Komor jetzt im DRK-Präsidium

Ehrenamt Die Delegierten aus den Ortsvereinen wählen bei der Versammlung des Kreisverbands Schwäbisch-Hall/Crailsheim vom Deutschen Roten Kreuz am Freitagabend in Mainhardt.

Abschied nehmen von langjährigen, treuen Begleitern heißt es am Freitagabend bei der Versammlung des Kreisverbands (KV) Schwäbisch Hall - Crailsheim vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) in der Mainhardter Waldhalle: So stellt sich Roland Miola, über 32 Jahre lang im Vorstand, nicht mehr zur Wahl zum stellvertretenden Präsidenten. Die Delegierten aus den Bereitschaften bestimmen den Mainhardter Bürgermeister Damian Komor als Nachfolger. DRK-Kreisverbandspräsident Christoph Maschke – nun ein Jahr im Amt – ist sich aber sicher, dass die Ausgeschiedenen noch bereitstehen, wenn ihre Erfahrung gefragt ist. Am Ende der Veranstaltung eröffnet er zudem, dass Stefan Amend, seit über zehn Jahren Geschäftsführer des KV, Ende Januar nächsten Jahres das Rote Kreuz verlassen wird.

Ersatz für Scheidende gefunden

Rund dreieinhalb Stunden dauert die Zusammenkunft der Mitglieder und ihrer Gäste. Und die hätte noch um einiges länger ausfallen können, hätte einer der Delegierten eine geheime Wahl verlangt oder die Abstimmung im Block abgelehnt. Denn es sind etliche verdiente und engagierte Ehrenamtliche, welche ihre Posten zur Verfügung stellen – für die aber alle Ersatz gefunden worden ist.

So zählt Maschke weiter auf ein starkes Team, über dessen Aktivitäten er aus dem Berichtsjahr 2004 spricht. „Es ist nicht leicht, einen Tätigkeitsbericht vorzubereiten und vorzutragen, wenn man das meiste nicht persönlich erlebt hat“, gibt er zu. Zu Beginn seines Wirkens habe er den Bezug des neuen Standorts am Crailsheimer Löwengang miterlebt. Rund 3,9 Millionen Euro hat das Projekt verschlungen, über 1,3 Millionen Euro an Zuschüssen und rund 87.000 Euro an Spenden.

Der bisher in der Stadt stationierte Rettungswagen sei jetzt auch dort untergekommen, der bisherige Standort am Klinikum an den Landkreis zurückgegeben worden. „Trotzdem ist das jetzt nur eine Überbrückung. Wir haben nun Zeit, einen finalen Standort im Süden von Crailsheim zu finden, der langfristig zur Verbesserung der Hilfsfristen beiträgt“, so der Präsident.

In der Schwäbisch Haller Auwiese und in Gaildorf seien Optimierungen gelaufen. „Die beiden Rettungswachen werden in den kommenden Jahren unseren Haushalt dominieren“, verrät Maschke. In der Auwiese werde erweitert, in Gaildorf neu gebaut.

Krankenwagen beschafft

Ein Kostenfaktor sind auch Fahrzeuge wie die zwei neuen Krankentransportwagen, die in der Auwiese stationiert wurden. „Wir alle wissen, wie extrem die Beschaffungs- und Instandhaltungskosten von Fahrzeugen in den letzten Jahren gestiegen sind. Auch der Kreisverband bekommt das in vollem Umfang zu spüren“, sagt er. Er lobt das ehrenamtliche Engagement, dank dessen es einen neuen Einsatzleitwagen gibt.

Trotz allem sind die Finanzen des KV stabil, wie auch Schatzmeister Walter Euler bestätigt. Der Umsatz hat sich auf rund 21,1 Millionen Euro, der Bilanzgewinn um 23 Prozent auf rund 812.000 Euro erhöht. Weitere Zahlen zum 31. Dezember 2024, die Maschke nennt: Der KV hat 13.225 Fördermitglieder, 225 hauptamtlich Beschäftigte und 702 Ehrenamtliche.

Dass die Ehrenamtlichen besonders rührig sind, berichtet Kreisbereitschaftsleiter Olaf Mutschler: „Es gibt fast kein Wochenende, an dem sie nicht unterwegs sind.“ Trotz steigender Anforderungen schafften es die Helfer, auch Großveranstaltungen wie Volks- und andere Feste weiter zu stemmen – auch wenn dabei zusätzlich Hauptamtliche zur Absicherung herangezogen werden müssten. „Wir haben es mit der eigenen Belegschaft geschafft. Das ist nicht selbstverständlich“, merkt er an. Wie schlagkräftig man sei, habe die Großübung auf Schloss Langenburg gezeigt. „Wir haben gesehen, wir können es, wenn wir müssen“, meint er. Einen Hinweis hat er noch: Bei Brandwachen, die teilweise stundenlang dauerten, sollte mehr auf Ehrenamtliche zurückgegriffen werden, als den Rettungsdienst zu binden.

Kreisjugendleiterin Katja Hieber berichtet von der erfolgreichen Nachwuchsarbeit in vier aktuellen Gruppen im Landkreis. Rund 200 Kinder und Jugendliche werden von 25 Gruppenleitern und Betreuern ausgebildet.

Gemeinsam stressfrei feiern

Landkreis. Volks- und Oktoberfeste, Jahresfeiern, dann bald schon erste Faschingsveranstaltungen . . .  Auch im Herbst und Winter sind Veranstaltungen und Feste im Landkreis geboten. Leider gibt es bei und nach Festen auch immer wieder Betrunkene, Sachschäden, Schlägereien oder gar Polizei- oder Rettungsdienst-Einsätze. Egal, ob gewerblicher Veranstalter oder kleiner Verein: Niemand möchte bei seinem Fest negative Zwischenfälle erleben.

Die Festkulturmappe des Landkreises soll Veranstaltern eine Hilfestellung rund um die Organisation von Festen geben. Ziel des Angebots ist es, gute und vor allem sichere Feste zu ermöglichen. Kürzlich wurde die Mappe überarbeitet und ist nun in der neuen Auflage erhältlich.

Zusammengestellt wurde die Festkulturmappe vom Landkreis Schwäbisch Hall (Jugendschutz und Suchtprävention) in Zusammenarbeit mit der Polizei und ihrer Präventionsarbeit. Die kostenlose Servicemappe können interessierte Vereine und Festveranstalter entweder in den Rathäusern vor Ort abholen oder direkt beim Landratsamt Schwäbisch Hall anfordern: Dietmar Winter, Tel. 07 91 / 7 55 75 68, E-Mail: D.Winter@LRASHA.de.

Info Die „Neue Festkultur“ ist ein Zusammenschluss von Jugendschützern und anderen Institutionen im Land Baden-Württemberg, die sich mit dem Thema Jugendschutz und Sicherheit bei öffentlichen Veranstaltungen befassen. Ziel ist es, eine positive Änderung der Kultur des gemeinsamen Feierns zu erreichen, um damit Feste besser und sicherer zu machen. Die Jugend-Sucht-Beratungsstelle des Landkreises und die Präventionsstelle des Polizeireviers Schwäbisch Hall sind Projektpartner der „Neuen Festkultur“. Gemeinsam mit ihnen hat Kreisjugendreferent Dietmar Winter die Festkulturmappe im Landkreis installiert.

Ratgeber Die Festkulturmappe gibt Veranstaltern Tipps und Anregungen – jetzt wurde sie neu aufgelegt.

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