Aufstieg amgrünen Tisch

  • Julia Brenner erklärt den Begriff Wildcard privat

Eine zweite Chance nutzen – das fasst den Hintergrund einer Wildcard-Vergabe am treffendsten zusammen. In den beiden höchsten Basketball-Ligen Deutschlands ist neben der sportlichen Qualifikation auch der Aufstieg am grünen Tisch möglich. Durch eine Wildcard, deren Ergattern allerdings an ein paar Bedingungen geknüpft ist. Darüber wissen die beiden Kontrahenten, die sich am Samstag in der Arena Hohenlohe in Ilshofen gegenüber stehen, durchaus Bescheid. Während die HAKRO Merlins Crailsheim 2015 eine Wildcard in Anspruch nahmen, um sich neun Jahre später aktiv dagegen zu entscheiden, sind die Paderborn Baskets nur durch den Wildcard-Einkauf ein Teil der aktuellen Pro-A-Saison. Denn die Wildcard, deren Ursprung im Kartenspiel Poker als Erweiterung des Kartendecks oftmals um einen Joker liegt, meint im Sportkontext die Chance für ein Team, an einer Liga teilzunehmen, obwohl es den Qualifizierungsregeln nicht genügt hat. In der Basketball-Bundesliga können sich sowohl sportliche Absteiger als auch Mannschaften auf eine Wildcard bewerben, die vorher nicht in der BBL gespielt haben.

Voraussetzung ist allerdings, dass überhaupt eine Wildcard vergeben wird. Das ist meist der Fall, wenn die Liga die sportliche Sollgröße durch die sportlich qualifizierten Bewerber nicht erreichen kann, weil beispielsweise ein wirtschaftliches Kriterium nicht erfüllt wurde. In der Pro A ist die Einleitung eines Wildcard-Verfahrens seit der Saison 2013/14 möglich. Dafür ist die Zustimmung der Mitgliederversammlung der 2. Basketball-Bundesliga, in der alle Pro-A- und Pro-B-Vereine vertreten sind, nötig – sowie eine Gebühr von 75.000 Euro.

Info Julia Brenner (34) hat Sportmanagement und -kommunikation studiert und arbeitet im Marketing. Die gebürtige Hallerin ist zudem als freie Journalistin für diese Zeitung tätig.

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