Wie erwartet: Pregler wechselt zu Frisch Auf

Handball-Bundesliga Spielmacher kommt vom VfL Gummersbach an die Fils. Ein Verbleib von Ludvig Hallbäck in Göppingen wird damit immer unwahrscheinlicher.

Die Spatzen pfiffen es schon lange von den Dächern, jetzt hat es Frisch Auf Göppingen bestätigt: Spielmacher Ole Pregler wechselt zur kommenden Saison innerhalb der Handball-Bundesliga vom VfL Gummersbach zu den Grün-Weißen. Der Vertrag ist bis Sommer 2028 datiert.

Der 23-jährige gebürtige Melsunger, der mit der DHB-Auswahl vor zwei Jahren die Junioren-WM im eigenen Land gewann, spielte bis 2021 bei seinem Heimatverein MT Melsungen, für den bereits sein Vater Markus Pregler in der 1. Liga auf der Platte stand. Danach wechselte der damals 19-jährige Rechtshänder – zunächst mit Zweifachspielrecht ausgestattet –zum damaligen Zweitligisten VfL Gummersbach, mit dem er den Wiederaufstieg schaffte. Schließlich verpflichtete der VfL ihn fest bis Juni 2026, ehe er sich nun den Göppingern anschließt.

„Ole Pregler bringt handballerisch ein spannendes Profil mit, weil er in der Abwehr gut einsetzbar ist und vorne auf der Mitte viele Optionen anbietet. Er kann theoretisch sogar auch auf Halb spielen. Mit seinen 1,92 Meter Körpergröße ist er auch von dieser Seite den Anforderungen gut gewachsen“, freut sich Frisch-Auf-Coach Ben Matschke über die Verpflichtung.

Neben dem Junioren-WM-Titel gewann das Spielmacher-Talent bereits 2019 mit der DHB-Auswahl eine Silbermedaille bei den Europäischen Olympischen Sommerspielen im Jahr 2019. In der Bundesliga kommt Pregler bislang auf 222 Tore bei 139 Einsätzen. Allerdings kam der Mittelmann bei den wiedererstarkten Gummersbachern nicht wie gewünscht zum Zuge. Beim direkten Aufeinandertreffen zwischen seinem derzeitigen und dem künftigen Arbeitgeber vor knapp zwei Wochen – Frisch Auf verlor in der EWS-Arena deutlich mit 24:36 – kam der Regisseur nur sporadisch zum Einsatz und blieb ohne Tor. Pregler habe jedoch als Junioren-Weltmeister bei einem Topklub der Liga sein Können bereits nachgewiesen, so Matschke: „Ich freue mich sehr über die Verpflichtung von Ole und dass er Teil unseres Projekts sein möchte.“ Auch der Noch-Gummersbacher freut sich über den nun endgültig feststehenden Wechsel: „Frisch Auf Göppingen hat mir vom ersten Gespräch an ein sehr gutes Gefühl gegeben. Ben Matschke hat mir in unseren Gesprächen die sportliche Idee und die Perspektive für die nächsten Jahre so vermittelt, dass ich mich schnell mit dem Projekt identifizieren konnte. Ich möchte in diesem Projekt eine wichtige Rolle einnehmen und dazu beitragen, dass wir als Mannschaft unsere Ziele erreichen und den Verein Schritt für Schritt weiter nach vorne bringen.“

Mit der Verpflichtung von Pregler (Vertrag bis 2028) haben die Göppinger damit in Elias Newel (Vertrag bis 2029) und dem gebürtigen Melsunger derzeit junge zwei Spielmacher für die kommende Runde unter Vertrag. Somit wird ein Verbleib des Schweden Ludvig Hallbäck, der bei mehreren Topklubs im Gespräch ist, in Göppingen immer unwahrscheinlicher. Der Vertrag des 24-jährigen Schlüsselspielers läuft im nächsten Sommer aus.

Bad Boller Torwart-Not vor dem Derby

Fußball In der Landesliga empfängt der TSV Bad Boll an diesem Sonntag um 15 Uhr den SC Geislingen. Der FC Eislingen reist zum TSGV Waldstetten.

Vor dem Derby gegen den SC Geislingen plagen Fußball-Landesligist TSV Bad Boll erhebliche Personalprobleme auf der Torhüterposition. Stammkeeper Max Piegsa hat sich am 15. Oktober beim Aufwärmen vor dem Testspiel bei Regionalliga-Absteiger Göppinger SV am Knie verletzt. Die Untersuchungen laufen noch, Trainer Pascal Römpfer rechnet aber während der Vorrunde nicht mehr mit seiner Nummer eins: „Im besten Fall ist es das Innenband, aber wir müssen auch mit der schlimmsten Diagnose Kreuzbandriss rechnen. Das wäre für Max und uns natürlich der worst case.“

Im letzten Auswärtsspiel beim VfL Sindelfingen stand der etatmäßige Ersatztorwart Pascal Greschner im Kasten, sah aber schon nach 18 Minuten die Rote Karte wegen Handspiels außerhalb des Strafraums. Der 27-Jährige muss deshalb in den nächsten beiden Spielen aussetzen. Für Greschner sprang Abdul Obuz ein, der 44-Jährige ist Trainer der zweiten Mannschaft, er kann aber gegen den SC Geislingen ebenso wenig aushelfen wie der Torhüter der TSV-Reserve, der verletzt ist. In Frage käme noch Torspielertrainer Timo Schöffel, der aber nach einem Handbruch eben erst seinen Gips losgeworden ist. Deshalb hat Römpfer „viele Optionen abgeklappert“ und schließlich auf die Schnelle zwei Torhüter nachverpflichten können. Der eine ist Lucca Telles-Villalobos, den Römpfer aus Waiblingen kennt. Der 20-Jährige kommt aus der VfB- und Kickers-Jugend, hat aber zuletzt nicht gespielt. Die zweite Personalie erfährt durch das anstehende Duell mit dem SC Geislingen eine besondere Note: Es handelt sich um Murat Bahadir (36), der erst vor wenigen Tagen beim SC als Co-Trainer zusammen mit Trainer Metin Kartal gehen musste. Bahadir stand einst in der Saison 2016/2017 für ein Jahr im Erlengarten unter Vertrag und hat sich kurzfristig bereit erklärt, den TSV zu unterstützen. Ob der langjährige Kuchener und Geislinger am Sonntag im Bad Boller Tor stehen wird oder eher der jüngere Telles-Villalobos, wollte Römpfer öffentlich noch nicht preisgeben. „Aber ich habe eine klare Idee, die mit beiden Torhütern kommuniziert ist.“ Fest steht auf jeden Fall, dass Greschner das Vertrauen bekommt und nach seiner Sperre die Nummer eins sein wird.

Dass der SC mit Trainer Sven Ackermann und Sportdirektor Jasko Suvalic nun neu aufgestellt ist, spielt für Römpfer eine untergeordnete Rolle: „Natürlich bewirkt ein Wechsel etwas, aber ein Derby hat auch so immer eine eigene Dynamik, zumal sich beide Seiten gut kennen. Klar ist, dass wir den Tabellenstand des SC ausblenden können, denn die Truppe ist viel besser. Das galt auch schon vorher. Mit Tomo Ivezic haben sie zudem einen Mentalitätsspieler reaktiviert, der ihnen Stabilität gibt.“ Auf Bad Boller Seite dürfte der zuletzt erkrankte Moritz Seltenreich zurückkehren, dafür ist nun Fabio Malerba krank und Adil Kovacic angeschlagen. Toni Terell Suddoth hat nach seiner Platzwunde am Auge das Training wieder aufgenommen.

Das 0:5 in Sindelfingen ist aufgearbeitet. „Es war bei Weitem nicht so dramatisch, wie sich das Ergebnis anhört. Wir waren 20 Minuten tonangebend, der Gegner wollte eigentlich nichts von uns. Dann hat uns die Rote Karte den Stecker gezogen und durch zwei fragwürdige Elfmeter liegen wir zur Halbzeit plötzlich 0:3 zurück. Zu zehnt war es in der zweiten Halbzeit dann nur noch Schadensbegrenzung“, erklärt Römpfer, „in der Trainingswoche haben wir uns gut auf den SC vorbereitet und wollen mit großer Intensität ins Spiel gehen“.

Der FC Eislingen tritt an diesem Sonntag als Tabellendritter zum interessanten Verfolgerduell beim punktgleichen TSGV Waldstetten (5. Platz) an.

Die schwarze Serie durchbrechen

Handball-Bundesliga Das Derby in Neckarsulm läutet für die Frisch-Auf-Frauen den Endspurt vor der WM-Pause ein.

Spielerinnen, Trainer und Sportliche Leitung der Göppinger Bundesliga-Handballerinnen sind sich vor dem Derby an diesem Samstag um 18 Uhr bei der Sport-Union Neckarsulm in der Ballei-Sporthalle einig: „Wir wollen die schwarze Serie durchbrechen.“ Drei Mal haben sich die Frisch-Auf-Frauen seit dem Wiederaufstieg mit den Unterländerinnen duelliert. Und alle drei Partien gingen verloren. Zuletzt vor ein paar Wochen das Achtelfinale des DHB-Pokals 28:31.

„Da waren wir nah dran, jetzt wollen wir endlich Zählbares holen gegen die Sport-Union, mit der wir bislang nicht so klargekommen sind“, sagt Birute Schaich, die Sportliche Leiterin der Göppingerinnen. „Doch obwohl wir letzte Saison beide Derbys verloren haben, konnten wir uns in der Tabelle vor der Sport-Union platzieren.“ Augenblicklich liegt das Team von Trainer Thomas Zeitz einen Punkt vor den Frisch-Auf-Frauen, deren Motivation vor dem vierten Vergleich mit dem württembergischen Kontrahenten nun besonders hoch ist. Zwei Partien stehen bis zur WM-Pause noch auf dem Programm, nach dem Spiel am Samstag geht es eine Woche später gegen Tabellenführer Blomberg-Lippe. „Schon ein Zähler wäre eine super Sache“, sagt Birute Schaich.

Trainer Nico Kiener könnte sich damit bestimmt auch anfreunden, zwei Zähler und der erste Derbysieg der Saison würden der Mannschaft nochmal ein ganz anderes Hochgefühl verleihen. „Es wird sicher wieder eines dieser engen Spiele, von denen wir sehr viele in dieser Runde haben bei der Ausgeglichenheit der Liga. Wir wollen versuchen, unsere Stärken auf die Platte zu bringen und aus einem guten Zusammenspiel aus Abwehr und Torhüterinnen Tempo aufzunehmen“, erklärt der Göppinger Coach. „Es war jetzt wieder etwas länger Pause, wir freuen uns daher sehr auf die Partie, zu der uns sicher wieder etliche Fans begleiten.“

Beim zweiten Aufeinandertreffen in dieser Spielzeit in der Ballei kann er wieder auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Mit besonders viel Rückenwind wird Außenspielerin Luisa Scherer in das Derby gehen. Sie war eine von zwei Akteurinnen aus dem Göppinger Team, die vergangene Woche zu Lehrgängen des Nationalteams eingeladen wurden. Neben ihr war noch Spielmacherin Haruno Sasaki mit Japan gegen Brasilien in einem Freundschaftsspiel aktiv. Bei der 23:27-Niederlage traf die Göppinger Regisseurin zwei Mal. „Eigentlich waren zwei Duelle geplant, aber wir hatten einige verletzte Spielerinnen, daher hat nur ein Duell stattgefunden. Wir haben einen neuen Trainer und versuchen, uns mit ihm bestmöglich auf die WM vorzubereiten“, berichtet Haruno Sasaki, die mit Japan in der Vorrunde auf Rumänien, Kroatien und den WM-Dritten von 2023, Dänemark, trifft.

Ob Luisa Scherer noch auf den deutschen WM-Zug aufspringt und in die Vorrundenduelle mit Island, Uruguay und Serbien gehen kann, wird sich demnächst entscheiden. Auf jeden Fall hat die 24-Jährige nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht in den jüngsten EM-Qualifikationsspielen gegen Nordmazedonien (34:18) und Belgien (40:21). Insgesamt neun Treffer steuerte die flinke Linkshänderin bei. Den vier Treffern gegen Nordmazedonien in Gummersbach folgten fünf  im belgischen Hasselt. „Es war eine richtig tolle und zudem noch erfolgreiche Woche mit wertvollen Trainingseinheiten vor der WM“, schwärmt Luisa Scherer. Man spüre die extreme Vorfreude auf das Großereignis, was sich auch in der Stimmung innerhalb des Teams bemerkbar mache. „Ich sauge alle Erfahrungen auf und habe jetzt auch meine ersten Tore für das DHB-Team geworfen. Das war ein klasse Gefühl und das werde ich so schnell auch nicht vergessen“, berichtet die Göppinger Außenspielerin. In Neckarsulm stehe man nun vor einer Neuauflage des Pokalspiels. „Da bietet sich für uns die Gelegenheit zur Revanche. Wir wollen die Dinge besser machen, die bei unserem 28:31 nicht ganz so gut geklappt haben. Wir treffen auf einen robusten Gegner, der sich gut entwickelt hat, werden aber alles dafür investieren, dass wir dieses Mal als Sieger hervorgehen.“

Frisch Auf II will auswärts punkten

Es ist, wenn man so will, eines der wenigen Derbys in dieser Runde für die Regionalliga-Handballerinnen von Frisch Auf Göppingen: An diesem Sonntag um 18 Uhr geht es für das Team von Trainerin Julia Bauer in den Sportpark Goldäcker zur HSG Leinfelden/Echterdingen, einen aus den Vorjahren bestens bekannten Gegner, mit dem man nicht nur in der Regionalliga gemeinsam spielte, sondern auch bereits in der 3. Liga.

Nach den beiden Erfolgen in den Heimspielen gegen den TuS Steißlingen und die Sportfreunde Schwaikheim will das Perspektivteam der Frisch-Auf-Frauen nun auch auswärts seine ersten Punkte einfahren. Da die Anreise relativ kurz ausfällt, dürften die jungen Göppingerinnen wenig geschlaucht in die Partie gehen, auch wenn einige am Vortag für die U19 am Start sind. Leinfelden konnte bislang einen Sieg in Bönnigheim (23:22) und ein Unentschieden gegen die Sport-Union Neckarsulm II (23:23) holen und rangiert mit einem Zähler weniger als Sechster einen Platz hinter Göppingen.

Bei Frisch Auf II debütierte beim 30:27 gegen Schwaikheim die Dänin Jasmin Skovmose Christensen. Die 21-Jährige ist die Frau des Herren-Bundesligaspielers Victor Klöve und seit letzter Woche für Frisch Auf II spielberechtigt, nachdem alle internationalen Wechselformalitäten abgeschlossen werden konnten. Christensen spielte zuvor in Schweden bei IFK Kristianstad.

Regionalliga Göppinger Handballerinnen reisen an diesem Sonntag um 18 Uhr zur HSG Leinfelden/Echterdingen.

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