Eine dritte Amtszeit wird es für den Schultes nicht geben

  • Der Lichtensteiner Bürgermeister Peter Nußbaum (hier im Jahr 2019 ) hat in einer persönlichen Erklärung bekanntgegeben, nächstes Jahr nicht mehr für eine dritte Amtszeit kandidieren zu wollen. Evelyn Rupprecht

Lichtenstein In einer persönlichen Erklärung stellt der amtierende Rathauschef Peter Nußbaum die Gründe dar, die ihn davon abhalten, im nächsten Jahr erneut zu kandidieren.

Der Lichtensteiner Bürgermeister Peter Nußbaum hat in einer persönlichen Erklärung gegenüber dem Gemeinderat bekanntgegeben, nicht mehr für eine dritte Amtszeit kandidieren zu wollen. Wir geben die Erklärung hier im Wortlaut wieder: „Meine zweite Amtszeit als Bürgermeister der Gemeinde Lichtenstein endet im Dezember 2026. Es ist daher davon auszugehen, dass in ungefähr einem Jahr im Herbst 2026 die nächste Bürgermeisterwahl in Lichtenstein stattfinden wird.

In den letzten Wochen wurde ich von verschiedenen Seiten darauf angesprochen, ob ich wohl für eine dritte Amtszeit kandidieren werde, zudem machte mancherorts bereits die eine oder andere Spekulation die Runde. Wenn jemand direkt auf mich zugegangen ist, habe ich als Antwort signalisiert, dass ich mich rechtzeitig dazu positionieren und äußern werde, damit sich alle Beteiligten frühzeitig auf die Situation einstellen können.

Viele positive Momente

Seit dem 3. Januar 2011 darf ich Bürgermeister unserer schönen Gemeinde Lichtenstein sein. Dieses verantwortungsvolle, sinnstiftende Amt an der Spitze der Gemeinde habe ich von Anbeginn mit Herzblut und Leidenschaft ausgeübt und ich bin dankbar für viele positive Momente und Begegnungen, die ich in den letzten 15 Jahren erleben durfte und für die Investitionen, Projekte und Vorhaben, die gemeinsam mit den Ratsgremien und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde für die Gemeinde und ihre Bürgerschaft auf den Weg gebracht und umgesetzt werden konnten.

Bestätigung und Ansporn

Wenn eine Idee und Vorstellung in die Tat umgesetzt werden kann und sich als gelungen und dem Wohl der Gemeinde dienlich erweist, empfinde ich dies immer als eine erfüllende Bestätigung und Ansporn. Für mich war es in den letzten Wochen nun an der Zeit für eine persönliche Bestandsaufnahme, um eine persönliche Entscheidung zu treffen. Das verantwortungsvolle Amt des Bürgermeisters, das ich wahrnehmen darf, ist ungemein reizvoll, aber ebenso fordernd. Die vergangenen Jahre waren in gewisser Weise erfüllende wie auch herausfordernde Zeiten.

Das Amt kostet viel Kraft

Bürgermeister zu sein kostet auch Energie, Kraft und Zeit, die ich in den vergangenen Jahren mit Überzeugung und Leidenschaft aufgebracht und investiert habe. Diese Kraftanstrengung hinterlässt mit der Zeit Spuren und ich habe erfahren müssen, dass die stete Beanspruchung im Laufe der Jahre merklich an die Substanz gehen kann und man mit zunehmendem Lebensalter womöglich manche Belastung nicht mehr so leicht wegzustecken vermag. Das Amt des Bürgermeisters verlangt aber gerade in diesen Zeiten nach vollem Einsatz und verträgt nach meiner Auffassung keine größeren Kompromisse oder Beeinträchtigungen.

Mit Blick auf den zu bedenkenden Zeitraum der kommenden neun Jahre bin ich nach reiflicher Überlegung und intensiven Gesprächen mit meiner Familie schließlich zu der Entscheidung gelangt, dass ich im nächsten Jahr nicht für eine weitere, dritte Amtsperiode als Bürgermeister kandidieren werde. Dies bedeutet, dass meine Zeit als Bürgermeister der Gemeinde Lichtenstein nach zwei Amtsperioden im nächsten Jahr enden wird. Ich möchte Sie heute über diese Entscheidung informieren, damit die weiteren Schritte und Weichenstellungen in Punkto Nachfolge rechtzeitig in die Wege geleitet werden können.

Es ist eine bekannte Tatsache, dass eine Gemeinde nie fertig ist. Viele Aufgaben und Herausforderungen, die sich nicht nach Wahlperioden richten, liegen noch vor uns. Sie können versichert sein, dass es mein eigener Anspruch ist, mich in den kommenden 14 Monaten mit ganzem Elan und ganzer Tatkraft den anstehenden Aufgaben und Projekten zu widmen und diese weiterzuverfolgen, darunter auch das wichtige Vorhaben der Schulsanierung und -modernisierung. Ich bitte Sie, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde sowie die Bürgerinnen und Bürger Lichtensteins um Verständnis für diese persönliche Entscheidung, die mir wahrlich nicht leichtgefallen ist.“

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