Bei Aichelins kommt Strom aus dem eigenen Wasserkraftwerk

Bronnweiler Das Ehepaar hat beim Hauskauf ein Industriedenkmal gleich mit erworben und hält die über 100 Jahre alte Anlage am Laufen.

Fotovoltaik auf dem Dach oder kleines Kraftwerk am Balkon: Immer mehr in Deutschland produzieren selbst Strom. Das macht auch Familie Aichelin in Bronnweiler – allerdings mit einer ganz außergewöhnlichen Anlage: Sie hat vor vier Jahren ein Wasserkraftwerk gekauft. „Es ist ein schönes Gefühl, Energie zu erzeugen“, sagt Daniel Aichelin. Zumal die Familie damit auch noch Geld verdient.

Als die Aichelins auf der Suche nach einem Haus in Bronnweiler waren, stießen sie auf ein umgebautes Bauernhaus, zu dem das über 100 Jahre alte Wasserkraftwerk im tieferen Teil des Geländes gehört. „Bei der ersten Besichtigung war es um uns geschehen“, erinnert sich Kirchenmusikerin Julia Aichelin. Ihr Mann hat als Ingenieur bei der Grosselfinger Maschinenbau-Firma Rapid in den Verhandlungen auch klargemacht, dass er das Industriedenkmal weiterbetreiben will.

600 Kilowattstunden am Tag

Am 1. Januar 2022 zog die Familie im Wohnhaus ein – und das Abenteuer Wasserkraft begann. „Für die ersten Monate haben wir noch den vorherigen Betreiber angestellt“, sagt der gebürtige Bronnweiler Aichelin, der als Kind früher beim Wasserkraftwerk gespielt hat. Und nie gedacht hätte, dass ihm die Anlage mal gehören würde.

Über einen 300 Meter langen Kanal wird das Wasser aus der Wiesaz abgeleitet und zum Druckrohr geführt. In dem fließt das Wasser in einem moderaten Gefälle zum zehn Meter tieferliegenden Turbinenhaus. Dort können eine große und eine kleine Turbine angetrieben werden, die verbundenen Generatoren wandeln die Drehbewegung in Strom um. Das Wasser fließt aus den Turbinen durch weitere Rohre noch einmal fünf Meter in die Tiefe und zurück in die Wiesaz, die Saugwirkung erhöht die Leistung der Laufräder in den Turbinen.

Kommt viel Wasser über den Kanal zum Kraftwerk, können beide Turbinen gleichzeitig laufen und am Tag rund 600 Kilowattstunden Strom erzeugen. Im Schnitt kommen in einem Jahr 100.000 Kilowattstunden zusammen, damit können 15 bis 20 Haushalte versorgt werden. Einen Großteil der Energie speisen die Aichelins denn auch für 7,67 Cent pro Kilowattstunde ins Stromnetz ein.

Im Winter und Frühjahr, wenn die Wiesaz viel Wasser transportiert, kann die mittlerweile fünfköpfige Familie sich und den Haushalt seiner Eltern problemlos mit eigenem Strom versorgen – inklusive Saft fürs E-Auto. „Nur im Sommer kann es vorkommen, dass wir zukaufen müssen“, sagt Daniel Aichelin.

Dem Ingenieur, der an der Reutlinger Hochschule studiert hat, war immer wichtig, eigenen Strom zu erzeugen. „Wasserkraft läuft viel konstanter als Fotovoltaik-Anlagen, die nur bei Sonnenschein produzieren. Und dann oft in einer Menge, die gar nicht verbraucht werden kann“, verweist er auf den sogenannten Peak. Das Bronnweiler Kraftwerk liefert dagegen gleichmäßig Energie. „Wir können auch nachts unser E-Auto laden“, sagt Daniel Aichelin.

Die Anlage könne mit wenig Kapital betrieben werden, „für uns ist das fast kostendeckend inklusive der Abzahlung des Kraftwerks“, erklärt der Ingenieur. Dafür muss er aber viel technisches Verständnis mitbringen und jede Menge Arbeit investieren. Einmal am Tag geht er runter ins Turbinenhaus zur Kontrolle und für Routinewartungen. Einmal pro Jahr nimmt Daniel Aichelin die Turbinen auseinander, um sie zu entkalken.

Lob von der Bürgermeisterin

Denn der Kampf gegen den Kalk, der sich aus dem Wasser von der Alb in den Rohren und den Turbinen ablagert, ist das größte Problem beim Betrieb des Wasserkraftwerks. Auch der Kanal muss immer mal wieder mehrere Tage lang gereinigt werden. „Wenn etwas kaputtgeht, gibt es keine Ersatzteile. Da muss mein Mann schon was drauf haben und viel improvisieren“, meint Julia Aichelin anerkennend. Was die Familie allerdings machen wird, wenn mal eine größere Reparatur und damit eine hohe Investition fällig werden sollte, das können die Aichelins nicht sagen.

17 Kraftwerke haben früher entlang der Echaz die Energie des Wassers genutzt, heute sind es noch drei bis vier, sagt der Ingenieur. „Es ist toll, dass die Familie dieses Kraftwerk weiterbetreibt“, sagt Bronnweilers Bezirksbürgermeisterin Friedel Kehrer-Schreiber. „Wir sind stolz, dass wir das noch haben. Und erneuerbare Energie wird gebraucht.“

Am besten für die dafür notwendige Wasserzufuhr sei immer mal wieder ein langanhaltender Landregen, sagt Daniel Aichelin. „Seit wir das Kraftwerk haben, merken wir aber, wie wenig es bei uns eigentlich regnet“, meint seine Frau. Kann es für die beiden dann also nicht genug regnen? „Na ja“, sagt Julia Aichelin, „für uns gibt es jetzt einfach kein schlechtes Wetter mehr!“

Beleg für Vielfalt der Jugendarbeit

Gesellschaft Jugendstiftung der Kreissparkasse Reutlingen fördert 19 Projekte und drei junge Engagierte mit insgesamt 18.600 Euro. Auszeichnungen bei einem Festakt in der Hauptstelle am Marktplatz überreicht.

Mit insgesamt 18.600 Euro hat die Jugendstiftung der Kreissparkasse Reutlingen in diesem Jahr 19 Projekte sowie dreimal vorbildlich engagierte Jugendliche unterstützt. Überreicht wurden die Förderungen beim Festakt Anfang der Woche in der Kreissparkasse Reutlingen am Marktplatz durch Michael Bläsius, Vorsitzender des Stiftungsvorstands und des Vorstands der Kreissparkasse Reutlingen, gemeinsam mit Landrat Dr. Ulrich Fiedler, Vorsitzender des Stiftungsrats.

„Kinder und Jugendliche mit ihren Begabungen, mit ihren Stärken und Schwächen brauchen Unterstützung. Dies gilt gerade in diesen angespannten Zeiten, die vor allem junge Menschen belasten“, erklärte Michael Bläsius. „Deshalb freuen wir uns ganz besonders über tolle Jugendprojekte und das großartige Engagement junger Menschen im Landkreis Reutlingen.“

Die Jugendstiftung der Kreissparkasse Reutlingen fördert seit 31 Jahren Projekte, die soziale Kompetenzen stärken, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen und die Persönlichkeitsbildung fördern. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Auszeichnung ehrenamtlich engagierter Jugendlicher. Die geförderten Projekte werden mit großem Einsatz – oft von Jugendlichen selbst – für Kinder und Jugendliche umgesetzt. Die Einzelauszeichnungen sind mit einer Urkunde und jeweils 150 Euro dotiert.

Den Abend eröffnete die Musikkapelle Mehrstetten mit einem Ausschnitt aus dem Musikprojekt „Wassertropfenweltreise“, das in diesem Jahr gefördert wird. Zum Abschluss zeigte das Theater-Pädagogik-Zentrum Reutlingen Szenen aus dem Projekt „In Kontakt mit mir – in Kontakt mit dir“, das im vergangenen Jahr unter anderem mit Mitteln der Jugendstiftung realisiert wurde.

Gefördert wurden verschiedene Maßnahmen (siehe auch Infokasten) wie zum Beispiel das Projekt „Frauenabend“ der Mobilen Jugendarbeit Reutlingen-Innenstadt. Dieses bietet einen Safe Space für Mädchen und Frauen ab 14 Jahren und unterstützt sie durch Gespräche und Freizeitaktivitäten bei der Entwicklung von Selbstständigkeit, Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit.

Ziel des ökologischen Schulprojekts „Hühner2go“ der Werdenbergschule Trochtelfingen ist es, Schülerinnen und Schüler für den bewussten Umgang mit Lebensmitteln zu sensibilisieren und ihnen grundlegende naturwissenschaftliche sowie soziale Kompetenzen zu vermitteln.

Beim musisch-kulturellen Projekt „tune“ dürfen 40 bis 60 Kinder im Alter von 7 bis 13 Jahren ihre eigene Bühnenshow mitgestalten und dabei ihre eigenen Fähigkeiten kennenlernen. Angeleitet und gecoacht werden sie von einem ehrenamtlichen Team des evangelischen Stadtjugendwerks Reutlingen.

Fünf Jugendliche wurde für ihr besonderes Engagement ausgezeichnet. Mona Wanninger (18) aus Lichtenstein für ihr vorbildliches Engagement als Kurs- und Jugendleiterin und Rettungsschwimmerin bei der DLRG Ortsgruppe Lichtenstein.

Lavinia Klemer (17) aus Münsingen für ihr außergewöhnliches Engagement bei der Rehkitzrettung auf der Alb und in der Jugendarbeit des Reitvereins Münsingen.

Jule (18) und Kalle (15) Hornemann mit Fabia Schmidt (18) aus Reutlingen für die 10-jährige Organisation eines Herbstbazars mit kreativen, selbstgemachten Produkten zugunsten der Klinikclowns und des Kinder- und Jugendhospizdienstes. Die Drei erhalten einen gemeinsamen Betrag von 300 Euro.

Info Ab sofort nimmt die Jugendstiftung Anträge und Vorschläge für die nächste Ausschreibungsrunde entgegen. Informationen gibt es in allen Filialen der Kreissparkasse sowie im Internet unter der Webadresse „www.ksk-reutlingen.de/jugendstiftung“.

Eine dritte Amtszeit wird es für den Schultes nicht geben

Lichtenstein In einer persönlichen Erklärung stellt der amtierende Rathauschef Peter Nußbaum die Gründe dar, die ihn davon abhalten, im nächsten Jahr erneut zu kandidieren.

Der Lichtensteiner Bürgermeister Peter Nußbaum hat in einer persönlichen Erklärung gegenüber dem Gemeinderat bekanntgegeben, nicht mehr für eine dritte Amtszeit kandidieren zu wollen. Wir geben die Erklärung hier im Wortlaut wieder: „Meine zweite Amtszeit als Bürgermeister der Gemeinde Lichtenstein endet im Dezember 2026. Es ist daher davon auszugehen, dass in ungefähr einem Jahr im Herbst 2026 die nächste Bürgermeisterwahl in Lichtenstein stattfinden wird.

In den letzten Wochen wurde ich von verschiedenen Seiten darauf angesprochen, ob ich wohl für eine dritte Amtszeit kandidieren werde, zudem machte mancherorts bereits die eine oder andere Spekulation die Runde. Wenn jemand direkt auf mich zugegangen ist, habe ich als Antwort signalisiert, dass ich mich rechtzeitig dazu positionieren und äußern werde, damit sich alle Beteiligten frühzeitig auf die Situation einstellen können.

Viele positive Momente

Seit dem 3. Januar 2011 darf ich Bürgermeister unserer schönen Gemeinde Lichtenstein sein. Dieses verantwortungsvolle, sinnstiftende Amt an der Spitze der Gemeinde habe ich von Anbeginn mit Herzblut und Leidenschaft ausgeübt und ich bin dankbar für viele positive Momente und Begegnungen, die ich in den letzten 15 Jahren erleben durfte und für die Investitionen, Projekte und Vorhaben, die gemeinsam mit den Ratsgremien und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde für die Gemeinde und ihre Bürgerschaft auf den Weg gebracht und umgesetzt werden konnten.

Bestätigung und Ansporn

Wenn eine Idee und Vorstellung in die Tat umgesetzt werden kann und sich als gelungen und dem Wohl der Gemeinde dienlich erweist, empfinde ich dies immer als eine erfüllende Bestätigung und Ansporn. Für mich war es in den letzten Wochen nun an der Zeit für eine persönliche Bestandsaufnahme, um eine persönliche Entscheidung zu treffen. Das verantwortungsvolle Amt des Bürgermeisters, das ich wahrnehmen darf, ist ungemein reizvoll, aber ebenso fordernd. Die vergangenen Jahre waren in gewisser Weise erfüllende wie auch herausfordernde Zeiten.

Das Amt kostet viel Kraft

Bürgermeister zu sein kostet auch Energie, Kraft und Zeit, die ich in den vergangenen Jahren mit Überzeugung und Leidenschaft aufgebracht und investiert habe. Diese Kraftanstrengung hinterlässt mit der Zeit Spuren und ich habe erfahren müssen, dass die stete Beanspruchung im Laufe der Jahre merklich an die Substanz gehen kann und man mit zunehmendem Lebensalter womöglich manche Belastung nicht mehr so leicht wegzustecken vermag. Das Amt des Bürgermeisters verlangt aber gerade in diesen Zeiten nach vollem Einsatz und verträgt nach meiner Auffassung keine größeren Kompromisse oder Beeinträchtigungen.

Mit Blick auf den zu bedenkenden Zeitraum der kommenden neun Jahre bin ich nach reiflicher Überlegung und intensiven Gesprächen mit meiner Familie schließlich zu der Entscheidung gelangt, dass ich im nächsten Jahr nicht für eine weitere, dritte Amtsperiode als Bürgermeister kandidieren werde. Dies bedeutet, dass meine Zeit als Bürgermeister der Gemeinde Lichtenstein nach zwei Amtsperioden im nächsten Jahr enden wird. Ich möchte Sie heute über diese Entscheidung informieren, damit die weiteren Schritte und Weichenstellungen in Punkto Nachfolge rechtzeitig in die Wege geleitet werden können.

Es ist eine bekannte Tatsache, dass eine Gemeinde nie fertig ist. Viele Aufgaben und Herausforderungen, die sich nicht nach Wahlperioden richten, liegen noch vor uns. Sie können versichert sein, dass es mein eigener Anspruch ist, mich in den kommenden 14 Monaten mit ganzem Elan und ganzer Tatkraft den anstehenden Aufgaben und Projekten zu widmen und diese weiterzuverfolgen, darunter auch das wichtige Vorhaben der Schulsanierung und -modernisierung. Ich bitte Sie, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde sowie die Bürgerinnen und Bürger Lichtensteins um Verständnis für diese persönliche Entscheidung, die mir wahrlich nicht leichtgefallen ist.“

Kommentar

Hohe Kosten ohne Ertrag

Vieles ist eine Frage der Formulierung. Die Stadt spricht von einer neuen „Priorisierung“, Prof. Jürgen Straub von einem „mausetoten Projekt“. Gemeint ist der lang geplante „Zero Emissions Logistics Terminal“ (ZELT). Dieser sollte auf der Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs in der Sondelfinger Straße entstehen, wurde jedoch nicht realisiert und verdrängt. Statt ZELT soll der Betriebshof für die Regional-Stadtbahn gebaut werden (wir berichteten mehrfach).

Während die Verwaltung das Ende des ZELT-Projekts kleinredete, forderte die Gemeinderatsfraktion von WiR um Straub, dass die Stadt die bereits investierten Kosten veröffentlichen soll. Das ist jetzt geschehen: Kosten in Höhe von 990.611 Euro wurden seit dem Start des Projekts 2012 aufgewendet. Also fast eine Million Euro. Die Fördersumme von etwa 312.000 Euro abgezogen – die die Stadt nicht zurückzahlen muss – bleibt ein städtischer Eigenanteil von 678.733 Euro. Eine hohe Summe für ein Projekt, das nie realisiert wird. Denn neben dem Betriebshof der Stadtbahn und der Erweiterung der Rohstoffverwertung Reutlingen (RVR) reicht die Fläche für ZELT nicht aus. Das hatte die Stadtverwaltung im August auf Anfrage der SÜDWEST PRESSE bestätigt. Maximal zwei der drei Vorhaben haben Platz auf der 5,5 Hektar großen Fläche. Nur wenn RVR auf einen eigenen Gleisanschluss verzichtet, wäre ZELT theoretisch noch möglich – allerdings mit dann neuen Plänen. Die bisher investierten knapp 700.000 Euro sind also auf jeden Fall verloren.

Nun ist klar, dass Verwaltungen immer für Planungen und Gutachten Geld investieren müssen, um die Grundlagen zu schaffen. Dennoch schmerzt dieser Betrag, schließlich befindet sich die Stadt Reutlingen nach wie vor in einer erheblichen Finanzkrise. Und: Der Bedarf des Logistikterminals sei wegen der Konkurrenz in Horb und Ulm von Beginn an fraglich gewesen, äußerten Kritiker. Die hohen Kosten ohne Ertrag geben ihnen recht. Schließlich hatte die Verwaltung bereits zugegeben, dass man überhaupt erst noch einen Investor und einen Betreiber für ZELT hätte finden müssen. Die 700.000 Euro sind nun jedenfalls im noch brachliegenden Areal versenkt.

Vier Laien und zwei Theologen

Kirchenwahlen Für die sechs Sitze bewerben sich zehn Kandidierende. Drei Vorstellungsabende am 4., 6. und 17. November.

Reutlingen. In der Evangelischen Landeskirche in Württemberg finden am 30. November die Kirchenwahlen statt. Dabei wählen die Kirchenmitglieder ihre Vertreterinnen und Vertreter für die Kirchengemeinderäte vor Ort und für die Landessynode, die gemäß der württembergischen Kirchenverfassung gemeinsam mit dem Landesbischof und dem Oberkirchenrat die Landeskirche leitet.

Im Wahlkreis Reutlingen, zu dem die Kirchenbezirke Bad Urach-Münsingen und Reutlingen gehören, sind zwei Theologen und vier Laien zu wählen. Um die sechs zu vergebenden Sitze bewerben sich vier Theologen und sechs Nichttheologen, teilte Pfarrer Hartmut Bosch, der Vorsitzende im Vertrauensausschuss für den Wahlkreis 11 Reutlingen gegenüber den Medien mit.

Vom Gesprächskreis „Lebendige Gemeinde“ wurden Pfarrerin Maike Sachs aus dem St. Johanner Teilort Gächingen, Karl-Wilhelm Röhm, Oberstudiendirektor a.D., aus Steingebronn, das zu Gomadingen gehört, und Anette Rösch, Bürgermeisterin a.D., aus Wannweil aufgestellt.

Für „Evangelium und Kirche“ kandidieren Dekan Marcus Keinath aus Reutlingen und Ingrid Schaar, Lehrerin i.R., aus Eningen. Von „Kirche für morgen“ stellen sich Pfarrer Tobias Schreiber aus Bad Urach und Klaus Hirrle, Diplom-Verwaltungswirt (FH), aus Dettingen/Erms zur Wahl. Die „Offene Kirche“ hat Pfarrer Martin Breitling aus dem Engstingener Teilort Kohlstetten, Elisabeth Holm, Studentin, aus Tübingen und Tilmann Müller, Studiendirektor aus Reutlingen, zur Wahl vorgeschlagen.

Die zehn Kandidierenden stellen sich bei drei Veranstaltungen gemeinsam den Wahlberechtigten vor und stehen darüber hinaus natürlich für Fragen zur Verfügung, wie es in der Mitteilung weiter heißt.

Der erste Abend richtet sich besonders an Jugendliche. Er findet am 4. November im evangelischen Gemeindehaus in Kleinengstingen (Sternbergstraße 20) statt. Zwei weitere Wahlpodien finden am Donnerstag, 6. November, im Gemeindehaus Münsingen (Schillerstraße 27) und am Montag, 17. November, im Matthäus-Alber-Haus Reutlingen (Lederstraße 81) statt. Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 19.30 Uhr.

Die Landessynode der Evangelischen Landeskirche in Württemberg hat 90 gewählte Mitglieder, darunter 30 Theologen und 60 Laien (Nichttheologen).

Die Wahl zur Landessynode und zu den Kirchengemeinderäten findet alle sechs Jahre statt. Wahlberechtigt sind alle evangelischen Gemeindeglieder ab 14 Jahren, so die Mitteilung an die Medien in diesem Zusammenhang abschließend.

„Ihre Arbeit ermöglicht Kindern einen guten Start“

Kinder Vernetzungstreffen des Tagesmüttervereins Reutlingen mit zahlreichen Ehrungen für langjährige Betreuende.

Reutlingen. Im soziokulturellen Zentrum franz.K in Reutlingen fand kürzlich das jährliche Vernetzungstreffen des Tagesmüttervereins Reutlingen statt. Mehr als 100 Tagesmütter, Tagesväter und Kinderfrauen aus dem gesamten Landkreis kamen zusammen, um sich über aktuelle Themen der Kindertagespflege auszutauschen. Auch Oberbürgermeister Thomas Keck und die Mitarbeiterinnen des Vereins nahmen an der Veranstaltung teil, wie es in einer Mitteilung an die Medien heißt.

Eine besondere Freude war der großzügige Einkaufsgutschein im Wert von 500 Euro des Obi-Baumarkts Metzingen, der von Geschäftsführer Moritz Euchner mitsamt einem Biber-Maskottchen überreicht wurde.

In seiner Ansprache hob Oberbürgermeister Thomas Keck die große Bedeutung der Kindertagespflege hervor. Sie trage wesentlich zur Betreuungsquote der unter Dreijährigen in Reutlingen bei. Während Stadt und andere Träger rund 33 Prozent abdecken, stellt die Kindertagespflege durch den Tagesmütterverein zusätzliche 10 Prozent – das entspricht rund 320 Betreuungsplätzen und damit fast einem Viertel aller U3-Plätze in der Stadt Reutlingen.

Keck hob besonders das Engagement der Kindertagespflegepersonen, die mit Herz, Geduld und Fachwissen täglich für Geborgenheit, frühe Bildung und Verlässlichkeit sorgen, hervor. Ihre Arbeit ermögliche Kindern einen guten Start ins Leben und unterstütze Eltern dabei, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren.

Auch die Geschäftsführerin des Tagesmüttervereins, Tülây Schmid, lobte die Arbeit der Kindertagespflegepersonen: „Ihre qualitätsvolle Arbeit ist die beste Werbung für die Kindertagespflege.“

Zudem wurden zehn Kinokarten für den Film „Achtundzwanzig – Der Weg entsteht im Gehen“ im Kamino Reutlingen verlost, der am 3. Dezember vom Tagesmütterverein Reutlingen gezeigt wird. Der Film begleitet vier junge Mütter – darunter eine Tagesmutter aus dem Landkreis – auf ihrem Lebensweg.

Ein besonderer Höhepunkt des Abends war die Ehrung langjähriger Kindertagespflegepersonen: 27 Tagesmütter wurden für ihre 5-, 10-, 15-, 20- und sogar 25-jährige Tätigkeit ausgezeichnet. Mit großem Applaus und spürbarer Wertschätzung dankte der Verein für jahrzehntelanges Engagement, Herzblut und Verlässlichkeit in der Betreuung der Kleinsten. Den feierlichen Abend rundete ein mitreißender Auftritt des Zauberkünstlers und Entertainers Gaston Florin mit seiner Show „Die Magie des Perspektivwechsels“ ab.

Sind Pillen und Pulver sinnvoll?

Senioren Vortrag in der Verbraucherzentrale über die Notwendigkeit von Mitteln zur Nahrungsergänzung.

Reutlingen. Unter dem Titel „Nahrungsergänzungsmittel für Senioren – Fluch oder Segen? Worauf Sie beim Kauf achten sollten!“ wollen die Experten der Verbraucherzentrale Senioren und deren Angehörige über die Chancen und Risiken von Nahrungsergänzungsmitteln aufklären, heißt es in einer Mitteilung an die Medien. Bei der Veranstaltung in Kooperation mit dem Kreisseniorenrat Reutlingen informiert die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg über Chancen und Risiken für ältere Menschen. Sie findet statt am Donnerstag, 30. Oktober, von 16 bis 17.30 Uhr in der Beratungsstelle der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg (Kanzleistraße 20) in Reutlingen.

Immer mehr Seniorinnen und Senioren setzen auf Nahrungsergänzungsmittel, in der Hoffnung, ihre Gesundheit zu stärken und Erkrankungen vorzubeugen. Das Angebot an Nahrungsergänzungsmitteln scheint unerschöpflich. Weniger bekannt ist allerdings, welche Allheilmittel überhaupt wirken, welche notwendig oder sogar gefährlich sind, so die Ankündigung weiter. Ohne Nahrungsergänzungsmittel keine ausgewogene Ernährung – das versuchen Hersteller von Präparaten, Pillen und Pülverchen zu suggerieren. „Doch was sind überhaupt Nahrungsergänzungsmittel? Wo lauern Gefahren? Wann ist die Einnahme sinnvoll?“: Diese Fragen werden bei der Informationsveranstaltung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg im Mittelpunkt stehen.

Schließlich kommen immer wieder Zweifel auf: Helfen diese Produkte wirklich, oder können sie sogar Schaden anrichten? Worauf sollte man beim Kauf achten, und wie schützt man sich vor unseriösen Anbietern, besonders im Online-Handel?

Ein Votum für die Innenstadttrasse

Wirtschaft Jahreshauptversammlung des Gewerbe- und Handelsvereins Pfullingen (GHV) mit Ehrungen und Terminplanung.

Pfullingen. Kürzlich fand die Jahreshauptversammlung des Gewerbe- und Handelsvereins Pfullingen (GHV) statt. Der Vorstand informierte dabei über die Veranstaltungen der Jahre 2024 und 2025, wie es in einer Mitteilung an die Medien heißt. Das „Dolce Vita“-Event, das bislang dreimal im Jahr in der Neuen Mitte stattfand, wird seit diesem Jahr nur noch einmal im Sommer mit einem passenden Bühnenprogramm durchgeführt.

Pro Jahr finden weiterhin zwei verkaufsoffene Sonntage (VOS) in Zusammenarbeit mit der Stadt statt. Das Frühlingserwachen im März (Organisation: GHV) und der Kreativ- und Biosphärenmarkt im September (Organisation: Stadt Pfullingen). Die Vorsitzende Sieglinde Schairer informierte außerdem, dass im zweijährigen Rhythmus das Gewerbegebiet Memmelers Wiese wieder einbezogen wird – das nächste Mal im kommenden Jahr. Für nächstes Jahr sind zwei verkaufsoffene Sonntage – am 23. März und 27. September – sowie das „Dolce Vita“-Event im Sommer geplant.

Positive Mitgliederentwicklung

Der Vorstand berichtete zudem über eine positive Mitgliederentwicklung. Im Anschluss stellte Kassierer Thomas Allraum den Kassenbericht vor, der von Matthias Gaiser als Kassenprüfer bestätigt wurde. Die Entlastung von Vorstand, Kassierer und Kassenprüfern erfolgte einstimmig.

Als Gastreferent war Fritz Engelhardt (DEHOGA Baden-Württemberg) eingeladen. Er sprach zum Thema „Zusammenspiel von Tourismus, Gewerbe, Handwerk und Handel“ und darüber, welche Unterstützung eine Stadt hierbei leisten kann. Zudem stellte Bürgermeister Stefan Wörner das Mobilitätskonzept der Stadt Pfullingen vor. Beide Themen wurden von den anwesenden Mitgliedern rege diskutiert.

Im Mittelpunkt stand dabei die Erkenntnis, dass insbesondere der Tagestourismus ein wichtiges Bindeglied zwischen Tourismus, Handel und Handwerk ist – und in Baden-Württemberg in den letzten Jahren prozentual deutlich zugenommen hat.

Im Rahmen der Diskussion sprachen sich die Mitglieder eindeutig für die Innenstadttrasse der Regionalstadtbahn in Pfullingen aus. Sie sehen darin Vorteile durch die Nähe zur Stadtmitte, zu Schulen, öffentlichen Einrichtungen, Freizeitanlagen und Gewerbegebieten. Die bessere Erreichbarkeit mache Pfullingen sowohl als Arbeits- als auch als Wohnort attraktiver.

Auch mögliche Nachteile wie die Reduzierung von Fahrspuren oder Parkplätzen sowie die Umgestaltung einzelner Straßenzüge, wie zum Beispiel der Marktstraße, wurden angesprochen. Dennoch überwiege laut den Mitgliedern der Nutzen durch die geplanten Haltestellen und die daraus resultierende bessere Erreichbarkeit für Kundinnen und Kunden.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Vorschau auf die nächste Mitgliederversammlung mit dem Thema „Zukunft im Handwerk und Gewerbe“ sowie den turnusmäßigen Wahlen von Vorstand, Beirat, Kassierer und Kassenprüfern.

Nicht zuletzt bot der GHV allen Interessierten die aktive Mitarbeit an – „neue Impulse und engagierte Mitstreiter sind stets willkommen“, wie es in der Mitteilung weiter heißt.

Zum Abschluss wurden die Jubilare für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt. Für 40 Jahre die Echaz Buchhandlung (Jan Lehari) und das Weiß Messerstudio (Klaus Weiß). Für 35 Jahre Elektro Kalla (Fred Oroszi) und die Volksbank Pfullingen. Für 25 Jahre die AOK Pfullingen-Kundencenter, die Firma Bahlo Sanitär (Thomas Bahlo) und das TUI Reisecenter (Petra Mutschler). „Der GHV-Vorstand dankte allen Jubilaren herzlich für ihre langjährige Treue und Verbundenheit mit einem Präsent und den besten Wünschen auf weitere gemeinsame und erfolgreiche Jahre“, wie es abschließend in diesem Zusammenhang weiter in der Mitteilung heißt.

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