Keine Autos mehr auf Herdbrücke?

  • Busse, Radfahrer und Fußgänger – mit einer Nutzungseinschränkung könnte die Herdbrücke, hier ein Foto aus dem Jahr 2022 während des Donaufestes, womöglich attraktiver werden. Foto: Niko Dirner

Verkehr Verbindungen zwischen Ulm und Neu-Ulm werden erneuert. Die Herdbrücke könnte für Busse reserviert werden.

Neu-Ulm. Memmingen hat kürzlich erst die Autos aus der Innenstadt verbannt, Regensburg vor langer Zeit eine Donaubrücke für den sogenannten motorisierten Individualverkehr gesperrt. Ein ähnlicher Schritt schwebt der Neu-Ulmer FDP für die Herdbrücke vor. Die beiden Stadträte der Liberalen wollen geprüft haben, welche Auswirkungen eine solche Nutzungseinschränkung auf das innerstädtische Straßennetz hätte.

Vor allem denken die FDP-Stadträte dabei an die Achse Allgäuer Ring, Ludwigstraße, Augsburger Straße, Marienstraße, Donau. Der Antrag wird am Dienstag im Planungsausschuss des Neu-Ulmer Gemeinderats behandelt. Die Einschätzung der Stadt dazu liegt schon vor, und FDP-Stadtrat Alfred Schömig wertet diese als einen kleinen Erfolg für sein Anliegen.

Denn Stadtdirektor Markus Krämer schlägt vor, die geforderte Prüfung „zunächst zurückzustellen“. Das bedeute doch, so Schömig, dass die Stadt das Anliegen nicht in Bausch und Bogen ablehnt. In der Sitzungsunterlage wird auch ausgeführt, dass die Zahl der Autos ab dem Jahr 2027 auf der Herdbrücke sowieso schon mal abnehmen werde. Dann geht nämlich das neue Busnetz an den Start – und aus diesem Grund sei zu erwarten oder jedenfalls zu hoffen, dass deutlich mehr Menschen als bislang auf den ÖPNV umsteigen.

Thema soll diskutiert werden

Die von manchen erhoffte Flaniermeile vom Neu-Ulmer Bahnhof zum Ulmer Bahnhof sieht die Stadtverwaltung aber als schwierig an. Die Neugestaltung der Ludwigstraße würde durch die Brückensperrung nicht anders ausfallen können: Die Ludwigstraße bleibe die Hauptachse für den Busverkehr.

Dasselbe gelte für den Allgäuer Ring. Entsprechend müsse dieser Kreisel „weiterhin leistungsfähig funktionieren“. Schömig sagt, ihm gehe es schon darum, dass die zusammen rund acht Millionen Euro, die für den Umbau der Ludwigstraße und des Allgäuer Rings veranschlagt sind, sinnvoll eingesetzt werden.

Nachvollziehen kann Schömig, dass die Verwaltung meint, die Prüfung mache keinen Sinn, ehe die im Bau befindliche Gänstorbrücke und die Adenauerbrücke fertig sind. Auch die Landesgartenschau 2030 in Ulm sollte abgewartet werden.

So lautet auch das Statement der Ulmer, Baubürgermeister Tim von Winning: „Wir halten eine solche Maßnahme vor 2030 im Hinblick auf die Ressourcen und die anderweitigen verkehrlichen Einschränkungen für nicht untersuchbar.“ Generell aber gelte: „Man kann das diskutieren.“

VORHERIGER ARTIKEL NÄCHSTER ARTIKEL