Ulm debattiert Sperrstunde

Gastronomie Ein Antrag der FWG will den Lokalen im Sommer längere Öffnungszeiten im Freien erlauben. Was die Wirte freut, sorgt bei Anwohnern für Unruhe.

Mitten im Herbst diskutiert Ulm über den Sommer, genauer gesagt über die Außenbewirtschaftung während der warmen Monate: Die Fraktion der Freien Wähler (FWG) hat im Gemeinderat beantragt, die Bewirtungszeit für die Außengastro um eine Stunde zu verlängern. Konkret soll an Donnerstagen, Freitagen und Samstagen während einer sechsmonatigen Sommersaison Außengastronomie künftig bis 1 Uhr morgens möglich sein, unter der Woche bis 0 Uhr.

Die Freien Wähler begründen ihren Vorstoß unter anderem mit den massiven Belastungen durch die vielen Baustellen in der Stadt. Gastronomie und Einzelhandel seien dadurch gleichermaßen betroffen. FWG-Stadtrat Leo Baumholzer betont, dass besonders junge Gäste und Touristen den Vorschlag begrüßen. Mit Blick auf die bevorstehende Sperrung der B10 ab dem 29. November warnt er vor einem möglichen „Niedergang der Ulmer Innenstadt“ und einem beispiellosen „Verkehrschaos“. Angesichts dieser Herausforderungen müsse die Stadt „jede Möglichkeit zur Attraktivitätssteigerung“ nutzen.

Unterstützung kommt aus der Gastronomie selbst. Willi Schubert, Betreiber des Zunfthauses der Schiffleute und der Lochmühle im Fischerviertel sowie zweiter Kreisvorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga, hält die Forderung der FWG für sinnvoll: „Man muss sich an das Klima anpassen – auch in Ulm wird es immer wärmer. In Italien sitzen die Leute nachts lange draußen, und ich sehe kein großes Problem mit Lärmbelästigung“, so Schubert. Die Gäste hielten sich ja trotzdem an Recht und Gesetz „und fangen nicht plötzlich an herumzugrölen.“ Auch wirtschaftlich sei die Maßnahme ein wichtiges Signal: „Mit der B10-Erneuerung kommen schwierige Jahre auf uns zu, da täte der Gastronomie und der Innenstadt ein besseres Stadtflair gut.“

Ähnlich äußert sich Sandra Walter, die Ulmer Citymanagerin. Eine flexiblere Regelung für die Sommermonate sei aus ihrer Sicht „ein echter Gewinn für die Ulmer Innenstadt – vor allem während der Baustellenphase“. Wenn Menschen länger draußen verweilen können, stärke das nicht nur die Aufenthaltsqualität, sondern auch die Lebendigkeit der City. „Unsere Gastronomiebetriebe leisten einen wichtigen Beitrag zur Belebung des öffentlichen Raums – insbesondere in den Abendstunden“, so Walter. Gleichzeitig betont sie, dass Lärmminderung und Rücksicht auf Anwohner „essenziell“ seien, um eine tragfähige Lösung zu schaffen.

Nicht alle sind begeistert

Doch nicht alle teilen die Begeisterung. Martin Plenio, Sprecher des Anwohnervereins Leben in der Stadt (ehemals Leise e. V.), warnt davor, die Balance zwischen Wohnen und Ausgehen aus dem Gleichgewicht zu bringen. „Das Innenstadtkonzept 2020 legt Wert auf eine Mischung aus Handel, Dienstleistungen, Wohnen und Gastronomie“, erinnert Plenio. Fast die Hälfte der Gebäude in zentraler Lage sei bewohnt – die Belange der Anwohner dürften nicht übergangen werden. Immer wieder würden Lockerungen der Sperrzeiten als Ausnahme eingeführt und später beibehalten. „Auf solche Zusagen kann man sich leider nicht verlassen“, sagt Plenio. Zudem sieht er in den späteren Abendstunden wachsende Sicherheitsprobleme in der Innenstadt und bezweifelt, dass längere Außengastronomie hier förderlich sei.

Verwaltung ist zurückhaltend

Auch die Stadtverwaltung mahnt zur Zurückhaltung. Daniel Hadrys, Pressesprecher der Stadt Ulm, verweist auf die rechtliche Abwägung: „Längere Öffnungszeiten, insbesondere in den Sommermonaten, können die Aufenthaltsqualität steigern. Dem steht jedoch der Schutz der Nachtruhe gegenüber, dem die Rechtsprechung derzeit ein höheres Gewicht beimisst als wirtschaftlichen Aspekten.“ Außerdem bedeute jede Verlängerung der Außengastro mehr Aufwand für Polizei und Rettungsdienste. Hadrys erinnert: „Ulm gehört schon jetzt zu den Stadtkreisen mit den großzügigsten Öffnungszeiten.“ Ziel bleibe ein ausgewogener Umgang zwischen lebendigem Nachtleben und dem Schutz der Nachtruhe.

Kommentar

Vier neue „Ulmer Köpfchen“

Besondere Ehrung für zwei Frauen und zwei Männer, die hier alle auf ihre individuelle Weise mit Verstand und Herz die Welt für andere Menschen besser machen oder voranbringen.

Das „Ulmer Köpfchen“ ist eine Erfindung des Ulmer Goldschmieds Wolf-Peter Schwarz: Aus den anfänglichen individuellen Schmuckstücken, die als Form die Silhouette eines Kopfes hatten, ist mittlerweile eine Auszeichnung für Menschen geworden, die „fernab des Mainstreams Dinge tun oder sagen, die niemand von ihnen erwartet hatte“, heißt es in der Konzeption des Preises, der am Samstag (18. Oktober 2025) zum vierten Mal vergeben wurde. Die ausgewählten Personen eint, dass sie nicht nur Verstand haben, sondern auch mit „Herz, Mut, Empathie und Gemeinsinn wirken“, so beschreibt Schwarz seine Initiative. Die siebenköpfige Findungskommission um Schwarz hat heuer dafür zwei Frauen und zwei Männer ausgewählt: Maria Gmeiner, Berra Yildiz, Klaus-Michael Debatin und Wolfgang Schleich. Jeder Preisträger durfte dabei einen Laudator oder eine Laudatorin für sich bestimmen.

Maria Gmeiner bekommt das „Ulmer Köpfchen“, weil sie „wie keine andere die soziale Landschaft in der Weststadt prägt und mit kreativen, inklusiven und nachhaltigen Projekten für eine zukunftsweisende Gemeinwesenarbeit steht“, heißt es in der Begründung der Jury. „Es ist ihr eine Herzensangelegenheit, Menschen zu verbinden.“ Die 61-Jährige ist Sozialarbeiterin und Ressourcenmanagerin in der Weststadt, Leiterin des Canapé Cafés, das zugleich Begegnungsstätte ist und stellt inzwischen mit dem „Cookie“, einem kleinen Food-Truck, mittlerweile auch mobile Angebote auf die Beine, unter anderem auf dem Söflinger Friedhof.

„Maria, ohne dich würde in der Weststadt was fehlen“, meinte Laudatorin Marlies Blume (alias Kabarettistin Heike Sauer), die eine langjährige Weggefährtin Gmeiners ist. „Du steigerst unser Bruttosozialglück!“ Blume hob die Fähigkeit Maria Gmeiners hervor, andere Menschen zu fördern und zu motivieren, „über sich hinauszuwachsen“. Die Geehrte nahm dies auf und sagte ihrerseits: „Jeder kann etwas geben, egal ob mit Handicap oder ohne.“ Maria Gmeiner betonte auch, dass sie die Auszeichnung für ihr Team aus 80 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer annehme. Bei der launigen Canapé-Café-Hymne, die ihr Mann Siegfried Gmeiner auf Schwäbisch reimte und auf dem Akkordeon begleitete, sang das Publikum im voll besetzten Felix-Fabri-Saal begeistert mit.

Dr. Berra Yildiz ist Ärztin und Genforscherin an der Ulmer Uniklinik. Dabei war der 30-Jährigen eine solche Karriere als Kind einer Migrantenfamilie ohne jegliche akademische Tradition nicht in die Wiege gelegt. „Sie zeigt, dass Herkunft, finanzielle Barrieren oder gesellschaftliche Hürden nicht darüber bestimmen, wie weit wir im Leben kommen“, begründet die Findungskommission ihre Wahl. Als Laudator hatte Yildiz ihren Ehemann Enes gewählt. Laut dem Rechtsanwalt ist Bildung „die beste Investition, die ein Land seinen Bürgern mitgeben kann“. Seine Frau habe „mit Disziplin, Mut, unerschütterlicher Energie und dem Glauben an sich selbst“ ihren Weg von der Hauptschule bis zum Abitur, weiter übers Studium und die Promotion gemacht: „Es war ihre Entscheidung, jeden Tag ein Stück weiterzugehen, auch wenn der Weg steinig war.“ Dabei habe sie ihre Herkunft nicht hinter sich gelassen, sondern sehe sie als Kraftquelle.

Berra Yildiz bezeichnete das „Ulmer Köpfchen“ als „besondere Anerkennung meiner Arbeit und meines bisherigen Weges“. Die Molekularmedizinerin sieht sich als jemand, „der das Eis bricht, damit es Nachfolgende vielleicht leichter haben. Zumal wissenschaftliche Forschung Vielfalt an Ideen und Lebenswegen braucht.“ Sie dankte ihrer Familie für die Unterstützung, „unkonventionelle Wege zu gehen“.

Prof. Klaus-Michael Debatin hat 27 Jahre lang die Kinderklinik der Uni Ulm geleitet und „als Experte für pädiatrische Onkologie die Klinik geprägt und zugleich Maßstäbe für die Forschung gesetzt“, hält die Köpfchen-Jury fest. Der 72-Jährige ist vergangenes Jahr in den Ruhestand gegangen. Seine Laudatio hielt der langjährige Ulmer Uni-Kollege und Psychiater Jörg Fegert. Dieser betonte, dass es Debatin gelungen sei, zwei Seiten zu vereinen: Im Alltag der Uniklinik für all die Familien da zu sein, „die Angst um das Leben ihrer Kinder haben“, und zugleich in der Forschung auf höchstem Niveau tätig zu sein, wovon zahlreiche Preise zeugen. „Debatin hat als Arzt und Kliniker unzähligen Menschen geholfen“, sagte Fegert. Besonders hob er Debatins „Haltung als Arzt“ hervor, die von Fürsorge geprägt sei. Zudem habe es sein empathischer Führungsstil vielen jüngeren Medizinern ermöglicht, auf ihrem eigenen Weg voranzukommen.

Debatin selbst betonte, dass es nicht darauf ankomme, zurückzublicken: „Für die Zukunft ist das Wichtigste, nach vorne zu schauen.“ Sein Antrieb sei es stets gewesen, „dass man immer noch was machen kann“. In diesem Sinne freue er sich über die Auszeichnung und sei stolz, „dass ich jetzt auch ein Ulmer Köpfchen bin“.

Prof. Wolfgang Schleich bekam die Auszeichnung für seine „mehrfach ausgezeichnete Forschungsarbeit im Bereich der Quantenphysik“, die er „mit Zuversicht und Geduld“ vorangetrieben hat, lautet die Begründung der Jury. Als Laudator fungierte der Physiker und Kollege Prof. Hansjörg Dittus. Der hob heraus, dass Schleich seine Vorträge „immer mit einem Bild vom Ulmer Münster beginnt, daher ist er ein Ulmer Botschafter“. In seinem Spezialgebiet Quantenoptik sei es dem 68-Jährigen gelungen, international anerkannte Forschung zu betreiben und „trotz großzügiger Angebote aus den USA“ seiner Ulmer Professur „in all den Jahren immer treu zu bleiben“. Laut Dittus ist Schleich „nicht nur ein hervorragender Wissenschaftler, Organisator und Stratege, sondern auch ein guter Kommunikator, der viele junge Forscher motiviert und als unermüdlicher Ratgeber gefördert hat“.

Auch Schleich bedankte sich für das „Köpfchen“ und meinte, dass er „keine Veranstaltung wie diese erlebt habe, die so voller Herz war“.

Adenauerbrücke: So geht es weiter

Baustelle Bald sind wieder Stahlträger einzubauen. Das bedeutet: Der Donauradweg wird erneut gesperrt, auch die Südbahnlinie kurzzeitig. Direkt im Fluss entstehen schon die Behelfsstützen.

An der Baustelle der Adenauerbrücke tut sich wieder etwas – die Sperrung der provisorischen Radbrücke am Donauradweg seit Samstag hat allerdings nichts damit zu tun. Sondern es ist so, dass der Behelfssteg für Radler und Fußgänger jetzt einen rutschhemmenden Belag bekommt. Die bislang verlegten rohen Holzplanken auf der stählernen Fachwerkbrücke wurden bei Feuchtigkeit schmierig, sodass die Gefahr bestand, dass Querende stürzen. Eine Beschichtung aus Epoxidharz soll jetzt für einen guten Grip auch bei Nässe sorgen. Die Arbeiten sollen am Montag (20. Oktober) abgeschlossen und der Steg am Dienstag wieder freigegeben werden.

Der Donauradweg selbst wird wegen tatsächlich neuer Bauarbeiten von Dienstag, 28. Oktober, bis Montag, 3. November, gesperrt – und zwar zwischen der Einmündung Schillerstraße und der Zick-Zack-Brücke. Während der Sperrung können Radler, die in Richtung Donautal wollen, aber die nahe Umleitung über den Ziegelländeweg nehmen, der zum oberen Ende der Zick-Zack-Brücke führt. Wer auf die Neu-Ulmer Seite wechseln will, nimmt als Alternative den Geh- und Radweg an der Eisenbahnbrücke.

Sechs Schwertransporte

Ende Oktober rücken wieder große Autokrane am Ulmer Ufer an, die neue Stahlträger für den Neubau der Adenauerbrücke einheben werden. Laut Jürgen Gleixner, dem verantwortlichen Ingenieur beim Staatlichen Bauamt Krumbach, sind jetzt die Segmente Nummer zwei und drei von insgesamt elf an der Reihe. Die drei Stahlträger des ersten Segments sind Anfang September eingehoben worden, jeder ist 28 Meter lang und wiegt 80 Tonnen.

Die Träger, die jetzt an die Reihe kommen, sind 11 beziehungsweise knapp 7 Meter lang und wiegen 42 beziehungsweise 39 Tonnen. Weil die Stahlteile nicht mehr so lang sind, kann die Anlieferung am Donauufer erfolgen – also über die Schillerstraße und durch die dortige Bahnunterführung hindurch. Deshalb gibt es auf der Bundesstraße keine Verkehrsbeeinträchtigungen mehr.

In drei Nächten wird für die Bauarbeiten erneut auch die Südbahnlinie gesperrt: vom 31. Oktober bis zum 3. November jeweils zwischen 21 und 5 Uhr morgens. Die Bahn richtet einen Ersatzverkehr mit Bussen ein. Grund für die Sperrung ist, dass im Zuge der Bauarbeiten über den Gleisen noch Fertigteile aus Stahlbeton eingehoben werden müssen. „Das sind Teile der späteren Fahrbahnplatte der Brücke“, erklärt Gleixner weiter. Denn über den Gleisen dürfen die Bauarbeiter nicht selbst betonieren, das wäre wegen des Starkstroms der Oberleitungen zu gefährlich.

Insgesamt setzt sich der Unterbau einer Brückenhälfte der neuen Adenauerbrücke aus drei parallelen Strängen zusammen, die auf einer Länge von 218 Metern die Donau überspannen und aus je elf zusammengefügten Segmenten bestehen. Im Fluss selbst kann man mittlerweile schon gut die Vorbereitung für den Bau der beiden Behelfsstützen beobachten, die provisorisch in der Donau aufgebaut werden. Bagger haben schon die Spundwände in den Untergrund gerammt. Die so entstandenen Kästen werden ausgepumpt, und wenn sie leer sind, kann man darin die Fundamente der Stützen betonieren. Ab dem Segment Nummer vier ragen dann die Stahlträger über das Ulmer Ufer hinaus und liegen auf den provisorischen Brückenpfeilern auf.

Abschluss im Jahr 2028

Laut dem Bauplan der Adenauerbrücke wird zuerst neben dem bestehenden Bauwerk die neue Brückenhälfte in Fahrtrichtung Ulm gebaut. Steht diese, wird die Fahrbahn in Richtung Neu-Ulm abgebrochen und neu gebaut. Schließlich steht der Abbruch der anderen Hälfte an, um zuletzt den jetzt entstehenden Brückenteil in seine endgültige Position zu verschieben. Dann werden in 2028 auch die Behelfsstützen in der Donau wieder verschwinden, ebenso der provisorische Radler- und Fußgängersteg.

25-Jähriger rastet im Rausch aus

Polizei Erst schlägt er seinen Vater, dann attackiert er einen Helfer und wirft eine Autoscheibe ein. Zeugen gesucht.

Neu-Ulm. In der Nacht von Freitag auf Samstag hat ein 25-jähriger Mann zunächst seinen Vater und anschließend einen unbeteiligten Passanten angegriffen. Der junge Mann war so aufgebracht, dass er später auch auf der Straße randalierte und eine Autoscheibe einschlug. Beide Opfer mussten mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.

Wie die Polizei mitteilt, hatten Vater und Sohn den Abend gemeinsam in ihrer Wohnung verbracht. Dabei konsumierten sie nach Angaben der Beamten alkoholische Getränke und Marihuana. Im Verlauf des Abends gerieten die beiden offenbar in Streit. Der 25-Jährige begann, seinen 49 Jahre alten Vater zu provozieren, bis er ihm schließlich unvermittelt mit der Faust ins Gesicht schlug. Der Vater erlitt dabei leichte, aber behandlungsbedürftige Verletzungen. Nachdem der Sohn ihn zusätzlich bedroht hatte, verließ er die Wohnung und rannte auf die nahe gelegene Bahnhofstraße.

Flasche gegen Kopf gehauen

Dort fiel er zwei jungen Männern auf, die ihm helfen wollten. Sie näherten sich dem 25-Jährigen und fragten, ob alles in Ordnung sei. Doch der Mann reagierte darauf aggressiv: Er nahm eine mitgeführte Spirituosenflasche und schlug einem der Helfer, einem 19-Jährigen, damit gegen den Kopf. Das Opfer erlitt ebenfalls Verletzungen.

Unmittelbar nach dem Angriff ließ der Täter plötzlich von dem jungen Mann ab. Er schleuderte die Flasche gegen ein geparktes Auto. Durch den Aufprall zerbrach die Heckscheibe des Fahrzeugs vollständig. Nach Schätzung der Polizei entstand dadurch ein Sachschaden von mindestens 1000 Euro.

Kurz darauf traf eine Streifenbesatzung der Neu-Ulmer Polizei ein. Die Beamten konnten verhindern, dass der 25-Jährige zu Fuß flüchtete. Auch ihnen gegenüber verhielt sich der Mann äußerst aggressiv. Nach Einschätzung der Einsatzkräfte befand er sich in einem „psychischen Ausnahmezustand“. Deshalb wurde er nicht in Gewahrsam genommen, sondern zur weiteren Behandlung in eine Fachklinik gebracht.

Sowohl der Vater des Randalierers als auch der 19-jährige Passant wurden leicht verletzt, mussten jedoch beide per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden.

Die Polizei Neu-Ulm bittet Zeugen des Vorfalls sowie mögliche weitere Geschädigte, sich unter der Telefonnummer (0731) 801 30 zu melden.

Nachfolger für Bäckerei Kirsamer gefunden

Gastro Neben Drogerie und Textilien gibt es im Kaufhaus an der Ecke Frauenstraße/Neue Straße bald Bagels.

Ulm. Die Verkaufstheke sieht noch so aus, als sei die Bäckerei Kirsamer (die seit Juni eine Insolvenz in Eigenverwaltung durchmacht) erst gestern ausgezogen, doch schon Ende Oktober/Anfang November soll in die ehemalige Filiale im Geschäftshaus an der Ecke Frauenstraße/Neue Mitte ein Nachmieter einziehen. Das teilt via Social Media das auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Maklerbüro Objekta mit. Dort soll demnach das erste Café des Social Bagel Clubs entstehen.

Das Unternehmen verfügt ebenfalls schon über eine Online-Präsenz. Demnach werden Bagels in unterschiedlichen Varianten angeboten. Das runde Gebäck werde eigens für den Club produziert, der Sauertag dafür komme von einem „Brot-Sommelier“.

Zum Start wird es drei Ausführungen geben: Normal, Sesam und Körnermix. Diese können dann je nach Wunsch belegt werden, beispielsweise mit Lachs, Pastrami (in dünne Scheiben geschnittenes Rindfleisch) oder auch mit einer veganen Alternative. Neben dauerhaften Klassikern soll es jeden Monat eine Spezialausführung geben.

Außer frisch belegten Bagels sollen in dem Geschäftshaus namens „Activ Corner“, in dem sich auch eine Filiale der Drogeriemarktkette DM und ein Woolworth befinden, darüber hinaus Getränke wie Kaffee, Matcha und Aperitifs angeboten werden. Frühstücks-Bowls werden ebenfalls auf der Speisekarte stehen.

Für die Vermittler von Objekta entsteht ein „Highlight“ für die Ulmer Innenstadt. Dank der „Top-Lage an einer der meistbefahrenen Kreuzungen“ und der hohen Kundenfrequenz durch die Ankermieter gebe es „exzellente Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Standortentwicklung“.

Hinter dem Social Bagel Club steht Andreas Rühl, er hat die entsprechende Wort-Bildmarke beim Deutschen Patent- und Markenamt angemeldet. Rühl kennt man in Neu-Ulm als Betreiber der Restaurant- und Event-Location namens Studio (früher Studio Amore) im Neu-Ulmer Starkfeld. „Ich mache das zusammen mit meinem Koch Simon Schneider. Er ist auch Geschäftsführer beim Social Bagel Club“, berichtet der Gastronom.

Grund für das neue Business ist einerseits, dass Schneider immer schon den Traum habe, ein eigenes Unternehmen aufzuziehen. Zum anderen sei die Neueröffnung eine Reaktion darauf, dass das klassische Restaurantgeschäft „immer schwieriger“ werde. „Gleichzeitig bekommen wir im Studio ganz oft Catering-Anfragen – das aber sind wir bisher nicht.“ Die Bagels seien eine Lösung: gut zu lagern und nicht so aufwendig zuzubereiten. Das Studio werde er freilich weiterbetreiben, betont Andreas Rühl.

Keine Autos mehr auf Herdbrücke?

Verkehr Verbindungen zwischen Ulm und Neu-Ulm werden erneuert. Die Herdbrücke könnte für Busse reserviert werden.

Neu-Ulm. Memmingen hat kürzlich erst die Autos aus der Innenstadt verbannt, Regensburg vor langer Zeit eine Donaubrücke für den sogenannten motorisierten Individualverkehr gesperrt. Ein ähnlicher Schritt schwebt der Neu-Ulmer FDP für die Herdbrücke vor. Die beiden Stadträte der Liberalen wollen geprüft haben, welche Auswirkungen eine solche Nutzungseinschränkung auf das innerstädtische Straßennetz hätte.

Vor allem denken die FDP-Stadträte dabei an die Achse Allgäuer Ring, Ludwigstraße, Augsburger Straße, Marienstraße, Donau. Der Antrag wird am Dienstag im Planungsausschuss des Neu-Ulmer Gemeinderats behandelt. Die Einschätzung der Stadt dazu liegt schon vor, und FDP-Stadtrat Alfred Schömig wertet diese als einen kleinen Erfolg für sein Anliegen.

Denn Stadtdirektor Markus Krämer schlägt vor, die geforderte Prüfung „zunächst zurückzustellen“. Das bedeute doch, so Schömig, dass die Stadt das Anliegen nicht in Bausch und Bogen ablehnt. In der Sitzungsunterlage wird auch ausgeführt, dass die Zahl der Autos ab dem Jahr 2027 auf der Herdbrücke sowieso schon mal abnehmen werde. Dann geht nämlich das neue Busnetz an den Start – und aus diesem Grund sei zu erwarten oder jedenfalls zu hoffen, dass deutlich mehr Menschen als bislang auf den ÖPNV umsteigen.

Thema soll diskutiert werden

Die von manchen erhoffte Flaniermeile vom Neu-Ulmer Bahnhof zum Ulmer Bahnhof sieht die Stadtverwaltung aber als schwierig an. Die Neugestaltung der Ludwigstraße würde durch die Brückensperrung nicht anders ausfallen können: Die Ludwigstraße bleibe die Hauptachse für den Busverkehr.

Dasselbe gelte für den Allgäuer Ring. Entsprechend müsse dieser Kreisel „weiterhin leistungsfähig funktionieren“. Schömig sagt, ihm gehe es schon darum, dass die zusammen rund acht Millionen Euro, die für den Umbau der Ludwigstraße und des Allgäuer Rings veranschlagt sind, sinnvoll eingesetzt werden.

Nachvollziehen kann Schömig, dass die Verwaltung meint, die Prüfung mache keinen Sinn, ehe die im Bau befindliche Gänstorbrücke und die Adenauerbrücke fertig sind. Auch die Landesgartenschau 2030 in Ulm sollte abgewartet werden.

So lautet auch das Statement der Ulmer, Baubürgermeister Tim von Winning: „Wir halten eine solche Maßnahme vor 2030 im Hinblick auf die Ressourcen und die anderweitigen verkehrlichen Einschränkungen für nicht untersuchbar.“ Generell aber gelte: „Man kann das diskutieren.“

Wohin

BÜHNEN

Ulm

Roxy, Schillerstraße 1/12: 20 Alice* Fucking around the Rabbit Hole, DramaLamaDingDong Kollektiv; 20 ROXY singt! Aus voller Kehle für die Seele (ausverkauft!)

VORTRAG, DISKUSSION

Region

Roggenburg, Klostergasthof, Klosterstraße 2: 19.30 Erziehen statt Schimpfen – Alltagsstrategien für eine artgerechte Erziehung, Bildungsvortrag mit Nicola Schmidt

KINO

Ulm

Mephisto, Rosengasse 15: Amrum 15.30, 17.40, 19.45; Das Tiefste Blau 17.30; Jane Austen und das Chaos in meinem Leben 19.30; Nur für einen Tag 15.20

Xinedome, Am Lederhof 1: After the Hunt 17.30, 20.30; Conjuring 4: Das letzte Kapitel 20.45; Das Kanu des Manitu 14.45, 17, 19.30; Die Gangster Gang 2 14.45; Die Schlümpfe: Der große Kinofilm 14.45; Die Schule der magischen Tiere 4 15.15, 16, 17.45; Doras magische Meerjungfrauen Abenteuer 14; Gabby‘s Dollhouse: Der Film 15.15; Good Fortune – Ein ganz spezieller Schutzengel 15, 20; Good Fortune – Ein ganz spezieller Schutzengel (OV) 17.15; Momo 15, 17; One Battle After Another 17, 20; Sneak Preview 18.15, 19.15; The Smashing Machine 20.15; Tron: Ares 17; Tron: Ares 3D 19.45

Neu-Ulm

Dietrich-Theater, Marlene-Dietrich-Straße 11: A Big Bold Beautiful Journey 20.15; Alles voller Monster 15.15, 16.30; Bluey im Kino: „Küchenspaß“-Kollektion 15; Conjuring 4: Das letzte Kapitel 20.45; Das Kanu des Manitu 15.45, 17.15, 18.15, 20.30; Demon Slayer: Kimetsu No Yaiba Infinity Castle (OmU) 19.20; Die Gangster Gang 2 15.30; Die Schule der magischen Tiere 4 14.45, 15.30, 17.10; Doras magische Meerjungfrauen Abenteuer 15; Downton Abbey: Das große Finale 17.35; Gabby‘s Dollhouse: Der Film 15; Ganzer halber Bruder 18; Good Fortune – Ein ganz spezieller Schutzengel 18.10, 20.45; Louise und die Schule der Freiheit 14.30; Mest-i Ask – Mevlana (OmU) 20.35; Momo 16.30, 18.40; One Battle After Another 19.30; Sneak Preview 20.30; The Smashing Machine 17.50; Tron: Ares 15.30, 20.20; Tron: Ares 3D 17.45; Zweigstelle 18.40, 20.20

FÜHRUNGEN

Ulm

Bundesfestung: aktuelle Informationen zu den Führungen unter: www.festung-ulm.de

Tourist-Information Ulm/Neu-Ulm, Stadthaus am Münsterplatz 50: 10-11.30, 14.30-16 Stadtführung mit Besichtigung des Münsters

AUSSTELLUNGEN

Ulm

EinsteinHaus, vh Ulm, Kornhausplatz 5: 8-22 Albert Einstein – Fotos aus seinem Leben, Dauerausstellung; 8-22 Einmischung erwünscht – Geschichte der vh Ulm, Dauerausstellung; 9-13, 14-17 Fotoausstellung: Blick – Bewegung – Klick; 8-22 Ulmer DenkStätte Weiße Rose – „wir wollten das andere“, Dauerausstellung; Alberts Café: 8-22 Plakate von Otl Aicher, Dauerausstellung

Galerie Am Zeughaus 14: Decollagen Martin Krampen, Fotografien Reintraut Semmler, Anmeldung Tel. (0731) 23382

Galerie Ärztliche Kunst, Magirusstraße 49: 8-17 Stoffwechsel – Malerei Petra Buchwald

HfG – Hochschule für Gestaltung, Am Hochsträß 8: 8-18 Gefährdete Arten – Update 2025 Erhalt vs. Bestand in Baden-Württemberg

Kunstraum West, Söflinger Straße 145: 9-17 Acrylarbeiten Hans-Uli Mayer

Landratsamt Alb-Donau-Kreis: 8-12.30 Ausdruck & Austausch, Kunstgruppe Ulm

Museum Brot und Kunst, Salzstadelgasse 10: 10-15 Delikatessen. Zwischen Kunst und Küche

RKU – Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm, Oberer Eselsberg 45: 9-19 Hans Liebl – Grafiker und Maler

Stadthaus: 10-18 Demokratie auslösen: Sicherheit Fotowettbewerb für junge Menschen; 10-18 Nikita Teryoshin – Nothing Personal. The Back Office of War 2016 – heute; 10-18 Radio Garden, Installation im Eingangsbereich, interaktive Weltkarte, die ermöglicht in Radiosendungen überall auf der Welt hinein zu hören; 9.30-18 Unterirdisch!, Was unter dem Münsterplatz verborgen lag

Universitätsklinikum, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Frauensteige 12: 8-18 Mehr als nur einSTEIN

Neu-Ulm

Petruskirche: 9-16 Was ist der Mensch – Installation von Klaas Kloosterboer

Rathaus, Augsburger Straße 15: 8-12.30, 13.30-16 Geologische Sammlung

Straßer Weg 4, Steinheim: Kunst am Bauzaun – 24/7 Neues LEBEN – Markus Bahner

Region

Roggenburg, Waldpavillon am Parkplatz 3: 9-17 Flechten – faszinierende Lebenskünstler

Vöhringen, Gemälde Galerie Atelier Höb, Am Langen Bach 7: Gemälde

MUSEEN

Ulm

Kloster Wiblingen, Schlossstraße 38: Basilika St. Martin: 9-18

Museum Brot und Kunst, Salzstadel­gasse: 10-15

Region

Blaubeuren, Badhaus der Mönche und Heimatmuseum, Klosterhof 11: 10-17

Illertissen, Museum der Gartenkultur mit

Gartenbibliothek, Jungviehweide 1: 10-17

FESTE, PARTYS

Ulm

Altstadtkneipe Hinteres Kreuz, Schelergasse: 21 FUCKIN‘ MONDAY: No Fuckin‘ – No Monday!, We fuckin‘ make you love Monday!

ÖFFNUNGSZEITEN

Ulm

Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg (DZOK), Büchsengasse 13: Archiv und Bibliothek: 9-17

Fahrbibliothek: Eggingen: 13-15; Ermingen: 15.30-17.30

Haus der Stadtgeschichte, Weinhof 12: Lesesaal im Schwörhaus: 8.30-12, 13-17; Lesesaal Pionierkaserne: 8.30-11.30

Medienstelle im Evang. Bildungswerk Alb-Donau (EBAM), Grüner Hof 7: 10-18

Tourist-Information Ulm/Neu-Ulm, Stadthaus am Münsterplatz 50: 9.30-18

Westbad, Moltkestraße 30: 10.30-13.30 nur

Frauen

Neu-Ulm

Bürgerbüro, Petrusplatz 15: 8-12.30, 13.30-16

Donaubad, Wiblinger Straße 55: Erlebnisbad: 10-22

Hallenbad, Kantstraße 4: 13-20

Schildkröten- und Reptilienzoo, Brunnenweg 46: 10-18

Region

Blaubeuren, Kloster: 10-17

Blaubeuren, Tourist Information, Kirchplatz 10: 10-17

Blaustein, Bad Blau: 10-21

Dietenheim, Ökumenische Bücherei: 16.30-19

Dornstadt, Hallenbad: 9-13

Heroldstatt, Bücherei: 15-18

Illertissen, Stadtbücherei St. Martin: 15-19

Kellmünz a.d. Iller, Archäologischer Park

Caelius Mons, Rechbergring 6: 10-17

Münsingen, Biosphärenzentrum Schwäbische Alb: 10-18

Nersingen, Jugendbücherei: 14-16

Senden, Minigolf im Stadtpark: 14-20

Senden, See- und Hallenbad: 12-20

Vöhringen, Spielpark Rue de Vizille: 9-17

Westerheim, Adventure Golf 817: 14

SONSTIGES

Ulm

EinsteinHaus, vh Ulm, Kornhausplatz 5: Club Orange: 19 Darstellung des Nationalsozialismus im Film: Die frühen Darstellungen, Vortrag und Gespräch Christiane König

Saal der Kath. Kirchengemeinde St. Maria Suso am Eselsberg, Mähringer Weg 51: 18

Öffentlichkeitsveranstaltung für den Neubau der UWS „MährBlick“ am Mähringer Weg, aktueller Planstand, Erläuterung, Diskussion

Roman

Er erstreckt sich über eine Länge von zweihundert Kilometern und fließt in drei Etagen ins Reich hinein. Gleichmütiges Brummen in der Atmosphäre, offene Schneise am Himmel über der Stadt. Ein Hammer, der fällt. Die Sprengbombe stanzt Löcher in den Stadtplan. Die Luftmine öffnet Tür und Tor zu jeder Wohnung. Die Brandbombe endlich entfacht, was über sich hinauswachsen will ins Elementare, Monströse, Vulkanische. Feuersturm. Ginsterburg wellt sich und knistert. Faltet sich zusammen wie Papier im Ofen.

An die freistehende Wanne im Turmzimmer hat er sich Otto Gürckel noch immer nicht gewöhnt. Es ist unpraktisch, es ist dekadent. Aber Henriette hat darauf bestanden, und es sieht fantastisch aus. Durch die gotischen Fenster kann er den Feuerschein sehen über der Stadt. In der Luft liegt der Duft ätherischer Öle. Ein schwacher Dunst steigt auf von ihrem Bad. Henriette hat ihn schon gehört, als er den Raum betreten hat.

„Was machst du denn noch hier?“, fragt sie, ohne sich nach ihm umzudrehen. „Deine Stadt brennt. Wirst du jetzt nicht gebraucht?“

„Wir haben unsere Söhne gegeben. Meine Frau braucht mich jetzt. Und ich brauche meine Frau.“

Henriette entfährt ein seltsames Geräusch. Es kann ein Schluchzen sein, es kann ein Lachen sein. Vielleicht auch nur ein Plätschern. Das Feuer im Kamin knistert und seufzt. Noch ist nicht alles verloren, noch ist nicht alles zu spät. Otto tritt näher an die Wanne heran. Er sieht ihre Knie wie weiße Inseln.

„Ich bin da“, sagt er nach einer Weile. „Ich bin bereit.“

„Bereit? Wofür?“

Er kann sehen, wie sie im Wasser ihre nackten Zehen bewegt.

Morgen sind wir weg. Hast du das nicht gestern gesagt? Heute ist morgen. Ich habe den Wagen vollgetankt. Ich habe die Papiere. Ich habe das Geld. Ich bin bereit.“

Diesmal ist es eindeutig ein Lachen, das ihr entfährt. „Otto, Otto, Otto“, sie greift sich einen Schwamm und fährt sich damit über den Nacken. „Männer wie du haben nur ein Leben, an dem sie hängen, aus dem sie etwas machen wollen, das sie sogar hergeben würden für die Sache. Frauen wie ich haben viele Leben, manche davon nacheinander, andere gleichzeitig. Und wenn eine Welt untergeht, wechseln wir in die nächste“, sagt sie und dreht sich dabei auf den Bauch, um ihm ins Gesicht schauen zu können. „Julka?“, ruft sie.

„Ich lasse dich nicht gehen, Henriette. Nicht noch einmal.“

Sie gluckst und wringt den Schwamm aus, das Wasser in der Wanne wirft Wellen. „Mein grobes, dummes, eifriges Schweinchen. Du kannst das nicht verstehen.“

In der Tür zur kleinen Kleiderkammer erscheint Julka. Sie trägt schon wieder das lindgrüne Negligé und hält ein Handtuch ausgebreitet. Morgen sind wir weg. Jetzt erst versteht Otto, was Henriette mit diesen Worten gemeint hat. Und jetzt weiß er auch, was ihm zu tun bleibt. Rückwärts geht er aus dem Raum, langsam, um sich das Bild einzuprägen.

Die Göttin im Bade.

Ihre Dienerin in der Tür.

Benommen steigt er die Stufen hinab, die schmale Wendeltreppe zum Turmzimmer, die stolze Freitreppe in die Empfangshalle. Sein Blick fällt auf den Benzinkanister neben der Haustür, mit dem er den Wagen vollgetankt hat. Ruhig greift er danach und schraubt den Verschluss ab. In einer einzigen fließenden Bewegung schüttet er das restliche Benzin über die hölzernen Stufen der Treppe, schüttelt den letzten Rest auf den Teppich und wirft den Kanister hinterher. Erst das dritte Streichholz zündet. Er wartet, bis die Flammen nach den Vorhängen greifen und die Treppe hinaufsteigen, Stufe für Stufe. Dann tritt er vor die Tür ins Freie und schließt ab, einmal, zweimal. Nestelt am Bund und sucht den Schlüssel für den Dienstboteneingang. Dort muss er jetzt auch noch verriegeln.

„Gürckel? Gut, dass ich Sie antreffe!“

Er fährt herum.

Zwei Männer treten aus der Dunkelheit zwischen den Rosenstöcken ins Licht der Laterne. Es ist Hansemann, der mit vorgehaltener Waffe eine strauchelnde Gestalt vor sich hertreibt.

„Herr Professor! Zurück aus dem Osten?“

„Die letzten Kilometer sogar zu Fuß!“

Fortsetzung folgt

© Klett-Cotta, Stuttgart

Beratung, Notrufe

Ulm/Neu-Ulm

Aids-Hilfe: Tel. (0731) 373 31, E-Mail: info@aidshilfe-ulm.de

Anonyme Alkoholiker, Ulm/Neu-Ulm, Kontakt Tel. (0151) 21 39 79 64

Ansprechstelle für Prävention und Reha, Tel. (0731) 920 41-133, ansprechstelle.ul@drv-bw.de

ASB Neu-Ulm, Pflegedienste: Tel. (0731) 945 89 39

ASB Ulm: Tel. (0731) 937 71-0

AWO Kreisverband Ulm, Familientelefon für Eltern und Schüler/innen in Not: Tel. (0170) 710 06 66, familientelefon@awo-ulm.de

Berufsinformationszentrum (BIZ), Ulm, Wichernstraße 5 : Mo-Fr 8-12, Mo-Mi 13-16, Do 13-18

Bewährungs- und Straffälligenhilfe Ulm: Tel. (0731) 93 59 99-0

Caritas Neu-Ulm: Hilfe und Beratung, Tel. (0731) 970 95 70

Deutsche Rentenversicherung Baden-­Württemberg, Regionalzentrum Ulm, Tel. (0731) 920 41-0, regio.ul@drv-bw.de

Drob Inn, Drogenberatung der Diakonie Neu-Ulm: Tel. (0731) 88 03 05 20

Drogenhilfe Ulm/Alb-Donau: Psychosoziale Beratungsstelle, Substitutions­begleitung: Tel. (0731) 92 60 93-0

Feuerwehr Notruf: Tel. 112

Flüchtlingsrat Ulm/Alb-Donau-Kreis: Radgasse 8, Kontakt Tel. (0731) 79 09 59 44

Hospiz: Rat und Hilfe zu den Themen Abschied nehmen, Sterben und Trauer unter Tel. (0731) 509 73 30, E-Mail: kontakt@hospiz-ulm.de

Jugendberatungsstelle der Stadt Ulm:  Tel. (0731) 620 80, E-Mail: jbs@ulm.de (14-27 Jahre)

Kinderschutzstelle der Stadt Ulm: Tel. (0731) 161-61 61

Landkreis Neu-Ulm, Bürgertelefon: Tel. (0731) 70 40-0

Polizei Notruf: Tel. 110

Polizei Neu-Ulm: Tel. (0731) 80 13-0

Rheuma-Liga: Tel. (0731) 14 41 46 38

Schulpsychologische Beratungsstelle, Ulm: Beratung für Schüler, Eltern, Lehrer, Tel. (0731) 27 01 15-0

Sucht-Hotline: Beratung für Betroffene und Angehörige rund um die Uhr, anonym, Tel. (089) 28 28 22

Suchttagesklinik Ulm: Tel. (0731) 49 37 27 30; Suchtambulanz Ulm: Tel. (0731) 49 37 27 10, Wilhelmstraße 22, Notfallsprechstunde Mo-Fr 9.30-10.30 Uhr

Telefonseelsorge Ulm/Neu-Ulm: (0800) 111 0111 oder (0800) 111 0222; Onlineseelsorge: www.telefonseelsorge.de

Tierheim Ulm: Tel. (0731) 659 06

Region

Blaustein, EUTB (Ergänzende Unabhängige Teilhabe Beratung), Erhard-Grözinger Straße 51, Tel. (0731) 922 68 222

Senden, Drob Inn, Städt. Betriebshof/Eislaufanlage: Tel. (07307) 945 41 40 oder (0176) 45 53 26 45

Vöhringen, Drob Inn, Wielandstraße 5: Tel. (07306) 92 53 34

APOTHEKEn UND ARZT

Bereitschaftsdienst-Zeiten: täglich 8.30 Uhr bis Folgetag 8.30 Uhr.

Ulm: Hirsch-Apotheke, Hirschstraße 23,

Tel. (0731) 620 06

Dornstadt: Karls-Apotheke, Lange Straße 28,

Tel. (07348) 92 01 10

Erbach: Löwen-Apotheke, Ehinger Straße 31–33, Tel. (07305) 73 23

Illertissen: Rathaus Apotheke, Hauptstraße 14, Tel. (07303) 36 83

Pfaffenhofen a.d. Roth: Rathaus-Apotheke, Hauptstraße 28 A, Tel. (07302) 61 88

Ärztlicher Bereitschaftsdienst (allgemein, kinder-, augen- und HNO-ärztlicher Bereitschaftsdienst): Tel. 116 117 (Anruf kostenlos).

Allgemeine Bereitschaftspraxis Ulm: Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Oberer Eselsberg 40, Ulm: Montag-Freitag 18-22 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertag 8-22 Uhr.

Kinderärztliche Bereitschaftspraxis Ulm: Universitätsklinik für Kinder und Jugendmedizin, Eythstraße 24, Ulm: Montag-Freitag 19-22 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertag 9-21 Uhr.

Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: Tel. (01801) 116 116.

Landkreis Neu-Ulm

Zentrale Notrufnummer: 116 117.

Ärztlicher Bereitschaftsdienst bei Abwesenheit des Hausarztes: Ärztliche KVB-Bereitschaftspraxis an der Stiftungsklinik Weißenhorn, Günzburger Straße 41, Tel. 116 117; Montag, Dienstag, Donnerstag 18-21 Uhr; Mittwoch, Freitag 16-21 Uhr; Samstag, Sonntag, Feiertag 9-21 Uhr, jeweils ohne Voranmeldung.

TIERARZT

Zentrale Notdienstnummer: ab 19 Uhr (0700) 12 16 16 16 oder tierärztliche Kliniken.

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