70 Jahre Theater in Dinkelsbühl

Ausstellung Unter dem Titel „Musenaufstand“ ist im Haus der Geschichte Theatergeschichte zu sehen.

Dinkelsbühl. „Hereinspaziert“ gilt nicht nur als Motto für das Herbst- und Winterprogramm beim Landestheater, sondern auch für die anlässlich des 70-jährigen Theaterbetriebs in der Großen Kreisstadt konzipierte Ausstellung im Haus der Geschichte. In Kooperation des Landestheaters mit dem Theater- und Kulturring und dem Haus der Geschichte wurde eine Ausstellung mit dem Titel „Musenaufstand“ zusammengestellt. Sie gibt bis Sonntag, 9. November, Einblick in sieben Jahrzehnten Theaterkultur in Dinkelsbühl.

Plakate, Programmhefte, Zeitungsausschnitte, Kostüme, Requisiten und persönliche Erinnerungen sind in den Räumen zu sehen. Dazu können Besucherinnen und Besucher an einem Selfie-Stand posieren. Einen Film über die Historie gibt es ebenfalls. Auf Bannern wird an die fünf bisherigen Intendanten erinnert und deren Lebensgeschichte nachgezeichnet. Erster Intendant war Erich Krempin ab 1956 bis 1959, dann für elf Jahre Klaus Schlette und ab 1970 begann die Ära von Klaus Troemer bis zum Jahr 1997. Danach war für vier Jahre Christian Alexander Schnell für die Intendanz zuständig. Ab 2001 bis zur diesjährigen Sommerspielzeit führte Peter Cahn das Landestheater Dinkelsbühl.

Seit 1. September ist Jasmin Meindl die erste Intendantin in Dinkelsbühl. Sie ist gebürtig aus Regensburg, Autorin, Regisseurin und Theaterpädagogin und war maßgeblich am Aufbau des Bandhaus-Theaters im baden-württembergischen Backnang beteiligt. Seit Februar wohnt sie in Dinkelsbühl und genau das ist ihr wichtig. Hinhören auf die Stimmungslage und das Gefühl der Menschen für das Theater will Meindl und eine Nähe zu Stadt und Region erspüren, damit das in einen attraktiven Spielplan einfließen kann.

Dackel und schreckhafte Tote

Wie dies bisher gelang und wie der Nerv des Publikums getroffen wurde, können die Besucherinnen und Besucher bei der Ausstellung nachverfolgen. Bei der Vernissage reflektierte die ehemalige Schauspielerin Helga Wahrlich-Troemer ihre Zeit am Landestheater mit Anekdoten. Schwanger auf der Bühne habe sie gespielt, in einem transparenten Kleid bei Regen. Und dass ein Rauhaardackel bei einer Vorstellung auf die Bühne kam und bei einem Gewitterdonner ein gespielter „Toter“ hochschreckte, waren nur einige der amüsanten Begebenheiten, die sie in ihrem fast 30-jährigen Engagement erlebt hat.

Info Die Ausstellung ist bis 9. November Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr (ab November ab 10 Uhr) sowie samstags, sonn- und feiertags von 10 bis 16 Uhr zu sehen.

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