Sprengung: 153 Castoren noch im Lager

  • In unmittelbarer Nähe: Derzeit wird der Atommüll in Deutschland in Zwischenlagern aufbewahrt, auch beim Kernkraftwerk Gundremmingen, dessen Kühltürme am 25. Oktober gesprengt werden sollen. Foto: BGZ/Christopher Mick

Gundremmingen Atom- Müll-Behälter im Zwischenlager werden zur Sprengung der Kühltürme speziell gesichert.

Gundremmingen. Derzeit sind 153 Castor-Behälter im Brennelemente-Zwischenlager Gundremmingen (BZM) eingelagert. Dieses ist lediglich 180 Meter vom Standort der 160 Meter hohen Kühltürme des stillgelegten Atomkraftwerks entfernt. Wie Pressesprecher Stefan Mirbeth von der BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung auf Anfrage mitteilt, geht für die Bevölkerung während der Sprengung der Kühltürme am Samstag, 25. Oktober, um 12 Uhr auch vom Zwischenlager keine Gefahr aus.

Im Vorfeld seien die zu erwartenden Erschütterungen prognostiziert worden. Dabei seien auch mögliche Auswirkungen auf das Zwischenlager bewertet worden. „Die zu erwartenden Erschütterungen werden keine Auswirkungen auf die jeweils rund 120 Tonnen schweren Behälter haben“, sagt Mirbeth. Denn der dickwandige, rund sechs Meter hohe Castor-Behälter sei so konstruiert, dass auch nach einem gezielt herbeigeführten Flugzeugabsturz, bei dem die Lagerhalle beschädigt wird, die Behälterfunktion selbst nicht beeinträchtigt werde und die Sicherheit der Zwischenlagerung gewährleistet bleibe. Sprich: Auch wenn die Türme nicht geregelt kollabieren, sondern umkippen sollten, besteht für die Bevölkerung keine Gefahr.

Neun Mitarbeiter im Einsatz

Dennoch habe Gesellschaft für Zwischenlagerung zahlreiche Vorkehrungen getroffen. Vor der Sprengung werden demnach die Lüftungsklappen der Castoren geschlossen (Schutz vor Staubwolke), ein Messequipment zur Erschütterungsmessung wird angebracht (Nachweis zur Unversehrtheit des Gebäudes und der Krananlagen), und alle Lüftungsanlagen werden abgeschaltet.

Nach der Sprengung wird das BGZ-Personal – im Einsatz sind laut Sprecher neun Kollegen – alle Gebäude begehen, um diese auf eventuelle Schäden zu prüfen, die Lüftungsklappen im Zwischenlager zu öffnen, Lüftungen zuzuschalten und zu prüfen. Technische Systeme wie Beleuchtung, Brandmeldeanlage und Ähnliches würden geprüft. „Das Vorgehen orientiert sich dabei an Maßnahmen, die auch bei der Sprengung in Grafenrheinfeld im August 2024 durchgeführt wurden.“

Die Sprengung der Kühltürme ist Teil des gesetzlich vorgeschriebenen, zügigen Rückbaus des Atomkraftwerks. Ende des Betriebs war 2021. Der Abbruch ist ein regulärer Schritt, um die Anlage sicher zu demontieren und die Flächen für eine Nachnutzung vorzubereiten.

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