Zurück zur „alten Liebe“

  • Niko Kovac, damals Eintracht-Trainer, am 19. Mai 2018 in seiner Heimatstadt Berlin: Mit den Frankfurtern gelang ihm im DFB-Pokal ein 3:1-Endspiel-Triumph gegen den FC Bayern München. Arne Dedert

DFB-Pokal Borussia Dortmund tritt mit dem einstigen Eintracht-Coach Niko Kovac an diesem Dienstag zum Zweitrunden-Topspiel in Frankfurt an. Heidenheim empfängt den HSV, die Hoffenheimer spielen bei St. Pauli.

Vor diesem Rendezvous geriet Niko Kovac, 54, ins Schwärmen. „Ich bin Vereinsmitglied auf Lebenszeit, deswegen freue ich mich, nach Frankfurt zu kommen“, sagte der Trainer von Borussia Dortmund vor dem mit Spannung erwarteten Duell in Runde zwei des DFB-Pokals mit der Eintracht am Dienstag (18.30 Uhr/Sky und ZDF). Doch die Gefühle für den Klub, bei dem er seine Laufbahn als Toptrainer in der Bundesliga begonnen hatte, müssen ruhen. „Ich bin Trainer des BVB und möchte das Spiel gegen meine alte Liebe gewinnen.“ Mit den Dortmundern will Kovac im Pokal-Topspiel die Titelchance am Leben erhalten. Solch ein Auswärtsspiel sei „immer schwierig, gerade in meiner alten sportlichen Heimat“, sagte Kovac, die Favoritenrolle lehnte er ab: „Das wird ein hartes Stück Arbeit.“ Formkurve und Bilanz in dieser Spielzeit sprechen für den BVB, trotz guter Leistungen und Ergebnisse zuletzt nehmen die Dortmunder die in Topspielen schwächelnden Frankfurter aber absolut ernst.

Doch die Erwartungshaltung bleibt hoch. Laut Sportdirektor Sebastian Kehl soll das Waldstadion nur ein Zwischenstopp auf dem Weg zum ganz großen Ziel sein: „Wir wollen nach Berlin, wir haben diesen Titel als Ziel ausgegeben und dafür müssen wir in Frankfurt gewinnen.“ Die Bilanz spricht für den Tabellenvierten der Bundesliga, nur eines der zurückliegenden acht Duelle verlor Dortmund gegen Frankfurt. Der BVB kommt unter Kovac immer besser in Schwung und kassierte in der Liga bislang nur eine Niederlage beim FC Bayern (1:2).

Frankfurt sucht derweil nach der Konstanz. Ein wichtiger Schritt nach vorne gelang am Samstag, das 2:0 gegen den FC St. Pauli gab einen Selbstvertrauensschub vor dem Pokal-Highlight. Bei den teils heftigen Pleiten gegen hochkarätige Gegner wie die Bayern, Atlético Madrid oder den FC Liverpool war vor allem die verunsicherte Abwehr ein Problemfaktor. „Natürlich kommt es auch darauf an, dass wir in der Defensive gut stehen, dass wir stabil sind“, sagte Sportvorstand Markus Krösche. Das Zu-Null-Spiel gegen St. Pauli, das erste seit dem Pokalauftakt im August, tat folglich extrem gut.

Zwei Wechsel im Tor

Den dritten Pflichtspielsieg in Folge peilt derweil Trainer Christian Ilzer vom Bundesligisten TSG Hoffenheim an: „Wir dürfen keinen Zentimeter nachgeben“, sagte der Österreicher vor dem Spiel am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) auf St. Pauli. Die Hoffenheimer, die am Samstag 3:1 gegen den 1. FC Heidenheim gewonnen haben, treten innerhalb von neun Tagen zum zweiten Mal am Millerntor an. Das Punktspiel gewannen die Kraichgauer am 19. Oktober souverän 3:0 in Hamburg. St. Pauli setzt dieses Mal auf Ersatztorwart Ben Voll. Der 24-Jährige wird für Stammtorhüter Nikola Vasilj zwischen den Pfosten stehen. „Ben hat super trainiert“, betonte Trainer Alexander Blessin.

Auch der 1. FC Heidenheim muss sich auf einen neuen Torwart einstellen: Beim Hamburger SV wird der vom FC Bayern ausgeliehene israelische Nationalkeeper Daniel Peretz am Dienstag (18.30 Uhr/Sky) auf der Ostalb anstelle von Daniel Heuer Fernandes im Tor stehen und sein Pflichtspiel-Debüt für den HSV geben. „Das hat er sich aufgrund seiner Trainingsleistungen und Leader-Qualitäten verdient“, bestätigte Trainer Merlin Polzin.

Für seinen Heidenheimer Kollegen Frank Schmidt und dessen Team ist das Duell am heimischen am Schlossberg eine große Gelegenheit, mit einer gelungenen Revanche fürs 1:2 beim HSV in der Bundesliga auch neues Selbstvertrauen zu sammeln.

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