Die schwarze Serie durchbrechen

  • Die Göppingerin Luisa Scherer (rechts, neben ihr Xenia Smits) im DHB-Trikot: Die Linkshänderin hofft auf die WM-Teilnahme. Foto: Marco Wolf/dpa

Handball-Bundesliga Das Derby in Neckarsulm läutet für die Frisch-Auf-Frauen den Endspurt vor der WM-Pause ein.

Spielerinnen, Trainer und Sportliche Leitung der Göppinger Bundesliga-Handballerinnen sind sich vor dem Derby an diesem Samstag um 18 Uhr bei der Sport-Union Neckarsulm in der Ballei-Sporthalle einig: „Wir wollen die schwarze Serie durchbrechen.“ Drei Mal haben sich die Frisch-Auf-Frauen seit dem Wiederaufstieg mit den Unterländerinnen duelliert. Und alle drei Partien gingen verloren. Zuletzt vor ein paar Wochen das Achtelfinale des DHB-Pokals 28:31.

„Da waren wir nah dran, jetzt wollen wir endlich Zählbares holen gegen die Sport-Union, mit der wir bislang nicht so klargekommen sind“, sagt Birute Schaich, die Sportliche Leiterin der Göppingerinnen. „Doch obwohl wir letzte Saison beide Derbys verloren haben, konnten wir uns in der Tabelle vor der Sport-Union platzieren.“ Augenblicklich liegt das Team von Trainer Thomas Zeitz einen Punkt vor den Frisch-Auf-Frauen, deren Motivation vor dem vierten Vergleich mit dem württembergischen Kontrahenten nun besonders hoch ist. Zwei Partien stehen bis zur WM-Pause noch auf dem Programm, nach dem Spiel am Samstag geht es eine Woche später gegen Tabellenführer Blomberg-Lippe. „Schon ein Zähler wäre eine super Sache“, sagt Birute Schaich.

Trainer Nico Kiener könnte sich damit bestimmt auch anfreunden, zwei Zähler und der erste Derbysieg der Saison würden der Mannschaft nochmal ein ganz anderes Hochgefühl verleihen. „Es wird sicher wieder eines dieser engen Spiele, von denen wir sehr viele in dieser Runde haben bei der Ausgeglichenheit der Liga. Wir wollen versuchen, unsere Stärken auf die Platte zu bringen und aus einem guten Zusammenspiel aus Abwehr und Torhüterinnen Tempo aufzunehmen“, erklärt der Göppinger Coach. „Es war jetzt wieder etwas länger Pause, wir freuen uns daher sehr auf die Partie, zu der uns sicher wieder etliche Fans begleiten.“

Beim zweiten Aufeinandertreffen in dieser Spielzeit in der Ballei kann er wieder auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Mit besonders viel Rückenwind wird Außenspielerin Luisa Scherer in das Derby gehen. Sie war eine von zwei Akteurinnen aus dem Göppinger Team, die vergangene Woche zu Lehrgängen des Nationalteams eingeladen wurden. Neben ihr war noch Spielmacherin Haruno Sasaki mit Japan gegen Brasilien in einem Freundschaftsspiel aktiv. Bei der 23:27-Niederlage traf die Göppinger Regisseurin zwei Mal. „Eigentlich waren zwei Duelle geplant, aber wir hatten einige verletzte Spielerinnen, daher hat nur ein Duell stattgefunden. Wir haben einen neuen Trainer und versuchen, uns mit ihm bestmöglich auf die WM vorzubereiten“, berichtet Haruno Sasaki, die mit Japan in der Vorrunde auf Rumänien, Kroatien und den WM-Dritten von 2023, Dänemark, trifft.

Ob Luisa Scherer noch auf den deutschen WM-Zug aufspringt und in die Vorrundenduelle mit Island, Uruguay und Serbien gehen kann, wird sich demnächst entscheiden. Auf jeden Fall hat die 24-Jährige nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht in den jüngsten EM-Qualifikationsspielen gegen Nordmazedonien (34:18) und Belgien (40:21). Insgesamt neun Treffer steuerte die flinke Linkshänderin bei. Den vier Treffern gegen Nordmazedonien in Gummersbach folgten fünf  im belgischen Hasselt. „Es war eine richtig tolle und zudem noch erfolgreiche Woche mit wertvollen Trainingseinheiten vor der WM“, schwärmt Luisa Scherer. Man spüre die extreme Vorfreude auf das Großereignis, was sich auch in der Stimmung innerhalb des Teams bemerkbar mache. „Ich sauge alle Erfahrungen auf und habe jetzt auch meine ersten Tore für das DHB-Team geworfen. Das war ein klasse Gefühl und das werde ich so schnell auch nicht vergessen“, berichtet die Göppinger Außenspielerin. In Neckarsulm stehe man nun vor einer Neuauflage des Pokalspiels. „Da bietet sich für uns die Gelegenheit zur Revanche. Wir wollen die Dinge besser machen, die bei unserem 28:31 nicht ganz so gut geklappt haben. Wir treffen auf einen robusten Gegner, der sich gut entwickelt hat, werden aber alles dafür investieren, dass wir dieses Mal als Sieger hervorgehen.“

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