Abschied in den Posthöfen
Umbau Areal wird am kommenden Wochenende mit Party, Musik und Flohmarkt noch einmal zwischengenutzt.
Ulm. Man könnte es einen krachenden Abschied nennen: Am kommenden Wochenende, 17. und 18. Oktober, wird das Posthöfe-Areal am Ulmer Hauptbahnhof zum letzten Mal eine Zwischennutzung erfahren. Der von Samuel Rettig mitinitiierte Verein „Nix als Kultur“ lädt unter dem Titel „Warehouse Weekender“ erneut alle Fans elektrischer Musik zum Tanz in die alte Posthalle. Danach ist das nicht mehr möglich, dann ab 2026 will der Eigentümer dort um- und anbauen. Definitiv ein Abschied also, der aber gleichzeitig auch ein Anfang für den eben erst gegründeten Verein sein soll.
Der Freitag, 17. Oktober, richtet sich an ein jüngeres Publikum, die Haupt-Acts Klaudia Gawlas und Pappenheimer sind für harte und schnelle DJ-Sets bekannt. Gawlas, sagt Rettig, sei ähnlich wie der Headliner beim ersten „Warehouse Weekender“, DJ Chris Liebing, sehr bekannt und in ganz Europa unterwegs. Der Samstag, 18. Oktober, dürfte auch Fans über 30 ansprechen, mit Dominik Eulberg, Karotte und Lokalmatador Re.You. „Dominik Eulberg ist ein ganz spannender Künstler“, sagt Rettig. Er sei eigentlich Ornithologe und baue Vogelgesänge in seine Musik ein. Heraus komme ein eher „melodischer Techno“. Los geht‘s jeweils um 23 Uhr.
Flohmarkt mit buntem Angebot
Der Teil für die Familie findet am Samstag statt. Dann gibt es von 16 bis 20 Uhr den ersten Flohmarkt in der Posthalle, bei freiem Eintritt. „Wir machen das nicht, weil es unbedingt kommerziell Sinn ergibt“, sagt Rettig, „uns war wichtig, dass die Leute sich auch tagsüber mal die Halle anschauen können“. Um die 30 Stände haben Platz, die meisten sind schon belegt – von Familien oder Studenten, aber auch von Kunsthandwerkern und professionellen Händlern etwa für Schallplatten. Ein paar Plätze seien noch frei, vor Ort können sogar Tische ausgeliehen werden. Anmeldungen sind über Instagram möglich.
Auch der Verein wird sich präsentieren, für sich werben, Fundraising betreiben, berichtet Zweiter Vorsitzender Rettig. 40 Leute, die Lust auf „mehr Kultur und gute Veranstaltungen“ in Ulm haben, seien im Vorfeld Mitglied geworden: Wer ehrenamtlich beim Aufbau und beim Ablauf hilft, der bekommt dafür nämlich ein Jahr den Mitgliedsbeitrag erlassen.
Der Verein wird den Club Gleis44 im Dichterviertel weiterhin betreiben. Er eröffnet Ende Oktober wieder. Die Posthöfe stehen, als zweite Spielstätte nicht mehr zur Verfügung und seien auch nur mit riesigem Aufwand machbar. „Das war ein cooles Kapitel.“ Dennoch gehe er auf die Suche nach einer neuen „Off-Location“, sagt Rettig. Ende 2026/Anfang 2027 sei es vielleicht denkbar, ein zweites Projekt zu stemmen.