„Nun wird Hochzeit gefeiert“

Krankenhäuser Der Landkreis gründet eine Gesundheitsholding, damit die beiden Kliniken in Schwäbisch Hall und Crailsheim weiter zusammenwachsen. Der Kreistag muss noch zustimmen.

Der Landkreis bleibt nach der Absage der Stiftung Rehabilitation Heidelberg (SRH) Gesundheit GmbH zu einer möglichen Beteiligung an den beiden Krankenhäusern in Schwäbisch Hall und Crailsheim erstmal alleiniger Träger der Kliniken. Umso wichtiger ist es, dass die beiden Häuser nun zu einem Krankenhaus mit zwei Standorten zusammenwachsen. Dafür wurden die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen, ein entsprechender Gesellschaftsvertrag der Gesundheitsholding Landkreis Schwäbisch Hall gGmbH gemacht, die Gesellschaftsverträge der beiden Häuser erneuert und für den Regiebetrieb Diak die Satzung verändert.

„So, nun wird Hochzeit gefeiert! Ohne Pauken und Trompeten, dafür aus voller Überzeugung“, betont Landrat Gerhard Bauer kürzlich im Verwaltungs- und Finanzausschuss im Landratsamt. Der Holdingvertrag sei so aufgebaut, dass eine zukünftige Beteiligung möglich sei. Der Holdingvertrag bilde das Dach über den Kliniken, wodurch an zentraler Stelle Entscheidungen, Überwachung und strategische Begleitung der Unternehmensgruppe gebündelt werde. Die beiden Aufsichtsräte der Klinikgesellschaften gehen in dem Aufsichtsrat der Holding auf, wodurch Doppelstrukturen vermieden werden sollen. Durch einen gemeinsamen Aufsichtsrat werde eine kohärente und abgestimmte strategische Kontrolle, Zielrichtung und Entscheidungsfindung im Sinne der Bevölkerung des Landkreises Schwäbisch Hall gewährleistet.

Nach dem Zusammenschluss gebe es einen gemeinsamen Aufsichtsrat mit 14 Mitgliedern: dem Landrat, den beiden Mitarbeitervertretungen mit jeweils einer Person und elf Kreistagsmitgliedern. In den Verträgen seien insbesondere die Zuständigkeiten sehr detailliert und fein getrennt. „In der Regel werden die Kompetenzen größtenteils auf den Aufsichtsrat und die Geschäftsführung verteilt“, hält der Landrat fest. Organe der Gesellschaft sind die Gesellschafterversammlung, der Aufsichtsrat und die Geschäftsführung. Wichtige Zuständigkeiten sollen weiterhin im Gremium bleiben, wie beispielsweise Umstrukturierung des gesamten Krankenhausbetriebes, Änderungen des medizinischen Konzepts und Stilllegungen.

Stimmen im Kreistag

Etwas Diskussion entsteht, als es ums Thema Aufsichtsrat und die mögliche Einbindung von externen Experten geht. „Es wäre gut, wenn zwei Externe mit Sachverstand dazukommen“, sagt Siegfried Trittner (Freie). „Es sollten doch weitere externe Sachverständige dabei sein“, so Isabell Rathgeb (CDU). „Im Ältestenrat wurde das andiskutiert“, ergänzt Daniel Bullinger (FDP). Beratung sei gut und wichtig, aber kein Manko ohne externe Beratung, betont Hans-Joachim Feuchter (Grüne). Es gehe dabei auch ums Stimmrecht. Er plädiert dafür, die Anzahl im Aufsichtsrat so zu belassen. Externe könnten jederzeit eingeladen werden. Externe Berater könnten nach Bedarf dazukommen, so Udo Stein (AfD). „Wir können themenspezifisch beratende Mitglieder einladen“, verdeutlicht Landrat Gerhard Bauer. Georg Schlenvoigt (SPD) weist darauf hin, dass nun in den Fraktionen entschieden werden muss, wer in den Aufsichtsrat kommt. In der SPD-Fraktion werde eine Wahl angesetzt, um das Mitglied zu finden. Der Beschluss pro Gesellschaftsvertrag und der weiteren Vorschläge fällt im Verwaltungs- und Finanzausschuss einstimmig.

Wie geht es weiter? Die Entscheidung fällt im Kreistag am Dienstag, 21. Oktober, in öffentlicher Sitzung in der Turn- und Festhalle in Fichtenau-Matzenbach. Die Bestellung der neuen Aufsichtsratsmitglieder soll in der Novembersitzung des Kreistages erfolgen, die konstituierende Sitzung im Dezember.

Nächste Woche letzte Abgabe von Verpackungen

Landwirtschaft Behältnisse für Pflanzenschutzmittel und Flüssigdünger müssen gesondert entsorgt werden.

Landkreis. Landwirte können Verpackungen von Pflanzenschutzmitteln, Spritzenreinigern und Flüssigdüngern gebührenfrei an den Sammelstellen des Rücknahmesystems „PAMIRA“ abgeben. Die gemeinsame Initiative von Herstellern und Handel, die flächendeckend in Deutschland angeboten wird, gewährleistet eine sichere, nachhaltige und umweltgerechte Entsorgung von Pflanzenschutzmittel- und Flüssigdüngerverpackungen. Neben der thermischen Verwertung geht der Großteil der zerkleinerten Verpackungen ins werkstoffliche Recycling. Aus den Folien werden unter anderem Kabelschutzrohre.

Zurückgenommen werden Pflanzenschutz-Kanister aus Kunststoff und Metall sowie Faltschachteln, Papier- und Kunststoff-Säcke. Die Behälter und Verpackungen müssen restlos entleert, gespült, trocken und mit dem PAMIRA-Logo versehen sein. Die Kanister sollten immer gleich nach dem Ansetzen der Spritzbrühe gespült, das Spülwasser mit der Spritzbrühe verwendet und auf keinen Fall ins Abwasser gegossen werden, heißt es in einem Schreiben des Landratsamts. Behälter über 50 Liter sollen durchtrennt und die Verschlüsse extra abgegeben werden. Die Verpackungen müssen nach Kunststoff, Metall und volumenflexiblen Verpackungen (das sind Säcke, Beutel und Schachteln aus Kunststoff und Papier) vorsortiert sein. Um Wartezeiten zu vermeiden, wird bei größeren Liefermengen (ab 15 Kubikmeter) um Terminvereinbarung gebeten. Ansprechpartnerin im Landratsamt Schwäbisch Hall ist Iris Laukemann, Telefon 07 91 / 7 55 76 50.

Die Annahmetermine sind am Donnerstag, 23., und Freitag, 24. Oktober, die Landhandel Kochendörfer GmbH in Kirchberg-Lobenhausen, Telefon 0 79 54 / 9 87 70. Geöffnet ist von 8 bis 12.30 Uhr sowie von 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr.

Alle Sammelstellen und Infos sind über die Pamira-App abrufbar oder im Internet unter: www.pamira.de zu finden.

Laut Gewerbeabfallverordnung gelten für berufsmäßige Verwender von Pflanzenschutzmitteln und Flüssigdüngern, die ihre Verpackungen nicht an einer offiziellen Pamira-Sammelstelle zurückgeben, eine Reihe umfassender Pflichten. Die Verletzung der Pflichten wird mit zum Teil erheblichen Bußgeldern geahndet, schreibt das Landratsamt. Um sich nicht mit den gesetzlichen Regelungen und deren Dokumentation zu belasten, empfiehlt das Pamira-Rücknahmesystem daher, ihre mit der Marke Pamira gekennzeichneten Verpackungen an den Pamira-Sammelstellen abzugeben. Die Abgabe ist kostenlos und die Verwender können ihre Entsorgung rechtssicher nachweisen.

2027 soll mit Bau begonnen werden

Landkreis. „Eine Zeit der Ungewissheit für die Schüler, Eltern und Lehrer ist nun beendet“, stellt Landrat Gerhard Bauer fest. Nach einigen Debatten über den Standort, einer Vielzahl an Variantenuntersuchungen und der Klärung der Grundstücksfrage kann die Erweiterung, Modernisierung und Sanierung der Fröbelschule in Ellrichshausen endlich beginnen. Das schreibt die Kreisverwaltung in einer Pressemitteilung. Zwischen dem Landkreis Schwäbisch Hall und der Gemeinde Satteldorf wurde eine Einigung erreicht. Die Gremien haben den Bedingungen des Grundstücksgeschäfts zugestimmt.

Bau kostet 13,5 Millionen Euro

Auch Satteldorfs Bürgermeister Thomas Haas freut sich, dass durch den Bau der Standort Ellrichshausen auf Dauer erhalten bleibt. Dort werde der Inklusionsgedanke unter Einbeziehung der Dorfgemeinschaft gelebt.

Der Zeitplan sieht vor, dass die Gemeinde das Bebauungsplanverfahren für das Bauprojekt einleitet. Der Landkreis will die Planungsleistungen ausschreiben und vergeben. Die Interimsflächen werden baurechtlich geprüft und die Bauausschreibung vorbereitet. „Wir rechnen derzeit mit einem Baubeginn Anfang 2027“, so Landrat Gerhard Bauer. Als Bauzeit werden zwei Jahre angenommen.

Geplant wird derzeit mit einem Bauvolumen von 13,5 Millionen Euro sowie Zuschüssen von 6,1 Millionen Euro. Dem Landkreis Schwäbisch Hall verbleibt ein Eigenanteil von 7,4 Millionen Euro.

Fröbelschule Die konkreten Planungen für die Erweiterung, Modernisierung und Sanierung können starten.

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