Handball-Bundesliga Frisch Auf Göppingen feiert in der EWS-Arena einen 26:21-Arbeitssieg über den Bergischen HC. Toller Spielzug bringt die Entscheidung.
Es war mehr Handball arbeiten als Handball spielen, was die Bundesliga-Handballer von Frisch Auf Göppingen und dem Bergischen HC den 4.500 Zuschauern in der Göppinger Halle anboten. Am Ende setzte sich die kampfstarke Frisch-Auf-Truppe mit 26:21 (11:11) durch. Allerdings fiel der Sieg deutlich zu hoch aus, wie auch BHC-Co-Coach Markus Pütz nach der Partie feststellte.
Neben Oskar Neudeck, der sich bei der 24:36-Heimniederlage gegen den VfL Gummersbach am Knöchel verletzt hatte, musste Frisch Auf auch auf Linkshänder Erik Persson verzichten, der im Mittwochstraining ebenfalls umgeknickt war und die Halle mit Krücken betrat. Während der Partie verließ auch noch Kapitän Ymir Gislason das Feld, der in der ersten Hälfte ebenfalls umgeknickt war. Dafür feierte Neuzugang Martin Hanne sein siebenminütiges Pflichtspieldebüt für die Grün-Weißen.
Die Fans sahen in der ersten Hälfte ein enges Spiel mit vielen Fehlern auf beiden Seiten. Keiner der beiden Mannschaften gelang es, sich mit mehr als zwei Toren abzusetzen. So ging es mit einem 11:11 in die Kabinen. „In der ersten Halbzeit haben wir sehr viel liegen gelassen“, bekannte Matschke, „wir hätten auf 7:4 weggehen können. Aber letztlich bin ich froh, dass wir den Turn geschafft haben.“
Dieser gelang zwischen der 37. und 43. Minute, als Frisch Auf einen Fünf-Tore-Lauf von 13:14 auf 18:14 aufs Parkett zauberte. Doch selbst diese Führung brachte keine Ruhe rein ins Angriffsspiel der Gastgeber. Beim 18:17 durch Yannick Fraatz (49.) hatte der Aufsteiger den Anschluss wiederhergestellt. Die Göppinger bauten mit einem enormen Kraftakt ihre Führung jedoch wieder aus. Nach einem Steal von Rückraumspieler Oskar Sunnefeldt gelang dem Schweden per Gegenstoß der Treffer zum 23:19 (55.). Auch die Rote Karte gegen Kreisläufer Ludvig Jurmala wenige Sekunden danach brachte Frisch Auf nicht aus dem Konzept. Für die Vorentscheidung sorgte in der 58. Minute ein Kempa-Tor zum 24:20 von Rechtaußen Franko Lastro, der von Linksaußen Rutger ten Velde glänzend bedient worden war. Am Ende feierte Göppingen einen in dieser Höhe schmeichelhaften 26:21-Sieg, doch das störte Mannschaft und Fans wenig.
„Wir haben heute gut verteidigt, das war der Schlüssel“, meinte ein erleichterter Frisch-Auf-Trainer Matschke nach der Begegnung, „es war heute für uns nicht einfach nach dem Gummersbach-Spiel“. Erleichtert zeigte sich auch Linkshänder Lastro: „Der Bergische HC hat bis zum Schluss nicht aufgegeben. Heute hatten wir das glücklichere Ende für uns.“Bester Frisch-Auf-Schütze war Regisseur Ludvig Hallbäck mit sieben Treffern vor Linksaußen Marcel Schiller mit 4/2 Toren.
FA Göppingen: Saeveras, Buchele (n.e.); ten Velde (3/1), Klöve (1), Goßner, Hofele (n.e.), Hallbäck (7), Brodbeck (n.e.), Schiller (4/2), Jurmala (2), Sunnefeldt (2), Lastro (2), Gislason (1), Newel (3), Hanne, Schmidt (1).
Bergischer HC: Rudeck, Diedrich (n.e.); Beyer (3/1), Scholtes, Becher, Schöttle, Babarskas (1), Kooij, Fraatz (6), Massoud, Morante (2), Fuchs, Seesing (2), Steinhaus (4), Wasielewski (3).
Schiedsrichter: Bärmann/Bärmann (Landau/Lampertheim).
Zeitstrafen: 12:12 Minuten.
Rot: Seesing (47./dritte Zeitstrafe), Jurmala (55./Foul).
Zuschauer: 4.500.