Wohnungen am Bucher-Areal

Ortsentwicklung Erste Überlegungen für eine neue Nutzung des Grundstücks in der Ortsmitte wurden diskutiert. Ein Planungsbüro wurde beauftragt.

Was geschieht mit dem „Bucher Areal“ in der Unteren Hauptstraße in Thal? Vor drei Jahren hat die Stadt das Gelände des ehemaligen Reiterhofs in der Ortsmitte erstanden, nachdem der Hof in die Riedhofstraße umgesiedelt ist. Nun wurde ein Stuttgarter Planungsbüro beauftragt, erste Überlegungen für eine Nachnutzung des 4400 Quadratmeter großen Areals anzustellen. In der Sitzung des Bauausschusses des Stadtrats wurden kürzlich verschiedene städtebauliche Varianten vorgestellt und diskutiert. „Es geht uns erst einmal um die Frage: Wo soll die Reise hingehen“, sagte Bürgermeister Michael Neher.

Hof muss abgerissen werden

Eins stellte Stadtplaner Michael Schröder gleich klar: Er sieht keine Möglichkeit, größere Bausubstanzen zu erhalten. Die alte Hofstelle muss abgerissen und das Areal vollständig neu gestaltet werden. Dabei sollte auch die historische Dorfstruktur im Blick behalten werden: So bestünden etwa Sichtbeziehungen zur Kirche St. Martin, die bei den Planungen bedacht würden. Da sich das Gelände in der Ortsmitte, in direkter Nähe zum Dorfplatz, aber auch an einer befahrenen Durchgangsstraße befinde, könne Wohnbebauung für die unmittelbare Umgebung belebend wirken.

Bei den Planungen eines entsprechenden Wohnareals mit „Gebäudekomposition“ sei versucht worden, eine zentrale Mitte, eine Art Hofbereich zu bilden, sagte Schröder. Die dörfliche Struktur soll dabei ortstypisch weiterenwickelt werden. Die Öffnung des Hofes ist bei allen Varianten zur Ortsmitte hin gerichtet. Die Bebauung aus mehreren einzelnen Gebäuden soll möglichst so gestaltet sein, dass sie lärmabschirmend zur Ortsdurchfahrt wirkt. Im Erdgeschoss der einzelnen Baukörper sei auch eine Nutzung durch Gewerbe oder Dienstleister denkbar.

Die erste Variante sieht langgestreckte Gebäude mit drei Vollgeschossen plus Dach vor, die über eingeschossige Verbindungsbauten zu einem Hofensemble zusammengebunden werden. Bei der ähnlichen Variante zwei sind drei freistehende Gebäude um einen Hof herum angeordnet. Beide Konzepte sehen Geschosswohnungsbau vor. Variante drei setzt auf einen langen, parallel zur Hauptstraße ausgerichteten Baukörper sowie vier freistehende Gebäude um einen Hof herum. Die Erdgeschosswohnung könnte hierbei jeweils barrierefrei und damit seniorengerecht sein, dar­über könnte eine Familie einziehen, sodass Generationenwohnen möglich wäre. Die Bauten wären auch für Großfamilien geeignet.

Als Dach schlägt der Planer geneigte Dachformen vor. Der bestehende Baum soll erhalten werden. Der Bau einer Tiefgarage ist ebenfalls angedacht. Georg Thalhofer (CSU) berichtete von Gesprächen mit Anwohnern des Bucher-Areals, die sich mit den Plänen bereits befasst hätten.

Aufgeschlossen für Bebauung

Sie seien aufgeschlossen für eine Bebauung der Grundstücke, jedoch seien sie sich einig, dass nur die Variante drei in Frage komme, nicht zuletzt, weil bei beiden anderen Modellen die Straße „optisch schmaler“ würde. Zudem hielten sie die Bebauung mit drei Geschossen plus Dach für zu hoch, da diese zu mächtig erscheine. „Solche Bauten gibt es in ganz Thal nicht“, sagte Thalhofer. Er wies darauf hin, dass das Grundwasser am Ort sehr hoch stehe, was den Bau einer Tiefgarage erschwere. Auch Markus Prestele (CSU) sagte, die dritte Variante passe sich am bestens in örtliche Gesamtbild ein, „auch wenn der Bau schon heftig ist an der Stelle“. Neher bezeichnete die Variante drei mit Einzelhäusern und möglichem Generationenwohnen ebenfalls als „charmant“.

Ein Beschluss wurde wie vorgesehen noch nicht gefasst. Zunächst sollte lediglich das Entwicklungspotenzial des Geländes aufgezeigt werden, hieß es von der Stadt. Weitere Planungen folgen. Laut Neher könne das Projekt eventuell auch bei einer Bürgerversammlung vorgestellt werden.

Brandstiftung in einem Mehrfamilienhaus

Ermittlungen Nach dem Feuer in Senden vor rund zwei Wochen steht ein Bewohner unter Verdacht.

Senden. Am Montagabend des 29. September ging bei der Integrierten Leitstelle ein Notruf über einen Wohnungsbrand im Sendener Ortsteil Wullenstetten ein. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte schlugen Flammen aus einer Wohnung des Mehrfamilienhauses. Der 62-jährige deutsche Bewohner der betroffenen Wohnung war zu diesem Zeitpunkt bereits durch einen anderen Bewohner des Hauses bewusstlos aus der Wohnung geborgen worden. Durch Befragungen und erste Ermittlungen vor Ort ergab sich der Verdacht, dass der 62-Jährige seine Wohnung vorsätzlich in Brand gesteckt hatte. Er wurde mit einer Rauchgasvergiftung unter polizeilicher Beobachtung für eine Nacht stationär in einer umliegenden Klinik behandelt.

Sachschaden von 150.000 Euro

Weitere Personen wurden nicht verletzt. Am Haus entstand erheblicher Brandschaden, der aktuell auf ca. 150.000 Euro geschätzt wird. Die Feuerwehren aus Senden und Hausen waren mit mehreren Löschzügen vor Ort, ergänzt durch den Rettungsdienst. Der Tatverdächtige wurde bereits einen Tag nach dem Brand, am Dienstag, 30. September, am Amtsgericht Memmingen vorgeführt. Die zuständige Ermittlungsrichterin erließ den von der Staatsanwaltschaft Memmingen beantragten Haftbefehl und setzte diesen in Vollzug. Der 62-Jährige wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Die Kriminalpolizei Neu-Ulm führt unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Memmingen die weiteren Ermittlungen hinsichtlich des Tatvorwurfs der schweren Brandstiftung.

Insbesondere zum Motiv und zu den Hintergründen der Tat dauern die Ermittlungen an.

Dietenheimer Straße wird saniert

Verkehr Im Stadtrat wurden Pläne vorgestellt. Schon länger war geplant, sie fahrradfreundlicher zu gestalten.

Illertissen. Die damaligen Planungen der Bernard Gruppe zur Sanierung stießen auf Hindernisse. Teile davon entsprachen nicht den Förderrichtlinien der Regierung von Schwaben. Zum Beispiel müsste stärkerer Asphalt für den Autoverkehr verlegt werden, als damals geplant.

Nun liegt eine überarbeitete Planung vor, die von einem anderen Planungsbüro stammt. Geh- und Radwege, die ursprünglich teilweise gemeinsam verlaufen sollten, wurden in der aktuellen Planung getrennt. Die Straßenbreite soll nur noch sechs Meter betragen. Die Fahrradwegeführung an Kreisverkehren wurde überarbeitet.

Wichtige Route für Schüler

Die Dietenheimer Straße ist eine wichtige Route für täglich bis zu 800 Schüler, die sie nutzen, um zur Schule oder zu Nautilla-Schwimmbad und Vöhlinhalle zu gelangen.

Der Stadtrat hat den neuen Sanierungsplan, der vom Planungsbüro Heinhaus aus Augsburg ausgearbeitet wurde, einstimmig beschlossen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 9 Millionen Euro, einschließlich neuer Kanäle und Wasserleitungen. Die reinen Straßenarbeiten schlagen mit etwa 5 Millionen Euro zu Buche.

Trotz der hohen Kosten erteilte der Stadtrat dem Plan sein Einvernehmen. Voraussetzung sei jedoch, dass die Fördergelder in Höhe von 50 Prozent der Straßenbaukosten genehmigt werden und genügend Mittel im Haushalt vorhanden sind. Die Bauarbeiten könnten dann bereits im Frühjahr kommenden Jahres beginnen.

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