Adenauerbrücke: So geht es weiter
Baustelle Bald sind wieder Stahlträger einzubauen. Das bedeutet: Der Donauradweg wird erneut gesperrt, auch die Südbahnlinie kurzzeitig. Direkt im Fluss entstehen schon die Behelfsstützen.
An der Baustelle der Adenauerbrücke tut sich wieder etwas – die Sperrung der provisorischen Radbrücke am Donauradweg seit Samstag hat allerdings nichts damit zu tun. Sondern es ist so, dass der Behelfssteg für Radler und Fußgänger jetzt einen rutschhemmenden Belag bekommt. Die bislang verlegten rohen Holzplanken auf der stählernen Fachwerkbrücke wurden bei Feuchtigkeit schmierig, sodass die Gefahr bestand, dass Querende stürzen. Eine Beschichtung aus Epoxidharz soll jetzt für einen guten Grip auch bei Nässe sorgen. Die Arbeiten sollen am Montag (20. Oktober) abgeschlossen und der Steg am Dienstag wieder freigegeben werden.
Der Donauradweg selbst wird wegen tatsächlich neuer Bauarbeiten von Dienstag, 28. Oktober, bis Montag, 3. November, gesperrt – und zwar zwischen der Einmündung Schillerstraße und der Zick-Zack-Brücke. Während der Sperrung können Radler, die in Richtung Donautal wollen, aber die nahe Umleitung über den Ziegelländeweg nehmen, der zum oberen Ende der Zick-Zack-Brücke führt. Wer auf die Neu-Ulmer Seite wechseln will, nimmt als Alternative den Geh- und Radweg an der Eisenbahnbrücke.
Sechs Schwertransporte
Ende Oktober rücken wieder große Autokrane am Ulmer Ufer an, die neue Stahlträger für den Neubau der Adenauerbrücke einheben werden. Laut Jürgen Gleixner, dem verantwortlichen Ingenieur beim Staatlichen Bauamt Krumbach, sind jetzt die Segmente Nummer zwei und drei von insgesamt elf an der Reihe. Die drei Stahlträger des ersten Segments sind Anfang September eingehoben worden, jeder ist 28 Meter lang und wiegt 80 Tonnen.
Die Träger, die jetzt an die Reihe kommen, sind 11 beziehungsweise knapp 7 Meter lang und wiegen 42 beziehungsweise 39 Tonnen. Weil die Stahlteile nicht mehr so lang sind, kann die Anlieferung am Donauufer erfolgen – also über die Schillerstraße und durch die dortige Bahnunterführung hindurch. Deshalb gibt es auf der Bundesstraße keine Verkehrsbeeinträchtigungen mehr.
In drei Nächten wird für die Bauarbeiten erneut auch die Südbahnlinie gesperrt: vom 31. Oktober bis zum 3. November jeweils zwischen 21 und 5 Uhr morgens. Die Bahn richtet einen Ersatzverkehr mit Bussen ein. Grund für die Sperrung ist, dass im Zuge der Bauarbeiten über den Gleisen noch Fertigteile aus Stahlbeton eingehoben werden müssen. „Das sind Teile der späteren Fahrbahnplatte der Brücke“, erklärt Gleixner weiter. Denn über den Gleisen dürfen die Bauarbeiter nicht selbst betonieren, das wäre wegen des Starkstroms der Oberleitungen zu gefährlich.
Insgesamt setzt sich der Unterbau einer Brückenhälfte der neuen Adenauerbrücke aus drei parallelen Strängen zusammen, die auf einer Länge von 218 Metern die Donau überspannen und aus je elf zusammengefügten Segmenten bestehen. Im Fluss selbst kann man mittlerweile schon gut die Vorbereitung für den Bau der beiden Behelfsstützen beobachten, die provisorisch in der Donau aufgebaut werden. Bagger haben schon die Spundwände in den Untergrund gerammt. Die so entstandenen Kästen werden ausgepumpt, und wenn sie leer sind, kann man darin die Fundamente der Stützen betonieren. Ab dem Segment Nummer vier ragen dann die Stahlträger über das Ulmer Ufer hinaus und liegen auf den provisorischen Brückenpfeilern auf.
Abschluss im Jahr 2028
Laut dem Bauplan der Adenauerbrücke wird zuerst neben dem bestehenden Bauwerk die neue Brückenhälfte in Fahrtrichtung Ulm gebaut. Steht diese, wird die Fahrbahn in Richtung Neu-Ulm abgebrochen und neu gebaut. Schließlich steht der Abbruch der anderen Hälfte an, um zuletzt den jetzt entstehenden Brückenteil in seine endgültige Position zu verschieben. Dann werden in 2028 auch die Behelfsstützen in der Donau wieder verschwinden, ebenso der provisorische Radler- und Fußgängersteg.