Israel und Hamas unterzeichnen Waffenruhe

Nahost-Konflikt Das Ende des Gaza-Krieges rückt einen Schritt näher. Die israelischen Geiseln sollen freigelassen werden, im Gegenzug kommen Palästinenser frei.

Israel und die Hamas haben sich nach tagelangen indirekten Gesprächen in Ägypten auf die erste Phase eines Friedensplans von US-Präsident Donald Trump geeinigt. Katar, das zusammen mit Ägypten, den USA und der Türkei an den Verhandlungen beteiligt war, erklärte, die „erste Phase des Gaza-Waffenruhe-Abkommens“ werde zur Beendigung des Gaza-Krieges, zur Freilassung israelischer Geiseln und palästinensischer Häftlinge sowie zur Bereitstellung von Hilfsgütern führen. Laut Israel wurde die Vereinbarung „von allen Parteien“ offiziell unterzeichnet.

Nach Angaben aus Hamas-Kreisen sollen in der ersten Phase der Waffenruhe die etwa 20 lebenden Geiseln freigelassen werden. Insgesamt werden noch 47 Geiseln im Gazastreifen vermisst. 25 von ihnen sind nach israelischen Angaben tot.

Im Gegenzug sollen fast 2000 Palästinenser aus israelischer Haft entlassen werden. 250 von ihnen verbüßen laut Hamas-Kreisen lebenslange Haftstrafen, 1700 wurden seit dem Kriegsbeginn festgenommen.

Die israelische Armee, die drei Viertel des Gazastreifens kontrolliert, erklärte, sie habe mit „den operativen Vorbereitungen für die Umsetzung des Abkommens begonnen“, um ihre Soldaten auf eine vereinbarte Linie zurückzuziehen. Die Geiseln und Häftlinge sollen binnen 72 Stunden nach Inkrafttreten des Abkommens freikommen. Das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu betonte jedoch, dass das Abkommen erst nach Zustimmung des Kabinetts in Kraft treten könne. „Entgegen arabischen Medienberichten beginnt der 72-Stunden-Countdown erst, nachdem die Einigung in der für den Abend erwarteten Kabinettssitzung genehmigt wurde.“ Trump sagte, er gehe von der Freilassung aller Geiseln am Montag aus. Der US-Präsident wird am Sonntag in Israel erwartet.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas äußerte die Hoffnung auf eine „dauerhafte politische Lösung“, die letztlich auch zur „Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates“ führen werde.

Politik

Regierung beschließt Sanktionen

Berlin. Jobverweigerer im Bürgergeld müssen mit schärferen Sanktionen rechnen. Die Bundesregierung einigte sich beim Koalitionsgipfel unter anderem auf die Streichung aller Bezüge für Arbeitslose, die wiederholt Jobangebote ablehnen. Damit setzt die Union ein Wahlversprechen um, die SPD stimmt einer Rückabwicklung ihrer Bürgergeldreform zu.

Schon im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD vereinbart, das Bürgergeld durch eine Grundsicherung zu ersetzen. Wer zum zweiten Mal einen Termin im Jobcenter verpasst, soll künftig 30 Prozent weniger Bürgergeld bekommen. Nach dem dritten versäumten Termin soll kein Geld gezahlt werden.

„Es gilt wieder das Prinzip ‚Fördern und Fordern‘ - für mehr Gerechtigkeit in Deutschland“, erklärte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). Arbeitsministerin Bärbel Bas betonte: „Wir fördern Arbeit statt Arbeitslosigkeit. Wer nicht mitmacht, wird es schwer haben.“

Grüne, Linke und Sozialverbänden warnten vor sozialer Kälte. „Es kann nicht wahr sein, dass der Bundesregierung angesichts all der Krisen, die wir erleben, nichts Besseres einfällt, als schon wieder am Sozialstaat zu sägen“, erklärte Arbeiterwohlfahrt-Präsident Michael Groß.

Darüber hinaus wurden die Einführung einer steuerfreien Aktiv-Rente, zusätzliche Mittel für den Straßenbau sowie ein Förderprogramm für klimaneutrale Mobilität beschlossen.

Themen des Tages

Bürgergeld Schwarz-Rot einigt sich im Koalitionsausschuss auf ein Reformpaket.

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