„Harte Drogen sind auf dem Vormarsch“
Rauschmittel Die Zahl der Delikte mit Blick auf Ecstasy, Crystal und Kokain nimmt zu. Der Innenminister warnt.
Wiesbaden. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) sieht ein „massives Drogenproblem“ in Deutschland. Er verwies bei der Vorstellung des Lageberichts des Bundeskriminalamts (BKA) in Wiesbaden darauf, dass die Zahl der Drogentoten mit 2137 im vergangenen Jahr hoch geblieben sei. Die im April 2024 erfolgte Teillegalisierung von Cannabis fördere dabei „eher den Drogenkonsum“. Das Absinken der einschlägigen Delikte um 34 Prozent im vergangenen Jahr sei ebenfalls darauf zurückzuführen und eine „statistische Verzerrung“. Die Anzahl der Fälle mit Blick auf Ecstasy, Crystal und Kokain sei vielmehr deutlich gestiegen. „Harte Drogen sind auf dem Vormarsch“, sagte Dobrindt.
BKA-Chef Holger Münch verwies darauf, dass die Drogenhändler ihre Methoden bei Lieferungen „immer wieder anpassen“. Sie seien dabei „höchst innovativ“ und nutzten zur Aufnahme der Ware auch kleinere Häfen oder Tauchboote. Über chemische Verfahren würden Drogen wie Kokain zudem in legale Importware wie Gewürze oder Saft gemischt, wodurch sie bei Kontrollen nur schwer erkennbar seien.
Die Zahl von 2137 Drogentoten 2024 sei „wahrscheinlich nur die Spitze des Eisbergs“, sagte der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck (CDU). Kokain-Konsum etwa sei „nicht mehr ein Randphänomen“, sondern „in der Mitte der Gesellschaft angekommen“. Es gebe auch zunehmend Hinweise auf eine „sich anbahnende Opioid-Krise“.