Schlapper Schlepper wird ersetzt
Winterdienst Die Entscheidung für ein neues Räumfahrzeug fällt den Gaildorfer Räten nicht leicht.
Gaildorf. Wenn der kommunale Haushalt dringend saniert werden muss, kann in Gaildorf jede noch so kleine Entscheidung zur Zerreißprobe werden. Früher wäre es jedenfalls womöglich nicht so schwergefallen, mal eben einen neuen kleinen Traktor für den Winterdienst und andere Arbeiten in Parkanlagen und dem Friedhof zu beschaffen. Raphael Bader, Leiter des Baubetriebshofs, ist im Gemeinderat zu Gast. Er schildert den Räten den Zustand des vorhandenen, elf Jahre alten Gefährts und weshalb jetzt ein neues benötigt wird.
Der aktuell vorhandene Schmalspurschlepper bereite im Einsatz immer wieder Probleme mit der Hydraulik und der Kupplung. Rostig sei er auch. „Sollte das Fahrzeug während des Winterdienstes ausfallen, haben wir keine Möglichkeit, auf ein anderes Fahrzeug auszuweichen“, schreibt Bader in der Sitzungsvorlage. Sämtliche Gehwege müssten dann von Hand geräumt und gestreut werden.
Das Beschaffen von Fahrzeugen sei zwar meist nicht kompliziert, erklärt Bader den Räten. „Was anderes ist es mit so einem Schmalspurschlepper.“ Dieser müsse bestimmte Voraussetzungen und Abmessungen mitbringen. Um die Probleme mit der Kupplung künftig zu umgehen, plädiert er für ein Automatikgetriebe. Außerdem hat Bader die Angebotsabfrage präzise formuliert: Er benötigt Allradantrieb, die Außenbreite an den Hinterreifen darf nicht größer als 130 Zentimeter sein.
Zeit schinden
Im Haushalt sind 50.000 Euro für das Fahrzeug vorgesehen. Leasing rechne sich nicht, da die Haltbarkeit kurz ist und die Raten entsprechend hoch. Eines der vorgeschlagenen Neufahrzeuge für 37.128 Euro sei in Augenschein genommen worden.
Tilmann Leidig (CDU) meldet sich zu Wort: „Grundsätzlich haben wir seither solche Sachen einfach durchgewunken. Man kann so agieren, wenn man Geld hat. Aber wir sind eben in einer prekären Lage. Vielleicht kann man den alten doch richten, damit er nochmal zwei Jahre läuft.“
Bürgermeister Stephen Brauer pflichtet Leidig bei und schlägt vor, den Traktor zu reparieren und zu ertüchtigen, sodass erst im Sommer einer bestellt werden muss, und die Kosten in das nächste Haushaltsjahr übergehen. Nach einer angeregten Debatte entscheiden die Räte mit 18 Stimmen für die Beschaffung des neuen Traktors. Drei Räte stimmen dagegen.