Trio Toccata überzeugt in Eislingen

Konzert Der Organist Patrick Brugger und die Trompeter Daniel Bucher und Florian Keller spielen in der Christuskirche.

Eislingen. Es ist ja schon gute Tradition, dass die drei Musiker Patrick Brugger (Organist an der Münsterorgel Salem/Bodensee) und die Trompeter Daniel Bucher und Florian Keller in Eislingen konzertieren. Jetzt war es wieder soweit: Das „Trio Toccata“ spielte in der Christuskirche.

Die programmatische Klammer dieses herausragenden Konzertes bildeten Sigfrid Karg-Elert, Felix Mendelssohn-Bartholdy sowie Modest Mussorgsky mit seiner siebenteiligen Programm-Musik „Bilder einer Ausstellung“, komponiert 1874.

In abwechslungsreicher Melodik und Akkordfolge ertönte die Karg-Elert’sche „Suite“ über drei Choralmelodien „Nun danket alle Gott“, „Freu dich sehr, o meine Seele“ sowie „Ich dank`. dir, lieber Herre“, passend zum Erntedanksonntag. In großer Könnerschaft zeichneten die drei Musiker „die wandlungsfähige – dialogische – eigene Tonsprache“ des in Oberndorf am Neckar geborenen und in Leipzig aufgewachsenen Karg-Elert. Bei der sich anschließenden „Sonate Nr. 2 in c-moll“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy, die Patrick Brugger sehr differenziert gestaltete, erfüllte er die instrumentale Vielfalt der historischen Link-Mühleisen-Orgel.

Im Mittelpunkt des Konzerts stand Telemanns „Heldenmusik“ (verlegt 1728 „als Liebhabermusik für eine flexible Besetzung“). Neben den klanglich-strahlenden Sätzen „Die Würde“ und „Die Fröhlichkeit“ überzeugten die drei Musiker auch in den ruhigen Sätzen, etwa „Die Ruhe“ oder „Die Gnade“. Patrick Brugger überraschte mit gekonntem Orgelsolovortrag das zahlreich erschienene Publikium mit Variationen über „Nous chanterons pour toi, Seigneur“ („Herr Gott, dich loben alle wir“) des 1950 gebürtigen Denis Bedard, passend zum Michaelis-Fest. Der Text, der auch von den Engeln als Gottes Boten handelt, geht auf eine lateinische Grundlage zurück und wurde vom Reformator Philipp Melanchthon (1497-1560) ins Deutsche übertragen.

Die ganze Klangvielfalt der historischen Christuskirchen-Orgel wie auch der verschiedenen Trompeten, Flügelhörner und Corni da Caccia (Jagdhörner) wurde in Modest Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ mit ihren sieben abwechslungsreichen Sätzen zum Ausdruck gebracht.

Mit einer schmissigen Zugabe präsentierten die drei „Toccata-Musiker“ dann noch den dritten Satz des Barock-Komponisten Francesco Manfredini aus seinem Trompeten-Doppelkonzert neben der Kanzel der Christuskirche mit der „kleinen“ Begleitorgel direkt vor dem aufmerksamen Publikum, das am Ende reichlich applaudierte. Eckhart Naumann

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