Fahrspur hat „unruhigen Verlauf“

  • Die B19 war vom 4. August bis 4. September dieses Jahres unter Vollsperrung saniert worden. Ufuk Arslan

Sanierung Die Fahrbahn auf der B 19 zwischen Untermünkheim und Gelbingen wurde erneuert. Nicht zufriedenstellend.

Untermünkheim/Schwäbisch Hall. Der sanierte Streckenabschnitt der Bundesstraße 19 zwischen Untermünkheim und Gelbingen ist am 4. September wieder für den Verkehr freigegeben worden. Im Rahmen der Maßnahme, die ab 4. August unter Vollsperrung durchgeführt wurde, war der vorhandene Asphaltbelag elf Zentimeter stark abgefräst und in zwei Schichten wieder neu hergestellt worden. Auch die Entwässerung der Fahrbahn war verbessert worden. Rund 800.000 Euro hat der Bund in die Gesamtmaßnahme investiert.

Wellen auf der Fahrbahn

Die Asphaltarbeiten auf der Fahrbahn von der Kocherbrücke ab Untermünkheim bis kurz nach der Abzweigung „Breitenstein“ (kurz vor Gelbingen) seien nicht ordentlich ausgeführt worden, bemängelt nun ein Fachkundiger der Branche. Er möchte anonym bleiben. Der Untermünkheimer war mehr als 40 Jahre im Tiefbau tätig und als Polier verantwortlich für zahlreiche Straßenbauprojekte. Der Streckenabschnitt habe Wellen, die beim Befahren deutlich wahrnehmbar seien. Die Fahrbahn von Gelbingen nach Untermünkheim hingegen weise keinerlei Mängel auf. Der Fachkundige geht davon aus, dass der zuständige Walzenführer nicht korrekt vorgegangen ist und den neu aufgebrachten Asphalt „verwalzt“ hat, wie es im Fachjargon heißt.

Der ehemalige Tiefbaupolier ist sicher, dass die Wellen über kurz oder lang mehr werden. Es handle sich hier um Baumängel. Diese müssten festgehalten werden, um bei nachhaltigen Schäden das ausführende Unternehmen in Regress nehmen zu können. Was wäre seiner Ansicht nach in dem betroffenen Streckenabschnitt zu tun? „Herausfräsen und neu asphaltieren“, sagt er. Dies halte er in Anbetracht der hohen Kosten der Straßenbaumaßnahme, die der Steuerzahler zu tragen habe, für angebracht.

Ebenheitsprüfung erforderlich

Von der Pressestelle des Regierungspräsidiums Stuttgart heißt es auf Anfrage dieser Zeitung: „Im Zuge der Abnahme wurde festgestellt, dass die Fahrspur von Untermünkheim Richtung Schwäbisch Hall einen unruhigen Verlauf hat.“ Allerdings müsse zunächst eine standardmäßige Ebenheitsprüfung durchgeführt werden, sodass der Sachverhalt fundiert besprochen werden könne. „In dieser Ebenheitsprüfung werden dann Unebenheiten beziehungsweise Wellen klar definiert und entsprechend dem Regelwerk beurteilt und bewertet“, heißt es weiter. Bis zur Vorlage und Sichtung dieser Prüfung könnten keine weiteren Angaben gemacht werden.

VORHERIGER ARTIKEL NÄCHSTER ARTIKEL