Zwei Wege, ein Ziel

Biathlon Deutschlands Top-Talente in der Klasse J17 sind jetzt am Skiinternat in Furtwangen. Bei den Sommerwettkämpfen lässt aber auch eine Daheimgebliebene aufhorchen.

Es ist mittlerweile ein vielfach beschrittener Weg: Im Sommer wechselten zwei weitere Talente des DAV Ulm vom Biathlonzentrum in Dornstadt ans Skiinternat in Furtwangen im Schwarzwald (Skif). Paul Achatz und Yannick Schraag heißen die beiden 16-Jährigen, die nun die letzten drei Jahre ihrer Schullaufbahn abseits der Heimat verbringen und damit unter anderem in den Fußstapfen von Weltcup-Starterin Julia Tannheimer wandeln. Ihr Startrecht bleibt, das ist im Biathlon so üblich, weiterhin beim Ulmer Verein, der so auch mit den künftigen Erfolgen seiner Sportler verbunden sein wird.

Gut eingelebt haben sich die beiden Schwaben bereits im Schwarzwald. Das Skif ist ihnen nicht unbekannt, dient es auch immer wieder als Unterkunft für Lehrgänge der Skiverbände Baden-Württemberg (SBW). In diesem Rahmen waren sie auch in diesen Sommerferien schon viel in ihrem neuen Zuhause und konnten den Umzug so gewissermaßen schrittweise vollziehen. Auch Yannick Schraags Bruder Julian ist bereits in Furtwangen. Seit einem Jahr trainiert der 17-Jährige im Schwarzwald. Das sei schon ein Vorteil, meint Yannick Schraag: „Dann ist immer jemand da, den man fragen kann.“

Training und Unterricht verzahnt

Wie oft die beiden künftig noch heimkommen können, müssen sie noch schauen. Wenn, dann weiß Schraag jedenfalls schon, was er macht: Beim SV Scharenstetten Fußball spielen. „Wenn ich am Wochenende daheim bin, kann ich schon noch bei den Spielen dabei sein“, sagt er.

Sportlich ist das Ziel der Beiden, an ihre vorherigen Jahre anzuknüpfen: Schon seit den Schülerklassen haben sie den Jahrgang 2009 deutschlandweit weitestgehend dominiert – zunächst noch gemeinsam mit Vereinskollege Valentin Müller, der inzwischen mit dem Biathlon aufgehört hat.

Im Sommer gelang das bereits weitestgehend. Beim ersten Deutschlandpokal der Saison in Altenberg Ende September gewann Schraag alle drei Wettkämpfe jeweils vor Achatz. Nun gilt es, die Form für den Winter noch weiter zu perfektionieren.

Die Strukturen am Skiinternat helfen dabei sehr, finden die beiden Sportler. „Die Gruppe macht einen großen Unterschied“, findet Achatz und meint außerdem: „Mit dem Trainer ist es ein engerer Kontakt.“ Auch Unterricht und Training sind eng miteinander verzahnt. Dank Schulzeitstreckung haben die Elftklässler am Otto-Hahn-Gymnasium, auf das sie vom Ulmer Schubart-Gymnasium gewechselt sind, ein Jahr länger Zeit und stattdessen weniger Unterrichtsstunden. Aktuell sind es 23 Wochenstunden. So ist auch mal vormittags Training möglich.

Derlei Vorteile hat Bianca Schuh nicht. Die Zwölftklässlerin am Bertha-von-Suttner-Gymnasium in Pfuhl will sich dennoch nicht beklagen über das Entgegenkommen ihrer Schule. Befreiungen, wie sie sie häufig für Trainingslager oder Wettkämpfe braucht, seien in der Regel unkompliziert möglich. Hier kommt ab und an auch der Ferienkalender in die Quere: In den kommenden baden-württembergischen Herbstferien etwa ist ein Lehrgang der SBW angesetzt. Doch in Bayern ist zu diesem Zeitpunkt Schule. In aller Regel ließen sich solche Fälle aber gemeinsam mit der Schule gut managen, sagt Schuh.

Überraschung des Sommers

Ein Wechsel nach Furtwangen? „Das stand bei mir nie zur Debatte“, sagt Schuh. Der Grund: In der Regel wechseln die Schüler zur elften Klasse in den Schwarzwald. Damals waren ihre sportlichen Leistungen nicht gut genug.

Schuh ist gewissermaßen die Überraschung des Sommers: In Altenberg landete sie in allen drei Wettkämpfen in den Top Ten der Jugend 18/19. Beim Sprint sprang sogar der zweite Platz heraus. Die Belohnung: Beim internationalen Saisonauftakt in München (siehe Info) am kommenden Wochenende darf sie wie auch Schraag und Achatz an den Start gehen. Hierfür wurden die Besten der Jahrgänge 2007 bis 2009 ausgewählt.

Gerade jetzt in der Oberstufe spiele die Schule schon eine große Rolle, sagt Schuh. Sie müsse ihren Tag gut strukturieren. Dabei helfe die Zusammenarbeit mit Trainer Matthias Rösch: „Ich kann immer zu ihm kommen.“ Sollten sich Trainings- und Stundenplan einmal nicht vertragen, gebe es auch dafür Lösungen: „Dann klären wir halt, was ich zu Hause noch anderes machen kann.“

„Es mangelt auch an der Einstellung“

Fußball-Serie Kapitän Markus Kling von Bezirksligist TSV Blaustein ist aber grundsätzlich von der Qualität überzeugt.

Gerne erinnert sich Markus Kling an die Fußball-Saison 2020/21: Damals führte sein TSV Blaustein nach acht Spieltagen sowohl die Bezirksliga Donau/Iller als auch mit der zweiten Mannschaft die Kreisliga A2 an. Fünf Jahre später das Gegenteil: Die Zweite wurde vergangene Saison abgemeldet, die Erste steht nach neun Spieltagen nur auf Rang 14. Jetzt spricht Kapitän Markus Kling, 30.

Herr Kling, Sie sind in ihrer zwölften Saison bei den Aktiven des TSV Blaustein. Haben Sie schon mal eine schwierigere Phase durchgemacht als aktuell?

Markus Kling: Nein, tatsächlich waren die letzten zwei Jahre mit Abstand die schwierigsten, seit ich beim TSV aktiv bin.

Und wie erklären Sie sich das?

Wir hatten immer einen festen Kern, der über Jahre zusammengespielt hat. Und es ist halt leider so, dass wir nicht jünger, sondern immer älter werden. Saison für Saison brechen Leistungsträger altersbedingt und beruflich oder familiär begründet weg. Da wir seit einigen Jahren keine A-Jugend mehr haben, kommt wenig aus den eigenen Reihen nach.

Was geht in einem vor, wenn man so schwach in die Saison startet?

Der TSV Blaustein hat immer oben mitgespielt und plötzlich läuft nicht mehr viel zusammen – natürlich beschäftigt mich das. Man macht sich viele Gedanken, woran das liegt. Wir sind mit über 30 Spielern in die Vorbereitung gestartet. Am Sonntag gegen Eggingen hatten wir mit Ach und Krach noch drei Spieler auf der Bank. Viel ist beruflich oder familiär bedingt – ab einem gewissen Alter musst du andere Prioritäten setzen. Aber mittlerweile mangelt es auch an der Einstellung. Viele identifizieren sich nicht mehr so mit dem Fußball, wie wir das gewohnt sind beim TSV Blaustein.

Wie werden Sie in dieser Phase Ihrer Rolle als Kapitän gerecht?

Grundsätzlich versuche ich, so viel wie möglich mit einzelnen Spielern zu sprechen. Ich nehme aber auch die Führungsspieler in unseren Reihen in die Verantwortung. Wir müssen gemeinsam schauen, wie wir da wieder rauskommen.

Stellt sich bei euch in dieser Lage die Trainer-Frage?

Nein. Es ist für unsere Trainer eine genauso schwierige Situation. Wir sind aktuell im Training zehn, vielleicht mal zwölf Spieler, weil viele kurzfristig nicht zur Verfügung stehen – meist krankheits- oder verletzungsbedingt. Da kann man kein vernünftiges Training abhalten.

Je weniger Landesliga-Absteiger aus dem Bezirk, desto weniger Absteiger aus der Bezirksliga: Schielen Sie da auch mal auf die Landesliga-Tabelle?

Eigentlich nicht. Wenn wir vollständig sind und wirklich alle mitziehen, können wir uns selber aus der Situation lösen – unabhängig von dem, was andere machen. Die Qualität haben wir grundsätzlich und deshalb sollten wir uns eigentlich nicht mit den Abstiegsrängen beschäftigen.

Auf einen Blick

FUSSBALL

Regionalliga Bayern

FV Illertissen – Ansbach 4:1 (1:0)

Tore: 1:0 Rühle (2.), 2:0 Zeller (48.), 3:0 Rühle (66.), 4:0 Neuberger (73.), 4:1 Nuhanovic (90.+2). – Schiedsrichterin: Davina Lutz (Schweinfurt).

Landesliga, Staffel 4

SV Kressbronn – SSG Ulm 99 Mi. 18.00

Bezirksliga, Frauen

VfL Ulm II – FC Blautal Mi. 19.00

BASKETBALL

Oberliga, Frauen

TV Konstanz – BBC Stuttgart 51:39

VfL Waiblingen – SB Heidenheim 66:47

Gerlingen – TSG Söflingen 79:58

BBU Ulm II – VfL Kirchheim 57:70

NBBL A

Ratiopharm Ulm – Ludwigsburg 80:43

Skyl. Frankfurt – Orange Acad. Ulm 159:69

JBBL

Orange Acad. Ulm – I. B.-A. München 48:102

VOLLEYBALL

Regionalliga

VC Offenburg – Ludwigsburg II 3:1

SG Mads Ostalb – SSV Geißelhardt 1:3

TSG Tübingen – VfB Ulm 3:0

TSV Stuttgart – Schwenningen 2:3

Bad Waldsee – Mimmenhausen II 1:3

Landesliga 3

TG Geislingen – VfB Ulm II 0:3

SG Friedrichsh./F. IV – SSV Ulm 1846 3:2

3. Liga, Frauen

USC Konstanz – TSV G.A. Stuttgart 3:0

Heidelberg – Bad Vilbel 3:0

MTV Ludwigsburg – VfB Ulm 3:1

Oberliga, Frauen

ASV Botnang – TSG Eislingen 3:0

Ludwigsburg II – SV Pfrondorf 0:3

SSV Ulm 1846 – TG Biberach 3:2

SG Volley Alb/B. – SV Esslingen 3:2

TSV Stuttgart II – Frickenhofen 2:3

Verbandsliga, Frauen

TG Nürtingen – TSV Blaustein 2:3

TG Nürtingen – TSV Bartenbach 3:0

FV Tübingen II – Tübinger Modell III 0:3

Landesliga, Frauen, Gruppe 3

SC Göggingen – VfB Ulm II 3:0

TISCHTENNIS

Verbandsoberliga, Gruppe 2

TTC Neckar-Zaber – TTC Hegnach 4:6

TTC Tuttlingen – SU Neckarsulm 4:6

TTF Altshausen – SV Sillenbuch 3:7

TSV Oberbrüden – TG Donzdorf 7:3

VfL Kirchheim – SC Staig 0:10

Verbandsliga

SV Amtzell – TTC Ergenzingen 3:9

SSV Reutlingen – TTV Gärtringen 3:9

SV Amtzell – TV Rottenburg 3:9

SVW Weingarten – TTC Ergenzingen 3:9

SSV Ulm 1846 – TTC Ottenbronn 9:0

Oberliga, Frauen

1. TTC Ketsch – DJK Stuttgart II 6:4

TV St.Georgen – Weinheim-West II 9:1

FC Külsheim – TSV Herrlingen 10:0

Verbandsliga, Frauen

TSV Illertissen – TG Schwenningen 5:8

SV Deuchelried II – TTC Mühringen II 8:4

RINGEN

Verbandsliga

KG Baienfurt/R. II – KSV Unterelchingen 9:25

Münster-Remseck – Heilbronn 14:24

SV Fellbach – AV Sulgen 19:17

AC Röhlingen – KSV Aalen 12:17

EISHOCKEY

Bayernliga, 1. Spieltag

EV Dingolfing – HC Landsberg 2:5

ESV Buchloe – ESC Geretsried 3:2

Peißenberg – EHC Waldkraiburg 3:7

EC Pfaffenhofen – Königsbrunn 4:8

EA Schongau – ESC Kempten 1:4

TEV Miesbach – VfE Ulm/Neu-Ulm 2:1

ERSC Amberg – ERV Schweinfurt 3:5

ESV Burgau – EHC Klostersee 2:10

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