Im Finale nochmal kräftig gepunktet

  • Am letzten Wettkampftag ging Jonas Ungnader in seinem Porsche nochmal mutiger zur Sache. Insgesamt sieht der junge Fahrer in sich, dem Fahrzeug und dem Team viel Potenzial. Foto: Racing-Team
  • Jonas Ungnader lächelt zufrieden. In Hockenheim wäre seiner Einschätzung nach mehr möglich gewesen, insgesamt wurde er Fünfter. Fotos: P1-Racing-Team

Porsche-Sports-Cup Auf bekannter Strecke beendet Nachwuchsfahrer Jonas Ungnader seine erste Saison. Nach den letzten Runden blickt er auf seine Rennerlebnisse zurück.

Mit dem großen Finale auf dem Hockenheimring endete für Jonas Ungnader am vergangenen Wochenende seine erste Saison im Porsche-Sports-Cup Deutschland. Der 16-jährige Förderpilot des ADAC Sachsen und jüngste Starter im Feld blickte auf ein lehrreiches, aber auch erfolgreiches Jahr zurück. Beim Abschlussrennen in der Porsche Sprint Challenge Deutschland GT4 zeigte der P1-Racing-Pilot mit Platz vier eine starke Leistung und schloss die Meisterschaft als Gesamtfünfter ab. Die Saison des Porsche-Sports-Cups Deutschland endete dort, wo sie im Mai begonnen hatte, dem Hockenheimring in Baden-Württemberg. Auf dem 4,574 Kilometer langen Kurs ging es für Ungnader nochmal um wichtige Meisterschaftspunkte.

Der Blick ging doch nach hinten?

Die freien Trainings am Freitag waren dabei noch kein Gradmesser. „Wir haben bewusst unsere Reifen geschont und sind mit altem Material gefahren. Kein Satz hatte weniger als 200 Kilometer auf dem Buckel – dadurch war es schwierig, die eigene Pace realistisch einzuschätzen“, erklärte der Leipziger. Trotzdem fühlte er sich wohl im Auto und erstmals in dieser Saison blieb das Wetter durchgehend trocken. Im Qualifying am Samstag reichte es zu den Startplätzen neun und acht für die beiden Rennen. „Ich habe mir mit neuen Reifen noch schwergetan. Das Vertrauen ins Auto war da, aber nicht so, dass ich es ganz ans Limit bringen konnte und ich will die Reifen auch nicht direkt zerstören“, lässt sich Ungnader im Rennbericht des Racing-Teams zitieren. Der Start ins erste Rennen am Samstag verlief dann spektakulär: Vom neunten Platz katapultierte sich der junge Fahrer in den ersten Kurven bis auf Rang fünf nach vorne.

Doch im weiteren Verlauf ließ er sich vom Geschehen hinter sich zu sehr beeinflussen. „Ich habe mich zu oft nach hinten orientiert, statt meinen eigenen Rhythmus zu fahren, ein Fehler, den ich eigentlich schon abgestellt hatte.“ Nach einer Safety-Car-Phase kam es durch einen übermotivierten Angriff einer Konkurrentin zu einem Kontakt, bei dem er zwei Plätze verlor.

Wenig später dann das Aus: Ein Bremsproblem führte beim Anbremsen zur Spitzkehre zu einer Kollision, die den Kühler beschädigte und das vorzeitige Rennende bedeutete. Entschlossen startete der Nachwuchsfahrer am Sonntag in den finalen Lauf der Saison. Mit viel Motivation fand er schnell in einen guten Rhythmus. „Ich wusste, dass ich mit meinen frischen Reifen im Vorteil bin, also bin ich deutlich offensiver gefahren.“ Ungnader kämpfte sich konsequent durchs Feld, lieferte intensive Zweikämpfe und hielt den Anschluss an die Spitzengruppe.

Eifer und Motivation stimmen

Eine späte Safety-Car-Phase verhinderte eine mögliche Podestplatzierung. „Ohne die Neutralisierung oder mit einer Runde mehr wäre Platz drei realistisch gewesen“, bilanzierte er. Mit Rang vier setzte er dennoch ein Ausrufezeichen zum Saisonende. Nach der Saison 2025 zog der junge Sachse ein zufriedenes Fazit: „Das Jahr war herausfordernd, aber unglaublich lehrreich. Wir haben uns als Team stetig verbessert – Platz fünf in der Gesamtwertung und Rang vier in der Klasse sind ein Ergebnis, auf das wir stolz sein können.“ Auch die Leistung des Teams ließ Ungnader nicht unerwähnt: „Wir sind erst in dieser Saison zusammengekommen und jeder hat alles gegeben. Ich bin dankbar für die harte Arbeit und den Teamgeist, der uns über die Saison getragen hat.“

Ich habe mich zu oft nach hinten orientiert, statt meinen eigenen Rhythmus zu fahren. Jonas Ungnader Racing-Pilot

Ohne die Neutralisierung oder mit einer Runde mehr wäre Platz drei realistisch gewesen. Jonas Ungnader kommt aus Leipzig

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