Remis wie eine gefühlte Niederlage

Fußball-Oberliga Trotz eines Doppelschlags von Oguzhan Kececi und Kevin Dicklhuber und weiterer guter Chancen kommt der Göppinger Sportverein bei Türkspor Neckarsulm nur zu einem 2:2.

Der Sportverein hatte sich fürs Auswärtsspiel in Neckarsulm viel vorgenommen, aber schon direkt nach Anpfiff wurde der erste Vorstoß der Gastgeber nicht energisch genug gestoppt. SV-Kapitän Filip Milisic konnte im Strafraum gerade noch eingreifen, sein Gegenspieler kam aber zu Fall und nach nicht mal einer Zeigerumdrehung zeigte Schiedsrichterin Karoline Wacker auf den Punkt. Cristian Giles Sanchez ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte den Strafstoß zur frühen 1:0-Führung in der zweiten Minute. Ein denkbar schlechter Start für die Rot-Schwarzen, die sich jedoch sofort schüttelten und fortan das Spiel übernahmen.

In der Folgezeit zeigte sich das gleiche Bild wie in den vorangegangenen Spielen. Der Sportverein war präsent, machte das Spiel, war aber vor dem Tor nicht zwingend genug. Im Minutentakt folgten die Göppinger Angriffe, den ersten hielt der Göppinger Ex-Keeper Kevin Rombach mühelos (4.), dann jagte Luca Piljek gekonnt über das halbe Feld, spielte ab, der Ball ging ins Aus (6.). Dann gab es eine starke Aktion von Oguzhan Kececi, Adrian Freiwald und erneut Piljek, aber wieder war Rombach der Abnehmer. In der 14. Minute kam ein präziser Freistoß von Kevin Dicklhuber auf Piljek, der aber diesen nicht verwerten konnte. Bis kurz vor dem Seitenwechsel hatten die Gastgeber gar keine nennenswerten Aktionen zu verbuchen, nur ein Eckstoß (38.) und ein Freistoß (42.) sorgten kurz für Gefahr, die aber gekonnt von der Göppinger Defensive um Keeper Layer abgewehrt werden konnten.

Den zweiten Durchgang begannen die Göppinger gleich druckvoll und kamen auch sofort zu drei guten Angriffen. Die nächste Chance leitete der unermüdlich kämpfende Kececi in der 52. Minute ein, seinen Pass lenkte Maximilian Ziesche knapp neben das Tor. Nach rund einer Stunde bediente Marcel Schmidts Kececi, der den erlösenden Ausgleichstreffer in der 63. Minute zum 1:1 in die Maschen knallte. Sein Tor brachte das Selbstvertrauen für das rot-schwarze Team zurück. Es dauerte nicht allzu lange, bis das vielumjubelte 1:2 von den Göppinger Anhängern gefeiert werden durfte. In der 68. Minute erhöhte Kevin Dicklhuber auf 2:1 nach Vorarbeit von Jeffrey Idehen.

Im Gegenzug musste SV-Keeper Matthias Layer sich dann strecken, um den Ausgleich zu verhindern, konnte den gerade noch Ball abklatschen, Milisic war zur Stelle und kratzte den Ball im letzten Moment noch von der Linie. In der Folgezeit war Sportverein dem dritten Treffer näher als die Gastgeber dem Ausgleich, ließ aber erneut mehrere Möglichkeiten aus. Das Auslassen dieser Chancen sollte sich wie so oft rächen. Zunächst hielt Layer einen Flachschuss und verteidigte den Sieg. Aber dann war es erneut ein eigener individueller Fehler, der den Rot-Schwarzen das Gegentor bescherte. Ein Ballverlust wurde gnadenlos bestraft und Burak Alabas erzielte den 2:2-Ausgleich durch einen Konter in der 87. Minute. GDie öppinger warfen noch einmal alles nach vorne, aber der Ball fand nicht mehr das Ziel.

In der Nachspielzeit verfehlte ein Freistoß des stark spielenden Kececi nur um Zentimeter das Tor. So aber endete die Partie mit dem Punktgewinn, der für den Aufwand und tollen Einsatz des Sportvereins unter dem Strich zu wenig war. Die Leistung des Teams darf aber jetzt Mut für die kommende Begegnung gegen den CfR Pforzheim am kommenden Samstag machen.

Nach dem Spiel fand Oguzhan Kececi die passenden Worte: „Es war wieder ein Spiel, wo wir eigentlich alles unter Kontrolle haben, ab der zweiten Minute aber kein Ertrag dabei rumkommt. Wir brauchen noch bessere Lösungen im letzten Drittel und müssen eventuell auch mal so einen dreckigen Sieg ziehen.“

Türkspor Neckarsulm: Rombach – Avdic, Marmein (76.Erdem), Hellmann (65. Di Biccari), Lettieri (76. Eichinger), Seybold (63. Kilic), Dietrich, Trianni, Neupert (63. Divkovic), Alabas, Giles Sanchez.

Göppinger SV: Layer – Frölich, Piljek (64. Ubabuike), Steinbrenner, Kececi, Schmidts, Ziesche (78. Trivunic), Lübke (64. Yalman), Freiwald (83. Babic), Milisic, Dicklhuber.

Schiedsrichterin: Karoline Wacker (Murrhardt).

Tore: 1:0 Giles Sanchez (2./FE), 1:1 Kececi (63.), 1:2 Dicklhuber (67.), 2:2 Alabas (87.). Zuschauer: 150.

Kreisklubs wieder in Torlaune

Die TSG Salach hatte bereits am Donnerstag mit einem 9:3 beim SC Geislingen II ordentlich vorgelegt, der FC Heiningen schob ein 5:0 in Denkendorf nach, die Ebersbacher und Donzdorfer gewannen in Kirchheim und Nürtingen jeweils mit 2:1. Allein der FV Faurndau punktete neben den Geislingern nicht, mit 6:4 gingen die Zähler nach Esslingen.

VfL Kirchheim – SV Ebersbach 1:2

(ok). Die Gäste waren von ersten Minute an gut in der Partie und verbuchten nach fünf Minuten bereits drei Abschlüsse, die alle übers Tor gingen. Der Gastgeber tauchte in der zwölften Minute erstmals vor dem SV-Tor auf und netzte gleich ein. Torwart Brodbeck köpfte außerhalb des Strafraums den Ball in die Füße eines Kirchheimers, der Colic fand und dieser Shalaj bediente, der ohne Mühe ins verwaiste Tor traf. Nachdem sich die Partie meist im Mittelfeld abspielt hatte, hatte der SVE in der 39. Minute die große Ausgleichschance durch Zimmermann, der herrlich von Grünenwald freigespielt wurde, doch sein Schuss allein vor dem Keeper flog am Tor vorbei. Kurz vor dem Halbzeitpfiff wurde die Partie von einer schweren Verletzung eines VfL-Spielers überschattet. Nachdem sich beide Mannschaften anfangs der zweiten Hälfte abtastet hatten, leitete Spielertrainer Ferdi Er mit seinem schlechten Rückpass den Ausgleich ein. Fabian Franke spritzte dazwischen, blieb allein vor dem Torwart cool und schoss zum 1:1 ein (50.). Fünf Minuten später legten die Gäste nach, als Felix Weisl 22 Meter vor dem Tor das Leder sehenswert zur 2:1-Führung versenkte. In der 61. Minute überlief Franke seinen Gegenspieler und kam aus spitzem Winkel zum Schuss, den der Torwart abwehrte. Die Partie wogte hin und her und der Gastgeber hatte die Ausgleichschance durch Crisigiovanni (64.), doch sein Schuss zischte am Tor vorbei. Der Gastgeber drängte, der SV lauerte auf Konter, die oftmals unsauber ausgespielt wurden. Der eingewechselte Fabio Brandner handelte sich in vier Minuten kurz vor dem Spielende die Ampelkarte ein. So entwickelte sich eine Abwehrschlacht, die die Gäste in der siebenminütigen Nachspielzeit mit Kampfgeist schadlos überstanden und sich über einen Sieg in einem sehr interessanten Spiel freuen konnten.

TSV Denkendorf – FC Heiningen 0:5

(re). Der FC Heiningen hat beim TSV Denkendorf einen souveränen 5:0-Auswärtssieg eingefahren und damit seine starke Form untermauert. Von Beginn an dominierten die Gäste das Geschehen und ließen dem TSV kaum Luft zum Atmen. Schon in der siebten Minute stellte Tim Glaser mit einem schnellen Treffer die Weichen auf Sieg. Heiningen agierte druckvoll und ließ Ball und Gegner laufen. In der 28. Minute erhöhte Kevin Vincek nach Vorarbeit von Jonas Taglang auf 2:0. Denkendorf tat sich schwer, ins Spiel zu finden und kam erst kurz vor der Pause zu einer nennenswerten Chance, als Nico Riccio frei vor dem Tor scheiterte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff legte Heiningen erneut nach. Tim Glaser traf nach Zuspiel von Vincek zum 0:3 (45.). Nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Gastgeber zunächst mutiger. Lukas Löw (48.) und Retzino Kaptelli (51.) verpassten den Anschlusstreffer nur knapp. Doch Heiningen blieb eiskalt. Nach einer Ecke von Berk Baybüyük köpfte Alexander Meyer zum 0:4 ein (72.). Den Schlusspunkt setzte Dennis Kleber, der nach starker Vorarbeit von Baybüyük zum 0:5 traf (89.). Der FC Heiningen zeigte über 90 Minuten eine geschlossene Mannschaftsleistung mit zahlreichen herausgespielten Chancen und verdiente sich den klaren Auswärtssieg.

Türk. Nürtingen – FC Donzdorf 1:2

(rh). Donzdorf startete bei Türkspor Nürtingen gut. Marvin Herbinger wurde nach wenigen Minuten im Strafraum zu Fall gebracht. Den Elfmeter versenkte Patrick Gaugel zum 0:1 (8.). Nach 29 Minuten kamen die Nürtinger zu ihrer ersten Großchance, doch der Ball verfehlte das Tor um Zentimeter. Bei einem Eckball parierte Julian Kühnel im FC-Gehäuse stark (30.). Auf der Gegenseite bediente Nico Kolb Jonathan Sedlmayer, der auf 0:2 stellte (38.). Mithat Demir behauptete in Minute 63 auf Außen technisch brillant den Ball, aber im Zentrum verfehlten seine Mitspieler die Flanke knapp. Bei einer der wenigen Offensivaktionen der Lautertäler in der zweiten Halbzeit hielt Christos Iroghama gegen Tim Bayer (77.). Nürtingen erhöhte weiter den Druck, ein Freistoß strich am Pfosten vorbei (79.). Auch Sedlmayer zielte bei seinem Standard zu hoch (81.). Ebenfalls per Freistoß verkürzte Ardi Kryeziu auf 1:2 (90.). In der Nachspielzeit war Maximilian Gäbler frei durch und konnte für die Entscheidung sorgen, scheiterte aber an Iroghama. So zitterten die Gäste bis zum Abpfiff weiter.

FV Faurndau – RSK Esslingen4:6

(skr). Es war ein bitterer Nachmittag vor heimischem Publikum für den FV Faurndau. Trotz einer 3:0-Führung und insgesamt vier eigener Treffer stand die Mannschaft von Trainer Filippo Medicina am Ende mit leeren Händen da, 4:6 (3:2) hieß es nach 95 intensiven Minuten gegen den TSV RSK Esslingen. Die Vorwärts-Elf startete mutig und wurde früh belohnt: In der 17. Minute vollendete Tom Janik einen sauber ausgespielten Angriff zur Führung. Samuele Runza stellte nach 24 Minuten auf 2:0. Wenig später erhöhte Roberto Nicolosi mit einem sehenswerten Freistoß auf 3:0 (36.). Noch vor der Halbzeit traf Weißenborn für die Gäste doppelt (40./44.). Nach dem Seitenwechsel wendete sich das Blatt. Esslingen nutzte die Unsicherheiten in Faurndaus Hintermannschaft konsequent aus. Erst Hammerle zum 3:3 (49.), dann erneut Weißenborn mit einem weiteren Doppelpack (54./61.). Der FVF warf noch einmal alles hinein. Runza brachte sein Team mit seinem zweiten Treffer zum 4:5 heran (76.) und sorgte für neue Hoffnung. Doch kurz vor dem Ende der Partie versenkte Hammerle einen 30-Meter-Freistoß zum 4:6 und besiegelte die Faurndauer Heimniederlage (95.).

Fußball-Bezirksliga Ebersbach, Heiningen, Donzdorf und Salach bereits am Donnerstag fahren auf fremden Plätzen alle Punkte ein, dagegen erlebt Faurndau bittere 95 Minuten.

Erste Hoffnung in der Krise

Fußball-Landesliga Der SC Geislingen kassiert die siebte Niederlage dieser Runde. Doch das Team zeigt nach dem Trainerwechsel wieder ein ganz anderes Gesicht.

Es war die bislang bitterste Niederlage dieser Runde: Ein weiter Ball nach vorn, ein verpatzter Kopfball und ein krummer Schuss von Niklas Schwarzer um SC-Keeper Rocco Sauter herum, 0:1 in der vierten Minute der Nachspielzeit. Der SV Waldhausen – wegen einer Roten Karte gegen SV-Keeper Felix-Adrian Körber nach einer Notbremse an Damiano de Lucia seit der 70. Minute in Unterzahl – gewinnt mit viel Dusel das Landesliga-Duell beim SC Geislingen. Und die Kicker vom Eybacher Tal stehen schon zum siebten Mal in dieser Spielzeit ohne Punkte da.

Aber es war nach den turbulenten vergangenen Wochen, in denen der sportliche Absturz in einem Trainerwechsel gipfelte – Metin Kartal musste gehen, Sven Ackermann übernahm –, der erste Schritt in die richtige Richtung. Schon vor Spielbeginn ließen einen zwei Dinge hoffen: Zum einen ist Sauter deutlich früher zurück im Tor als erwartet, sein Schlüsselbeinbruch hatte sich im Nachgang als heftige Schulterprellung entpuppt, obwohl alles noch schmerzt, beißt er sich durch. Zum anderen ist Innenverteidiger Tomislav Ivezic aus dem Fußball-Ruhestand zurück, um der Mannschaft zu helfen. Tatsächlich war seine Handschrift in der Abwehr sofort zu sehen.

Nicht zuletzt dank ihm zeigten die Geislinger gegen den haushohen Favoriten eine kämpferisch überragende Leistung, hielten den Tabellen-Zweiten bis zu besagter Szene in der Nachspielzeit klein und hätten zumindest einen Punkt verdient gehabt in einer chancenarmen Partie, in der schnell klar war, dass der wohl als Sieger vom Platz gehen wird, der den ersten Treffer setzt. „So ist das, wenn du in der Tabelle unten drin stehst, dann kassierst du eben diese Dinger. Aber so wie Waldhausen den Sieg gefeiert hat, wussten die ganz genau, wie viel Glück sie hatten“, befand Ackermann, der viel Positives gesehen hatte: „Die Reaktion von Waldhausen, das mit breiter Brust hätte auflaufen und uns herspielen müssen, zeigt mir, dass wir sehr viel richtig gemacht haben. Was ich von den Jungs gefordert hatte, das haben sie gezeigt.“ Und das – nebenbei erwähnt – gegen Härtsfelder, deren Spiel ständig von herbstlichem Schwalbenflug begleitet war, in dessen Bann sich der Unparteiische immer wieder ziehen ließ. Über die gesamte Spielzeit war Ackermanns Team giftig und gallig, lief sofort den Gegner an, ging ohne Zögern in die Zweikämpfe, fightete um jeden Ball, blockte jeden Schuss, sodass Waldhausen am Ende lediglich drei Abschlüsse hatte, die als Torchancen durchgingen – und die Geislinger legten nach jedem Ballgewinn sofort den Vorwärtsgang ein (wobei der Gegner ebenso überragend verteidigte). Damiano de Lucia hätte dies in der 68. Minute wohl mit der Führung veredelt, hätte ihn Körber vor dem Strafraum nicht über die Klinge springen lassen.

Das Ende vom Lied: De Lucia blieb verletzt liegen, er hatte sich bei seinem Sturz schon wieder das angeschlagene Knie lädiert und musste vom Platz getragen werden. „Was da genau ist, lässt sich noch nicht sagen, da müssen erst die nächsten Tage abwarten“, sagt Ackermann: „Wir müssen jetzt trotz allem positiv bleiben, ich bin in keinster Weise unzufrieden. Die Tabelle zählt ein einziges Mal – und das ist am letzten Spieltag. Alles andere interessiert mich nicht.“

Tatsächlich wurden Ackermanns Schützlinge trotz der Niederlage von den 270 Zuschauern beklatscht, „die haben eine Mannschaft gesehen, die sich förmlich zerrissen hat. Und die Fans honorieren das.“ Allerdings beendete auch Geislingen die Begegnung in Unterzahl, in der siebten Minute der Nachspielzeit sah Marvin Mayer nach grobem Foulspiel noch Rot. Damit wird es nun in der Abwehr eng, denn Patrick Niederberger wird nach seinem Handgelenksbruch wohl noch mindestens fünf Wochen fehlen. SC Geislingen: Sauter – Mayer. Schöll, Ivezic, Musliu, Ahmeti, Eyüpoglu, Volk, Özdemir (87. Aljwir), D. de Lucia (71. Istrefi), Ziegler (83. Dias Matos).

Kommentar

Tendenz zeigt nach oben

Auch nach fast einem Drittel der Saison in der Handball-Bundesliga ist noch nicht genau abzusehen, in welche Richtung es für Frisch Auf Göppingen geht. Die Tendenz zeigt jedoch nach oben. Das lässt sich an mehreren Faktoren festmachen: Zum einen ist es gelungen, die fast schon chronische Auswärtsschwäche in den Griff zu bekommen. Nach zehn Spieltagen hat das Team von Ben Matschke in der Fremde bereits fünf Punkte und damit genauso viele Zähler gesammelt wie in der gesamten vergangenen Runde.

Außerdem ist die Mannschaft in der Lage, auch knappe Spiele für sich zu entscheiden oder zumindest einen Punkt zu ergattern. In fünf Partien gelang es den Grün-Weißen, entweder ein Remis oder einen Sieg mit einem Tor Unterschied zu holen. In der ersten Saison unter Matschke, als es galt, gleich sieben, zumeist junge Spieler in die Mannschaft zu integrieren, verlor die Truppe in der Endphase oft die Nerven. Jetzt kann man sagen: Frisch Auf kann Crunchtime.

Hinzu kommt, dass die Göppinger dank ihrer Kampfkraft inzwischen auch schwache Spiele auf ihre Seite ziehen können. Jüngstes Beispiel ist der 26:21-Heimsieg über Aufsteiger Bergischer HC an diesem Freitag.

Gewiss gab es und wird es auch Rückschläge geben – hier seien das bittere Pokal-Aus gegen Leipzig und die hohe Pleite gegen Gummersbach, beides in der EWS-Arena, genannt, aber davon darf sich das Team um Kapitän Ymir Gislason nicht aus der Bahn bringen lassen und muss weiter an sich arbeiten.

FC Eislingen bleibt auf Erfolgskurs

Fußball-Landesliga Der Aufsteiger setzt sich im Heimspiel gegen den TSV Ehningen mit 3:0 durch.

Mit dem TSV Ehningen stellte sich eine spielstarke, kompakt stehende Mannschaft, die in der vergangenen Saison auf dem fünften Platz gelandet war, im Eichenbachstadion vor. Von der Eislinger Mannschaft wurde einiges hinsichtlich Laufbereitschaft, Umschaltvermögen und Defensivverhalten abverlangt. Außerdem mussten die Blau-Weißen auf Arngold, Egrlic, Allmendinger und Brenner verzichten.

Der Aufsteiger präsentierte sich in starker Form und ließ hinten nicht viel zu, die Dreier-Abwehrkette mit den Routiniers Robin Reichert und Marvin Leonhardt sowie dem Eigengewächs Marco Bühler stand souverän und gewann viele Zweikämpfe. Sehenswert war, wie Bühler eine Chance für Ehningen durch den herausragenden Lars Jäger spektakulär verteidigte. Hinzu kam, dass der 23-jährige Dominik Kuhn seine beste Leistung im FC-Dress zeigte.

Die Blau-Weißen gingen in der 27. Minute mit 1:0 in Führung. Der 21-jährige Marcel Hodzic zog von halblinks ab, der Ehninger Torwart Görkem konnte den Flachschuss nicht festhalten, aus spitzem Winkel spielte Aykut Durna den Ball Richtung Tor und Kevin Gromer netzte ein. Der Treffer wurde jedoch Durna gutgeschrieben, der Ball hatte bei der Ballberührung von Gromer die Torlinie schon  überschritten. Es war Durnas elftes Saisontor. Für Ehningens Trainer war die 50. Minute der Knackpunkt im Spiel: Bei einem vermeintlichen Foul an Gästespieler Jäger im Eislinger Strafraum blieb der Elfmeterpfiff der Schiedsrichterin aus.

Nach dem 0:1-Rückstand spielten die Gäste offensiver, dadurch ergaben sich Räume und Konterchancen für den FCE. Vor dem entscheidenden 2:0 für die Gastgeber parierte Torhüter „Dome“ Kuhn zwei Mal mit starken Paraden. In der 71. Minute fiel die Vorentscheidung: Bei einem Angriff über die rechte Seite legte Gromer auf den starken Korcan Sari ab. Dessen Schuss in Strafraumnähe wurde noch abgefälscht und landete zum 2:0 im Netz. In dieser Phase des Spiels hatte der FCE nach schnellen Angriffen noch Chancen durch Hodzic, Öztürk und Yalcin, die alle vom sehr guten Ehninger Torwart per Fußabwehr vereitelt wurden.

Den Schlusspunkt unter eine richtig gute Landesliga-Partie setzte in der Nachspielzeit Mete Yalcin, der von Karlo Mandir schön freigespielt wurde und zum 3:0 traf.

FC Eislingen: Kuhn – Leonhardt, Reichert, Bühler. Gromer (91. Cseri), Sari, Pauen (72. Koese), Hodzic (87. Mandir), Öztürk (81. Yalcin), Hoelzli, Durna (89. Gianni).

Boller Boys crashen schwarz-gelbe Serie

Spiel der Woche In der Fußball-Kreisliga B7 schlägt der TSV Bad Boll II in einem rassigen Nachbarschaftsduell den TSG Zell mit 2:1.

Wie ein bis in die Flügelspitzen motivierter Schwarm von Neunpunkt-Marienkäfern war die zweite Mannschaft des Landesliga-Dinos TSV Bad Boll (9 Punkte/ Bilanz: 3-0-3) aus den Katakomben geflogen und hatte mit einem verdienten 2:1-Erfolg im prestigeträchtigen Derbykracher gegen den TSG Zell (12/4-0-2) ihr Punktekonto auf zwölf ausgebaut und zugleich die Serie der Schwarz-Gelben von zuletzt drei Siegen in Serie (27:0 Tore) gecrasht.

Bad Boller Blitzstart

Kaum hatte sich die Stadionuhr aus ihrem Startblock katapultiert, sorgten die Hausherren auch schon für das erste Highlight der Begegnung: Mit einer perfekt getimten, vertikalen Spieleröffnung aus der eigenen Hälfte heraus bediente Bad Bolls Carlo Schmid seinen Teamkameraden Adrian Escalada Reyes. Der ließ im linken Mittelfeld die Funken sprühen, zog in den Sechzehner der Schwarz-Gelben und jagte die Kugel aus zehn Metern und halblinker Position in die Maschen (1:0/1.).

Nur neun Zeigerumdrehungen später hatte TSV-Kicker Darian Tengler den zweiten Treffer des Tages auf dem Fuß, aber sein Schuss aus 18 Metern und halbrechter Position rauschte über den Querbalken (10.). Mit einer scharfen Hereingabe von links in die Box setzte TSG-Kicker Leon Bauer perfekt seinen im Zentrum positionierten Mitspieler und Zells Kapitän Peter Schwegler in Szene, der das Leder mit einem Kopfball aus sechs Metern aufs Gehäuse stemmte, jedoch an Bad Bolls exzellent parierendem Keeper Linus Richter scheiterte (20.).

In der 28. Minute packte Zells Mittelfeldmotor Niklas Hilger sein Überbrückungskabel aus, aber sein Schuss von der linken Strafraumkante aus elektrisierte nur das Aluminium. Kurz vor dem Pausentee hatte TSV-Kicker Luca Henkel seinen Gegenspieler Tobias Goll im Sechzehner der Rot-Schwarzen zu Fall gebracht. Den fälligen Foulelfmeter vergab Zells Till Berlet jedoch kläglich, indem er die Kugel zu unplatziert aufs Gehäuse brachte und Bad Bolls Schlussmann Richter sie mühelos aus dem rechten unteren Eck fischen konnte (44.).

Nur 120 Sekunden nach dem Seitenwechsel hatte TSG-Kicker Tim Bohner den Ausgleichstreffer für die Gastmannschaft auf dem Fuß, aber sein Schuss aus zwölf Metern und halbrechter Position polierte nur den langen Außenpfosten (47.). In der 59. Minute zimmerte der Zeller Schwegler das Spielgerät aus zehn Metern und halblinker Position unter den Querbalken. Die Kugel sprang jedoch von der Torlinie ab und Zells Goalgetter Hilger staubte den zweiten Ball handlungsschnell zum 1:1-Ausgleichstreffer (59.) für die Schwarz-Gelben ab.

Die Freude der Gäste währte jedoch nicht lange: Nur zwölf Minuten später hatte Zells Yannik Persch seinen Kontrahenten Ashkan Shokrolahi im Strafraum der Gäste zu Fall gebracht. Den fälligen Strafstoß verwandelte Bad Bolls Escalada Reyes souverän, indem er das Leder unhaltbar für TSG-Keeper Kevin König ins rechte untere Eck pfefferte und damit den späteren 2:1-Endstand (71.) markierte. In der 86. Minute hatte TSV-Kicker Ralf Peter Weber die endgültige Entscheidung auf dem Schlappen, aber sein Schuss aus 14 Metern und halblinker Position zischte wie ein eisgekühltes Selters am zweiten Pfosten vorbei.

Zells Coach: Das war zu wenig

„Das war heute einfach zu wenig von uns. Offensiv waren wir viel zu harmlos. So gewinnst du kein Derby“, stellte Zells Coach Juraj Paulik sichtlich angefressen ob der Niederlage nach Schlusspfiff fest. „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meiner Jungs. Wir haben uns den Sieg verdient, auch wenn er ein wenig glücklich war“, befand indes Bad Bolls Übungsleiter Abdul Obuz.

Gebrauchter Tag der Römpfer-Elf

Fußball-Landesliga Der von Personalsorgen geplagte TSV kassiert nach vier Siegen eine heftige 0:5-Niederlage in Sindelfingen.

Der TSV Bad Boll musste nach seiner bisher schlechtesten Saisonleistung eine verdiente Auswärtsniederlage hinnehmen. Auch wenn diese durch zwei zweifelhafte Elfmeter und eine mehr als abseitsverdächtige Situation vor dem vierten Tor der Gastgeber entstand, konnte Bad Boll nicht im Ansatz an die gezeigten Leistungen der vergangenen vier siegreichen Spiele anknüpfen.

TSV-Trainer Pascal Römpfer musste vor dem Spiel gleich zwei weitere Hiobsbotschaften verarbeiten. Stammtorhüter Max Piegsa musste mit Knieverletzung, Moritz Seltenreich wegen Krankheit passen. Dass Toni Suddoth nochmals ausfallen würde, war klar. Pascal Greschner und Fabian Falzone rückten in die Anfangself.

An diesem für den TSV mehr als gebrauchten Tag passte alles im negativen Sinn zusammen. Das Spiel wurde erst 55 Minuten später angepfiffen, da das Schiedsrichtergespann im Stau stand. Als die Partie endlich um 16.25 Uhr begann, kam zunächst Bad Boll besser ins Spiel und zu einer Top-Chance (10. Minute). Nach einem Eckball von Ascherl köpfte Ruther den Ball knapp neben den Pfosten des Sindelfinger Tores. Das Schicksal meinte es nicht gut mit dem Gast. In der 19. Minute unterschätzte die Bad Boller Abwehr einen hohen Ball aus der Hälfte der Sindelfinger. Der Ball sprang hoch ab, Sindelfingens Bahadir kam zwischen Abwehrspieler und herausstürmendem Torhüter Greschner, der den Ball außerhalb des Strafraumes mit der Hand spielte. Letzter Mann und Verhinderung einer klaren Torchance, es gab die Rote Karte für den Bad Boller Keeper.

Das zeigte beim TSV Wirkung, der Druck der Gastgeber wuchs. Zunächst krachte das Geschoss von Ademi an die Bad Boller Querlatte (25.), ehe vier Minuten später Bahadir aus 14 Metern per Flachschuss das 1:0 markierte. VfL-Kapitän Gamuzza setzte den Ball fulminant über die Latte (32.). Dann zwei Elfmeter innerhalb von zwei Minuten. Der erste war ein Foulelfmeter (45.), der zweite ein Handelfmeter (47.). Beide keineswegs klaren Strafstöße verwandelte Gamuzza sicher zur 3:0-Halbzeitführung.

Mit dieser Führung im Gepäck schaltete der vor dem Spiel hinter dem TSV platzierte VfL Sindelfingen einen Gang zurück, Torchancen waren Mangelware. Dennoch schraubte der Gastgeber das Ergebnis auf 5:0. Beide Treffer erzielte Kubitzsch, den ersten in der 73. Minute aus stark abseitsverdächtiger Position sowie das 5:0 in der 79. Minute. Am Sonntag gastiert der SC Geislingen zum Derby im Erlengarten. Bis dahin besteht Hoffnung beim TSV, dass verletzte Spieler zurückkommen.

TSV Bad Boll: Greschner – Ascherl (60. Mändle), Gut, Caliskan (72. Braun), Caliandro, Strodel (20. Obuz), Falzone, Ruther, Römpfer (82. Stefania), Malerba (70. Kovacic), Ates.

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