Tradition trifft modernen Charme

  • Statt in der Gartenwirtschaft kann man im Lamm in Hengen jetzt in einem Wintergarten speisen. Hans-Jörg und Edeltraud Mock sind vom Ergebnis des Umbaus begeistert. Foto: Karolin Müller
  • Simone Mock war es wichtig, dass auch die Geschichte des Lamms einen Platz bekommt. Deshalb stellte sie Bilder zusammen, die die Entwicklung des Gasthofes und die Menschen, die ihn prägten und prägen, zeigen. Foto: Karolin Müller

Hengen Was hat sich im traditionsreichen Gasthof Lamm verändert? Neue Küche, barrierefreies WC und ein Wintergarten – gleichzeitig bleibt das historische Ambiente erhalten.

Seit mehr als 100 Jahren, um genau zu sein seit 1911, wird im Gasthof Lamm in Hengen gutbürgerliches, schwäbisches Essen serviert. Vieles hat in der seit jeher von der Familie Vöhringer-Mock geführten Gastwirtschaft Tradition: Neben der Kochkunst gibt es eine eigene Brennerei. Hier entstehen jährlich acht bis neun Sorten Schnaps und Likör aus eigens geerntetem Obst. Zudem wird ein Hofladen betrieben, in dem frische Backwaren sowie Fleisch- und Wurstwaren aus eigener Herstellung verkauft werden. Außerdem werden Gästezimmer und Kutschfahrten angeboten.

„Das einzige, was ich nicht von meinem Opa habe, sind Bienen“, sagt Hans-Jörg Mock, der das Lamm seit 1990 in dritter Generation führt. „Aber das hat Simone jetzt wieder angefangen.“ Simone Mock ist seine Schwiegertochter. Wann immer es geht, hilft sie in der Gasstätte mit. Zusätzlich kümmert sie sich um die tierischen Bewohner, den kleinen Streichelzoo, ist für die Internetpräsenz zuständig und hat ein Händchen für dekorative Details. Doch dazu später mehr.

Vorübergehend geschlossen

Neben all der Tradition, gehen Hans-Jörg, seine Frau Edeltraud und ihr Sohn Alexander Mock aber auch mit der Zeit. Im März herrschte hier deshalb vorübergehend Stillstand, zumindest in der Küche. Diese wurde nämlich vergrößert, bietet jetzt deutlich mehr Arbeitsfläche und verfügt neuerdings auch über einen großen Kühlraum. Zuvor galt es stets in den Keller zu gehen – die langen Laufwege kosteten nicht nur Zeit, sondern auch Kraft. Damit ist jetzt Schluss, sehr zur Freude von Familie Mock und den Mitarbeitern.

Umzug der Brennerei

Bis Anfang April hatte das Lamm geschlossen, doch der Umbau und die Renovierung gingen im Anschluss weiter. Neben komplett neuen Herren- und Damentoiletten gibt es nun auch ein barrierefreies WC. Der Flur wurde neu gefliest und gestrichen, wirkt jetzt sehr modern, ebenso wie der Wintergarten. Dieser ersetzt die Gartenwirtschaft, bietet mit seinen großen Fensterfronten und aufschiebbaren Elementen aber jede Menge Licht und Luft.

Aufgrund des neuen Raumes musste allerdings auch die Brennerei umziehen – ins Nebengebäude. Ein Bild der alten und eines der neuen Brennanlage weisen den Weg in den Bereich, wo mittlerweile die ersten Destillate entstehen.

Gelungene Mischung

Wer aber den traditionellen Charme und die Atmosphäre des Lamms schätzte, der brauch sich keineswegs Sorgen zu machen. In der großen Gaststube hat sich nicht allzu viel verändert, und Edeltraud Mock weiß, dass das vielen Gästen sehr wichtig war. Die seien im Übrigen von dem Umbau ebenso begeistert wie Familie Mock selbst: „Wir haben nur positive Rückmeldungen bekommen“, freut sich Hans-Jörg Mock, der nicht nur, wie er selbst sagt, die Teamarbeit mit seinem Sohn liebt, sondern auch die Gespräche mit den Menschen, die hierherkommen. „Viele Gäste sind toll, und wir haben ein inniges Verhältnis zu ihnen.“

Während in der Gaststube einzelne Dekorationen einen Hauch von modernem Flair in die Räume bringen, spielt die Tradition in die neugestalteten Bereiche mit hinein. Im Treppenhaus können alte Familienfotos angeschaut werden und auf dem Weg zum Wintergarten hängt eine Art Stammbaum, der alle Generationen zeigt, die das Lamm geprägt haben und es bis heute tun. Gestaltet wurde er von Simone Mock. In allen Räumen ist ihr mit alten und neuen Bildern, aber auch verschiedenen Dekoartikeln eine gute Mischung aus traditionellen und modernen Elementen gelungen.

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