Neue Jobs für Christine Watermann

  • d d

Kirche Die Pfarrerin aus Michelbach/Bilz unterstützt jetzt Kolleginnen und Kollegen und unterrichtet.

Michelbach/Bilz. Wer anderen zuhört, braucht selbst jemanden, der zuhört. Diese einfache Wahrheit prägt nun den Berufsalltag von Pfarrerin Christine Watermann, die seit Herbst 2017 gemeinsam mit ihrem Mann Henrik in Michelbach/Bilz tätig war. Mitte September dieses Jahres hat sie eine neue Aufgabe übernommen – eine, die ihr spürbar am Herzen liegt. So legt es ein Interview nahe, dass die Pfarrerin mit dem evangelischen Kirchenbezirk Schwäbisch Hall-Gaildorf geführt hat.

In einer halben Stelle arbeitet Watermann mittlerweile für die Landeskirche Württemberg in der „Seelsorge an Seelsorgenden“. „Auch Pfarrerinnen und Pfarrer brauchen manchmal jemanden, der zuhört“, sagt sie. Es gehe in ihrer neuen Aufgabe um Begleitung bei Konflikten, Stellenwechseln oder schwierigen seelsorgerlichen Situationen. „Ich habe als Pfarrerin selbst erlebt, wie wertvoll solche Unterstützung sein kann. Jetzt darf ich sie anderen bieten.“ Gemeinsam mit zwei Kolleginnen bildet sie ein landeskirchliches Team, das auch Supervisionen für Pfarrteams anbietet – etwa wenn Gemeinden sich strukturell verändern und neu zusammenfinden müssen.

Die übrige Hälfte ihrer Arbeitszeit verbringt Christine Watermann als Dozentin für Schulseelsorge am Pädagogisch-Theologischen Zentrum (ptz) in Stuttgart-Birkach. Dort bildet sie Lehrkräfte und kirchliche Mitarbeitende aus, die an Schulen seelsorgerlich tätig sind. Die Schulseelsorge, so erklärt sie, richte sich „nicht nur an Schülerinnen und Schüler, sondern auch an Lehrkräfte, Eltern und Mitarbeitende“. Für diese Tätigkeit biete das ptz eine dreijährige Qualifizierung an, für die unter anderem Christine Watermann zuständig ist. Die Schulseelsorge ist ein Angebot der evangelischen Landeskirche und arbeitet an allen Schulformen. Ergänzend arbeitet Watermann als geistliche Begleiterin, Gestaltpädagogin und Notfallseelsorgerin – ein breites Feld, das ihr eines gemeinsam bietet: „Menschen in schwierigen Situationen beistehen zu dürfen, ist für mich ein Geschenk.“

Ganz loslassen will sie Michelbach aber nicht. Die Gottesdienste im Ort und die beliebten Dialogpredigten mit ihrem Mann wird sie weiterhin gestalten. Nur der Religionsunterricht fehle ihr schon jetzt, bekennt sie mit etwas Wehmut.

So bleibt die Verbindung bestehen – zwischen neuer Aufgabe und vertrautem Ort, zwischen Zuhören und Gehörtwerden. Ganz so, wie es zu einer Seelsorgerin passt.

VORHERIGER ARTIKEL NÄCHSTER ARTIKEL