Kaum Anlass zur Hoffnung

Unternehmen In der hiesigen Wirtschaft dominiert derzeit die Skepsis. Vor allem der Einzelhandel leidet unter Preis- und Lohnsteigerungen.

Etwas besser als im Frühjahr dieses Jahres bewertet die hiesige Wirtschaft ihre Lage laut der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ulm. Trotzdem: „Die regionale Wirtschaft stagniert, von Aufbruchstimmung keine Spur“, fasst Jonas Pürckhauer, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Ulm die Ergebnisse zusammen.

Der Einzelhandel blickt weiterhin mit Sorgenfalten in die Zukunft. Das bestätigt auch Hendrik Mächler, Geschäftsführer von „Gutes von hier“. Der Händler betreibt je ein Geschäft in der Biberacher Innenstadt und in der Ulmer Herrenkellergasse. „In Biberach sind die Umsätze im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr um etwa 2,5 Prozent zurückgegangen“, berichtet Mächler. In Ulm seien sie immerhin stagniert und der Onlinehandel habe leicht zugelegt. Zeitgleich stiegen aber die Kosten: Der Mindestlohn wird immer weiter angehoben und damit müsse er dann auch die anderen Löhne weiter erhöhen, um das Gefälle beizubehalten.

Mächler beschäftigt etwa 20 Personen, darunter viele Minijobber. Aktuell erhalten zwei davon den Mindestlohn. Vor Weihnachten seien es aber mehr, weil dann mehr Helfer im Lager beschäftigt werden.

Auch im Einkauf – vor allem bei Produkten wie Kaffee oder Schokolade – steigen die Preise. „Wir müssen das weitergeben“, erklärt Mächler. Steigende Kosten bei gleichbleibendem Umsatz, das trägt sich auf Dauer nicht. Sorgen bereiten ihm außerdem die vielen Infrastrukturprojekte, die in Ulm anstehen. Also beispielsweise der Umbau der B10. „Da weiß man einfach nicht, wie sich das auswirkt.“

Etwas besser entwickelt hat sich die Lage beim Bodenbelagspezialist Uzin Utz mit Sitz im Ulmer Donautal. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum habe man im ersten Halbjahr 2025 ein „solides Umsatzwachstum“ gesehen, erklärt Julian Utz, Vorstand des Unternehmens. Das basiere auf mehr verkauften Produkten, nicht auf Preissteigerungen durch höhere Preise.

Problematische Zollpolitik

Was dem international aufgestellten Unternehmen zu schaffen macht, ist – neben der aktuellen Schwäche der Bauwirtschaft – unter anderem die Zollpolitik der USA. „Das schafft Unsicherheit und hemmt Investitionen“ berichtet Utz. Vor allem für das Werk von Uzin Utz in der Schweiz sei das ein Problem –aktuell gelten Zölle von 39 Prozent für Exporte in die USA. „Wahrscheinlich stellt Trump sich vor, dass wir am besten die Produktion in die USA verlagern. Aber selbst wenn wir das Risiko der Investition in Kauf nehmen würden – ich brauche dafür hoch spezialisiertes Personal. Das ist in den USA kaum zu finden“, so Julian Utz.

Die amerikanische Zollpolitik trifft viele Unternehmen auch in der Region direkt und indirekt. Zum einen, weil Exporte in die USA damit erschwert werden. Zum anderen, weil China ebenfalls von Trump mit Zöllen belegt wurde und sich nun in Europa neue Absatzmärkte sucht. Das bedeutet mehr Konkurrenz für hiesige Unternehmen. Doch auch die Rahmenbedingungen in Deutschland machen den Unternehmen zu schaffen. „Die hohen Energie- und Arbeitskosten sowie die Steuer- und Bürokratiebelastung am Standort Deutschland schwächen die internationale Wettbewerbsfähigkeit“, erklärt IHK-Präsident Jan Stefan Roell. Das sieht man auch in der aktuellen Konjunkturumfrage: Deutlich mehr Unternehmen gaben an, derzeit keine Investitionspläne im Inland zu haben.

All das hat unerfreuliche Auswirkungen: Die Umsätze der Unternehmen in der IHK-Region Ulm gehen seit zwei Jahren kontinuierlich zurück. Bei 42 Prozent der Betriebe lagen die Erlöse unter denen des Vorjahreszeitraums. Nut ein Viertel konnte seine Umsätze steigern.

Gab es in der Frühjahrsumfrage noch Anlass zu Optimismus, übertreffen jetzt die skeptischen (24 Prozent) die zuversichtlichen Erwartungen (17 Prozent) an die kommenden Monate. Dem konnte auch die neue Bundesregierung nichts entgegensetzen: Der Anteil der Unternehmen, die in der Wirtschaftspolitik ein Risiko sehen, hat nochmals leicht auf 37 Prozent zugenommen.

„Tag der Freude“ auch in Ulm

Israel Michael Joukov hat seine Solidaritäts-Kette mit den Geiseln nach deren Freilassung abgelegt. Er und Rabbi Shneur Trebnik sind im Hinblick auf einen dauerhaften Frieden dennoch skeptisch.

Ein Tag der Freude, für Israel und die ganze Welt – mit solchen Schlagzeilen berichteten Medien am Montag über die Freilassung der 20 noch lebenden israelischen Geiseln aus den Händen der palästinensischen Terrororganisation Hamas. Bei deren Familien und Freunden war die Freude nach zwei Jahren andauernder Angst und Sorge riesig. Wie geht es an diesem Tag dem Ulmer Rabbi Shneur Trebnik und Michael Joukov, dem jüdischstämmigen Landtagsabgeordneten der Grünen?

„Es ist ein Freudentag, ohne Frage. Damit geht ein langer Leidensweg zu Ende“, sagt Joukov. Aber er fügt auch an, dass es ein hebräisches Wort gibt für ein „Freudenfest, das aber kein fröhliches Fest ist“. Denn schließlich werden neben den 20 lebend in die Freiheit entlassenen Geiseln weitere 28 Israelis „leider nur tot“ zurückkehren. „Doch in der jüdischen Tradition ist es sehr wichtig, dass man die sterblichen Überreste sehen kann“, erklärt er weiter.

Ihm selbst war die Freilassung der Geiseln ein persönliches Anliegen: Am 4. November 2023, also einen knappen Monat nach dem brutalen Überfall der Hamas, ist der Ulmer in Israel gewesen. Unter anderem im Kibbuz Be´eri, der in der Nähe des Gaza-Streifens liegt, in dem über 100 Menschen durch das palästinensische Massaker starben und 30 Menschen verschleppt wurden. Michael Joukov übernahm damals eine Patenschaft für ein entführtes Ehepaar und legte eine Kette an, die er seither immer sichtbar trug – und die er ausdrücklich erst nach deren Rückkehr ablegen wollte. Auf der stählernen Plakette standen die englischen Worte „Bring them home – now!“ und in hebräischen Worten die Botschaft „Unser Herz wurde nach Gaza entführt“, zusammen mit dem Davidstern und dem Datum 7.10.2023.

Von der geglückten Freilassung hat der Abgeordnete am Montagvormittag erfahren, als er auf der Besichtigung eines Dampfkraftwerks der ENBW in Karlsruhe war. „Daraufhin habe ich die Kette abgenommen und sie in die Altschlacke-Entsorgung geworfen“, erzählt er. „In der jüdischen Tradition ist es wichtig, dass sie zerstört wird, damit es nicht wiederkommt.“ Die Frau, für die Joukov die Patenschaft übernommen hatte, ist übrigens schon vor einigen Monaten freigekommen; „der Mann ist verstorben und wird leider nur noch tot zurückkehren“, berichtet er.

Und wie groß ist die Hoffnung des Ulmer Grünen, dass in Israel und Gaza jetzt ein dauerhafter Frieden einkehren kann? „Ich bin ein optimistischer Mensch: Ich habe Hoffnung. Aber es gibt derzeit keine Gewissheit, dass es gelingen kann. Um eine tragfähige Lösung zu finden, braucht es viel guten Willen auf beiden Seiten“, sagt Joukov. Ob das eine Zwei-Staaten-Lösung sein kann, kann Joukov nicht abschätzen. „In jedem Fall muss es eine Lösung sein, bei der beide Seiten in Sicherheit leben können.“ Es müsse auf beiden Seiten viel Hass überwunden werden, der über Jahre und Jahrzehnte aufgebaut wurde.

Mit dem Waffenstillstand, dem Rückzug der israelischen Armee hinter die vereinbarte Linie und die Freilassung der Geiseln durch die Hamas  „ist jetzt der erste Schritt gemacht“. Nun müssten weitere folgen. Als Realist sieht er aber auch: „Oft genug hat uns der Nahe Osten gezeigt, dass es beim ersten Schritt bleibt. Aber diesmal darf es nicht so bleiben!“

Wichtig ist für Michael Joukov auch, dass die Weltgemeinschaft – und damit auch Deutschland – bei der weiteren Lösung des Konflikts „eine konstruktive Rolle übernimmt. Und das wird nicht zum Nulltarif gehen: Guter Wille allein reicht nicht, da wird es auch um Geld gehen.“

Auch für Shneur Trebnik war der gestrige Montag „ein Tag mit sehr vielen gemischten Emotionen“: Auf der einen Seite natürlich Freude über die Freilassung der 20 Geiseln und Glück der Familien, „die ihre Lieben wieder in die Arme nehmen können“. Anderseits aber auch das Leid der Angehörigen, zu denen nur die sterblichen Überreste zurückkehren. „Es geht darum, dass man versucht, stark zu bleiben und zu feiern.“

Der Rabbiner der jüdischen Gemeinde in Ulm ist auch noch skeptisch, wie sich die Situation in Israel weiter entwickeln wird. „Unsere bisherigen Erfahrungen lassen keine große Hoffnung auf einen dauerhaften Frieden wachsen“, sagt Trebnik. Es sei denn, „dass die Terroristen jetzt beweisen würden, dass es diesmal anders wird“.

Dennoch betont Shneur Trebnik: „Ich bin ein gläubiger Mensch und vertraue darauf, dass Gott weiß, was er tut. Und dass er am Ende einen Frieden und Ruhe bringt.“ Er hoffe auch darauf, dass „irgendwann beide Seiten das Existenzrecht der jeweils anderen anerkennen“ können und sich dann ein Weg eröffnet, um „nebeneinander leben zu können“.

Durch Umschulungen in den Job

Integration Um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen, besuchen vier ukrainische Geflüchtete Kurse zur Weiterbildung. Sie erzählen von ihren Hintergründen und ihren Zielen.

Es ist nicht so leicht. Ich hoffe, wir schaffen es“, sagt Hanna Ozherelieva und lächelt. Neben ihr sitzen drei weitere Frauen. Alle vier sind im März 2022 wegen des russischen Angriffskriegs aus der Ukraine nach Deutschland geflohen. Mit ihrer Aussage meint Ozherelieva die Umschulung, die sie genau wie die anderen aktuell bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Neu-Ulm macht.

Die Frauen sind gut ausgebildet, ihre Abschlüsse werden in Deutschland allerdings zum Teil nicht anerkannt. Außerdem sprachen sie direkt nach der Flucht noch kein Deutsch. Wie wichtig die Sprache ist, stellte Maryna Fedorets fest, als sie sechs Monate in einem deutschen Brautmodengeschäft gearbeitet hat. Dafür war sie zwar fachlich bestens qualifiziert – in der Ukraine verkaufte sie nach einem Magister in Finanzen neun Jahre lang Brautkleider in ihrem eigenen Laden –, doch zum damaligen Zeitpunkt hat sie noch kein Deutsch gesprochen.

Also besuchte sie einen Integrationskurs und lernte die Sprache. Jetzt macht sie eine Umschulung zur Kauffrau für Büromanagement. Voraussetzung ist das Sprachniveau B1 des europäischen Referenzrahmens. Man muss sich also frei unterhalten können und komplexe Texte verstehen. Vor Beginn der Umschulung überprüfen die Institutionen und der Bildungsträger mit Tests, ob das Kursniveau passt. Laut Zahlen der Bundesagentur für Arbeit machten im August dieses Jahres knapp über 40 Prozent der ukrainischen Staatsangehörigen, die im Jobcenter Neu-Ulm gemeldet waren, eine Aus- oder Weiterbildung. Zwölf Prozent waren erwerbstätig, rund 38 Prozent arbeitslos.

Sind bestimmte Voraussetzungen erfüllt, erhalten Bürgergeldempfänger einen Bildungsgutschein. Mit diesem können sie sich für eine Umschulung bei einem anerkannten Bildungsträger anmelden. Ziel ist es, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und dabei auch das Potenzial von Frauen auszuschöpfen, sagt Silke Königsberger. Sie ist die Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Donauwörth, zu der auch Neu-Ulm als Außenstelle gehört.

Die Umschulung dauert knapp zwei Jahre, in denen zunächst Theorie unterrichtet wird. Das zweite Jahr besteht fast durchgehend aus einem Praktikum. Häufig führt das auch zu einem festen Arbeitsvertrag im Anschluss. Fedorets hat bereits vor Beginn ihres Praktikums die Zusage, nach ihrer Abschlussprüfung weiter im Betrieb bleiben zu können.

Königsberger bezeichnet die Lebensgeschichten der vier Ukrainerinnen als „Bilderbuchbeispiele, was in drei Jahren an Integration möglich ist“. Ozherelieva hat in der Ukraine Bauingenieurwesen studiert, ein Diplom im Hoch- und Tiefbau erworben und einen kaufmännischen Master absolviert. Sie floh gemeinsam mit ihren Kindern nach Deutschland, weil sie um deren Sicherheit fürchtete. Jetzt gehen alle drei auf ein deutsches Gymnasium.

Ozherelieva ist alleinerziehend und macht eine Umschulung zur Industriekauffrau. Auch sie hat bereits einen Praktikumsplatz. „Mein Ziel ist es, alles allein bezahlen zu können“, sagt sie. Nataliia Yemelianova kam ebenfalls allein mit ihren zwei Kindern, die zehn und 17 Jahre alt sind, nach Deutschland. Ihr Mann ist in der Ukraine beim Militär. Sie ist Ingenieurin und arbeitete in ihrem Heimatland als Managerin in einem elektrotechnischen Unternehmen.

Deutscher Abschluss erwünscht

Bevor sie mit der Umschulung zur Industriekauffrau begonnen hat, hat sie sich in Deutschland ein halbes Jahr lang vergeblich beworben. Die Arbeitgeber wollten aber deutsche Abschlüsse oder Zertifikate. Dass man ohne eine deutsche Qualifikation auf dem hiesigen Arbeitsmarkt kaum Chancen hat, erfuhr auch Larysa Chernyak. Sie hat in der Ukraine am Institut für Fremdsprachen mit den Schwerpunkten Deutsch und Englisch studiert. Anschließend arbeitete sie als Flugbegleiterin und im Verkauf am Flughafen.

Chernyak macht jetzt die Umschulung zur Kauffrau für Büromanagement. Sie würde gerne in Deutschland bleiben, weil es ein „sicherer Staat ist, der Stabilität und Frieden bietet“. Auch die anderen Frauen möchten bleiben, da ihre Kinder bereits gut integriert sind. Ozherelieva sieht die Umschulung als „große Chance, sich in Deutschland zu integrieren und eine sichere Zukunft zu haben“.

M-Club: Inhaber gibt Location ab

Nachtleben Nach fast fünf Jahren ist Schluss: Marc Wölfle sagt Adieu am Lautenberg. Wie es weitergeht, ist offen.

Ulm. Im M-Club, die Diskothek am Lautenberg, ehemals unter dem Namen „Myers“ bekannt, steht ein Inhaberwechsel bevor. In den sozialen Medien teilte der aktuelle Betreiber Marc Wölfle mit: „Nach fast fünf Jahren ist es Zeit, Abschied zu nehmen.“ In dem Beitrag hieß es weiter: „Wir haben gekämpft, gehofft, gefeiert – und jeden Moment mit euch gelebt. Die letzten Jahre waren herausfordernd, auch wir haben die Folgen der aktuellen Lage gespürt. Doch dank euch war jeder Schritt es wert. Danke für eure Unterstützung, euer Vertrauen und eure Liebe. Ihr wart das Herz dieses Ortes.“ Abschließend heißt es: „Die Türen schließen – aber die Erinnerungen bleiben.“

Immobilienunternehmer Wölfle teilte am Dienstag gegenüber der SÜDWEST PRESSE mit, dass er gerade dabei sei, den Club auszuräumen. Für eine detaillierte Stellungnahme habe er „aktuell keine Zeit“. Am Montagabend hatte das M-Club-Team online gepostet, „dass der M-Club offiziell verkauft wird“.

An wen verkauft wird und wie sich das auswirken wird, ist noch unklar. „Wie es mit dem M-Club weitergeht, werden wir euch rechtzeitig mitteilen. Es ist noch nicht das endgültige Ende – sondern ein neuer Abschnitt, über den wir euch bald mehr erzählen werden.“

Von Myers zu M-Club

Wölfle hatte die beliebte Location Ende 2020 übernommen – damals hieß sie noch Myers und galt über Jahre hinweg als einer der wichtigsten Clubs der Stadt. Nach der Insolvenz des früheren Betreibers Thomas Hartmann wurde das Gebäude am Lautenberg umfassend umgebaut. Wölfle, der als Jugendlicher selbst im Myers als Licht- und Tontechniker gearbeitet hatte, erfüllte sich mit der Übernahme einen lang gehegten Traum.

Gemeinsam mit seinem Team investierte der Ulmer Makler eigenen Angaben zufolge mehr als eine Million Euro in den Umbau. Die Wände wurden neu gestaltet, eine moderne Soundanlage installiert und über der Tanzfläche ein goldener Kronleuchter aus Murano-Glas aufgehängt – ein Symbol für den Neuanfang unter dem neuen Namen M-Club.

Am Osterwochenende 2022 eröffnete die Location offiziell. „Wir sind ein Club für alle“, hatte Wölfle damals betont. Allerdings zeichnete sich bereits früh ab, dass es schwer werden würde, an die publikumsträchtigen Myers-Zeiten anzuknüpfen. In dem eingangs erwähnten Post heißt es, dass die letzten Jahre „herausfordernd“ gewesen seien. „Auch wir haben die Folgen der aktuellen Lage gespürt“, heißt es weiter.

Kämmerer:Es sieht düster aus

Finanzen Die Stadt Neu-Ulm muss sich auf einen weiteren Spar-Haushalt einstellen, sagt Gregor Kamp.

Neu-Ulm. Bei den Bürgerversammlungen vorige Woche hat sich die Neu-Ulmer Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger drastisch über die städtischen Finanzen geäußert. Sie sprach mit Blick auf die anstehenden Haushaltsberatungen von einer „praktisch unlösbaren Aufgabe“. Wir haben Kämmerer Gregor Kamp gebeten, ein paar Fragen zum Haushalt zu beantworten.

Wie entwickeln sich denn die Finanzen in diesem Jahr – gilt die Haushaltssperre weiterhin?

Gregor Kamp: Die Haushaltssperre wird in der nächsten Sitzung des Rates behandelt. Wir möchten der Information an den Rat nicht vorgreifen.

Und wie ist die Prognose fürs kommende Jahr: Sieht es düster aus? Wenn ja, warum?

Es sieht düsterer aus, auch wenn wir noch nicht sagen können, wie düster. Die allgemeinen Informationen zeigen schlechte Voraussetzungen für die wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland an. Die November-Steuerschätzung bleibt abzuwarten. Wir haben keine Signale zur Entwicklung der Kreisumlage, was schade ist. Im nächsten Finanzausschuss am 23. Oktober wird die Kämmerei vorsichtige Aussagen zu den Erwartungen für das kommende Jahr treffen. Am 29. November 2025 ist geplant, den Haushalt 2026 in den Stadtrat einzubringen.

Droht ein weiterer Spar-Haushalt?

Ja, weil die wirtschaftliche Lage in Deutschland schlecht ist. Es wird aber nicht nur die Stadt Neu-Ulm betroffen sein. Vorige Woche erhielten wir die Nachricht, dass die Steuer- und die Umlagekraft der Stadt (die finanzielle Leistungsfähigkeit einer Gemeinde, Anmerkung der Redaktion) für das Jahr 2026 gegenüber dem Vorjahr gesunken ist.

Gibt es Hoffnung, dass Neu-Ulm finanziell mal wieder besser dasteht?

Die gibt es immer, und darauf sind die Bemühungen des Rates und der Verwaltung stets gerichtet. Es ist aber nicht möglich, in wirtschaftlich schlechten Zeiten Prognosen auf einen konkreten Zeitpunkt hin zu treffen. Solange der aktuelle wirtschaftliche Abwärtstrend andauert, ist eher daran zu arbeiten, dass der Status quo gehalten werden kann. Um die aktuellen Kostensteigerungen auszugleichen, muss schnell wieder Wachstum in der Wirtschaft und der Beschäftigung kommen. Dieses Wachstum ist nach Einschätzung unserer Kämmerei derzeit aber nicht in Sicht.

Wohin

BÜHNEN

Ulm

Stadthaus, Münsterplatz 50: Café-Restaurant: 19.30 Mordshunger, Theaterstück des Theater Ulm mit Menü; Anmeldung unter www.beckers-ulm.de/theater/?

FÜHRUNGEN

Ulm

Bundesfestung Ulm: aktuelle Informationen zu den Führungen unter: www.festung-ulm.de

Tourist-Information Ulm/Neu-Ulm, Stadthaus: 10-11.30, 14.30-16 Stadtführung mit Besichtigung des Münsters

Treff Gerberhaus, Weinhofberg 9: 21-22.30 Nachtwächter-Führung, Erlebnisführung im historischen Gewand, Anmeldung erbeten, Tourist-Information Ulm/Neu-Ulm

LITERATUR

Ulm

Buchhandlung Hugendubel, Hirschstraße 26 – 30: 20.15 „Ich bin ein Magnet für alle Verrückten“ – Die Einstein-Protokolle, Lesung Peter von Becker

GenerationenTreff Ulm, Grüner Hof 5: 14.30 Die Sünderin & Der Witwer, Lesung Arthur Schnitzler, Musik Albrecht Jakob

VORTRAG, DISKUSSION

Ulm

EinsteinHaus, vh Ulm, Kornhausplatz 5: 19 „Wann ist es denn bei euch soweit?“ – Emotionale Belastung bei unerfülltem Kinderwunsch, Vortrag Natalie Kitterer

Freie Waldorfschule am Illerblick, Unterer Kuhberg 22: 19.30 Bildung als Lebenskunst – Geld als Gestaltungskraft, Vortrag

Haus der Gewerkschaften, Weinhof 23: 18 Gefährdet Armut die Demokratie?, Podiumsdiskussion und Fachvortrag mit Simon Näckel

Kinder- und Familienzentrum, Schaffnerstraße 18/1: 19-21.30 Geschwisterpositionen, Vortrag Petra Baumgärtner-Mader; Info, Anmeldung Tel. (0731) 9206020, keb.ulm@drs.de

Sie‘ste Mädchen- und Frauenladen: 17-18.30 Offene Fragestunde mit der Frauenärztin.

Neu-Ulm

Evang. Gemeindehaus Offenhausen, Martin-Luther-Straße 2: 10 Burmanns Espresso-Seminar: Der Bayerische König Ludwig I., Vortrag Ernst Burmann

KINO

Ulm

Mephisto, Rosengasse 15: Amrum 15.20, 16.50, 19.50; Chocolat (2000) 19; Das Tiefste Blau 14.50; Der Teufel trägt Prada 17.30

Xinedome: Conjuring 4: Das letzte Kapitel 20.45; Das Kanu des Manitu 14.45, 17, 19.15; Demon Slayer: Kimetsu No Yaiba Infinity Castle (OmU) 17.15; Die Gangster Gang 2 15.15; Die Schlümpfe: Der große Kinofilm 13.45; Die Schule der magischen Tiere 4 15.15, 16, 17.45; Downton Abbey: Das große Finale 20.30; Gabby‘s Dollhouse: Der Film 15, 18.30; Momo 15, 17.15, 19.30; One Battle After Another 20.15; The Smashing Machine 20.15; Tron: Ares 14.30; Tron: Ares (OV) 17.30; Tron: Ares 3D 17.15, 20

Neu-Ulm

Dietrich-Theater: 22 Bahnen 18.15; A Big Bold Beautiful Journey 20.10; Bluey im Kino: „Küchenspaß“-Kollektion 14.45, 15.15; Conjuring 4: Das letzte Kapitel 20.05; Das Kanu des Manitu 15.10, 17.15, 18.20, 20.30; Demon Slayer: Kimetsu No Yaiba Infinity Castle 17.15; Die Schule der magischen Tiere 4 14.40, 15.20, 16, 17.15; Downton Abbey: Das große Finale 20; Gabby‘s Dollhouse: Der Film 15; Ganzer halber Bruder 17.40; Jurassic World: Die Wiedergeburt 17.15; Lilly und die Kängurus 15.10; Momo 16.10, 18, 20.20; One Battle After Another 19.40; The Smashing Machine 20.30; Tron: Ares 19.30; Tron: Ares 3D 15.35, 18, 20.35; Zweigstelle 17.45, 20.30

AUSSTELLUNGEN

Ulm

„Die Einsteins“ – Museum einer Ulmer Familie, Weinhof 19: 11-17 Die Einsteins – Museum einer Ulmer Familie

BEGE Galerie, Galerie am Saumarkt, Fischergasse 34: 10-12, 14-18 Contemporaries: Andy Warhol & James Francis Gill

Donauschwäbisches Zentralmuseum: 11-17 Donau. Flussgeschichten; 11-17 Donauschwaben. Aufbruch und Begegnung; 11-17 Lifeline – Dieter Mammel

EinsteinHaus, vh Ulm, Kornhausplatz 5: 8-22 Albert Einstein – Fotos aus seinem Leben; 8-22 Einmischung erwünscht – Geschichte der vh Ulm; 9-13, 14-17 Fotoausstellung: Blick – Bewegung – Klick; 8-22 Ulmer DenkStätte Weiße Rose – „wir wollten das andere“; Alberts Café: 8-22 Plakate von Otl Aicher

Galerie „pro arte ulmer kunststiftung“, Hafengasse 19: 14-18 Peter Degendorfer: Ansichten – Heinz-Dieter Zimmermann: Interferenzen

Galerie Am Zeughaus 14: Decollagen Martin Krampen, Fotografien Reintraut Semmler, Anmeldung Tel. (0731) 23382

Galerie Tobias Schrade, Auf der Insel 2: 13-18 Improvisierte Gegenwart, Gruppenausstellung, Christofer Kochs, Bilder; Sven Kroner, Bilder + Objekte; Klaus Lomnitzer, Bilder; Eberhard Ross, Bilder

Haus der Stadtgeschichte, Weinhof 12: 11-17 Stadtgeschichtliche Dauerausstellung

Haus der Stadtgeschichte, Schwörhaus, Weinhof 12: Gewölbesaal: 11-17 300 Jahre Bibliotheksstiftung Dr. Johann Franc (1649-1725) – Medizin und Wissenschaft am Ende des Barockzeitalters

HfG-Archiv, Am Hochsträß 8: 11-17 Hochschule für Gestaltung Ulm – Von der Stunde Null bis 1968; 11-17 Programmierte Hoffnung. Architekturexperimente an der HfG Ulm

Kunstraum West, Söflinger Straße 145: 9-13 Acrylarbeiten Hans-Uli Mayer

Kunstverein Ulm, Kramgasse 4: 14-18 Everybody’s in the Room Again, Ellen Akimoto

m25, Münsterplatz 25: Erlebnisraum: 14-18 Ausstellung der Münsterbauhütte

Museum Brot und Kunst: 10-19 Delikatessen. Zwischen Kunst und Küche

Naturmuseum Ulm, Kornhausgasse 3: 10-16 Heimische Schmetterlinge

RKU – Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm, Oberer Eselsberg 45: 9-19 Hans Liebl – Grafiker und Maler

Stadthaus: 10-18 Demokratie auslösen: Sicherheit Fotowettbewerb für junge Menschen; 10-18 Nikita Teryoshin – Nothing Personal. The Back Office of War 2016 – heute; 10-18 Radio Garden; 9.30-18 Unterirdisch!, Was unter dem Münsterplatz verborgen lag

Neu-Ulm

Edwin Scharff Museum: 13-17 Ernst Geitlinger – Gemälde und Arbeiten auf Papier; Kindermuseum: 13-17 „was DU alles kannst“

Kunstzone Pfuhl, Adlerstraße 6: 16.30-19.30 „Holz – Farbe – Ton“, Bilder und Objekte von Kerstin Steinbach

Rathaus Neu-Ulm: 8-12.30 Geologische Sammlung

Region

Blaubeuren, urmu: 10-17 SCHAU! Das Mammut und der Höhlenlöwe vom Vogelherd?, Sonderausstellung

Vöhringen, Gemälde Galerie Atelier Höb, Am Langen Bach 7: Gemälde

MESSEN, MÄRKTE

Ulm

Münsterplatz: 7-13 Wochenmarkt

Neu-Ulm

Petrusplatz: 7-13 Wochenmarkt

Region

Blaubeuren: 7.30-12.30 Wochenmarkt

Weißenhorn, Kirchplatz, Hauptstraße: 8-18 Gallusmarkt – Schranne: 8-18 Schrannenmarkt

FESTE, PARTYS

Ulm

Friedrichsau: 14-22 Ulmer Karusseltage – Herbst-Volksfest

ÖFFNUNGSZEITEN

Ulm

Botanischer Garten der Universität Ulm, Freiland: 9-20

Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg, Archiv und Bibliothek: 9-17

Haus der Stadtgeschichte: Lesesaal im Schwörhaus: 8.30-12, 13-17; Pionierkaserne: 8.30-11.30

HfG-Archiv, Am Hochsträß 8: 9-17 Voranmeldung erbeten unter (0731) 161 4370 oder hfg-archiv@ulm.de

Medienstelle im Evang. Bildungswerk Alb-Donau (EBAM), Grüner Hof 7: 15-18

Minigolfanlage, Friedrichsau: 14-19

Stadt- und Kinderbibliothek Ulm: 10-19

Tourist-Information Ulm/Neu-Ulm, Stadthaus: 9.30-18

Westbad: 7-21.30

Neu-Ulm

Donaubad, Erlebnisbad: 10-22

Hallenbad Neu-Ulm, Kantstraße 4: 14.30-20; nur Frauen: 13-14.30

Schildkröten- und Reptilienzoo, Brunnenweg 46: 10-18

Region

Blaubeuren, Hallenbad BlautopfBäder: 10-20.30

Blaubeuren, Kloster: 10-17

Blaustein, Bad Blau: 10-21

Dornstadt, Hallenbad: 9-13, 14.30-20.30

Illertissen, Nautilla-Freizeitbad: 9-22

Laichingen, Kleinschwimmhalle: 16-17.30 nur Frauen, 17.30-21

Langenau, nauBad: 6-8, 13-18

Leipheim, Gartenhallenbad: 9-21

Oberelchingen, Hallenbad bei der Mittelschule, Am Bildstöckle 1: 15-20

Senden, Minigolf im Stadtpark, Landgrabenweg 27: 14-20

Senden, See- und Hallenbad: 9-17

Westerheim, Alb-Bad: 6-8 Frühschwimmen, 15-20.30

KINDER, JUGENDLICHE

Ulm

Stadt- und Kinderbibliothek Ulm: 15.30-16.30 Lieselotte im Regen, Bilderbuchkino mit Basteln

Region

Langenau, StadtBücherei im Pfleghof: 10 Kleine Leseratz, Anmeldung Tel. (07345) 96 24 31

SONSTIGES

Ulm

Ecke Obere Hirschstraße/Münsterplatz/Lautenberg: 19 Solidaritätskundgebung für die Ukraine

Hirschstraße, Höhe Neuer Brunnen: 17-17.30 Ulmer Friedensmahnwache

Münsterplatz: 9-14 Aktionstag des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Württemberg e.V., Bezirksgruppe Alb-Donau-Riss

Roman

Überall Karteikarten. Anders als schriftlich mag er mit seinen Mitarbeitern nicht mehr kommunizieren. Er seufzt und hört es nicht. Wie Otto Gürckel hätte er es halten und sich nach einem Nachfolger umsehen müssen, denkt er. Oder wenigstens nach einem fähigen Prokuristen. Gleich nach dem Krieg würde er sich darum kümmern. Jawohl. Nach dem Krieg wird es für die Jungheinrich GmbH & Co. KG weitergehen. Irgendwie. Irgendwann wird wieder Eichendorff gedruckt werden.

Arbeiter rennen über den Hof. Warum rennen die denn? Wozu diese jiddische Hast? Jemand bleibt kurz stehen, winkt zu ihm hinauf. Jungheinrich winkt belustigt zurück. Die Tannen an der Grenze zu den Gewächshäusern sind weiß, ihre Zweige schwer von Schnee. Über dem Schornstein steht wie ein einzelnes Rauchwölkchen der Mond. Unten auf dem Gleis warten noch drei Waggons mit der letzten Lieferung vom Balkan. Minderwertige Buche. Was will man machen? Holz ist heute so kriegswichtig wie Kohle. Finnische Fichten sind nicht mehr zu bekommen. Und poly­fluorierte Alkylsubstanzen werden gerade anderswo dringender gebraucht. Die Wehrmacht zahlt ihre Rechnungen nur noch in Schuldscheinen. Aber immerhin stellt sie die Arbeiter. Ohne diese verrohten Gesellen aus dem Osten hätte er den Betrieb längst einstellen müssen. Neulich haben zwei Russen kleine Schlingen aus Draht gebastelt und Krähen gefangen, die auf den gepressten Ballen aus feuchter Pappe immer nach Nahrung suchen. Bei der Flakstellung auf dem Umspannwerk haben sie die Vögel gerupft und über einem offenen Feuerchen gebraten. Hunger hin oder her, offenes Feuer ist auf dem Betriebsgelände streng verboten. Brandschutz. Ordnung muss sein. Jungheinrich hat die Vorhänge zugezogen, als unten die armen Teufel an die Wand gestellt wurden.

„… woher ich kam der Fahrt, noch wie mein Nam’ und Art.“

Er greift nach dem Glas – und hält inne.

Hat der Cognac, wie er da so stand, gerade konzentrische Kreise gebildet? Er stellt das Glas zurück auf den Tisch. Tatsächlich. Ganz zarte Kreise von innen nach außen. Interessant.

Und jetzt bewegt sich der Füllfederhalter.

Ja, ist denn das die Möglichkeit? Der Stift hüpft, als hätte jemand auf die Tischplatte geschlagen. Das Licht flackert. Er hebt den Blick zum Leuchter. Er kreiselt, und aus dem Regal gegenüber springen die Bücher. Folianten, Romane, Hefte und Breviers tänzeln ungeduldig auf ihren Brettern. Lassen sich nach vorne auf den Boden fallen. Schon hängt sein Vater schief an der Wand, liegt der Großvater am Boden. Glas zersplittert. Was geht hier vor sich?

Er wendet sich zum Fenster. Alle Krähen sind fort, vom Schnee befreit die Tannen an der Grenze zur Gürckel’schen Gärtnerei. Der Schornstein schaukelt wie ein Baum im Sturm. Über den Gewächshäusern steht, illuminiert vom Mündungsblitzlicht der Flak auf dem Umspannwerk, glitzernd und rosarot zugleich eine Wolke aus Glassplittern und Blütenblättern. Das sieht wunderschön aus. Bevor ihn die Ziegelsäule des stürzenden Schornsteins erschlagen kann, blasen Druckwellen das Fenster aus dem Rahmen.

Es weht einfach durch ihn hindurch.

Weit draußen über dem Land geht ein einzelner Bomber nieder, winzig wie ein Lagerfeuerfunke. Die Flak an der Papierfabrik hat ihre Arbeit aufgenommen, die Leuchtspuren ihrer Geschosse streuen über die Förderkräne am Binnenhafen hinweg. In das Funkgerät, das Roswitha ihr hinhält, ruft Ursel: „Sieben von Süden. Kaiserstraße, Sinkflug. Vielleicht fünfhundert Meter.“ Über der alten Steinbrücke kommt etwas an Fallschirmen eingeschwebt, entzündet sich. „Rote Rauchbomben über dem Tor!“, ruft Ursel.

Das Brummen der ersten Bomber rollt über sie hinweg. Das sind die Kundschafter, die werfen die Leuchtmarken. Illuminieren die Stadt für die folgende Flotte. Aus dem Gegensprecher das Gekrächze der Warnzentrale aus dem Keller der Reichspost, Ursel versteht kein Wort.

„Was haben sie gesagt?“

„Weitere Verbände im Anflug!“, ruft Roswitha.

Fortsetzung folgt

© Klett-Cotta, Stuttgart

Sie hat viel von der Welt gesehen

Geburtstag Das Reisen zählt zu den großen Leidenschaften Ilse Haehnles. Jetzt wird die ehemalige Lehrerin 90.

Ulm. Mit Leib und Seele war Ilse Haehnle Lehrerin an der Robert-Bosch-Schule am Kuhberg, es war ihr Traumberuf, und sie investierte viel Zeit, um ihren Schülern Wissen zu vermitteln. Am Mittwoch, 15. Oktober, wird die Pädagogin 90 Jahre alt, ein Ereignis, das sie mit ihrer Familie und Freunden kürzlich schon vorgefeiert hat.

Ilse Haehnle wurde in Stettin geboren und dort 1942 eingeschult. Einige Jahre später flüchtete die Familie in den Westen und kam nach Quakenbrück. Nach der Mittleren Reife und der Handelsschule arbeitete die junge Frau kurz in einer Bank, kurz darauf ging sie für ein gutes Jahr als Haushaltshilfe nach Großbritannien, absolvierte einen Sprachkurs, besuchte abends verschiedene Theater in London und winkte sogar einmal der Queen zu. Zurück in der Heimat holte Ilse Haehnle das Abitur nach und wurde diplomierte Handelslehrerin. Sie studierte bis 1964, bekam ein Auslands-Stipendium in den USA und bereiste dort das ganze Land.

Seit 1971 in Ulm

Ilse Haehnle unterrichtete an verschiedenen Schulen in Bremen. Ihren späteren Ehemann Helmut lernte sie in der Studentengemeinde kennen, mit dem sie drei Jahre später den Bund fürs Leben schloss und eine Familie gründete – mit den Töchtern Christa, Brigitte und Gisela. Auch vier Enkel gehören inzwischen dazu.

Nach einem kleinen Umweg über Böblingen gelangte die damals junge Familie 1971 nach Ulm. Haehnle: „Die Stadt gefällt mir.“

Nach der Familienpause fing sie in den 1970er Jahren an der Robert-Bosch-Schule an und blieb dort bis zur Rente. Gemeinschaftskunde, Englisch und Wirtschaft waren ihre Fächer, und dort hatte sie auch viel aus der eigenen Geschichte zu berichten. Von ihrem Netzwerk mit 40 ost- und westdeutschen Familien etwa, die sich bis heute verbunden fühlen. Die mit Menschen erlebte Ost-West-Gemeinschaft war Ilse Haehnle stets wichtig.

Heute leitet die Pädagogin den Vormittagstreff in der Martin-Luther-Kirche, kümmert sich mit Tochter Gisela um den Garten und liest immer noch viel, besonders gerne Biografien.

Termine

TREFFS

Ulm

Anonyme Alkoholiker: 18-19.30 Anonyme Alkoholiker, Frauenmeeting, Erlöserkirche, Gemeinderäume, Römerstraße 85, Kontakttelefon: (0151) 21 39 79 64

Bürgertreff Böfingen: 14.30-16.30 Kaffeetreff und Gesellschaftsspiele, Haslacher Weg 89

DRK-Kreisverband Ulm: 9.30-10.30 DRK-Seniorengymnastik, Martinusheim Wiblingen, Dreifaltigkeitsweg 21; 9.30-10.30 DRK-Seniorengymnastik, Mehrgenerationenhaus Ruländerweg

Ehrenamtliche Behördenlotsinnen und -lotsen im Alb-Donau-Kreis: 10-12 Offene Sprechstunde, Haus des Landkreises, Schillerstraße 30

FBS Familien-Bildungsstätte: 9-12 „Gemeinsam Wachsen“ – Begegnung, Beratung, Bildung für junge Familien und Eltern mit oder Kinder, fbs Familienbildungsstätte, Sattlergasse 6

Hospiz Ulm: 15-17 Hospiz Café – offene Begegnungsstätte, 14.40-15 Impuls – ein Moment der Besinnlichkeit im Raum der Stille

Kinder- und Familienzentrum: 10-14 Formular-Service, Reutlinger Straße 44/46, 13-15 Hebammensprechstunde, 15-17 Quartierscafé

Medienschmiede: 15 Tisch der Meinungsfreiheit – Diskurse zur Gegenwart, Rabengasse 7

Quartierszentrale Eselsberg: 16-18 Digitale Sprechstunde – Digitalmentor/-innen beraten kostenlos zum Umgang mit Handy, Laptop und Co., 13-15 Hebammensprechstunde

Neu-Ulm

Haus der Nachhaltigkeit: 10.30-12 Repair4U – Repaircafé für Elektrogroßgeräte

Quartiersmanagement Neu-Ulm: 17.30-18.30 Fit 4 All Yoga, Glacis-Park, (neben Barfüßer Biergarten), Parkstraße 3

Region

Weißenhorn, Überparteiliche Wähler (WÜW): 20 Markttag-Gespräch, Pizzeria St. Lucia, Memminger Straße 61

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