Schnelle Prüfung?
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) möchte insbesondere den jungen Leuten im ländlichen Raum helfen, per Führerschein mobil zu sein. Angesichts rasant gestiegener Kosten in den vergangenen Jahren eine gute Idee. Aber wird das funktionieren?
Keine Frage: Den Führerschein zu machen, ist sehr teuer geworden. Und häufig dauert es lange, bis man das Dokument in den Händen hält. Dass es billiger und schneller etwas wird, dafür will Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) sorgen. Er hat dabei gerade den ländlichen Raum im Blick, wo ein Auto häufig unverzichtbar ist, während es sich in der Großstadt gut ohne Fahrzeug leben lässt. Aber auch Städter können einen Führerschein durchaus gebrauchen. Und wenn es nur für den Mietwagen am Urlaubsort ist.
Jetzt jedenfalls gibt es konkrete Vorschläge. Dass etwa mehr Fahrsimulatoren helfen können, darin sind sich Experten einig. Die Technik kann dazu beitragen, sich virtuell an den Straßenverkehr heranzutasten und zudem die Abstände zwischen den Fahrstunden zu verkürzen, was den Lerneffekt befördert. Den Katalog der möglichen Fragen der Theorieprüfung von fast 1200 um ein Drittel einzudampfen, erleichtert den Zugang ganz sicher. Und dass man dafür auf der Couch in der App pauken soll, statt immer in der Fahrschule auftauchen zu müssen, ebenso. Klar ist aber auch: Dass deshalb die Durchfallquote sinkt, ist damit nicht gesagt. Man muss in der App wirklich üben.
Streiten kann man darüber, ob eine praktische Prüfung mit einer Fahrzeit von 25 Minuten ausreicht. Schließlich sind es bisher 45 Minuten. Aber die 25 Minuten sind das, was die EU als Minimum fordert. Und es erhöht die Chance, überhaupt einen Prüfungstermin zu bekommen.
Das ist erst einmal ein Aufschlag, der jungen Leuten den Führerschein erreichbarer machen kann. Aber noch ist es nicht so weit. Jetzt reden Bundesländer und Experten mit. Und die bremsen die Reform hoffentlich nicht noch aus.