Glücklich mit der KI?
Die Beantwortung der Frage, ob die folgenden Zeilen von einer künstlichen Intelligenz stammen oder nicht, wollen wir heute mal wieder Ihnen, geneigte Leserinnen und Leser, überlassen. Notfalls können Sie ja ChatGPT hinzuziehen, um uns einen richtigen KI-Haken zu verpassen. Jedenfalls spüren wir, wie sich KI immer mehr in unser Leben einschleicht. Online-Hotlines beschäftigen Heerscharen von vermeintlich intelligenten Existenzen, die uns den lieben langen Tag vorgaukeln, ein genauso hilfsbereiter wie freundlicher Mensch zu sein. Kürzlich haben wir mit einer äußerst sympathischen Frau telefoniert, nur um kurz bevor wir sie um ein Date bitten wollten, zu erfahren, dass es sich in Wahrheit um eine KI handelt. Eine herbe Enttäuschung war das. Schon, weil sich KIs, nur bedingt als Partnerinnen eignen und wenn sie noch so sehr säuseln.
Völlig ausschließen wollen wir glückliche Partnerschaften mit KIs aber nicht. So hatte sich unlängst ein junger Mann im Landkreis ultralange Zeit gelassen, bevor er zur Polizei ging. Und das, obwohl ihn ein anderer junger Mann, dem er eine Jacke verkaufen wollte, grundlos ins Gesicht geschlagen hatte, um dann mit der Jacke das Weite zu suchen. Seine Begründung wirft ein Licht darauf, wie abhängig wir offenbar schon von Künstlicher Intelligenz sind: Er habe sich zunächst eingehend via Smartphone mit seiner KI beraten, bevor er nach 45 Minuten dann doch noch die Polizei aufgesucht habe. So selten ist die innige Freundschaft mit einer KI jedoch gar nicht. Was glauben Sie, wie lange wir mit unserer persönlichen KI diskutieren mussten, bevor wir die Erlaubnis erhielten, die heutige Kolumne über sie zu schreiben.
Seien wir ehrlich: Irgendwann werden wir im Urlaubsflieger sitzen und empört feststellen, dass wir ein Urlaubsziel ansteuern, das wir gar nicht gebucht haben. Warum? Weil der künstlich intelligente Autopilot ganz woanders Urlaub machen will. Womöglich würden wir den Grund gar nie erfahren. Zumindest dann nicht, wenn der US-amerikanische Wissenschaftshistoriker George Dyson Recht behalten sollte. Wie sagte er noch? „Eine echte künstliche Intelligenz wäre intelligent genug, um nicht zu verraten, dass sie wirklich intelligent ist.“ Allen dadurch möglichen Gefahren zum Trotz halten wir es doch lieber mit Sam Altmann, CEO von OpenAI. „Die KI wird wahrscheinlich zum Ende der Welt führen, aber in der Zwischenzeit wird es große Unternehmen geben.“ Na, wenn das keine gute Nachricht ist!