Hamas will weiterkämpfen
Nahost-Konflikt Furcht vor neuer Gewalt in der Region. Ausmaß der Zerstörung ist enorm.
Gaza. Nach den Freudenfeiern in Gaza und Israel wird deutlich, welche Zerstörung der Krieg hinterlassen hat. In dem Küstengebiet müssen nach Schätzungen mehr als 55 Millionen Tonnen Schutt weggeschafft werden, bilanzierte die UN. Für Aufsehen sorgen auch Berichte, die Terrororganisation Hamas habe im Gazastreifen politische Gegner und mutmaßliche israelische Kollaborateure öffentlich hingerichtet und sich Schießereien mit rivalisierenden Kräften geliefert.
In Israel mischte sich am Tag danach in die Freude über die Freilassung der lebenden Geiseln Unmut, dass nur die Leichen von vier Geiseln zurückgegeben wurden. Die israelische Regierung habe in dieser Frage Berichten zufolge „Fortschritte“ bis spätestens Dienstagabend gefordert.
Zudem wuchs die Sorge, die ausgehandelte Waffenruhe könnte schnell bröckeln: Eine israelische Drohne tötete in Gaza-Stadt drei Menschen, die israelische Armee teilte mit, mehrere Personen hätten sich israelischen Stellungen genähert und eine Bedrohung dargestellt. Dies sei eine Verletzung der Waffenruhe.
Außenminister Johann Wadephul sagte indes, gebraucht werde nun ein Rahmen für Schutztruppen in Gaza. Dazu sei eine Resolution des UN-Sicherheitsrats notwendig, der auch Peking und Moskau zustimmen müssten. Erste Gespräche mit beiden Staaten liefen schon. Voraussetzung, dass der Friedensprozess erfolgreich sein könne, sei die Entwaffnung der Hamas. Die kündigte aber an, den Kampf gegen Israel fortzusetzen.