Pläne vorerst auf Eis

Fußgängerzone Der Entwurf für die Neugestaltung ist beschlossen. Eine „grüne Meile“ soll entstehen. Umgesetzt wird das Projekt aber auf Jahre hinaus nicht.

Das Ja war eindeutig: Mit elf Stimmen beschloss der Bauausschuss des Ulmer Gemeinderats in seiner jüngsten Sitzung die Entwurfsplanung für die Neugestaltung der Fußgängerzone, lediglich Daniel Rottmann (AfD) ist dagegen. Den Stadträtinnen und Stadträten gefällt die „grüne Meile“, mit der das Büro Terra Nova zusammen mit Club L94 vor drei Jahren den Wettbewerb gewonnen hatte. In die Begeisterung hat sich mittlerweile aber auch Frustration gemischt. Denn der Entwurf wird vorerst nicht verwirklicht.

Eigentlich sollte Anfang 2026 mit der Neugestaltung begonnen werden. Dass der Start auf die Jahre nach 2030 verschoben wird, hat der Gemeinderat selbst beschlossen. Im Hinblick auf die angespannte städtische Finanzlage und den Zwang zum Sparen entschied er im Juli, mit der Neugestaltung bis nach der Landesgartenschau und der B10-Erneuerung zu warten. Eine Rolle spielte bei diesem Votum auch, dass es unter Händlern und Gewerbetreibenden aus der Innenstadt geteilte Meinungen über einen früheren oder späteren Baustart gibt.

„Ein tolles Projekt. Schade, dass es verschoben wird.“ Diese Sätze von Winfried Walter (CDU) kamen so oder ähnlich von jeder Fraktion. Mit den knapp 50 neuen, schattenspendenden Bäumen, den Sitzgelegenheiten, dem neuen Pflasterbelag und einer modernen Beleuchtung werden Hirschstraße, Bahnhofstraße und Glöcklerstraße zu einer „Wohlfühloase“, wie Walter es ausdrückte. Kernstück des Entwurfs ist die „grüne Meile“: Durch die Bahnhof- und Hirschstraße bis zum Münsterplatz soll sich ein Mittelband ziehen, mit Begrünung, Sitzgelegenheiten und Außengastronomie. Die linke und rechte Seite der Fußgängerzone ist dem Flanieren entlang der Geschäfte und Schaufenster vorbehalten. Auf diesen Flächen soll auch die Andienung jener Läden stattfinden, die nicht von der Rückseite her angefahren werden.

Stadträte wollen Kiosk erhalten

Baubürgermeister Tim von Winning nannte den Entwurf „ein außergewöhnliches, sehr gutes Konzept“, das in der Umsetzung aber herausfordernd sei. Ein paar Beispiele: Für die Lieferwagen steht weniger Platz zur Verfügung als bisher, nämlich nur die Seiten mit teils weit in den öffentlichen Raum hineinragenden Vordächern. Die Bäume müssen teils auf Leitungen gepflanzt werden, weil der Untergrund vollgestopft ist. Ohnehin müssen sämtliche Leitungen und Kanäle ersetzt werden, was eine (bau-)logistische Herausforderung ist. Schließlich müssen während sämtlicher Bauphasen alle Geschäfte erreichbar bleiben für Kundschaft und Lieferanten.

Die Stadträte treibt aber auch die Sorge um, dass das Konzept in dieser Form womöglich gar nicht umgesetzt wird. Bis zum Beginn der Neugestaltung werden Jahre vergehen, und dazwischen steht eine Kommunalwahl an. Der neue Gemeinderat werde wohl auch eigene Ideen verwirklichen möchten, hieß es.

Ein Anliegen ist sämtlichen Fraktionen, dass ein Kiosk erhalten bleibt. Die Stadtverwaltung hatte im bisherigen Planungsprozess bei diesem Thema eher zögerlich reagiert. Bislang gibt es zwei Kioske: einen von Bäckerinnung gebauten an der Einmündung Deutschhausgasse mit Backwaren und einen mit Zeitschriften an der Ecke Bahnhofstraße/Wengengasse. Für ihn müsse ein Standort gefunden werden, betonten alle Fraktionen. Dass das Thema in jeder Diskussion über die Neugestaltung der Fußgängerzone erneut aufpoppt, ärgert Banu Öner. „Alle Fraktionen haben mehrfach gesagt, dass sie den Kiosk wollen. Es soll endlich ein Ende sein“, forderte die Grünen-Stadträtin. Die Stadt schlägt einen kombinierten Kiosk für beide Nutzungen vor, betont in der Sitzungsvorlage aber auch, dass es städtebauliche und praktische Bedenken gebe und noch viele Fragen offen seien.

Möglichst schnell beseitigt werden sollte eine Engstelle für Fußgänger und Radler, meint der SPD-Fraktionsvorsitzende Martin Rivoir. Und zwar an der Blau in der Glöcklerstraße auf Höhe der Eisdiele. Wegen des spitzen Winkels und auch wegen der Außenbestuhlung gebe es zu wenig Platz für Radler und Fußgänger.

Kommentar

Bald weniger Experimente am Tier?

Universität Bislang sind die Labore der Multidimensionalen Traumaforschung über den Campus verteilt. In einem Neubau soll künftig alles an einem Ort sein und effizienter werden.

Im vergangenen Jahr hat die Universität Ulm  27.775 Tiere für die Forschung verwendet. Ein erheblicher Anteil (27 Prozent) sind Zebrafische, noch mehr Mäuse (69 Prozent), während Schweine, Kaninchen, Ratten und Hamster in geringerer Zahl als Versuchstiere gebraucht werden. Tierversuche unternimmt neben anderen Fachbereichen der Uni Ulm auch dieser der Multidimensionalen Traumawissenschaften (MTW). Um Tierversuche zu reduzieren, sollen die über den Campus verstreuten Einrichtungen der Abteilung nun zusammengeführt werden.

Dafür entsteht – mit Verzögerung – derzeit ein Forschungsbau für die MTW. Das fast 5000 Quadratmeter große Gebäude soll passgenau auf die Bedürfnisse der Forschenden aus Medizin und Naturwissenschaften zugeschnitten werden, teilt eine Sprecherin der Uni Ulm mit. Voraussichtlich ab Sommer 2026 beherbergt der Neubau dann unter anderem hoch spezialisierte biomedizinische Labore, eine Biobank für Blut- und Gewebeproben aus aller Welt sowie ein klinisches Studienzentrum. Das insgesamt über 73 Millionen Euro teure Gebäude wird aus Bundesmitteln, vom Land Baden-Württemberg sowie von der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm finanziert.

Ziel ist eine bessere Heilung

Bei den Traumawissenschaften versuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen die Grundlagen für neuartige und innovative Therapien zur Behandlung von Patientinnen und Patienten mit schwersten Verletzungen zu schaffen. Diese können etwa bei Verkehrsunfällen, Gewalttaten und Verletzungen durch Krieg entstanden sein. „Im Fokus steht dabei das komplexe Wechselspiel von Immunreaktionen, Stoffwechselaktivitäten und regenerativen Prozessen auf molekularer, zellulärer und Organ-Ebene“, erklärt die Sprecherin.

Das Ziel der Traumaforschung sei die bessere Heilung von Verletzungen unterschiedlicher Gewebe. Genauso geht es um Therapien gegen Schockzustände und andere Überreaktionen des Immunsystems. „Dabei wird überwiegend im Reagenzglas geforscht, beispielsweise mithilfe von Zellkulturen, außerdem an Computermodellen sowie an Blut- und Gewebeproben von Menschen“, unterstreicht die Unisprecherin.

Um eine relevante und patientennahe Forschung voranzutreiben, seien Tierversuche jedoch in vielen Fällen unerlässlich. In den neuen Laboren seien ausschließlich Mäuse, Schafe und Schweine vorgesehen. Der Grund dafür seien viele vergleichbare molekulare, zelluläre und organbezogene Heilungsmechanismen nach einem Trauma.

Ausgebildet in Versuchstierkunde

Schafe und Schweine in Laboren? Das ist schwer vorstellbar. Kurt Reifenberg, Leiter des Tierforschungszentrums der Uni Ulm beschreibt, wie die Tiere gehalten werden. Sie seien „in großzügigen, hellen Boxen untergebracht, deren Flächenmaße die vorgeschriebenen Mindestanforderungen übertreffen“. Die Boxen könnten flexibel miteinander verbunden werden, sodass die Tiere je nach Versuchsziel oder Sozialverhalten in Gruppen oder einzeln gehalten werden können. Der Raum habe Fenster, sodass ein natürlicher Tag-Nacht-Rhythmus möglich sei. „Dies trägt zum Wohlbefinden und zu einem natürlichen Verhalten der Tiere bei.“

Die tägliche Pflege, Fütterung und Gesundheitskontrolle erfolge durch Tierpfleger mit spezieller Ausbildung in der Versuchstierkunde. Sie überwachten das Verhalten und den Gesundheitszustand jedes einzelnen Tieres und sorgen für saubere Haltungsbedingungen, hochwertiges Futter und ausreichend Beschäftigung.

Wie viele Tiere gebraucht werden, sei nicht klar. Das vom Gesetzgeber vorgeschriebene Antragsverfahren, in diesem Fall beim Regierungspräsidium Tübingen, sei noch nicht abgeschlossen. Es dauere in der Regel sechs Monate, so Reifenberg. Unterm Strich benötige die Traumaforschung in Deutschland und am Ulmer Standort im Vergleich zu anderen Forschungsbereichen jedoch „verhältnismäßig geringe Zahlen an Klein- und Großtieren“, erklärt die Unisprecherin.

Für Tierschützer ist das Thema Versuchstiere ein rotes Tuch. Schon einmal hatte die Organisation „Ärzte gegen Tierversuche“ der Traumaforschung das „Herz aus Stein“ verliehen. Das war 2019. Damals konterten die Forschenden der Uni Ulm mit einer Art Gegenkundgebung und stellten zum Teil falsche Behauptungen der Tierschützer klar. Diese hatten unter anderem Fotos von Tierversuchen gezeigt, die an der Uni Ulm gar nicht stattgefunden hatten.

Am MTW kämen –  nach erfolgter behördlicher Genehmigung – „international etablierte und veröffentlichte Tiermodelle zum Einsatz, mit deren Hilfe menschliche Traumamuster und Heilungsprozesse wirklichkeitsnah simuliert werden können“, erklärt die Sprecherin. Die Experimente würden behördlich überwacht und von Tierärztinnen und Tierärzten begleitet. „Sowohl die Forschenden als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Tierforschungszentrum sehen sich dabei höchsten Tierklinikstandards verpflichtet.“

Aus M-Club wird Club Noel

Nachtleben Nach dem Rückzug von Marc Wölfle übernimmt Gastronom Osman Kavak das traditionsreiche Tanzlokal. Er verwandelt es in eine Mischung aus Bistro, Dinnershow und Clubkultur.

Die Zukunft der bekannten Lautenberg-Location ist entschieden: Die Verträge mit der Eigentümerin Petra Auer sind am Mittwoch unterzeichnet worden. „Forelle“-Betreiber Osman Kavak übernimmt die Räume des ehemaligen M-Clubs und wird die Location unter dem Namen Club Noel weiterführen — benannt nach seinem Sohn. Kavak kündigte an, die Räumlichkeiten künftig als Mischung aus Bistro, Restaurant und Club zu betreiben.

Im Café-Bereich der Location startet der Bistro-Betrieb nach seinen Angaben in etwa vier Wochen. Angeboten werden Getränke und Speisen wie belegte Baguettes und Croissants. Das Bistro soll an sechs Tagen in der Woche geöffnet sein.

Menü mit Projektionen

Im Club-Bereich der Location plant Kavak an drei bis vier Abenden pro Woche Veranstaltungen mit dem Franchise-Dinnershow-Konzept „7Paintings“. Das Projekt verbindet Menü und Bildprojektionen zu einer etwa zweieinhalbstündigen Dinner-Show, bei der sieben künstlerisch thematisierte Gänge mit visuellen Inszenierungen kombiniert werden. Die Darbietung setzt auf Projektionstechnik und interaktive Elemente. Kavak betont, „das theaterartige Raumgefühl der Location“ könne dafür ideal genutzt werden.

Gleichzeitig kündigt der neue Betreiber an, dass klassische Clubabende beibehalten werden. „Es wird wieder Partys geben, wie man sie aus Myer’s-Zeiten kennt“, sagte Kavak. Die Gestaltung der Abende solle dabei jedoch breiter gefächert sein: Neben stilvoller Livemusik gibt es auch mal Veranstaltungen für unter 18-Jährige, ebenso Electro- und Hip-Hop-Partys am Puls der Zeit. Eine feste Zielgruppe im Club Noel nennt er nicht, die Bandbreite solle bewusst größer werden als früher.

Wieder strengere Türpolitik

Kavak will die Identität der Location bewahren, nur punktuelle Renovierungen sind vorgesehen. „Der Club ist wunderschön, nur ein paar neue Akzente werden gesetzt“, sagt er. Wie viel Geld er in sein neues Projekt investiert, lässt Kavak offen. Hinsichtlich des Einlasses erklärt er, dass es je nach Anlass wieder eine strengere Türpolitik wie zu Myers-Zeiten geben werde: Der Club behalte sich vor, Gäste auszusortieren, die nicht zum Abend passen.

Der neue Betreiber verbindet persönlich viel mit der bekannten Location am Lautenberg: Kavak berichtete, er habe dort früher selbst gefeiert und das ehemalige Myers als einen der besten Clubs in Süddeutschland erlebt. Diese Atmosphäre wolle er wiederbeleben. In Abstimmung mit der Gebäudeeigentümerin Auer solle an die einstigen Glanzzeiten angeknüpft werden. Auer selbst sagt, das sei genau in ihrem Sinne.

Die Übernahme folgt auf die jüngste Schließung des M-Clubs: Die Clubleitung hatte sich Anfang der Woche in einem Social-Media-Post verabschiedet: „Die Türen schließen – aber die Erinnerungen bleiben.“ Der ehemalige Betreiber Marc Wölfle hatte die Location 2020 übernommen und nach umfangreichem Umbau als M-Club wiedereröffnet. Allerdings konnte er mit seinem Konzept nicht an die erfolgreichen Myers-Zeiten anknüpfen.

Kavaks Konzept verbindet nun Gastronomie und Veranstaltungsbetrieb: tagsüber und am frühen Abend soll das Bistro Gäste anziehen, abends Kunst-Dinners und Clubnächte. Konkrete Eröffnungsdaten für den Club Noel nannte Kavak bis auf den Bistro-Start noch nicht: „Vielleicht können wir die erste Party an Halloween starten, das ist aber noch nicht sicher.“

Kavak ist seit mehr als 30 Jahren in der Gastronomie tätig. Seine Ausbildung absolvierte der Langenauer im Ulmer Restaurant „Forelle“, später arbeitete er unter anderem im Panoramarestaurant des Maritim-Hotels. In den vergangenen Jahren eröffnete er die Restaurants Petit Atrium in Neu-Ulm und Noah im Judenhof, bevor er 2023 auch die traditionsreiche Forelle im Fischerviertel übernahm. Jetzt kommt für den erfahrenen Gastronomen mit dem Club Noel ein „Herzensprojekt“ hinzu: Er kehrt an den Ort zurück, an dem er früher selbst gefeiert hat.

Chance auf Surfwelle im Blaupark

Freizeit Seit Jahren träumen Ulmer Surfer von einer Welle mitten in der Stadt. Nun hat eine Machbarkeitsstudie ergeben: In der Weststadt könnte dieser Traum tatsächlich Wirklichkeit werden.

In München ist sie längst ein inoffizielles Wahrzeichen: die Welle im Eisbach, auf der sich Surfer aus aller Welt in die Fluten stürzen – mitten in der Stadt, zwischen Asphalt und Englischem Garten. Was dort seit vielen Sommern selbstverständlich ist, könnte bald auch in Ulm Realität werden. Eine stehende Welle im Blaupark, zugänglich für alle, als Treffpunkt für Surfer und junge Leute aus der ganzen Region – das ist das Ziel des Vereins „Ulm macht Welle“.

Am Dienstagnachmittag verkündeten der erste Vorstand Moritz Reulein und CDU-Kommunalpolitiker Roman Pfeifle einen entscheidenden Fortschritt: Eine Machbarkeitsstudie der Kölner Firma Dreamwave hat ergeben, dass an dem Wehr, an dem sich die Blau im Blaupark teilt, tatsächlich eine stehende Welle entstehen könnte.

Wasserbauingenieur Lasse Bauer, selbst Surfer, hat das Areal in den vergangenen zwei Monaten untersucht. Sein Ergebnis: Die Voraussetzungen stimmen – sowohl was die Durchflussmenge als auch die Geländesituation betrifft.

300 Surftage pro Jahr

Die Blau führt hier zwischen 2,5 und 25 Kubikmeter Wasser pro Sekunde; bis etwa 10 Kubikmeter pro Sekunde wäre die Welle surfbar, was rund 300 Surftage im Jahr ermöglichen könnte. Die geplante Wellenhöhe: 60 bis 70 Zentimeter. „Das alte Wehr muss ohnehin erneuert werden“, erklärte Bauer, „daher bietet sich hier die Chance, das neue Bauwerk gleich so zu gestalten, dass eine Welle entsteht.“

Bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen versammelten sich zahlreiche Stadträte, Vereinsmitglieder und Medienvertreter am Ufer. Auf einem Bildschirm zeigte Reulein ein eigens produziertes Video, das die Vision des Vereins einfangen soll: junge Menschen, Leben im Park, Bewegung am Wasser. „Wir wünschen uns eine Welle, die Menschen verbindet“, sagte er. Pfeifle ergänzte, das Projekt solle offen und kostenlos sein – „wie ein Skatepark, den alle nutzen können“.

Finanziert werden soll die Anlage über mehrere Säulen: Eigenkapital des Vereins, Sponsoring und Fördermittel. Konkrete Zahlen gibt es noch nicht, denn viele Fragen seien offen.

Wasserbauingenieur Bauer nannte als Orientierung Werte aus vergleichbaren Projekten – zwischen 500.000 und 3,5 Millionen Euro. Für Ulm hält er eine Umsetzung unter einer Million Euro für möglich. Wenn alles nach Plan läuft, könnte die Welle in zwei bis drei Jahren Realität werden.

Doch es gibt auch kritische Stimmen. Günther Krämer, Geograf und Naturschützer, verweist auf die ökologische Bedeutung des Standorts. Das Gebiet sei ein „Hotspot geschützter Arten“, etwa für den Eisvogel oder das Teichhuhn, deren Bestände rückläufig seien. Krämer schlug vor, über Alternativstandorte wie den Blaustrand beim Lederhof nachzudenken.

Die Initiatoren nehmen diese Bedenken ernst, betonen jedoch, dass der Standort im Blaupark vermutlich der einzige Ort sei, an dem das Vorhaben technisch und baulich umsetzbar wäre. „Naturschutz ist uns extrem wichtig“, sagt Reulein. „Wir müssen Lösungen finden, die funktionieren – für Mensch und Natur.“

Unterstützung kommt aus der Politik: Mehrere Stadträte ließen sich mit Surfbrett ablichten, Ulrich Metzger (Grüne) sprach von einer „tollen Sache für die Stadtentwicklung und die Lebensfreude in Ulm“. Nach Angaben der Projektgruppe gab es bereits rund 20 Termine mit der Stadt und mehrere Begehungen der Fläche.

Wie es weitergeht, hängt nun von Detailprüfungen ab: Naturschutzrecht, Hochwasserschutz, Finanzierung. Doch eines ist an diesem Nachmittag im Blaupark spürbar gewesen – das Projekt, das 2019 als Idee der beiden Brüder Moritz und Linus Reulein an der Iller begann, ist inzwischen zu einem greifbaren Vorhaben geworden.

Neue Büros kommen auf den Markt

Gewerbe Mitten in Neu-Ulm im Heiners könnten laut Makler „maßgeschneiderte Arbeitswelten“ entstehen.

Neu-Ulm. Im Multifunktionsgebäude Heiners in Neu-Ulm biegen die Handwerker so langsam auf die Zielgerade ein. Der Innenausbau läuft, zuletzt haben die Stadträte eine Million Euro für die Einrichtung der Bücherei freigegeben. Die zunächst ergebnislos verlaufene Ausschreibung für das geplante Restaurant wurde offenbar neu formuliert, es laufen Gespräche mit Gastronomen. Und nun ist die Vermarktung der Büroflächen gestartet. Eine Fläche von 2800 Quadratmetern steht dafür zur Verfügung.

Auf dem Lageplan sind elf Büros vermerkt, sagt der von der Entwicklungsgesellschaft beauftragte Makler Davor Osswald. „Diese können aber auch miteinander verbunden und so zu größeren Einheiten, zu maßgeschneiderten Arbeitswelten, zusammengelegt werden.“ Den Quadratmeterpreis mag der Experte nur Interessenten gegenüber kommunizieren, hält aber fest: Für die gute Lage des Heiners direkt neben dem Bahnhof und dem zentralen Busumsteigepunkt und angesichts der hochwertigen Ausstattung mit Glasfaseranschluss, Klimaanlage und Tiefgarage, mache das kommunale Unternehmen hier durchaus „ein attraktives Angebot“. Zumal die anliegende Ludwigstraße ja zu einem Boulevard umgebaut und der Heiner-Metzger-Platz vor dem Heiners aufwendig neu gestaltet wird, mit Bäumen, Bänken, Spielmöglichkeiten.

Büros ab April bezugsfertig

Reservierungen gebe es schon. Berthold Stier, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft, hatte kürzlich im Stadtrat von vorliegenden Vorverträgen für 30 bis 40 Prozent der Flächen gesprochen. Darin spiegele sich, dass die Hochphase von Homeoffice in vielen Betrieben vorbei sei, meint Osswald. „Noch ist aber kein Mietvertrag unterschrieben.“ Alle Flächen auf allen drei Stockwerken sind also verfügbar. Geeignet seien die Büros für viele Branchen wie eben Unternehmen, Agenturen oder auch Praxen. Die ersten Nutzer können ab dem zweiten Quartal 2026 einziehen.

Außer dem Restaurant im Erdgeschoss kommen in dem Gebäude die Stadtbücherei unter, der Generationentreff und ein Veranstaltungssaal. Außerdem entstehen 51 Wohnungen. Die Vermarktung ist aber noch nicht angelaufen. Offen bleibt, ob diese, wie es naheliegend wäre, von der städtischen Nuwog vermietet werden sollen. Osswald fasst zusammen: „Das Heiners steht für neue Formen des Arbeitens und Zusammenlebens – nachhaltig, offen und inspirierend.“

Abschied in den Posthöfen

Umbau Areal wird am kommenden Wochenende mit Party, Musik und Flohmarkt noch einmal zwischengenutzt.

Ulm. Man könnte es einen krachenden Abschied nennen: Am kommenden Wochenende, 17. und 18. Oktober, wird das Posthöfe-Areal am Ulmer Hauptbahnhof zum letzten Mal eine Zwischennutzung erfahren. Der von Samuel Rettig mitinitiierte Verein „Nix als Kultur“ lädt unter dem Titel „Warehouse Weekender“ erneut alle Fans elektrischer Musik zum Tanz in die alte Posthalle. Danach ist das nicht mehr möglich, dann ab 2026 will der Eigentümer dort um- und anbauen. Definitiv ein Abschied also, der aber gleichzeitig auch ein Anfang für den eben erst gegründeten Verein sein soll.

Der Freitag, 17. Oktober, richtet sich an ein jüngeres Publikum, die Haupt-Acts Klaudia Gawlas und Pappenheimer sind für harte und schnelle DJ-Sets bekannt. Gawlas, sagt Rettig, sei ähnlich wie der Headliner beim ersten „Warehouse Weekender“, DJ Chris Liebing, sehr bekannt und in ganz Europa unterwegs. Der Samstag, 18. Oktober, dürfte auch Fans über 30 ansprechen, mit Dominik Eulberg, Karotte und Lokalmatador Re.You. „Dominik Eulberg ist ein ganz spannender Künstler“, sagt Rettig. Er sei eigentlich Ornithologe und baue Vogelgesänge in seine Musik ein. Heraus komme ein eher „melodischer Techno“. Los geht‘s jeweils um 23 Uhr.

Flohmarkt mit buntem Angebot

Der Teil für die Familie findet am Samstag statt. Dann gibt es von 16 bis 20 Uhr den ersten Flohmarkt in der Posthalle, bei freiem Eintritt. „Wir machen das nicht, weil es unbedingt kommerziell Sinn ergibt“, sagt Rettig, „uns war wichtig, dass die Leute sich auch tagsüber mal die Halle anschauen können“. Um die 30 Stände haben Platz, die meisten sind schon belegt – von Familien oder Studenten, aber auch von Kunsthandwerkern und professionellen Händlern etwa für Schallplatten. Ein paar Plätze seien noch frei, vor Ort können sogar Tische ausgeliehen werden. Anmeldungen sind über Instagram möglich.

Auch der Verein wird sich präsentieren, für sich werben, Fundraising betreiben, berichtet Zweiter Vorsitzender Rettig. 40 Leute, die Lust auf „mehr Kultur und gute Veranstaltungen“ in Ulm haben, seien im Vorfeld Mitglied geworden: Wer ehrenamtlich beim Aufbau und beim Ablauf hilft, der bekommt dafür nämlich ein Jahr den Mitgliedsbeitrag erlassen.

Der Verein wird den Club Gleis44 im Dichterviertel weiterhin betreiben. Er eröffnet Ende Oktober wieder. Die Posthöfe stehen, als zweite Spielstätte nicht mehr zur Verfügung und seien auch nur mit riesigem Aufwand machbar. „Das war ein cooles Kapitel.“ Dennoch gehe er auf die Suche nach einer neuen „Off-Location“, sagt Rettig. Ende 2026/Anfang 2027 sei es vielleicht denkbar, ein zweites Projekt zu stemmen.

Schimmel in der Tiefgarage

Verkehr Das gerade mal vor gut einem Jahr eröffnete Parkdeck unter dem Südstadtbogen macht derzeit keinen guten Eindruck.

Neu-Ulm. Sogar, wer neulich weit entfernt von der Innenstadt in Burlafingen zur Bürgerversammlung in die Iselhalle kam, wurde daran erinnert, dass es mitten in Neu-Ulm ein zu füllendes, neues Parkhaus gibt. Mit einem Plakat an der Eingangstüre warb die Stadtverwaltung um Dauerparker, es gebe „noch freie Plätze“: 111 Euro im Monat, „komfortable und reibungslose Ein- und Ausfahrt“ dank der automatischen Kennzeichenerkennung. Das hört sich alles gut an, aber vor Ort ist das Bild nicht wirklich schön.

Das fängt gleich an der Einfahrt von der Von-Hünefeld-Straße her an: Das Auto rollt über einen Haufen Dreck, bestehend aus aufgehäuftem Taubenkot, aus Federn und aus Laub. Entsprechend sehen Reifen und Radkästen an, wenn man unten ankommt. Nach dem Ausstieg fällt der Blick nicht etwa auf weiß gestrichene Wände, was man bei einer erst gut ein Jahr alten Anlage ja erwarten könnte. Vielmehr ist auch hier vieles dreckig. Schaut man sich die Flächen aus der Nähe an, identifiziert man den Dreck schnell als Schimmel. Großflächig zieht sich der schwarze Belag über die Wände hinweg.

Auf Anfrage bestätigt Sandra Lützel von der Pressestelle im Neu-Ulmer Rathaus, dass es sich um einen Pilzbefall handelt: „Der Schimmel ist uns selbstverständlich bekannt. Wir lassen gerade an mehreren Flächen die wirksamste Beseitigungsmöglichkeit testen.“ Sobald klar ist, welche Methode am besten wirkt, werde der Schimmel in der kompletten Tiefgarage entfernt. Einen vorgesehenen Zeitplan dafür nennt die Sprecherin nicht. Auch die Frage, woher der Schimmel wohl kommt, lässt Lützel unbeantwortet.

Bezüglich der Tauben sei die Stadtverwaltung ebenfalls „dran“. Allerdings sei es schwierig, gegen diese Vögel wirksam vorzugehen. Offenbar haben die bisher ergriffenen Maßnahmen nicht gewirkt. „Wir haben auch schon Ultraschall eingesetzt“, berichtet Lützel jedenfalls. „Die Tauben grundsätzlich auszusperren ist fast unmöglich, sie finden einfach jedes Schlupfloch.“ Selbstverständlich würden die Einfahrt zur städtischen Tiefgarage wie auch die 390 Stellflächen unten regelmäßig gereinigt.

Wohin

BÜHNEN

Ulm

KCC Theater: 18.30 Klappe uuund Äkdschn

Krone, Kronengasse 4: 19 Das Kriminal Dinner – Krimidinner für Jung & Alt (mit Anmeldung!)

Kunstverein, Kramgasse 4: 19 Die Macht und das Mädchen, Schuhkrafts Wundertüte

Roxy, Schillerstraße 1/12: 20 Alice* Fucking around the Rabbit Hole, DramaLamaDingDong Kollektiv; 20 Eure Mütter – Perlen vor die Säue! Das Best of zum Jubiläum (ausverkauft!)

Neu-Ulm

Florian Zimmer Theater: 19 ULMfassbar

MUSIK

Neu-Ulm

Club Gold: 20.30 Jazz-Jamsession

FÜHRUNGEN

Ulm

Botanischer Garten der Universität Ulm, Hans-Krebs-Weg: 12.15 Botanische Mittagspause: Im Wald der Dinosaurier

Bundesfestung: aktuelle Informationen zu den Führungen unter: www.festung-ulm.de

Tourist-Information Ulm/Neu-Ulm, Stadthaus am Münsterplatz 50: 20-21.30 Abendbummel durch die Ulmer Altstadt; 10-11.30, 14.30-16 Stadtführung mit Besichtigung des Münsters

Region

Weißenhorn, Treff Brunnen auf dem Kirchplatz: 19 Nachtwächterführung mit Paul Silberbaur, Anmeldung unter Tel. (07309) 841 11 oder museumsverwaltung@weissenhorn.de

LITERATUR

Ulm

EinsteinHaus, vh Ulm: 19.30 „Elias“ – Ein Roman über die Macht von KI, Lesung H. Boeger

Region

Laichingen, Stadtbücherei: 19.30 Die Laichinger Alb im Ersten Weltkrieg 1914 bis 1918, Lesung Heinz Surek

VORTRAG, DISKUSSION

Ulm

Bischof-Sproll-Haus: 19.30 Treffpunkt Christsein: Leben im doppelten Maßstab Christi, Hybrid-Vortrag Birgit Schultheiß, Wolfgang Steffel

Region

Blaubeuren, Altes Postamt: 19 Über Extremsituationen, Selbstvertrauen, Motivation und Mut – Im Gespräch mit Sven Eckardt

Thalfingen, Laurentiushaus: 19 Der Energiegipfel – Ausweg aus dem Klimakampf, Vortrag Prof. Dr. André D. Thess, Universität Stuttgart

Weißenhorn, Fuggerhalle: 19 ChatGPT, TikTok und Co – Die Ahnungslosigkeit von Erwachsenen als Gefahr für Kinder?, Vortrag Silke Müller; Anmeldung www.spk-nu-ill.de/veranstaltungen

Westerstetten, Altes Rathaus: 19 Arzt-Patienten-Forum zum Thema: Palliativversorgung – was ist das?, Vortrag Dr. med. Joachim Rauh, Anmeldung Tel. (0731) 185 12 42

AUSSTELLUNGEN

Ulm

„Die Einsteins“ – Museum einer Ulmer

Familie, Weinhof 19: 11-19

BEGE Galerie, Galerie am Saumarkt, Fischergasse 34: 10-12, 14-18 Contemporaries: Andy Warhol & James Francis Gill

Donauschwäbisches Zentralmuseum: 11-17 Donau. Flussgeschichten, interaktive Erlebnisausstellung; 11-17 Donauschwaben. Aufbruch und Begegnung; 11-17 Lifeline – Dieter Mammel

EinsteinHaus, vh Ulm, Kornhausplatz 5: 8-22 Albert Einstein – Fotos aus seinem Leben; 8-22 Einmischung erwünscht – Geschichte der vh Ulm; 14-17 Fotoausstellung: Blick – Bewegung – Klick; 8-22 Ulmer DenkStätte Weiße Rose – „wir wollten das andere“; Alberts Café: 8-22 Plakate von Otl Aicher

Galerie „pro arte ulmer kunststiftung“, Hafengasse 19: 14-18 Peter Degendorfer: Ansichten – Heinz-Dieter Zimmermann: Interferenzen

Galerie Am Zeughaus 14: Decollagen Martin Krampen, Fotografien Reintraut Semmler, Anmeldung Tel. (0731) 23382

Galerie Ärztliche Kunst, Magirusstraße 49: 8-17 Stoffwechsel – Malerei Petra Buchwald

Galerie Tobias Schrade, Auf der Insel 2: 13-18 Improvisierte Gegenwart, Gruppenausstellung

Haus der Stadtgeschichte, Weinhof 12: 11-17 Stadtgeschichtliche Dauerausstellung

Haus der Stadtgeschichte, Schwörhaus, Weinhof 12: Gewölbesaal: 11-17 300 Jahre Bibliotheksstiftung Dr. Johann Franc (1649-1725) – Medizin und Wissenschaft am Ende des Barockzeitalters

HfG-Archiv, Am Hochsträß 8: 11-17 Hochschule für Gestaltung Ulm – Von der Stunde Null bis 1968; 11-17 Programmierte Hoffnung. Architekturexperimente an der HfG Ulm

HfG – Hochschule für Gestaltung, Am Hochsträß 8: 8-18, 19 Gefährdete Arten – Update 2025 Erhalt vs. Bestand in Baden-Württemberg

Kunstpool, Galerie am Ehinger Tor: 17-20 Die Waffen nieder! Nie wieder Krieg!, Kunstausstellung mit Werken pazifistischer Künstler:innen

Kunstraum West, Söflinger Straße 145: 9-13

Acrylarbeiten Hans-Uli Mayer

Kunstverein, Kramgasse 4: 14-18 Everybody’s in the Room Again, Ellen Akimoto

Landratsamt Alb-Donau-Kreis, Schillerstraße: 8-17.30 Ausdruck & Austausch, Kunstgruppe Ulm

m25, Münsterplatz 25: Erlebnisraum: 14-18 Ausstellung der Münsterbauhütte

Museum Brot und Kunst, Salzstadelgasse: 10-17 Delikatessen. Zwischen Kunst und Küche

Naturmuseum, Kornhausgasse 3: 10-16 Heimische Schmetterlinge

RKU – Universitäts- und Rehabilitationskliniken, Oberer Eselsberg 45: 9-19 Hans Liebl

Stadthaus, Münsterplatz 50: 10-20 Demokratie auslösen: Sicherheit Fotowettbewerb für junge Menschen; 10-20 Nikita Teryoshin – Nothing Personal. The Back Office of War 2016 – heute; 10-20 Radio Garden; 9.30-20 Unterirdisch!, Was unter dem Münsterplatz verborgen lag

Trollingerweg 10, Eselsberg: 14-16 „dialoguing@rts“ – Künstlerisches EU-Projekt

Universitätsklinikum, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Frauensteige 12: 8-18 Mehr als nur einSTEIN – Kunst muss nicht in Stein gemeißelt sein! von Markus Botzenhart

Neu-Ulm

Edwin Scharff Museum, Petrusplatz 4: 13-18 Ernst Geitlinger – Gemälde und Arbeiten auf Papier; Kindermuseum: 13-18 „was DU alles kannst“, Mach-Mit-Ausstellung

Friedenskirche: Farbige Vielfalt

Galerie im Venet Haus, Bahnhofstraße 39: 16-20 Die nackte Wahrheit, Terence Carr

Petruskirche: 9-16 Was ist der Mensch – Installation von Klaas Kloosterboer

Rathaus, Augsburger Straße 15: 8-12.30, 13.30-18 Geologische Sammlung

Stadtbücherei, Steubenstraße 19: 10-18 „Hände, die Schreiben lernen“ – Fotoausstellung

Straßer Weg 4, Steinheim: Kunst am Bauzaun – 24/7 Neues LEBEN – Markus Bahner

Region

Blaubeuren, Alte Gerberei – Raum für Kunst und Handwerk, Hirschgasse/Aachgasse: 14.30-18 Malerei, Skulpturen, Kunsthandwerk

Blaubeuren, urmu – Urgeschichtliches Museum: 10-17 SCHAU! Das Mammut und der Höhlenlöwe vom Vogelherd?, Sonderausstellung

Erbach, Stadtbücherei: 10-18 Farbwelten – Renate Schobner-Hadamitzky, Malerei und Grafik

Illertissen, Kapelle im Vöhlinschloss: 13-17 „the golden cloud brain“ von Adi Hoesle

Illertissen, Vöhlinschloss: 13-17 Museum Illertissen – Geschichten und Geschichte im Schloss

Roggenburg, Waldpavillon am Parkplatz 3: 9-17 Flechten – faszinierende Lebenskünstler

Thalfingen, Galerie auf der Insel: 16-18

30 Jahre Ausstellungen im historischen Kuhstall – ...und jetzt kommen die Kühe, Malerei

Vöhringen, Gemälde Galerie Atelier Höb, Am Langen Bach 7: Gemälde

MUSEEN

Ulm

„Die Einsteins“ – Museum einer Ulmer

Familie, Weinhof 19: 11-19

Kloster Wiblingen, Schlossstraße 38: Basilika St. Martin: 9-18; Bibliotheksaal mit Museum im Konventbau: 10.30-16

Museum Brot und Kunst, Salzstadelgasse: 10-17 Welternährungstag – Eintritt frei

Region

Blaubeuren, Badhaus der Mönche und Heimatmuseum, Klosterhof 11: 10-17

Blaubeuren, Urgeschichtliches Museum: 10-17

Illertissen, Bayerisches Bienenmuseum im

Vöhlinschloss: 13-17

Illertissen, Museum der Gartenkultur mit

Gartenbibliothek, Jungviehweide 1: 10-17

Roggenburg, Klostermuseum: 14-17

MESSEN, MÄRKTE

Ulm

Stifterweg: 14-18 Wochenmarkt am Eselsberg

Region

Heroldstatt, Neue Ortsmitte: 14.30-18 Wochenmarkt

Senden, Festplatz: 7-15 Flohmarkt

FESTE, PARTYS

Ulm

Friedrichsau, Volksfestplatz: 14-22 Ulmer

Karusseltage – Herbst-Volksfest

ÖFFNUNGSZEITEN

Ulm

Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg, Büchsengasse 13: Archiv und Bibliothek: 9-17

Fahrbibliothek: Gögglingen-Donaustetten: 13.30-17.30

Haus der Stadtgeschichte, Weinhof 12: Lesesaal im Schwörhaus: 8.30-12, 13-18; Lesesaal Pionierkaserne: 8.30-11.30

Medienstelle im Evang. Bildungswerk Alb-Donau (EBAM), Grüner Hof 7: 15-18

Minigolfanlage, Friedrichsau: 14-19

Stadt- und Kinderbibliothek, Vestgasse 1: 10-19; Böfingen: 14.30-17.30; Eselsberg: 14.30-18; Weststadt: 14.30-18; Wiblingen: 13-17.30

Tourist-Information Ulm/Neu-Ulm, Stadthaus am Münsterplatz 50: 9.30-18

Neu-Ulm

Bürgerbüro, Petrusplatz 15: 8-12.30, 13.30-18

Donaubad, Wiblinger Straße 55: Erlebnisbad: 10-22

Hallenbad, Kantstraße 4: 13-19

Schildkröten- und Reptilienzoo, Brunnenweg 46: 10-18

Stadtbücherei, Steubenstraße 19: 10-18; Zweigstelle Pfuhl, Platzgasse 8: 13-18

Region

Blaubeuren, Hallenbad BlautopfBäder: 10-19.30

Blaubeuren, Kloster: 10-17

Blaubeuren, Tourist Information: 10-17

Blaustein, Bad Blau: 10-21

Dornstadt, Hallenbad: 7-13, 14.30-20.30

Illertissen, Nautilla-Freizeitbad: 9-22

Kellmünz a.d. Iller, Archäologischer Park Caelius Mons, Rechbergring 6: 10-17

Laichingen, Kleinschwimmhalle: 17.30-21

Langenau, nauBad: 6-8, 13-20

Senden, Minigolf im Stadtpark: 14-20

Senden, See- und Hallenbad: 9-20

Vöhringen, Spielpark Rue de Vizille: 9-17

Westerheim, Adventure Golf 817: 14

Westerheim, Alb-Bad: 14-15 nur Frauen, 15-18 Eltern/Kind mit Spielgeräten

KINDER, JUGENDLICHE

Ulm

Erstes Ulmer Kasperletheater, Büchsen­gasse 3: 15 Kasperle auf dem Bauernhof (ab 2 J.)

SONSTIGES

Ulm

Bürgerzentrum Wiblingen, Buchauerstraße 12: 19 Sitzung Stadtteilforum Wiblingen: öffentliche Sicherheit und Ordnung im Stadtteil

Neu-Ulm

Edwin Scharff Museum, Petrusplatz 4: 18-22 art.mosphere, Abendöffnung mit Cocktails, anregenden Ausstellungen, DJ MarvinGame

Roman

Schon baden rote Rauchbomben die ganze Altstadt in Licht. Unten schöpft eine Frau mit hohlen Händen aus dem Loch, das die Feuerwehr in die Eisdecke auf dem Neptunbrunnen geschlagen hat. Ist das Uta? Die Raben haben begonnen, um den Turm zu kreisen. Zerhackte Stimmen aus dem Funkgerät.

„Sie wollen Zahlen!“, übersetzt Roswitha.

„Zahlen?“

„Wie viele Flugzeuge!“

Ursel hat keinen Überblick. In der Luft stehen neue Rauchbomben. Sie flackern. Sie flackern nicht. Das sind die Raben. Sie haben begonnen, um den Turm zu kreisen.

„Grüne diesmal“, ruft Ursel ins Funkgerät. „Vom Bahnhof bis zum Wolfsberg, vom Sportfeld bis zur Erlöserkirche!“

„Wie viele?“, wiederholt Roswitha.

Seitlich kommt ein zweimotoriges Flugzeug ins Sichtfeld. Ursel hat Mühe, ihm zu folgen. Im Tiefflug dröhnt es über das Fußballfeld hinweg, geht bei den Auen in eine enge Kurve. Als der Flakscheinwerfer die Tragfläche streift, kann Ursel die kreisrunde Kokarde der Briten darauf erkennen.

Über dem Sportfeld jetzt andere Rauchbomben.

„Sind das unsere?“, fragt Roswitha.

„Gelb! Grün!“

Vom Himmel herab senken sich Vorhänge aus roten, gelben und grünen Rauchbomben. Das Licht blendet.

„Wie viele?“

„Ich kann nichts sehen!“

„Unsere?“

Drüben im Industriegebiet passiert etwas: „Einschläge! Vier, nein, fünf Dicke. Bei der Papierfabrik!“, und dahinter, vor der glühenden Gebirgssilhouette, vor den weißen Flächen der verschneiten Felder – die komplette Flotte.

„Erste Welle!“, meldet Ursel. „Vielleicht dreitausend Meter!“

Roswitha deckt das Mikrofon mit der Hand ab: „Die wollen jetzt wirklich wissen, wie viele das sind!“, und es füllt den ganzen Himmel mit Dröhnen und Pfeifen. Unten pflügt es ihnen entgegen. Gewaltige Schläge in schneller Folge.

„Reihenwürfe!“, ruft Ursel.

Einschläge Kaiserstraße. Einschläge Ruprechtstraße. Einschlä­ge Buchenweg, Lärchenweg, Schrebergärten. Fontänen aus Erde, Wellpappe und Kartoffeln. Volltreffer Tivoli.

„Siebzig Bomber!“, meldet Roswitha, hat tatsächlich die Nerven behalten, steht ganz vorne und zählt weiter.

Ursel atmet tief aus.

Die Schneise der Einschläge kreuzt die Gleise, wo sie fächerförmig in den Bahnhof münden. Böschungen heben sich, stehen kurz in der Luft, gehen anderswo als Geröllhagel nieder. In schlanken Säulen steigt der Fluss aus seinem Bett. Als wollte er die Brücke von oben betrachten. Eine Druckwelle fegt den Schnee von allen Dächern und Ursel von ihrem Klappstuhl. Sofort rappelt sie sich wieder auf. Wo ist der Stuhl? Greift sich an den Kopf. Mütze verschwunden. Greift sich an die Brust. Fernglas weg. Roswitha hat sich zum Schlafen in eine Ecke gelegt. Gute Güte. Von Süden rollt schon eine weitere Welle heran. Es regnet, nein, es rieselt Stabbrandbomben. Wie Fischlaich.

Ursel müsste das melden. Sie weiß aber nicht, wie sie das beschreiben soll.

Da ist ein Loch in der Decke des Lichtspielhauses. Das war vorher noch nicht da. Es klafft auf halber Breite des Saals. Über den ersten zehn Reihen ein Stück schimmernder Sternenhimmel. Das Loch ist gezackt, Stromkabel hängen herab. Gesplitterte Balken.

Walter Kattwinkel liegt im Mittelgang auf dem Rücken. Seine Hosenträger sind gerissen. Er blutet aus der Nase. Vorsichtig zieht er die Beine an den Leib und rollt sich auf die Knie. Der Teppich ist sehr dick und weich und gepudert in einem Mehl aus Stuck. So schläft er kurz ein. Als er wieder aufwacht, ist das Loch in der Decke noch immer da. Den purpurnen Vorhang hat es aus der Halterung gerissen. Weiß und unberührt aber die Leinwand. Für den Abend steht „Heimkehr“ mit Attila Hörbiger und Paula Wessely auf dem Programm. Bis dahin ist Ordnung zu schaffen. Wach auf, Walter! Er wacht auf und stemmt sich hoch. Seine Beine sind wackelig, tragen ihn aber. Sessel für Sessel tastet er sich den Mittelgang hinauf. So ein Schlamassel.

Fortsetzung folgt

© Klett-Cotta, Stuttgart

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