Jungfernfahrt gleich bei der Hauptübung der Feuerwehr
Hauptübung In Bad Boll übergibt der Bürgermeister Hans-Rudi Bührle symbolisch den Schlüssel für den neuen Mannschaftstransportwagen.
Zahlreiche Zuschauer auf dem Platz vor dem Bad Boller Feuerwehrhaus warten. Sie lauschen auf den näher kommenden Klang der Martinshörner, die den Beginn der diesjährigen Hauptübung der Jugendfeuerwehr signalisieren.
Der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, Christian Traub, erklärt die Übungslage: „Bei Arbeiten ist es zu einem Brand in der Fahrzeughalle gekommen, bei dem sehr schnell sehr viel Rauch entstanden ist. Drei Personen werden im Gebäude vermisst.“
Umgerüsteter Ford Transit
Unter anderem mit dem neuen Mannschaftstransportwagen, der festlich mit Blumen geschmückt ist, treffen die jungen Feuerwehrleute am Ort des Geschehens ein. Somit absolvieren sie bei der Hauptübung die Jungfernfahrt des neuen Wagens. Dieser ist ein umgerüsteter Ford Transit, der für neun Personen Platz bietet. Gekonnt und routiniert zeigen die Kinder und Jugendlichen den Zuschauern ihr Können, bis die Einsatzleitung das Übungsende verkündet.
In ökumenischer Verbundenheit nehmen in einer gottesdienstlichen Feier der katholische Bad Boller Pfarrer Hubert Rother und der sich in Ruhestand befindende evangelische Pfarrer Klaus Steiner-Hilsenbeck die Fahrzeugsegnung vor. Pfarrer Rother hebt hervor: „Feuerwehrleute riskieren viel für uns alle. Sagen wir Danke. Und seien sie beschützt von Gott auf ihrem Einsatz.“
Bürgermeister Hans-Rudi Bührle bedankt sich zuerst bei der Jugendfeuerwehr für die gelungene Übung und hebt die Wichtigkeit der Jugendarbeit hervor. Dann fährt er fort: „Fahrzeugübergaben sind Meilensteine in der Geschichte von Feuerwehren.“ Und berichtet weiter, dass der Gemeinderat im Januar die Ersatzbeschaffung des Mannschaftstransportwagens beschlossen hat.
Das Vorgänger-Modell wurde bereits 2001 angeschafft und ist somit fast 25 Jahre alt gewesen. „Wir haben wirtschaftlich schwierige Zeiten. Da muss man wirtschaftlich gute Lösungen finden.“ Mit der „cleveren Idee“, so Bührle weiter, nach einem Vorführwagen Ausschau zu halten, seien die Feuerwehrkameraden schließlich fündig geworden. Dieser Wagen kostete 87.000 Euro. Unter Berücksichtigung eines Zuschusses vom Landkreis und des Restwertes des ausgedienten Wagens schlägt er mit weniger als 70.000 Euro für die Gemeinde zu Buche. Ein fabrikneuer Wagen könnte schon mal 115.000 Euro kosten, erläutert der Bürgermeister den Zuschauern weiter.
Mit einem übergroßen, mit roter Schleife versehenen Schlüssel, übergibt der Rathauschef das Fahrzeug dem Kommandanten Christian Traub. Dieser dankt vor allem seinen Kameraden für ihren freiwilligen Einsatz.
Auch Kreisbrandmeister Dr. Michael Reick ist bei der Hauptübung dabei. spricht die jungen Menschen in der Jugendfeuerwehr direkt an: „Denn glaubt mir, je älter man wird, desto mehr ist einem das wichtig, was man für andere gemacht hat.“
Fahrzeugüber- gaben sind Meilensteine in der Geschichte von Feuerwehren. Hans-Rudi Bührle Bürgermeister