Das Gebiet sei ideal dafür, so Friesch.

Kurzfristige Bewerbung

Seit 2022 ist er Generalsekretär der „Partei“ im Landesverband Baden-Württemberg und aktuell tätig in der Markt- und Sozialforschung beim Unternehmen Infratrend in München.

Sorgen um fehlende Verwaltungskenntnisse macht er sich nicht: „Ich habe gedacht, wenn der Welser das kann, kann ich das auch“, so Friesch. Die kurzfristige Bewerbung hatte allerdings keine strategischen Gründe, wie man annehmen könnte: „Ich war lange recht faul“, gibt er zu. Erst, als die Deadline vor der Tür stand, machte er sich daran, die erforderlichen zehn Unterstützungsunterschriften einzuholen.

Aber die Eile war es wert: „Irgendjemand muss den Job machen“, teilt Daniel Friesch mit, „wer wenn nicht ich?“

In seiner Freizeit ist er neben seinen politischen Aktivitäten als Sportwart im Bowlingclub Waiblingen tätig.

Das will „Die Partei“: Die Kurzbezeichnung „Die Partei“ steht für „Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative“. Sie wird oft als Satirepartei bezeichnet, da sie mit Ironie und schwarzem Humor aktuelle Politik parodiert, damit aber auch Missstände aufzeigt. Als Beispiel: Bei den Bundestagswahlen 2025 wollte „Die Partei“ eine radikale Reform des Arbeitsmarkts, einschließlich der Aufhebung altersbedingter Diskriminierung – auch Kinder sollen arbeiten dürfen.

Farbenfroher Himmel über dem Flugplatz

Veranstaltung Die Fliegergruppe Hülben lädt wieder zum Drachenfest mit einem unterhaltsamen Programm ein.

Hülben. Im Herbst wird über dem Flugplatz Hülben wieder ein farbenfroher Himmel der ganz besonderen Art zu sehen sein: Am Samstag, 18. Oktober, und Sonntag, 19. Oktober, lädt die Fliegergruppe zum traditionellen Drachenfest ein.

Am Samstag, 18. Oktober, öffnen sich die Tore zum Fest um 13 Uhr. Die Besucher können sich auf eine Show der 3D-Drachen freuen, die von erfahrenen Drachenpiloten gelenkt werden. Doch auch alle, die ihren eigenen Drachen mitbringen möchten, können diesen natürlich steigen lassen. Der Sonntag, 19. Oktober, beginnt bereits um 11 Uhr und steht ganz im Zeichen der Familie. Besonders für die kleinen Gäste gibt es zahlreiche Attraktionen: Ob Ballontiere, Drachenbasteln oder Kinderschminken – Langeweile kommt hier garantiert nicht auf. Zugleich dürfen auch die erwachsenen Besucher die spektakulären Drachenkunstwerke der Piloten bewundern und den Spaß am Drachen steigen lassen entdecken.

Für die Stärkung werden rote Wurst, Steaks, Maultaschensuppe und Waffeln angeboten. Eine große Auswahl an Getränken sorgt dafür, dass niemand auf dem Trockenen sitzt. Parkmöglichkeiten stehen gegen ein kleines Entgelt in ausreichendem Maße zur Verfügung. Alle Besucher werden darum gebeten, den Anweisungen des Parkpersonals Folge zu leisten und nicht in der Ortschaft Hülben oder an den umliegenden Landstraßen zu parken. So bleibt der Verkehr zum Flugplatz jederzeit flüssig.

Informationen zum Parken:

Für eine entspannte Anreise empfiehlt die Fliegergruppe, die Parkplatzanweisungen vor Ort zu beachten. Dies hilft dabei, den reibungslosen Ablauf zu gewährleisten und die Anfahrt für alle Gäste so angenehm wie möglich zu gestalten.

Der gewiefte Immobilienbetrüger und der schwere Autounfall

Thomas staunt nicht schlecht: Frisch aus dem Gefängnis entlassen, erfährt der gewiefte Immobilienbetrüger, dass er von seiner ihm unbekannten Mutter ein Haus geerbt hat. „Ganzer Halber Bruder“ Donnerstag, Freitag und Sonntag um 18.15 Uhr, Montag bis Mittwoch um 20.15 Uhr.

Miriam wohnt ein paar Monate bei ihrer Freundin Ida und geht in dieser Zeit gemeinsam mit ihr auf die Wintersteinschule. Sie weiß nichts von der magischen Gemeinschaft. „Die Schule der magischen Tiere 4“ läuft am Sonntag um 15.45 Uhr

Wie durch ein Wunder überlebt die Klavierstudentin Laura bei einem Ausflug ins Berliner Umland einen schweren Autounfall. Körperlich unversehrt, aber innerlich aus der Bahn geworfen. kommt sie im Haus von Betty unter, die den Unfall beobachtet hat. „Miroirs No. 3“ Donnerstag, Freitag und Sonntag um 18 Uhr, Montag bis Mittwoch um 20.45 Uhr.

Das mutige Erdmännchen Tafiti begibt sich auf ein lebensveränderndes Abenteuer, um seinen verletzten Opapa zu retten. „Tafti – Ab durch die Wüste“ Sonntag um 16.15 Uhr.

Tildas Tage sind streng durchgetaktet: studieren, an der Supermarktkasse sitzen, schwimmen, sich um die kleine Schwester und Mutter kümmern. „22 Bahnen“ Donnerstag, Freitag und Sonntag um 20.30 Uhr, Montag bis Mittwoch um 18 Uhr.

Vor 16 Jahren hat die Widerstandsgruppe namens „French 75“ auf einen Schlag 200 Häftlinge befreit. Danach verschwanden die Widerständler von der Bildfläche.„One Battle After Annother“ Donnerstag, Freitag und Sonntag um 20.30 Uhr, Montag bis Mittwoch um 18 Uhr.

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