Die mächtige Winterlinde bricht auseinander
Ein Experte hat den prächtigen Baum auf ein Alter von 500 Jahren geschätzt. Der jetzige Zustand muss noch nicht das Aus für die Linde bedeuten.
Als Baum wie ein Gebirge aus Holz präsentierte sich vor zwei Jahren die prächtige Winterlinde in der Nähe des Birkhofs bei Reichenbach. Aber an der mächtigen Linde nagt der Zahn der Zeit. Am vorigen Sonntag hat Günter Funsch bei einem Spaziergang festgestellt, dass der Baum auseinandergebrochen ist. Wann dies passiert ist, kann auch der Vorsitzende des Albvereins Eislingen nicht sagen. Für den Donzdorfer Stadtbiologen Georg Krause ist die Information neu. Vermutlich habe es noch niemand bemerkt, weil der Baum auf privater Fläche und weitgehend im Wald stehe, sagte Krause an diesem Freitag am Telefon. Der Baumkundler Jürgen Blümle hat vor zwei Jahren auf die Winterlinde aufmerksam gemacht. Er hielt sie für die mächtigste Winterlinde im Land und schätzt ihr Alter auf etwa 500 Jahre. Früher stand der Baum vermutlich frei, schätzt Blümle, inzwischen ist sie von Büschen und Sträuchern umgeben und fallt nicht mehr so auf. Funsch vermutet, dass das morsche Bauminnere die Last der Seitentriebe nicht mehr halten konnte. Es sei fast ein Jahr her, als Krause zuletzt bei der Linde war. „Sie stand vital da“, aber die schweren Äste hätten für eine ungünstige Gewichtsverteilung gesorgt. Das Auseinanderbrechen sei „wirklich bedauerlich“, aber wegen der Fäule im Stamm nicht unbedingt überraschend. Das muss aber nach Ansicht des Stadtbiologen noch nicht den Tod der Linde bedeuten. Vielleicht bilde sich ein Sekundärstamm. Damit der aber weiter wächst, müsse er eventuell zurückgeschnitten werden, um Druck rauszunehmen.