Ein Plan für die Zukunft

Stadtentwicklung Der Weißenhorner Bauausschuss hat das Bauprogramm für 2026 diskutiert. Darunter Mittelschule, Kleinschwimmhalle, Hochwasserschutz.

Großbauprojekte wie das neue Feuerwehr-Gerätehaus und die Sanierung des Museumsensembles: Die Bautätigkeiten in Weißenhorn sind rege. Und auch das Bauprogramm für das nächste Jahr, das in der Sitzung des Bauausschusses im Stadtrat vorgestellt wurde, erscheint ambitioniert. „Ich glaube nicht, dass wir alles durchführen können“, sagte Bürgermeister Wolfgang Fendt. Ohnehin müssten alle geplanten Maßnahmen vom Bauausschuss oder Stadtrat einzeln genehmigt und im Haushalt abgebildet werden. Das Bauprogramm sei lediglich eine Richtschnur. „Die Frage ist: Wo setzen wir Schwerpunkte?“

Großprojekt Mittelschule

Fakt sei, dass die Mittelschule saniert werden müsse. „Hier sind wir als Stadt gefordert, das wird ein großes Projekt.“ Erst kürzlich sei in der Schule der Strom ausgefallen, es mussten Notmaßnahmen ergriffen werden. Auch der Hochwasserschutz müsse Priorität haben, um Schäden bei künftigen Starkregenereignissen zu vermeiden. Umgekehrt werde auch das Thema Dürre akut – die Trinkwasserversorgung werde durch Fremdnutzung „langsam grenzwertig“ – dies soll laut Fendt in einer der kommenden Sitzungen Thema sein.

Eine Maßnahme im Bauprogramm ist auch die Machbarkeitsstudie und der mögliche Sanierungsbeginn für die Turn- und Schwimmhalle an der Grundschule Süd. „Das dürfen wir auf keinen Fall aus dem Auge verlieren“, sagte Herbert Richter (SPD). Die Kleinschwimmhalle sei wichtig für Stadt, Schulen und Schwimmausbildung. Die Machbarkeitsstudie sei bereits beauftragt, aber noch lägen keine Ergebnisse vor, sagte Stadtbaumeisterin Claudia Graf-Remboldt. Sie gehe davon aus, dass sie bis Ende des Jahres Auskunft erhalte.

Nicht im Bauprogramm vorgesehen war der Bau einer Einfachturnhalle an der Grundschule Nord. Aus seiner Sicht sei dieser aber notwendig, sagte Fendt. Aus Kapazitätsgründen sei es nicht mehr möglich, den normalen Sportunterricht abzudecken. Es würden bereits Gespräche mit den einzelnen Schulen geführt, um ein Konzept für Hallennutzungen zu erstellen. „Wir brauchen die Turnhalle, aber es geht nur, wenn wir ein anderes Projekt aus den Planungen rausnehmen.“

Jürgen Bischof (WÜW) unterstützte den Vorschlag: „Wenn dort dringender Bedarf ist, muss der Planansatz aufgenommen werden.“ Anders sah das Michael Schrodi (CSU): Das Bauprogramm sei kein Wunschkonzert, die Schulen sollten bei Bedarf etwa mit dem Bus zum Sportunterricht zu einer Halle fahren oder auch mal mit den Kleinsten Sport in der Aula machen. Die Abstimmung ging knapp mit sieben zu acht Stimmen aus, die Turnhalle wird nicht in das Bauprogramm aufgenommen. Anders die Kalthalle, welche die Feuerwehr benötigt, und die im Programm ebenfalls nicht vorgesehen war: Die Räte votierten mit zehn zu fünf Stimmen dafür. Auch hier wies Fendt darauf hin, dass ein anderes Projekt herausfallen müsse.

Das Bauprogramm führt bereits begonnene Planungen des Jahrs 2025 fort. Vorgeschlagen sind beispielsweise der Rahmenplan zum Rössle-Areal, die Erweiterung des Ganztagsbereichs an der Grundschule Nord um eine Containeraufstockung, Fenstersanierung in der Bücherei und ehemaligen Sozialstation in der Schulstraße, die Wohnbarmachung von Obdachlosenwohnungen, die Sanierung des Vereinshauses in Attenhofen sowie der alten Feuerwehr zur Umnutzung als Bauhof. Hinzu kommen Tiefbaumaßnahmen, unter anderem der Geh- und Radweg in der Adolf Wolf-Straße, die Erneuerung der Kirchenwege und die Realisierung eines Parkplatzes in der Maximilianstraße sowie Straßenarbeiten rund um die neue Feuerwache.

Gratis-Tattoos für Organ-Spender

Soziales Am Sonntag findet in Senden die „Messe mit Herz“ statt. Es wird auch ein Tätowierer vor Ort sein.

Senden. Sich kostenlos tätowieren lassen und damit auch noch Gutes bewirken? Das ist am Sonntag, 19. Oktober, in Senden möglich. Auf der „Messe mit Herz“ im Bürgerhaus kann man sich dieses Jahr ein ganz bestimmtes Design stechen lassen: In den abstrakten geometrischen Formen verstecken sich die Anfangsbuchstaben von „Organ Donor“, also „Organ-Spender“. Auch wenn das Tattoo, anders als der Organspendeausweis, nicht rechtskräftig ist, signalisiert es: Ich bin bereit zu spenden und damit Leben zu retten.

„Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass immer mehr Menschen Organe brauchen“, sagt Messe-Organisatorin Desiree Bathray. Ihr ist es wichtig, dass die „Messe mit Herz“ einen Mehrwert bietet. Das Motto: „Aus allein sein entsteht Zusammenhalt.“ Der Erlös aus Kuchenverkauf und Tombola geht deswegen an den Sendener Verein „Heart for Life“, der chronisch- und krebserkrankte Menschen sowie sozial schwache Familien begleitet. „Oft sind auch krebskranke Menschen auf Organspenden angewiesen“, so Bathray. In Betroffene und ihre Angehörigen kann sie sich sehr gut hineinversetzen, denn ihre eigene Tochter ist mit sechs Jahren an Leukämie erkrankt. Jetzt, nach zweieinhalb Jahren Therapie, ist das Mädchen krebsfrei, muss aber weiterhin alle vier Wochen ins Krankenhaus. „Das ist ein Thema, mit dem wir uns auskennen und viel gesehen und erlebt haben“, sagt die 39-Jährige.

Mode und Foodtrucks

Die Spenden an „Heart for Live“ sind für sie eine Herzenssache. „Aber auch die Aussteller sollen zufrieden sein, das ist mir sehr wichtig.“ 35 Verkäuferinnen und Verkäufer haben sich für dieses Jahr angemeldet. Unter den angebotenen Waren sei viel Selbstgemachtes, berichtet die Organisatorin: Bilder, bedruckte Taschen und Shirts, Gehäkeltes und Gebäck. Sie selbst wird wieder Mode anbieten, schließlich führt sie eine kleine Fashion-Boutique in Vöhringen. „Es ist für jeden etwas dabei.“ Vor dem Bürgerhaus gibt es verschiedene Foodtrucks, außerdem sind Kinderbespaßung und ein Vortrag zum Thema Erziehung geplant (14 Uhr).

Die Messe mit Herz findet im Normalfall im Frühjahr und im Herbst statt. Die erste Auflage organisierte Bathray vor zwei Jahren, damals mit nur 12 Ausstellerinnen und Ausstellern. Der Veranstaltungsort wechselt, dieses Frühjahr war es das Vöhringer Kulturzentrum. In Senden geht es am Sonntag um 11 Uhr los, um 17 Uhr ist Schluss.

Landkreis prüft Bedingungen

Abfall Im Werkausschuss wurden Bedenken hinsichtlich der Arbeitsbedingungen beim künftigen Betreiber laut.

Kreis Neu-Ulm. Die Vorbereitungen für die Rückübertragung der Abfallentsorgung in 11 von 17 Landkreiskommunen laufen auf Hochtouren. Ab Januar 2026 übernimmt der Landkreis wieder die Verantwortung für die Entsorgung, wobei die Recycling- und Wertstoffhöfe der betroffenen Kommunen an die Entsorgungsfirma Knittel aus Vöhringen übergehen.

Im Werkausschuss des Landkreises wurden nun Bedenken hinsichtlich der Arbeitsbedingungen bei dem künftigen Betreiber laut. Franz Schmid von den Grünen brachte das Thema zur Sprache und berichtete, dass die Firma Mitarbeitern offenbar keine Arbeitsverträge anbiete. Zudem würden Zahlungen im Krankheitsfall fehlen und kein Urlaub bezahlt. Er wollte wissen, ob bei der Ausschreibung Vorgaben bezüglich der Beschäftigung der Mitarbeiter gemacht wurden und ob man diese gegebenenfalls noch ändern könne, falls die Informationen zutreffen.

Keine Tariftreue vorgeschrieben

Der Werkleiter des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB) Thomas Moritz erklärte daraufhin, dass in der Ausschreibung keine Tariftreue vorgeschrieben worden sei. Was Schmid anspreche, treffe wohl auf die geringfügig Beschäftigten zu. An den Wertstoffhöfen gebe es unterschiedliche Beschäftigungsverhältnisse wie Vollzeit, Teilzeit oder eben geringfügige Beschäftigung.

Auch Jutta Kempter von den Freien Wählern äußerte sich besorgt. Sie habe ebenfalls gehört, dass teilweise keine Arbeitsverträge ausgestellt würden. Wenn jemand darauf bestehe, gebe es wohl lediglich ein kurz gefasstes Papier.

Der stellvertretende Landrat Erich Winkler, der Landrätin Treu in dieser Sitzung vertrat, kündigte an, dass das Landratsamt die Verhältnisse intensiv prüfen werde. Man wolle herausfinden, welche Möglichkeiten es gebe, um auf die Situation Einfluss zu nehmen. Betroffen von der Rückübertragung sind Altenstadt, Buch, Holzheim, Illertissen, Kellmünz, Oberroth, Osterberg, Pfaffenhofen, Roggenburg, Unterroth und Weißenhorn.

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