Medaille für rund 180 Helfer
Ehrung Nach dem Hochwasser im vergangenen Jahr wurden nun im Landratsamt viele Helfer ausgezeichnet.
Alb-Donau-Kreis. Die Lage im Juni 2024 war angespannt: Binnen weniger Stunden stiegen die Pegelstände vieler Flüsse im Alb-Donau-Kreis bedrohlich an, mehrere Ortschaften wurden überflutet. Besonders schwer traf es unter anderem Dellmensingen, Illerkirchberg, Staig und Unterstadion. Mehr als 1100 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, DLRG, DRK und weiteren Katastrophenschutzeinheiten waren tagelang gefordert, um Gebäude und Infrastruktur vor den Fluten zu schützen und Keller auszupumpen.
Für ihren außergewöhnlichen Einsatz wurden rund 180 Frauen und Männer aus den Reihen von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und der Drohnenstaffel des Katastrophenschutzes am Montag mit der vom Land Baden-Württemberg gestiftete Bevölkerungsschutz-Einsatzmedaille „Unwetter 2024“ ausgezeichnet. Dr. Diana Kohlmann, Stellvertreterin des Landrats und Erste Landesbeamtin des Alb-Donau-Kreises, richtete im Rahmen einer Feierstunde im Landratsamt lobende Worte an die Helfer: „Resilienz lässt sich nicht verordnen – sie wächst dort, wo Menschen Verantwortung füreinander übernehmen“, sagte sie.
Hervorragende Zusammenarbeit
Der Bevölkerungsschutz lebe von diesem Geist der Verantwortung, er lebe von Frauen und Männern, die sich einbringen, wenn Gefahr droht: „Menschen, die nicht fragen, ob es bequem ist, sondern handeln, wenn andere auf Hilfe angewiesen sind.“
Besonders dramatisch sei die Lage in Dellmensingen gewesen, erinnerte Kohlmann: Das dortige Umspannwerk, das die Stromversorgung von rund 30.000 Haushalten sichert, sei akut von einer Überflutung bedroht gewesen. Mit mehr als 200 Einsatzkräften und mehreren zehntausend Sandsäcken gelang es, die Anlage zu schützen – „eine Leistung, die nur durch hervorragende Zusammenarbeit und logistische Präzision möglich war“, wie die Erste Landesbeamtin betonte.
Martin Bendel, Erster Bürgermeister der Stadt Ulm, hob in seinem Grußwort die interkommunale und sogar kreisübergreifende Zusammenarbeit hervor, die der Schlüssel zum Erfolg war: „Wer in Dellmensingen Sandsäcke schleppte, kam nicht selten aus der Stadt Ulm oder einer ganz anderen Gemeinde; wer dort die Pumpen bediente, hatte vielleicht noch wenige Stunden zuvor an einem anderen Brennpunkt geholfen. Diese Haltung, über den eigenen Zuständigkeitsbereich hinaus Verantwortung zu übernehmen, ist alles andere als selbstverständlich – sie ist zutiefst beeindruckend.“