„Die Merlins dienen als Vorbild“

Martin Hornberger, Geschäftsführer des Fußball-Zweitligisten SC Paderborn 07, und Martin Romig, Geschäftsführer des Basketball-Zweitligisten HAKRO Merlins Crailsheim, kennen sich schon lange. Hornberger war früher unter anderem als Manager der Paderborner Basketballer und mit Romig auch im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der 2. Basketball-Bundesliga tätig. Der 63-Jährige wurde 2011 zum Ehrenvorsitzenden der AG gewählt.

Herr Hornberger, kommen Sie am Samstag nach Ilshofen?

Martin Hornberger: Leider nein, ich bin im Urlaub, die Herbstferien passen jetzt ganz gut, meine Frau ist Lehrerin. Sonst hätte ich mir das sicherlich überlegt. Ich finde Crailsheim schön und hätte natürlich auch Martin wieder treffen können und viele andere, die ich 2016 beim Sponsorenabend der Merlins kennengelernt habe.

Die Crailsheimer Basketballer feiern in dieser Saison ihren 40. Geburtstag. Wie waren Ihre ersten Berührungspunkte mit den Merlins?

Über die Arbeitsgemeinschaft der 2. Basketball-Bundesliga. Und natürlich mit Martin Romig, den man als den Vater des Basketballs in Crailsheim bezeichnen kann. Martin ist da sehr engagiert seit vielen Jahren und sehr kreativ. Bei dem Sponsorenabend habe ich das damals auch ein bisschen mit dem SC Paderborn 07 verglichen: aus wenig viel machen, weil man sehr kreativ ist und auch den unbedingten Willen hat, diese Sportart nach vorne zu bringen. Das ist in Crailsheim sehr gut gelungen, die Region, junge und ältere Menschen für diese Sportart zu begeistern. Die Merlins dienen als Vorbild, wie dort Hand in Hand gearbeitet wird, um Basketball nach vorne zu bringen.

Martin Romig hat verraten, dass die Merlins schon an Sitzungen der 2. Bundesliga teilnehmen durften, als sie noch in der Oberliga spielten.

Das zeigt ja auch den unbedingten Willen, Infos zu bekommen, wie es in den Oberhäusern zugeht und wie dort gespielt wird, aber auch welche Anforderungen dafür da sind. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, als die Hallendiskussion aufkam, mit den kleinen Abständen rund um das Spielfeld. Letztlich haben wir immer eine Ausnahmegenehmigung gegeben, weil eben dieser kleine Hexenkessel dort etwas ganz Besonderes war. Die Spiele sind dort professionell durchgeführt worden.

Beim Sponsorenabend 2016 wurde die Vertragsverlängerung mit Tuomas Iisalo um zwei Jahre bekannt gegeben, obwohl Crailsheim fast sicher als Absteiger feststand. Können Sie sich daran noch erinnern?

An dem Abend war seine tolle Entwicklung noch nicht absehbar, aber allein die Entscheidung, die damals gefällt worden ist, zeigt ja, dass man in Crailsheim mit großem Sachverstand agiert. Grundsätzlich freut mich die komplette Entwicklung im deutschen Basketball. Ich war von 1999 bis 2002 im Präsidium des Deutschen Basketballbundes. Wenn mir damals einer erzählt hätte, dass wir irgendwann gleichzeitig Welt- und Europameister sind, dann hätte ich den für verrückt erklärt. Was wir im Moment erleben, ist ein mächtiger Boom im Basketball, auch in der Medienwelt. Jetzt gilt es, weiterhin junge Menschen zu begeistern und die Sichtbarkeit der Sportart noch zu erhöhen. Wir hatten noch nie so viele NBA-Spieler wie aktuell. Basketball ist eine wunderbare Sportart. Da tun solche Traditionsstandorte wie Crailsheim und Paderborn gut. Seit 1984 hat Paderborn bis auf das letzte Jahr immer erste oder zweite Liga gespielt. Jetzt ist Paderborn über die Wildcard aus der Pro B wieder nach oben gekommen. Diese Dinos in der Basketballlandschaft müssen sich immer wieder auffrischen und schauen, dass sie mithalten können. Aber man erlebt ja jetzt in Crailsheim, dass auch Pro A funktionieren kann, mit einer riesigen Euphorie.

Wie tief sind Sie denn noch drin im Basketball?

Ich habe 2011 mit 50 mein Amt als Vorsitzender in der AG der 2. Basketball-Bundesliga aufgegeben. Ich bin dann der erste Ehrenvorsitzende geworden. Inzwischen gibt es zwei, mein Nachfolger Hansjörg Tamoj ist auch Ehrenvorsitzender. Ich verfolge alles weiter sehr intensiv. Ich versuche auch, das ein oder andere Spiel der Paderborn Baskets zu sehen oder zu einer Ligatagung zu fahren. Aber leider klappt das viel zu wenig. Ich bin auch noch einer der Gesellschafter der Paderborn Baskets GmbH mit einem kleinen Anteil. Dieser war mal größer, aber nachdem sich auch neue Gesellschafter gemeldet haben, haben einige Gesellschafter ein bisschen reduziert und anderen die Möglichkeit gegeben, größere Anteile zu erwerben. Da wir in Paderborn eine sehr enge Verbundenheit aller Spitzensportarten haben, hat man allerdings regelmäßigen Kontakt, man tauscht sich auf unterschiedlichen Ebenen aus, ohne dass eine Rivalität entsteht. Wir haben die Forum Paderborner Spitzensport gGmbH gegründet – das ist, glaube ich, einmalig in Deutschland, mit zehn Sportarten in Paderborn, die alle in der Bundesliga vertreten sind oder mit sehr erfolgreichen Einzelsportarten, wie Leichtathletik und Schwimmen. Wir betreiben gemeinsam ein Sportinternat, da bin ich ehrenamtlich einer der Geschäftsführer. Im Internat sind auch viele Basketballer und Fußballer drin. Auch zum Deutschen Basketball Bund habe ich natürlich noch Kontakt. So durfte ich die hochemotionalen Feierlichkeiten zum 75. DBB-Jubiläum in Hamburg live miterleben.

Was trauen Sie Crailsheim und Paderborn in dieser Pro-A-Saison zu?

Bei den Baskets in Paderborn wird es nach der Wildcard sicherlich schwerpunktmäßig um den Klassenerhalt gehen. Den Merlins wünsche ich alles Gute, dass sie ihre gesteckten Ziele, vermutlich Play-offs und mehr, erreichen. Leider gibt es im Basketball kein Unentschieden. Die Begegnung der Liga-Dinos hätte das Ergebnis verdient (schmunzelt).

Im Fußball gibt es von Paderborn seit dieser Saison auch eine Verbindung nach Crailsheim. Wie zufrieden sind Sie mit Trainer Ralf Kettemann bislang?

Martin Romigs Geschäftsführer-Kollege Lukas Lienert kennt Ralf Kettemann ja gut, er hat unter ihm gespielt. Ich habe in der Phase der Verpflichtung mit Martin auch mal geschrieben. Wir sind in Paderborn ja bekannt dafür, dass wir nicht nur auf dem Spielfeld und im außersportlichen Bereich junge Talente entwickeln wollen, sondern auch bei den Trainern. Bei uns waren Jos Luhukay, André Schubert, Roger Schmidt, André Breitenreiter, Steffen Baumgart und Lukas Kwasniok. Und Benjamin Weber, der jetzt als Sportdirektor in Augsburg ist, hat dann Kette aus dem Hut gezaubert. Ich muss sagen, Kette ist ein höchst sympathischer Mensch, der klare Ziele hat, hochkompetent und ein Menschenfänger ist. Die Mannschaft stellt wirklich eine exzellente Einheit nach innen und außen sowie auch auf dem Spielfeld dar. Unser Saisonstart zeigt, dass wir wieder den richtigen Griff gemacht haben. Kette ist nicht nur sportlich kompetent, sondern auch ein Top-Typ, eben ein Top-Mensch. Wir freuen uns darüber, dass es uns wieder gelungen ist, so einen Trainer zu verpflichten und ihm nach der U 19 in Karlsruhe den nächsten Schritt zu ermöglichen. Wir hoffen natürlich, dass er einige Jahre bei uns bleibt. Wir haben mit Baumgart und Kwasniok in den letzten acht Jahren nur zwei Trainer gehabt. Das zeigt, dass wir immer Kontinuität anstreben. Und das wollen wir auch mit Kette.

Wie lauten die Ziele der Paderborner Fußballer in dieser Saison?

Unser Ziel ist es immer, unter den Top 30 oder besser in Deutschland zu sein. Das schwankt immer – je nachdem, wen man von den Gremien oder aus der Geschäftsführung erwischt (lacht). In den letzten Jahren haben wir immer einstellig abgeschlossen. Im letzten Jahr sind wir mit dem vierten Platz knapp an der Relegation vorbeigeschrammt. Wir sind jetzt gut gestartet und versuchen natürlich, jedes Spiel zu gewinnen. Aber diese Liga ist sehr eng, jeder kann jeden schlagen, ein einstelliger Platz würde sicherlich Riesenfreude in Paderborn erzeugen. In der Länderspielpause konnten die Jungs etwas durchschnaufen und regenerieren, sie sind bislang ein hohes Tempo gegangen. Jetzt spielen wir das Derby gegen Bielefeld. Da braucht man in Paderborn niemanden motivieren, volle Kanne zu geben.

Moment mal, bitte! Martin Hornberger, Ehrenvorsitzender der AG der 2. Basketball-Bundesliga und Geschäftsführer des Fußball-Zweitligisten SC Paderborn 07, über seine Verbindungen nach Crailsheim.

„Hartes, intensives Spiel“

Fußball Von den vier Bezirksligisten aus dem Haller Raum hat lediglich der VfL Mainhardt Heimrecht. Der TSV Obersontheim will seinen schlechten Auftritt aus der Vorwoche vergessen machen.

Mit dem TSV Obersontheim, dem Tura Untermünkheim sowie dem TSV Michelfeld hängen gleich drei Teams aus der Region im unteren Tabellendrittel fest. Lediglich der VfL Mainhardt hat sich weiter oben festbeißen können.

Für den Tura war das 2:2 in der Vorwoche gegen die SG Oppenweiler-Strümpfelbach sehr bitter, fiel der Ausgleich der SG doch erst in der Nachspielzeit. “Wir hatten mehrere klare Chancen, um das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Nach der Pause sind wir etwas zu tief gestanden und haben dadurch den Gegner wieder zurück ins Spiel gebracht“, blickt Trainer Semih Dalyanci zurück. Die Untermünkheimer, die als Zwölfter auf dem vermutlichen Abstiegsrelagationsrang stehen, fahren an diesem Sonntag zum TSV Schornbach, der momentan Fünfter ist. Anstoß ist um 15 Uhr. „Uns erwartet dort ein hartes, intensives Spiel gegen eine körperlich starke Mannschaft“, so Dalyanci.

Für den Mut belohnt

Der Tura spielt immer gegen den Gegner, gegen den in der Woche zuvor der TSV Michelfeld angetreten ist. Noch haben sich Dalyanci und Michelfelds Spielertrainer Felix Nierichlo nicht über die jeweiligen Gegner ausgetauscht. „Das könne aber noch kommen, so Semih Dalyanci, „man läuft sich ja im Fußball immer wieder über den Weg.“

Die Michelfelder feierten gegen Schornbach mit dem 1:0 ihren ersten Saisonsieg. „Wir wurden endlich für unseren Mut belohnt“, meint Felix Nierichlo. Seine Mannschaft soll nun beim Gastspiel beim SV Breuningsweiler genauso mutig agieren, auch wenn Felix Nierichlo nicht entgangen, dass der SV momentan eine sehr gute Phase hat.

„Breuningsweiler ist zwar schlecht gestartet, hat aber die letzten Spiele allesamt nicht verloren.“ Seit fünf Ligaspielen ist der SV ungeschlagen, holte dabei zwei Siege und drei Unentschieden. „Wir fahren aber in jedem Fall dorthin, um etwas mitzunehmen.“

Gleiches gilt für den TSV Obersontheim, der bei der SG Strümpfelbach-Oppenweiler gefordert ist. Am vergangenen Sonntag unterlag der TSV Obersontheim dem TSV Schwaikheim mit 0:1. Damit rutschen die Bühlertaler auf Rang 11, stehen nun direkt vor der Abstiegszone. „Leider war unser Auftritt gar nicht gut“, blickt Spielertrainer Marco Krause zurück, „Das, was uns die letzten Wochen so stark gemacht hat – die Giftigkeit, Galligkeit und eklig sein – hat komplett gefehlt.“

Entsprechend sei die Partie ein sehr enttäuschendes Spiel gewesen. „Wir müssen jetzt gemeinsam als Mannschaft und als Einheit daran arbeiten, damit das besser wird. Die Mannschaft hat ja über die ersten Wochen der Saison gezeigt, dass sie es kann. Dahin wollen wir zurück.“ Marco Krause betont, dass er auch das Vertrauen gegenüber dem Team habe, dass „wir das wieder hinbekommen“.

Weiterhin viele Ausfälle

Bleibt noch der VfL Mainhardt, der in der Vorwoche in der siebten Minute der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich beim TSV Rudersberg schoss und damit doch noch einen Punkt mitnahm. Trainer Irfan Kücükatan konnte krankheitsbedingt nicht dabei sein, war aber voll des Lobes: „Die Jungs haben das wirklich großartig gemacht. Dass wir unter den sehr schwierigen Voraussetzungen noch einen Punkt mitnehmen, ist sensationell.“

Irfan Kücükatan spricht damit die vielen Ausfälle an, „die wir versuchen in den Griff zu bekommen.“ Dazu gehöre auch hartes Training, um den Fitnesslevel noch höher zu bekommen.

Die nun anstehende Begegnung gegen den SV Unterweissach, der als Zehnter drei Punkte weniger als Mainhardt hat, sei eine Begegnung auf Augenhöhe. Natürlich wolle sein Team punkten, so Irfan Kücükatan, „entscheidend für uns ist, dass wir den Abstand zu der Abstiegszone mindestens halten, im besten Fall weiter ausbauen.“

Hoffnung auf eine Rückkehr bleibt

Fußball Ousainou Danso ist nach seiner Abschiebung in Gambia. Rechtlich betrachtet gibt es noch Chancen, dass der 28-Jährige zurückkehren kann.

Der Schock sitzt nach wie vor tief bei Spielern, Verantwortlichen und allen, die es mit der SSV Schwäbisch Hall halten. Ousainou Danso wurde am Mittwoch nach Gambia abgeschoben. „Wir versuchen aktuell alles, um Ousi so schnell wie möglich wieder zurückzuholen“, teilt die SSV auf ihrer Instagram-Seite mit. Dabei hat der Verein professionelle Hilfe von der Haller Rechtsanwaltkanzlei Kütterer & Kollegen.

Der SSV-Vorsitzende Ali Tercan hatte bereits betont, dass Ousainou Danso voll integriert war. Fakt ist, dass der 28-jährige Gambier nicht nur Deutschkurse belegt und besucht hat, sondern zum Zeitpunkt seiner Abschiebung bereits eine Zusage für eine Ausbildung hatte.

Betrachtet man die rechtliche Lage, dann wurde Ousainou Dansos Asylantrag vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) abgelehnt. Innerhalb einer kurzen Frist kann dagegen Klage eingereicht werden. Prinzipiell aber werden die Menschen, deren Asylantrag abgelehnt wird, aufgefordert, Deutschland freiwillig zu verlassen, ansonsten droht ihnen die Abschiebung. Unter Abschiebung versteht man die Ausweisung mit Zwangsmitteln. Im Falle von Ousainou Danso wurde dieser von Polizisten aus dessen Haller Wohnung geholt und zum Flughafen gebracht, wo bereits eine Maschine wartete, die gambische Staatsbürger, deren Asylantrag abgelehnt worden war, nach Gambia flog.

Im Normalfall erhalten Menschen, die abgeschoben worden sind, ein Einreiseverbot. Das bedeutet, dass sie nicht ohne Weiteres nach Deutschland zurückkehren können. Würde man offiziell wieder einreisen wollen, müsste man zuvor einen Antrag stellen, dass dieses Einreiseverbot aufgehoben wird. Eine Ausnahme bildet beispielsweise die Gerichtsverhandlung über den Einspruch beziehungsweise die Klage gegen den abgelehnten Asylantrag – denn prinzipiell haben Menschen das Recht, persönlich vor dem Richter beziehungsweise der Richterin zu stehen.

Menschen, deren Asylantrag abgelehnt worden ist, können abgeschoben werden, auch wenn sie gegen diese Entscheidung geklagt haben. Eine solche Klage hat nämlich keine aufschiebende Wirkung. Um eine Abschiebung zu verhindern, muss zusätzlich ein Antrag auf einstweiligen Rechtsschutz beim Gericht gestellt werden.

Allerdings muss über einen solchen Antrag ein Gericht entscheiden. Glaubt man den Berichten, die im Internet zu finden sind, wird relativ schnell über einen solchen Antrag entschieden. Ein Gericht entscheidet dann auch anhand der vorgelegten Dokumente und Beweise. Letztlich bemessen die Richter dabei auch die Erfolgsaussichten der Klage. Ökonomische Folgen sind dabei inbegriffen. Können Kosten gespart werden, beispielsweise bei einer Sammelabschiebung, dann fließt auch das in die Entscheidung mit ein.

Duldung ist weiterhin möglich

Im Falle von Ousainou Danso hat aber das Gericht gar nicht mehr über den Eilantrag entschieden. Die Verantwortlichen der SSV Hall haben nicht nur deshalb die Hoffnung, dass sie Ousainou Danso zurückholen können. Denn mit der Zusage eines Ausbildungsplatzes hat der Gambier eine Zukunftsperspektive. Dies könnte zu einer „Duldung“ beziehungsweise zu einer „Ausbildungsduldung“ führen. Während der Ausbildung können diese Menschen dann nicht abgeschoben werden. Geflüchtete, die aufgrund ihrer Arbeit ihren Lebensunterhalt selbst verdienen, können eine „Beschäftigungsduldung“ erhalten. Dafür müssen sie seit mindestens zwölf Monaten geduldet sein und seit mindestens 18 Monaten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ausüben. Würde Ousainou Danso also seine Ausbildung erfolgreich abschließen und in der Folge eine Arbeitsstelle erhalten, könnte auch diese „Beschäftigungsduldung“ auf ihn zutreffen.

Die SSV Hall hofft mithilfe ihres Rechtsbeistands, dass Ousainou Danso zurückkehren darf. „Für uns ist Ousi nicht nur ein Spieler, sondern ein Vereinsherz.“ Er sei nicht nur sportlich wichtig, „vielmehr ist er ein Freund, ein Vorbild und ein Mensch, der unseren Verein mit seiner positiven Art geprägt hat.“

Kommentar

Aufstieg amgrünen Tisch

Eine zweite Chance nutzen – das fasst den Hintergrund einer Wildcard-Vergabe am treffendsten zusammen. In den beiden höchsten Basketball-Ligen Deutschlands ist neben der sportlichen Qualifikation auch der Aufstieg am grünen Tisch möglich. Durch eine Wildcard, deren Ergattern allerdings an ein paar Bedingungen geknüpft ist. Darüber wissen die beiden Kontrahenten, die sich am Samstag in der Arena Hohenlohe in Ilshofen gegenüber stehen, durchaus Bescheid. Während die HAKRO Merlins Crailsheim 2015 eine Wildcard in Anspruch nahmen, um sich neun Jahre später aktiv dagegen zu entscheiden, sind die Paderborn Baskets nur durch den Wildcard-Einkauf ein Teil der aktuellen Pro-A-Saison. Denn die Wildcard, deren Ursprung im Kartenspiel Poker als Erweiterung des Kartendecks oftmals um einen Joker liegt, meint im Sportkontext die Chance für ein Team, an einer Liga teilzunehmen, obwohl es den Qualifizierungsregeln nicht genügt hat. In der Basketball-Bundesliga können sich sowohl sportliche Absteiger als auch Mannschaften auf eine Wildcard bewerben, die vorher nicht in der BBL gespielt haben.

Voraussetzung ist allerdings, dass überhaupt eine Wildcard vergeben wird. Das ist meist der Fall, wenn die Liga die sportliche Sollgröße durch die sportlich qualifizierten Bewerber nicht erreichen kann, weil beispielsweise ein wirtschaftliches Kriterium nicht erfüllt wurde. In der Pro A ist die Einleitung eines Wildcard-Verfahrens seit der Saison 2013/14 möglich. Dafür ist die Zustimmung der Mitgliederversammlung der 2. Basketball-Bundesliga, in der alle Pro-A- und Pro-B-Vereine vertreten sind, nötig – sowie eine Gebühr von 75.000 Euro.

Info Julia Brenner (34) hat Sportmanagement und -kommunikation studiert und arbeitet im Marketing. Die gebürtige Hallerin ist zudem als freie Journalistin für diese Zeitung tätig.

Ex-Merlin ist Co-Trainer der Paderborn Baskets

Ilshofen. Nach 40 Jahren in der ersten und zweiten Basketball-Bundesliga mussten sich die Paderborn Baskets im April 2024 aus den oberen zwei Spielklassen verabschieden. Nun sind sie als Nachrücker aufgrund der zurückgezogenen Pro-A-Lizenzen von Düsseldorf und Dresden zurück in der Zweitklassigkeit. Zuletzt überraschten sie mit dem Sieg gegen den Aufstiegskandidaten Gießen (100:93). Zuvor hatte Paderborn gegen Bayreuth (73:94) und in Nürnberg (62:69) verloren. Einen makellosen Saisonstart zeigten bislang die HAKRO Merlins Crailsheim mit Siegen über Bochum, Kirchheim und Koblenz.

Nur drei Spieler aus dem Aufstiegskader der Baskets sind auch diese Saison im Team von Headcoach Milos Stankovic zu finden: die drei Jungendspieler Nicolas Marty-Decker, Tom Brüggemann und Leonard Kröger. Brüggemann und Kröger vertraten im Sommer die deutsche Nationalmannschaft bei der U-18-Europameisterschaft (Einzug ins Viertelfinale). Coach im Paderborner Nachwuchs war Yuri Dimitri, der sein Team in die NBBL-Play-offs führte und seit dieser Saison als Assistenztrainer in der Pro A tätig ist. Von 2019 bis 2022 war der Italiener bei den Merlins tätig und coachte dort unter anderem die JBBL-Mannschaft.

„Wir freuen uns auf das Spiel gegen Paderborn. Sie haben sich in den letzten Wochen wirklich stabilisiert und sind jetzt mit dem Sieg gegen den Topfavoriten Gießen endgültig in der Liga angekommen, das eine schwere Aufgabe“, sagt Merlins-Headcoach David McCray.

Info HAKRO Merlins Crailsheim – Paderborn Baskets, Samstag, 20 Uhr; Karten gibt es an der Abendkasse und online unter ticket.hakro-merlins.com

Gute Leistung trotz „Horroranstiegs“

Leichtathletik Der Haller Luca Neumeister belegt mit seinem Universitätsteam Rang 7 in Huntsville.

Huntsville. Wieder einmal war Luca Neumeister (WGL/Post-SG Hall) unterwegs. Der jüngste Wettkampf für den Stipendiaten und dessen Team, die UT Southern Firehawks, war das UAH Chargers XC Invitational in Huntsville, Alabama.

Das Meeting bot mit 26 Teams, darunter 24 N.C.A.A.-Division-II-Mannschaften, ein stark besetztes Teilnehmerfeld und stellte für die Firehawks einen echten Härtetest im Hinblick auf die bevorstehenden N.A.I.A. Conference- und Landesmeisterschaften im nächsten Monat dar. Bei sonnigen aber kühlen Wettkampfbedingungen gingen um 8 Uhr fast 300 Läuferinnen und Läufer auf die schnelle Strecke im John Hunt Park.

Spikes ins Schienbein

„Der Start war ziemlich chaotisch“, berichtete Luca Neumeister. „Es ging recht ruppig zu – ich hab da auch ein paar Spikes ins Schienbein bekommen.“

Obwohl Luca Neumeister in den Tagen zuvor gesundheitlich angeschlagen war und kurzzeitig pausieren musste, ging er mutig ins Rennen. Im weiteren Verlauf konnte er das Tempo jedoch nicht ganz halten. Insbesondere ein langer Anstieg im siebten Kilometer forderte seinen Tribut. „Die 300 oder 400 Meter dort waren echt Horror“, meinte Neumeister anschließend.

Trotzdem zeigte der Schwäbisch Haller eine kämpferische Leistung und wurde als vierter Scorer seines Teams gewertet, und zwar mit einer guten Zeit von 26:34,7 Minuten über die 8 Kilometer.

Starke Geschlossenheit

Trotz einer leicht geschwächten Mannschaft präsentierte sich die UT Southern mit starker mannschaftlicher Geschlossenheit und belegte einen hervorragenden 7. Platz im Gesamtklassement, noch vor mehreren renommierten Division-II-Programmen.

Besonders bemerkenswert: Das Team der UT Southern Firehawks lag nur einen Platz hinter Marion College (Indiana), einem der Topfavoriten auf die anstehenden N.A.I.A.-Nationals.

Was steht als Nächstes für den Leichtathleten an? „Wir haben jetzt eine harte Trainingswoche vor uns, bevor es nach Knoxville geht – das ist dann der schnellste und beste Kurs“, schildert Luca Neumeister die näheren sportlichen Aufgaben.

Ein besonderer Aufsteiger

Volleyball Die Männer des SSV Geißelhardt erwarten den VC Offenburg, der zuletzt viele Erfolge gefeiert hat.

Mainhardt. Das vergangene Wochenende war für die Regionalliga-Volleyballer des SSV Geißelhardt sehr intensiv. Nach dem 3:1-Sieg in der Liga bei MADS Ostalb waren die Geißelhardter tags darauf in Freiburg beim Regionalpokal gefordert. Nach der 0:3-Niederlage gegen die Freien Turner (FT) Freiburg II stand fest, dass der SSV das Finale verpasst hat. „Freiburg war einfach besser“, stellt Geißelhardts Trainer Patrick Dahlke klar. „Zudem hat man uns angemerkt, dass zwischen den beiden Spielen nur wenige Stunden lagen.“

Zudem war es den Geißelhardtern wichtiger, in der Liga den ersten offiziellen Sieg feiern zu können, nachdem der Auftaktsieg gegen die TG Bad Waldsee wegen eines Aufstellungsfehlers in ein 0:3 umgewandelt wurde.

Das 3:1 bei MADS Ostalb war insgesamt souverän. „Wir hätten auch 3:0 gewinnen können, aber haben im dritten Satz nicht mehr so konzentriert agiert. Dafür war der vierte Durchgang wieder sehr konstant. Wir haben unsere Acht-Punkte-Führung durchgehend gehalten“, freut sich Patrick Dahlke.

An diesem Sonntag steht nun das zweite Heimspiel an. Dabei trifft ein Aufsteiger (SSV Geißelhardt) auf einen weiteren Aufsteiger (VC Offenburg). Die Offenburger sind mit zwei 3:1-Siegen gestartet, stehen daher in der Tabelle ganz oben. Das aber sind die Badener gewohnt. In den vergangenen drei Spielzeiten ist der VC Offenburg dreimal aufgestiegen. Schon statistisch macht ihn das zu einem besonderen Aufsteiger.

Viele Informationen hat man in Geißelhardt über den VC Offenburg nicht. Das sei aber nicht dramatisch, meint Patrick Dahlke, „höchstens im ersten Satz hilft das. Danach hat man sich dann kennengelernt.“

Personell gibt es ein paar Sorgen: Lukas Feuchter und Raphael Noz fallen wegen ihrer jeweiligen Fußverletzungen weiter aus. Zudem fehlt Tobias Bauer, der gegen MADS Ostalb krankheitsbedingt passen musste.

Libero Luca Zimmermann war zudem etwas angeschlagen. Bei ihm hofft Trainer Patrick Dahlke, dass es für einen Einsatz reichen wird, schließlich gibt es auf dessen Position keinen Ersatz in der ersten Mannschaft des SSV Geißelhardt.

Info SSV Geißelhardt – VC Offenburg, Sonntag, 14 Uhr, Steinbühlhalle Mainhardt

BSG kommt vielleicht nicht

Basketball Der BSG Ludwigsburg gehen die Spielerinnen aus. Die Haller Männer haben auch Personalprobleme.

Schwäbisch Hall. „Eigentlich sind wir komplett.“ Das ist im Normalfall eine gute Nachricht, die Michael Heck zu verkünden hat. Doch der Head Coach der Haller Frauen verwendet das Wort „eigentlich“ nicht ohne Grund. Er ist sich nämlich ziemlich unsicher, ob er mit seinem Team an diesem Sonntag spielen wird.

Die Partie der Flyers-Frauen gegen die BSG Ludwigsburg wäre ein Duell zweier Teams, die beide noch kein Spiel gewonnen haben in der Regionalliga. Doch während der Woche nahm der Ludwigsburger Trainer Kontakt mit Heck auf. Da das Ludwigsburger WNBL-Team am Sonntag um 12 Uhr in Freiburg spielt, habe er nur vier Spielerinnen. Das wäre mindestens eine zu wenig.

Zwar waren die Haller durchaus gewillt, die Partie zu verlegen, doch zum einen ist die Hallensituation in Hall momentan extrem angespannt, zum anderen wären bei Ausweichterminen einige Haller Spielerinnen nicht da gewesen, an diesem Sonntag jedoch schon. Dementsprechend wurde das Spiel nicht verlegt.

Sollte die BSG Ludwigsburg nicht antreten, hätte das nicht nur einen kampflosen 20:0-Sieg für die TSG Hall zufolge, sondern würde für Ludwigsburg auch einen Minuspunkt bedeuten. Da die BSG derzeit null Punkte hat, würde sie also sogar in den negativen Bereich abrutschen. „Wir können nichts dafür, dass Ludwigsburg solche personellen Probleme hat“, meint Michael Heck. Er nimmt es, wie es kommt. Sollte die BSG anreisen, wird gespielt, wenn nicht, dann eben nicht.

Viele Ausfälle

Die Männer der TSG Hall werden indes auf jeden Fall spielen. Stand beim letzten Heimspiel wegen des vorübergehenden Stromausfalls in der Hagenbachhalle ein Umzug in die Schenkenseehalle 2 im Raum, wird diesmal sicher umgezogen. „In der Schenkenseehalle 2 ist das Spielfeld etwas länger und breiter“, erläutert Michael Heck. Es kommt also viel Laufarbeit auf das Haller Team gegen Tamm/Bietigheim zu.

Dabei ist die Personalsituation „relativ bescheiden“. Malvin Lehmann ist immer noch krank, Chris Hermann und Chris Ludwig sind stark angeschlagen, Max Pfisterer konnte weiterhin nicht trainieren. Alexa Joksimovic hat einen extrem geschwollenen kleinen Finger. „Keine Ahnung, wie die Mannschaft aussehen wird“, so Michael Heck, „es könnte ein schwieriger Abend für uns werden.“

Info Männer: TSG Schwäbisch Hall Flyers – BG Tamm/Bietigheim, Samstag, 19.30 Uhr, Schenkenseehalle 2 Frauen: TSG Schwäbisch Hall – BSG Ludwigsburg, Sonntag, 16.15 Uhr, Hagenbachhalle

Fußballspiele am Wochenende

Oberliga

FC Denzlingen - FV Ravensburg (Sa 14.00)

TSG Backnang - FC Nöttingen (Sa 14.00)

1. CfR Pforzheim - Norm. Gmünd (Sa 14.00)

Türksp. Neckarsulm - Göppinger SV (Sa 14.00)

FC Villingen - VfR Aalen (Sa 14.00)

TSV Essingen - Karlsruher SC II (Sa 14.30)

Oberachern - Bietigheim-Bissingen (Sa 14.30)

SSV Reutlingen - VfR Mannheim (Sa 15.30)

Türk. SV Singen - FSV Hollenbach (So 15.00)

Verbandsliga Württemberg

SF Hall - Young B. Reutlingen (Sa 14.00)

Hofherrnweiler - FC Esslingen (Sa 15.30)

SSV Ehingen-Süd - TSV Berg (Sa 15.30)

FC Holzhausen - TSV Weilimdorf (Sa 15.30)

VfB Friedrichshafen - VfR Heilbronn (Sa 15.30)

Landesliga Staffel 1

TSV Ilshofen - FV Löchgau (Sa 14.00)

TSV Crailsheim - TSV Heimerdingen (Sa 15.30)

SV Leonberg/Eltingen - SG Schorndorf (Sa 15.30)

Spvgg Satteldorf - GSV Pleidelsheim (Sa 15.30)

SKV Rutesheim - SG Weinstadt (Sa 15.30)

SGM Krumme Ebene - Neckarsulmer SU (So 15.00)

SV Kaisersbach - TSG Öhringen (So 15.00)

SSV Schwäbisch Hall - TV Oeffingen (So 15.00)

Bezirksliga Rems/Murr/Hall

SG Oppenweiler - TSV Obersontheim (So 15.00)

SC Urbach - TSV Rudersberg (So 15.00)

VfL Mainhardt - SV Unterweissach (So 15.00)

TSV Schornbach - Tura Untermünkheim (So 15.00)

SGM Kreßberg - TSV Schmiden (So 15.00)

SV Allmersbach - TSV Gaildorf (So 15.00)

SV Breuningsweiler - TSV Michelfeld (So 15.00)

TSV Schwaikheim - TSV Nellmersbach (So 16.00)

Kreisliga A3 Rems/Murr/Hall

SC Steinbach - TSV Ilshofen II (So 15.00)

TSV Hessental - SGM Rosengarten (So 15.00)

TSV Michelbach/Bilz - Obersontheim II (So 15.00)

TSV Sulzdorf - Spvgg Unterrot (So 15.00)

Kreisliga A4 Rems/Murr/Hall

Spvgg Hengstfeld - TSV Gerabronn (So 15.00)

Spvgg Satteldorf II - TV Rot am See (So 15.00)

Spvgg Gammesfeld - FC Matzenbach (So 15.00)

TSV Dünsbach - VfR Altenmünster (So 15.00)

Kreisliga B6 Rems/Murr/Hall

SSV Schwäbisch Hall II - SV Gailenkirchen (So 12.30)

SGM Ammertsweiler - Spf. Bühlerzell II (So 12.30)

SGM Rosengarten II - Spvgg Unterrot II (So 12.30)

TSV Hessental II - TSV Gaildorf II (So 13.00)

FC Oberrot - TSV Michelfeld II (So 15.00)

SGM Eutendorf/Ottendorf - SV Tüngental (So 15.00)

TAHV Gaildorf - SC Bibersfeld (So 15.00)

Kreisliga B7 Rems/Murr/Hall

TSV Schrozberg - SC Wiesenbach (Sa 16.00)

SGM Kreßberg II - TSG Kirchberg (So 12.30)

SGM Marktlustenau/E. - SV Gründelhardt (So 15.00)

SV Ingersheim - SGM Unterdeufstetten (So 15.00)

SGM Tiefenbach/G. - FC Langenburg (So 15.00)

SV Westgartshausen - FC Billingsbach (So 15.00)

Regionenliga Frauen Staffel 1

TSV Michelfeld - SV Leingarten (So 11.00)

TSV Neuenstein II - SGM Blaufelden (So 11.00)

SGM Neckarwestheim - TSV Pfedelbach (So 11.00)

Langenbeutingen - Rieden/Tüng./Mich. (So 11.00)

SV Sülzbach - SV Heilbronn (So 13.00)

TGV Dürrenzimmern II - Gammesfeld (So 13.00)

Bezirksliga Rems/Murr/Hall Frauen

TSV Ilshofen - SpVgg Kleinaspach (Sa 15.30)

SV Tiefenbach II - Spvgg Hengstfeld (Sa 17.00)

TV Oeffingen - TSV Crailsheim II (So 10.30)

Oppenweiler-Str. III - SV Hegnach II (So 10.30)

Kreisliga A Rems/Murr/Hall Frauen

SGM Bühlerzell/-tann - TSV Schlechtbach (Sa 17.00)

SK Fichtenberg - FC Welzheim (Sa 17.00)

TSV Sulzdorf - TSV Oberbrüden (Sa 17.00)

SGM Blaufelden - TSV Michelfeld II (Sa 17.00)

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